Elke Erb: Gänsesommer

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Elke Erb: Gänsesommer

Erb-Gänsesommer

COMPUTER

Sie überrechnen ja auch, fast
ohne Befehl schon, was

Sich die Hirne nicht eingestehn wollten,
gehen über Schwellen der Personen
wie der Transrapid überland,

pfeilgleich, bewegliche, „gelöstere“ Sinne, daneben
pfeilspitzenharte folgen ihm, dem Rapid, oder
eilen voraus,

während die unten überrumpelten Hemmschwellen,
lebendig & verdichtet auch sie,

sich zusammenscharen mögen zu adresselosen
Symptomen der Feierabend-Persönlichkeit. Angesichts
des Tempos!

 

 

 

„In meinen Tagebüchern“, schreibt Elke Erb,

„und in der Arbeit mit ihnen ist von 1995 an ein Prozeß abgelaufen mit mehrfach wechselnden Arten von Erfolg und Mißerfolg – in komplexer Verbindung. Die Tagebücher sind eigentlich nur Notizbücher, mit datierten Eintragungen, die auf gedankliche Klärungen zielen, also vorerst nicht auf literarische. Bisher hatte ich die Notizen dann durchgesehen und entschieden, welche für das literarische Medium taugen. So sind auch meine letzten Bücher zusammengekommen: aus solch einem vorliterarischen Grund (und etwa denselben Jahren) entsprungenen Texten also. Durch die Tagebücher ab 1995 zog sich eine Reihe von Eintragungen, die bestimmte Alterserscheinungen protokollierten: irritierende, mir bisher unbekannte Gefühle von Insuffizienz, Katastrophenangst, seltsamen Verlegenheiten u. dgl. Du fühlst dich bezichtigt, geschmäht, elend und weißt nicht warum. Ich protokollierte sie fragend und zog sie aus den Tagebüchern zusammen, um mir über sie klarzuwerden, auch im Gespräch mit Gleichaltrigen. So entstand ein Manuskript, und mit ihm, neben seinem ersten Sinn, per Gewohnheit auch der Aspekt, ob aus ihnen ein Text werden könne. Als ich im Sommer 2001 an das Unternehmen heranging, gab ich die Idee, diese Altersdefizite allein tanzen zu lassen, auf – in der Überlegung, daß ich die Tagebuchperson mit ihren weiteren Zusammenhängen darzustellen hätte. So kam es, daß ich in die Defizit-Liste noch und noch andere Notate aus den Tagebüchern aufnahm. In ihrer Fülle widersprachen sie überraschend dem von den Anfechtungen vorgeschlagenen negativen Fazit, es zeigte sich eine lebendige Person und Fülle statt Flaute. Und von der Schreibwerkstatt her gesehen, mit Trotz gegen die gewohnte Norm und zugleich Lust, eine Entscheidung für Authentizität – statt der Literarisierung vom Typ der Texte in den letzten beiden Büchern, die ich nun ¸Springertexte‘ zu nennen begann. Der Erfolg übertraf das ursprüngliche Vorhaben, die Insuffizienz-Angriffe wurden tatsächlich überrundet. Aber das Manuskript konnte niemand lesen. Dank der Kritik, in der dieser Mißerfolg deutlich wurde, begriff ich, mit Reue, aber auch ein wenig Frohlocken: ich muß wirklich sagen, – nicht bloß denken. Das war ein entscheidender Schritt, aus dem veränderten Gesamt-Ansatz resultierte ein neuer Stil mit ungewohnten Gesetzen.“

Urs Engeler Editor, Ankündigungstext, 2005

 

Eine Dichterin für Poeten.

Elke Erb ist wahrscheinlich das beim Publikum unbekannteste Vorbild der jungen deutschen Lyrik. Bei ihren Lesungen trifft man vor allem auf Dichter. Und so war es auch am Donnerstag eine kleine Gemeinde, die sich in der Literaturwerkstatt einfand. Warum ist von Elke Erb, Jahrgang 1938, anders als von der gerade 80 Jahre alt gewordenen Friederike Mayröcker, so selten die Rede, wenn es um den Einfluss der Älteren auf die Jüngeren geht? Das mag daran liegen, dass Erb den Kulturbetrieb meidet, wie er nach der Wende über sie hereinbrach.
Um darin „nicht zu ersaufen“, hatte sie 1995 angefangen, ihre eigenen Regungen genau zu protokollieren. Dadurch ist ein einzigartiges Tagebuch- und Gedichtwerk entstanden. Ihr geht es darin um „das Nichts, die eigene Indifferenz, die Blindheit in mir“. Erb betreibt „unverdrossene Aufklärung“. Was sie bei ihren Erkundungen mit analytischem Blick zu Tage fördert, arrangiert und in bezwingende Rhythmen gliedert, ist oft von großer, dabei überaus reizvoller Rätselhaftigkeit. Auch ihr neuer Band „Gänsesommer“.

