Bert Papenfuß: Mors ex nihilo

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Bert Papenfuß: Mors ex nihilo

Papenfuß/Immendorff-Mors ex nihilo

… das derzeitige menschliche leben
eines der schwierigsten übrigens
ist kostspielig & zeitraubend
wir hospitalisieren uns selbst
& sind unsre eigene polizei dabei
lackmeier, geldverdienen ist beschiß
im besten falle gnadenbrot & heldentod
zwischen frühstück & retourkutsche
steht die schrunst an der wand stramm
& fällt pyramidal in ein nickerchen
aus dem bisher noch niemand erwacht ist
wetware crisis, lebenswucher der stütze
manschetten, mein lieber saberschinski
mach dir man nich in die porzellanhosen
seifensieder, geldverdienen ist beschuß
verstandez-vous? u.a.w.g., m.b.h.!
mach staub, proscher, zerhack die kommode
darauf eine stiege hirschnackenbier light…

 

 

 

Mors ex Nihilo1

Modernes Leben mit Zeit und Sklaven im Cafe Brrrd, irgendwo zwischen Shoppy Mobil und Angela’s Beauty Eck. The first budget cut is the deepest. „der schnaps ist kurz, doch das bier ist lang“, prologiert es mecklenpapenfußig. Jeder Deutsche ein Getränkestützpunkt, jeder Magdeburger ein Herrentagsmensch, jeder Bumbdskmpzlr eine Display-Attrappe, Papenfuß hingegen ein hier & da geselliger GELD-Macher, der insonders der nachtnächtlichen Generous Elegance of Language Derridadaism schuldig ist.
„Ich kenne überall Leute, aber die wissen, Papenfuß will auch mal allein rumstehen.“ Lassen Sie ihn. „Er träumt Wörter“, vertraut Frau Voigt ihrem PC an. Daher mein Glücksrat: Man nehme ein S, ein R, ein M, ein X, ein Hund ein N. Und kaufe ein O, ein I und ein E. Und gewinne einspruchslos vierunddreißig nünftig-zünftige Attentate von Schreckschusskommandos & von Damen vom Berge, Tode durch Propangasbrand & von Proletenhand, durch marodierende Sparschweine gar: den Konsens des Kerzenzündelns störende SprachAttentate, HeavyMetallyrik, geschrieben im Rauschen des torpedokäferschnell gezapften Hopfensaftes, ein Handfeuerlangvers insonders aber wegen DAX-hohen Überhanges von Schnarchsäcken & Siegesmarschschrecken.
„Can I help you?“
„You the librarian?“
„Yo.“
„Cool. Later. Peace.“

Jürgen Schneider, Abwärts!, Nr. 50, Januar 2024

 

Wortgeröll vom Prenzlberg

Bert Papenfuß gilt als einer der letzten Rebellen vom Prenzlberg und wird dort wohl noch im Rentenalter als Grauer Punker sein Unverwesen treiben. Für die einen ist er ein „Stammelpoet“ (O-Ton TIP), für die anderen eine Art Jandl des Ostens, und manche verstehen garnix. Keiner stellt soviel unmäßigen Unfuck mit der guten, deutschen Sprache an und treibt das Spiel mit messerscharfem Wortwitz so auf die Spitze wie er. Das ist, zugegeben, nicht immer was für zartbesaitete Bildungsbürgerohren. Heftig-punkig, angriffs-lustig, hat er sich schon immer als politisch gesehen hat, so sind seine Texte doch in letzter Zeit aggressiver geworden. Die neugesamtdeutsche Realität bietet genug Angriffsziele: „hülfsbullen, blockschwarten, gerichtsbrettbohrer und sonstige kontrollorganmetastasen“. Mors ex nihilo heißt das neueste Werk (für Nichtlateiner: Tod aus dem nichts), ein langes, zusammenhängendes Porem, illustriert von frühen „Cafe Deutschland!-Zeichnungen des Düsseldorfer Künstlers Jörg Immendorff. Auf dem Titel lese ich staunend: Erscheinungsjahr nicht „neunzehnhundertvierundneunzig“ wie bei den anderen Büchern sondern „vierzehnhundertneunundneunzig“.

