Christian Filips: Heiße Fusionen

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Christian Filips: Heiße Fusionen

Filips-Heiße Fusionen

HEISSE FUSION BEIM GIPFELTREFFEN

Im Anfang a begging, ein Betteln
um Neustart: Neustart! Neustart!

Schon hechelten, sehr müde
die vielen Versprechen herein.

so fangets an mit vilem kies
mit czeneklappern kriselend

Das schafften sie, da schauten sie
sich tief in die Augen, ein paar

vom Staatsgeld am Leben
erhaltene Sterne, schon werde,

wie kein Auge je −
gesehen, leuchten das All, zwar

sei der Verkauf von Galaxien
noch immer reguliert, jedoch

die Zukunft heiße Sternenmarkt,
der Gipfel sei nur Liebesmüh,

denn wozu noch die Berge,
die im Aufstieg schmerzten,

erklimmen, wozu Schleppen
durch all die laufenden Verluste, wenn

der Kosmos offen stehe und bereit
zu weitaus größeren Investments sei,

das Raumschiff auch erfunden usw.
Da aber grimmer criscramôn!

leibhaftig zwei schlingernde Banken,
Hand in Hand, mit einem Satz

vom höchsten Gipfeltreffen,
sehr innig aneinander in die Tiefe

sprangen. O ihr abstoßendsten
unter all meinen Firmentöchtern!

Eure Anzeichen verdichten sich.
Ihr wisst, es hilft nicht mehr,

in einem Jet auf ein Atoll verschwinden.
Nein, nein, eheu! Auch dort.

Auch dort. Das All steht Euch
nicht offen! Ich, die Erde,

armer Mutterkonzern,
sag Euch dieses, weine leis

reinstes Gold, Gold, Gold
und Gold. Die schönste Geldanlage

ist meiner Tränen Gold allein.
Doch kann ich mir da sicher sein?

Im Anfang a begging, ein Betteln
um Neustart: Neustart bitte!

 

 

 

Gesänge von der Krisis

Abwehrsatz. Act/act. Ad hoc. Mit czene-klappern criselend. Merger und Marter. Von den weltweiten Übernahmen, die nicht nur die Sprachen und ihr Bedeuten erschüttern. Bedenkenträger. Dazwischen etwas irre, etwas zu private Instant Krisen. Jetzt aber! Gedankentanker. Dann wieder Heischesätze, hoffnungsfroh: einfache Schönheiten, die nicht und niemals ausbleiben dürfen. O Welt! O Leben! Mango-Monopol! O, tiefer Schlummer der getroffenen Entscheidung (J.S. Mill)

Dies ist ein Buch, das sich verändert, von Mal zu Mal. Als ein Kind der digitalen Revolution, die seine Existenz in Frage stellt, übernimmt es sich stets. Wird übernommen. In sie, die Krise, verschlungen, verschlingt es sich selbst. Setzt auf etwas. Setzt ab. Hat Zeit zu üben. Hat keine. Lässt zu. Lässt sein. Auf. Zu. Auf! Auf! Auf bald. Wenn sie wissen wollen, wie es weitergeht…

Roughbook, Klappentext, 2010

 

Im roughblog können Sie weitere aktuelle Informationen zu diesem Buch erfahren.

 

 

 

Fakten und Vermutungen zum Autor + Facebook
shi 詩 yan 言 kou 口

 

Christian Filips | Der hohe Ton in der Poesie.

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