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Jacques Roubaud: Etwas Schwarzes / Quelque chose noir

Jacques Roubaud: Etwas Schwarzes / Quelque chose noir

In den Augen des Logikers Roubaud kann das Wort, das naturgemäß Leben grundsätzlich repräsentiert, vor dem Tod unmöglich bestehen, es muß vor ihm kapitulieren. Elegische Klagelieder oder tröstende Beschwörungen sind für ihn trotz aller Trauer unvorstellbar. Statt dessen thematisiert er, was wirklich ist: das Nichtsein, die Leere, und ergründet sie mit der ihm eigenen Leichtigkeit, einer kristallklaren Sprache, mit der größtmöglichen Aufrichtigkeit und Radikalität.

Jacques Roubaud: die vielfalt der welten lewis

Jacques Roubaud: die vielfalt der welten lewis

Der Autor Claude Roy sandte 1967 ein Telegramm in alle Himmelsrichtungen: „Poesie nicht tot + stop + Roubaud folgt“. „Seit seinem ersten Band und einer Glanzstunde französischer Dichtung, hat Roubauds ununterbrochene Suche nicht einen Augenblick unseren Enthusiasmus von 25 Jahren enttäuscht. Von Buch zu Buch haben wir ihn niemals am selben Platz, immer aber auf einem der ersten gesehen“, schreibt Claude Roy an anderer Stelle.

A.R. Penck: Plot claim

A.R. Penck: Plot claim

Sprache – für Penck bedeutet sie durchlebte Wirklichkeit, ein Mittel der Selbstverständigung, in der sich Vergangenheit und Gegenwart begegnen und in deren Mitte der Mensch steht.

Bert Papenfuß: SoJa

Bert Papenfuß: SoJa

Wie Stefan Döring setzt Papenfuß das Wort- und Buchstabenspiel ein; er arbeitet mit Surrealismen und Grotesken, Verfremdungen aller Art, mit Wort- und Schriftbrüchen, was zu eigenen, dem Sprechen angenäherten Schreibweisen führt.

Bert Papenfuß: SBZ – Land und Leute

Bert Papenfuß: SBZ – Land und Leute

Damit lockt er selbst allerdings Spanner (West) und Nostalgiker (Ost) der alten DDR reihenweise an, wenn er – als Gegenstück zu Wolf Biermanns Bernstein der Balladen – bekannte Situationen und namhafte Zeitgenossen ins Eis der dichterischen Ewigkeit einschließt…

Bert Papenfuß: Mors ex nihilo

Bert Papenfuß: Mors ex nihilo

Papenfuß’ Lyrik will ein Anschlag sein auf den guten Geschmack und das wohlgeordnete bürgerliche Leben, das sarkastischem Hohn und Spott ausgesetzt wird. Blickwechsel, gemünzt auf die freisoziale Martktwortschaft…

Oliver Mertins: Monachoi

Oliver Mertins: Monachoi

Mertins schrieb die in den „Monachoi“ versammelten Gedichte, Essays und Fragmente auf seinen Reisen durch Indien, Bosnien, Vietnam, den Libanon und Sri Lanka. So ist das Buch auch ein Reisebericht, ein Bericht über das Erstarren weltbildender Religionen, über abstruse Weltenbummer, die sich als Philosophen ausgeben, über Kartoffelpüre lila färbende Gastarbeiter, über Drogen und die unsägliche Banalität, wenn ein Typ vollgekifft und ohne einen Pfennig Geld auf der letzten Dschunke in Kashmir den Namen ‚Paris‘ ausspricht.

Oliver Mertins: incubus versus phoinix

Oliver Mertins: incubus versus phoinix

„Der Verfasser des, nicht ganz unmodisch nach Verschwörerlatein klingenden Titels ‚incubus versus phoinix‘ ist in Berlin geborener Berliner. Oliver Mertins’ Verlagsdebüt erweist sich jedoch bereits beim sporadischen Querlesen als eine Anthologie eines an translokalen Erfahrungen und Abenteuern geschulten Denkens, das den weit über den ansässigen Horizont hinausgreifenden Versuch unternimmt, die Erzählungen, Gedichte, Essays sowie blütenstaubartigen Partikel eines philosophisch verwurzelten Naturells zu belesenen Patiencen aufzufächern.“ Andreas Koziol

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