(Zeitreise? Frühere Inkarnation? Und nix hat sich geändert seitdem?) Doch sehr gegenwartsbezogen geht es dann im Text zu. Da wird im „trabananabant“ zur Beerdigung gefahren, finden jede Menge wüste Attentata statt bis zum großen „regentenverrecken“, da stirbt der „kontaktbereichsbeamte von immanuelkirch-kahlschlag durch den hassfurz“ und der „kadi von kummrsdorf-teufelsgrund durch marodierende sparschweine“. Inhaltlich und sprachlich steckt da viel Power drin und der Autor vergißt nie das Spaßhaft-Groteske. Sein Wortwitz kommt wie aus der Pistole geschossen.

Bert Papenfuß beweist, dass schlagkräftige und –fertige, politisch engagierte Lyrik durchaus Spaß machen kann, ohne bierernste Betroffenheitsduselei und moralisierenden Zeigefinger. Mit Wut und Witz gegen Verschnarchtheit, Harmoniegesülze und treudoofdeutsche Untertänigkeit. Die Themen werden ihm wohl so bald nicht ausgehen.

Susanne Tank, Scheinschlag, 16.3.1995

Rede des toten Sozialismus vom Bildschirm herab

− Bert Papenfuß besingt den Untergang der DDR: Mors ex nihilo. −

Als Phonempoesie hat Bert Papenfuß seine Technik bezeichnet, aus dem Wurzelwerk kleinster Bedeutungseinheiten, den Phonem, Sprache freisinnig wuchern zu lassen zwischen Wort und Wortsinn. Ein solcher Sprechakt ist im Kern aggressiv, denn er attackiert das System der Bedeutungen, mithin die Wirklichkeit. Insoweit ist der Sprachspieler Papenfuß Zögling der Konkreten Kunst, namentlich der Lautpoesie Ernst Jandls. Aber während die Lautpoeten Sprache in Sprachen vervielfältigen und den Alleinvertretungsanspruch jeder Sprache bestreiten, beschränkt sich Papenfuß auf den Zungenschlag des schöngeistig getauften Schmutzfinks und kehligen Bürgerschrecks. Am Prenzlauer Berg wurde Burroughs gelesen.

Die „unmutstoene“, das „gepolter“, „gezeter“, „radebrechen“, „liebeslieder“ und „sinnsprueche“ des Bert Papenfuß gaben sich als vogelfreie Galgenlieder. Radikal waren sie, jedenfalls als politische Lyrik, nicht, aber laut im sozialistischen Staat ohne Öffentlichkeit, volkssprachlicher Kunstton mitten im Kaderwelsch der DDR. Jetzt steht der inzwischen 38jährige Prenzlauer „arkdichter“ am Grab der DDR und besingt den Sozialismus, der tot ist und weiterlebt in den Menschen.

„ob der tod die freiheit ist“: Das ist, wenn ich ihn richtig verstehe, die Frage, die geklärt werden soll. Mors ex nihilo – „Tod aus dem Nichts“: Verblüffend kurz ist der Weg zu solchen Standpunkten, wenn man die Geschichte der DDR um den ökonomischen Faktor kürzt. Dann beschränkt sich die Freiheit im nachsozialistischen Leben auf die Wahl zwischen Selbstabschaffung und Geldanschaffung in den Dax-Wäldern der Bankenwelt.„wenn ein staat ins gras beißt, singen die dichter / wenn er zu langsam stirbt, zündeln die lichter“: Von poetischem Funkenschlag keine Spur, aber das Verspaar summiert die Mitteilungen des Bandes. In einem Poem von 480 Versen entsteht der Entwurf zu einem Bilderbogen deutscher Gegenwart. Der Maler der Cafe Deutschland –Serie, Jörg Immendorf, hat ihn illustriert. Dampfende Fleischtöpfe, Schäferhunde, ein deutsches Stuhlbein als gemarterte Karyatide, Schreihälse um das Brandenburger Tor und marschierende Soldaten, das sind gemalte Schlagworte und die Firmensiegel Immendorffs. Gleichwohl treffen sich Bild und Text, denn den Autor verschlägt es in dieselbe Plakatgegend. Die Anlage seines Zyklus ist raffiniert.Der „prolog auf dem schirm“, kabarettistisch unheiliges Wort zum Sonntag an die „genossen“, „kameraden“ und „kollegen“, spendet Zuspruch in kapitalistischer Zeit. Die Rede des toten Sozialismus vom Bildschirm herab kopiert Immendorfs groteske Kinderbilder. Zumal in der Figur des Redners wiederholt sich die Mischung aus Nationalem und Infantilem. Wenn er als „ideologe“ spricht, „der in mir wohnt“, bedient er sich eines Prenzlauer Kassiberdeutschs, dessen Adressat ein gewisser „pittiplatsch“ ist. Es geht um einen mysteriösen Traktat, der unter einem Baum vergraben liegt. So haben wir damals als Old Shatterhand vor dem Gegner unsere Geheimnisse gehütet.

Immerhin aber erklärt er seinen heimatvertriebenen Genossen, warum er inmitten eines florierenden Selbstmordwesens, prosperierender Beerdigungsunternehmen und bürokratischer Abschaffungsprogramme („weiterexistenz bedeutungslos, empfehle nichterhalt“) weitermacht: „dit jibt ma uffschluß, vastehste.“ Auf diesen Schlußsatz steuert seine Rede zu. Die vorausgehende Bemerkung über „Illegalität“ wird platziert, ohne sie als Selbstanzeige oder Aufruf kenntlich zu machen. Hier wird unter uns gesprochen. Die kalkulierte Ungenauigkeit der Sprache und das Halbgesagte sorgen für eine exklusive Traulichkeit. Aus dem Prenzlauer Dialekt ist Vereinsdeutsch geworden. Bezeichnenderweise verzichtet Papenfuß auf sein Phonemspiel.

Aber die Fernsehansprache wird kommentiert. Allerdings stellt sich schnell heraus, daß die parallelen Spruchbänder, Losungen und Straßenparolen bloße Reflexe der Rede sind. Kontrapunktische Spannung, Kontrastschärfe, ein Dialog entsteht nicht. Dafür folgt ein Nachspiel in der Zukunft. Sein Schauplatz ist der „Stall“ der Geschichte, den man sich in Analogie zu dem Mecklenburger Sprichwort, das Papenfuß zitiert, als Rückseite der Geschichte und Geburtsort der Zukunft zu denken hat.

Der „prolog auf dem schirm“ und das „nachspiel im stall“ ergeben zusammen ein Bild ungleichzeitiger Geschichte. Die Gegenwart wird demnach unterwandert von einer Zukunft, die aus der Vergangenheit stammt. Was unterging, der Sozialismus, wartet im Stall der Geschichte auf seine Stunde. So verstehe ich den Vierzeiler im Epilog. Papenfuß rückt ihn vor eine Reihe von Epitaphen aus nachsozialistischer Zeit, deren Daten schrittweise hinter die Gegenwart in die Zukunft vorrücken:

seitdem wir uns vor nun nahezu 500 jahren die eskalation von unserer seite zurückgenommen haben, fragen wir uns warum & verleihen unserem zögern ausdruck.

Diese halb ausgeführte und halbherzige Tirade gegen Ende und Wende in Ostdeutschland ist dennoch eminent aufschlußreich als Kontrapunkt zu dem nachsozialistischen Geschichtsbild von Bert Papenfuß’ Landsmann Durs Grünbein. Neben Grünbeins Urlandschaft der Geschichte, in der Gegenwart beides ist, Nachhut der Vergangenheit und Vorhut der Zukunft, rückt das sozialistische Fortschrittsmodell, neben Grünbeins Selbstbildnis als Urne einer künftigen Vergangenheit („Krater des Duris“) die Banditengestalt von Papenfuß. Zwei Stimmen, die den geteilten deutschen Verhältnissen Ausdruck verleihen – und mehr. Kraft und Schärfe der Gesellschaftsanalyse sind Faktoren künstlerischen Gelingens, das verraten sie auch.

Sibylle Cramer

Vom Herzversagen der Poesie

Als herzloser Poet empfiehlt Papenfuß sich. Sein Poem ist ein Text von 3 Teilen und 480 Versen, der einerseits die „Wende“ reflektiert – „wenn ein staat ins gras beißt, singen die dichter“ –, andererseits dieses „Singen“ unter den Bedingungen einer neuen Staatlichkeit mit ungemilderter widerständiger Potenz zu demonstrieren sucht und „die katze aus dem staat läßt“. Das Poem ist eine Art anarchischer Totentanz, ein Tanz der Worte, Warhnehmungen, Assoziationen, wie sie einem durch den Kopf schießen; es ist eine Mischung und Montage von offiziellem und offiziösem Wortgut (das zumeist recht und schlecht verhohnepipelt wird, wobei schlecht ja schlicht bedeutet, aber bewußte Schlechtigkeit auch nicht abgewehrt wird), von Szenejargon und Rotwelsch, Zitaten aus der „Edda“, historischen Exkursen; es überläßt sich feinsinnig wie geschmacklosen Wortspielen, bietet eine seitenlange Chronik von Mord und Totschlag in albernen Szenarien, die mit gediegenen Redefloskeln kommentiert werden. Das klingt so:

12.12.92: doppeltod des erzgrufti von groß-
oberamt, hauptsitz helmsfiedel, durch messer,
gabel, schere, licht; pflicht ist pflicht
13.12.92 tod des präfekten & herrführeres von
ausbau-west durch gift, dolche, aufschwung ost
& auftakt nord; in liebe & dankbarkeit

Papenfuß’ Lyrik will ein Anschlag sein auf den guten Geschmack und das wohlgeordnete bürgerliche Leben, das sarkastischem Hohn und Spott ausgesetzt wird. Blickwechsel, gemünzt auf die freisoziale Martktwortschaft:

ein blick auf den zins, gesell
blick sie auf den Dax, mademoisell
der rentenmarkt tendiert über’s fell

Wer den Dichter will verstehn, muß in Dichters Lande gehen – oder in die Kneipe Torpedokäfer. Dort tagt wöchentlich einmal die Redaktion der Zeitschrift Sklaven, an der Papenfuß mitarbeitet. Der Titel geht auf ein Zeitschriftenprojekt von Franz Jung zurück. Der Untertitel lautet: „Sprachrohr der Loë Bsaffot“ – das ist Rotwelsch und heißt soviel wie: gefälschte Papiere oder Dokumente. Die Zeitschrift will, in anarchistischer Tradition, ein politisch-theoretisches wie literarisches Organ sein; in der Nullnummer berichtete Papenfuß über „Das Knochen-Experiment im Prenzlauer Berg“, das sich auf die Schwundgeldtheorie des Anarchisten Silvio Gesell berief. Ebendarauf spielen die Verse an. Bleibt als Frage, inwieweit die Lyrik Szenelyrik ist, sich Nichteingeweihten ausreichend öffnet – die Frage mag sich hier besonders dringlich stellen, sie ist wohl angesichts vieler lyrischer Spezialsprachen ein generelles Problem.

Jedenfalls hat Papenfuß’ Lyrik viel mit der neuen Wirklichkeit zu tun, hat man doch manchmal den Eindruck das neue Straßenbild im Osten werde vor allem von Banken und Bestattungsunternehmen geprägt. Der Text setzt ein mit dem parodierten und karikierten Angebot des „sarg-discount christburger“; gemeint ist die Christburger Straße im Prenzlauer Berg, aber wer auf Englisch kreistbürger liest, liegt wohl auch nicht daneben.

bekannt durch fresse, buschfunk, rundflunk &
teleflax: sarg-discount christburger bietet an:
selbstbestattungen aller arten, erledigung
aller formalitäten. Sämtliche pietätsartikel,
drucksachen, blumendekoration, heraldische
elemente, überurnen, memoiren, literarischer
nachlaß, copyright-probleme, auf wunsch
hausbesuche: sargmodelle für feurbestattung
ab 1.398,00 dm, massiv windflüchtereiche

Ersparen wir uns das weitere Zitieren in Preis und Ausstattung grandioser Sargangebote und stellen vielmehr, nicht ohne Bewunderung, die Frage: Werbung und Wirtschaft – wo findet man sie in dieser Weise noch in der Lyrik der Gegenwart? „Den teuren Toten“ – hier erhält die Redefloskel ihre lebensweltliche Grundierung. Dem herzhaften Geschäft gesellt sich die herzlose Poesie. Sie ist so frei, schließlich ist sie kein Wirtschaftsfaktor.

Jürgen Engler, neue deutsche literatur, Heft 503, September/Oktober 1995

„Wenn ein staat ins gras beißt, singen die dichter“

… Papenfuß-Gorek indes hat seine Protagonistenrolle als einer der umtriebigsten, sprachbewusstesten Lyriker nach 1990 nicht mit derjenigen eines arrivierten Junglyrikers unter Suhrkamp-Vertrag eingetauscht, sondern aus dem sich verändernden Szene-Milieu heraus sein kreatives Sprachpotential an den Paradoxien und Aporien der Wende- und Nachwendezeit erprobt. Sein Gedichtbuch mit dem bezeichnenden, an das Rom-Paradigma erinnernden Titel „Mors ex nihilo“ zeigt, wie komplex solche Dichtung sein kann. „Mors“ ist ein Panorama-Gedicht aus rund 500 Versen, die, in unregelmäßiger Bündelung über einzelne Seiten verteilt, Dialogreste, Slang, Umgangssprache, Jargon, historische und politische Zitate, Anglizismen und Amerikanismen, Medien-Versatzstücke sowie Kommentare und Reflexionen eines scharfzüngigen Sprechers zu einer bloß provisorischen, am Anfang willkürlich beginnenden und am Ende abrupt aufhörenden Einheit collagieren. Der Gestus der Destruktion treibt die Kritik in „Mors“ voran. Und es versteht sich von selbst, dass sie sich gerade auch gegen die formierte, erstarrte Ordnung von Staat, Gesetz, Ideologie und Herrschaft richtet…

wenn ein staat ins gras beißt, singen die dichter
wenn er zu langsam stirbt, zündeln sie die lichter:
ein einziger blick in die struktur jeder gesetzgebung
entdeckt uns die erstarrung jeglicher kodizes:
eine verletzung der öffentlichen treu und glaubens,
beleidigung des ganzen menschenbilds, beleidigung
der einzelnen glieder desselben, meyneid, betrug
und diebstahl, sind unzertrennlich in ihr vereint:
heucheley im kleid einer tugend geht gemeiniglich
vor ihr her: niederträchtigkeit leitet sie fort:
und elend, raserey, todtschlag und verzweiflung
folgen ihr nur allzuoft nach (…)

Solche Dichtung reicht von seitenlangen, Vergangenheit und Gegenwart kräftig mischenden Verssequenzen bis zu knapp notierten Kalauern, Sprüchen, Karikaturen und ironischen Wortspielen.

Hermann Korte, in: „Zurückgekehrt in den Raum der Gedichte“, LIT-Verlag, 2004

Weitere Beiträge zu diesem Buch:

dvt: Das neue Gedicht. Bert Papenfuß
Der Tagesspiegel, 5.11.1995

Hans-Christian Stillmark: Mors ex nihiloEin Totentanz von Bert Papenfuß und Jörg Immendorff im Deutschland nach der Wende

 

„Die Kutsche zieht die Pferde“

Jörg Sundermeier: … Und dann gab es 1999 zwei neue: Installation Sieg von Stefan Wirner, eine Cut-Up-Montage der Medienberichte des Nato-Angriffs auf Jugoslawien, und ein Tigerboy-Comic-Heft von Oliver Grajewski. Dafür haben wir einen Ort in Berlin gesucht, um das vorzustellen. Ich ging in das Kaffee Burger und wollte einen gewissen Bert treffen, das war einer der Chefs. Außerdem war ich dort mit Conny Lösch, damals Literaturredakteurin der jungen Welt verabredet. Mit ihr hatte ich mich sehr gestritten und wir wollten uns versöhnen. Conny und ich saßen also da und tranken. Irgendwann ist Bert reingeschneit: „ich habe gehört, du suchst mich“. Ich fragte ihn: „Du bist Bert Papenfuß?“ Er: „Ja“. Ich: „Wie der Dichter?“ Und er: „Hä?“ Ich sagte: „Wie Papenfuß-Gorek“ und er meinte: „Das bin ich, nur das ,Gorek‘ ist weg.“ „Ah ja, alles klar“, erwiderte ich. Dann haben wir sehr viel getrunken. Irgendwann fragte er mich: „Wie findest du eigentlich meine Gedichte?“ Ich hatte schon ordentlich einen im Tee und antwortete: „Ehrlich gesagt ganz schön anstrengend.“ Da hat er gesagt: ^Super. Welchen Tag wollt ihr denn?“ Ich sagte: ^13. Dezember“. Und er: „Das ist ein Montag. Montag ist dicht. Dienstag geht.“ Ich meinte „okay“ und er fragte mich: „Und was macht ihr den Dienstag drauf?“ Ich: „Was meinst du?“ Er: „Ja, ihr kriegt den Dienstag jetzt jede Woche.“ Und dann war das die Verbrecher-Versammlung…

Kristine Listau und Jörg Sundermeier über 25 Jahre Verbrecher-Verlag, neues deutschland, 19.12.2020

 

 

Sprachgewand(t) – Ilona Schäkel: Sprachkritische Schreibweisen in der DDR-Lyrik von Bert Papenfuß-Gorek und Stefan Döring

Heribert Tommek: „Ihr seid ein Volk von Sachsen“

 

 

Mark Chaet & Tom Franke sprechen mit Bert Papenfuß im Sommer 2020 und ein Auftritt mit Herbst in Peking beim MEUTERLAND no 16 | 1.5.2019, im JAZ Rostock

 

Kismet Radio :: TJ White Rabbit presents Bertz68BirthdaySession_110124_part 2

 

Zum 60. Geburtstag des Autors:

Lorenz Jäger: ich such das meuterland
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.1.2016

Zeitansage 10 – Papenfuß Rebell
Jutta Voigt: Stierblut-Jahre, 2016

Zum 65. Geburtstag des Autors:

Thomas Hartmann: Kalenderblatt
MDR, 11.1.2021

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Einladungskarte zur Beerdigung von Bert Papenfuß

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Nachruf auf Bert Papenfuß bei Kulturzeit auf 3sat am 28.8.2023 ab Minute 27:59

 

 

Bild von Juliane Duda mit den Übermalungen von C.M.P. Schleime und den Texten von Andreas Koziol aus seinem Bestiarium Literaricum. Hier „Das Papenfuß-Gorek“.

 

Beitragsbild von Juliane Duda zu Richard Pietraß: Dichterleben – Bert Papenfuß

 

Bert Papenfuß liest bei OST meets WEST – Festival der freien Künste, 6.11.2009.

 

Bert Papenfuß, einer der damals dabei war und immer noch ein Teil der „Prenzlauer Berg-Connection“ ist, spricht 2009 über die literarische Subkultur der ’80er Jahre in Ostberlin.

 

Bert Papenfuß, erzählt am 14.8.2022 in der Brotfabrik Berlin aus seinem Leben und liest Halluzinogenes aus TrakTat zum Aber.

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