Tobias Lehmkuhl, Tagesspiegel, 13.2.2005

Elke Erb Gänsesommer.

„Es ist, als ob man ihre Gedichte, während man sie vorwärts liest, rückwärts verstehen müßte, so wie Erfahrungen“, konstatiert die Dichterkollegin Brigitte Oleschinski 1995 in ihrer Laudatio zur Verleihung des Ida Dehmel-Literaturpreises an Elke Erb. Da es sich um eine Laudatio handelt, stellt sich die Frage, was an solch einer poetologischen Strategie zu loben ist. Wer auf Erfahrungen mit Erb-Texten zurückgreifen kann, weiß es längst und wird diese Frage überflüssig finden. Denn auch ihr jüngster Gedichtband mit dem gemütlich klingenden Titel Gänsesommer verlangt einen mitdenkenden, reflektierenden und neugierigen Leser. All das bedeutet aber auch, sich Zeit zu nehmen, um die eleganten Suchbewegungen in den Gedichten entdecken und jene einzigartige Symbiose von Poesie und Kommentar verstehen zu können, die seit Mitte der neunziger Jahre das Werk der 1938 geborenen Autorin prägt.
Gänsesommer besteht aus zwei Teilen, die in sich chronologisch geordnet und mit Datierungen versehen sind. Die siebzig Gedichte sind zwischen 1995 und 2003 entstanden und entstammen den Tagebüchern, die Elke Erb in dieser Zeit geschrieben hat. Sie selbst spricht von Notizen, die in einem vorliterarischen Stadium als „gedankliche Klärungen“ gedacht waren und im Sommer 2001 für ein Manuskript überarbeitet und erweitert wurden. Schlägt man das Buch auf, stößt man im ersten Gedicht bereits auf ein typisches Vexierbild:

Halt
Wenn ich noch ein Wort sage
mit meiner heilen, armierten
Stimme, leugne ich

die Vergeblichkeit, den Verfall
der flüchtigen kriminellen Begeisterungen
der meinen Spielraum siegreich einst
überwuchert habenden Armatur.

„Halt“ – als Verbot oder Sicherheit, oder eben Sicherheit als das Verbotene?
Um es vorweg zu nehmen: in welcher Ambivalenz auch gedacht, einen Halt/ein Halten wird es für den willigen Leser auch mit diesem Gedichtband nicht geben, denn nach dem zitierten Eingangsgedicht geht es erst richtig los. Da wird über „Grundbegriffe“ gegrübelt, das „Partizip Perfekt“ in ein neues aufklärerisches Licht der Erkenntnis gerückt, über das „Wer oder was?“ einer Wahrnehmung beim Lesen nachgedacht oder ein Satz Ludwig Wittgensteins als unübertrefflich zitiert, in dem es um nichts Geringeres als die „logische Identität von Zeichen und Bezeichneten“ geht.
Elke Erbs Gedichten liegt ein Prinzip der Dialogizität zugrunde, das zum Gespräch auffordert. In einigen Texten wird ein Dialog mit Dichterfreunden fortgesetzt, der schon seit Jahren geführt wird (Barbara Köhler, Gregor Laschen, Herta Müller). Ein Beispiel dafür ist das Gedicht „Parabel“. Gelesen als Antwort auf Ulrike Draesners Gedanken, Elke Erbs Gedichte wären „analytische Parabeln auf das Myzel unseres Alltags im Denken und Fühlen“, fordert es erneut zum Widerspruch heraus.
In der suchenden Neugier dieser Denk- und Sprachbewegungen ist immer wieder vom „Schreiben, Verfassen – ja ach!“ von der Verlegenheit bei der Wortarbeit die Rede, die nicht nur den Text-Körper, sondern auch den Körper des Sprechenden erfasst (Gedicht „Anpassung“).
Zu einer Begegnung besonderer Art kommt es schließlich im Titelgedicht Gänsesommer, das in fragilen Todesbildern an die amerikanische Dichterin Emily Dickinson (1830-1886) erinnert, die innerhalb der Spätromantik nicht nur eine herausragende Bedeutung besitzt, sondern auch als Vorläuferin der Moderne gilt. Im Gedicht tritt sie uns als weiß gekleidete Gestalt in einer „Spiegelleere“ entgegen.
Elke Erbs Gänsesommer beinhaltet im handlichen Kleinformat der Urs Engeler Edition wieder einmal eine gehörige Portion sprachlicher Virtuosität, aus der seit nunmehr drei Jahrzehnten kraftvolle und beunruhigende Texte entstehen, die nicht nur gelesen werden wollen.

Carola Wiemers, Deutschlandradio, 2.6.2005

Buch der Woche: Elke Erb Gänsesommer

Es ist eine alte Übung, so zu beginnen,
dass man vorher nichts weiß
und nachher
nichts gewusst haben wird, gefahrlos.

Das kurze Gedicht aus Elke Erbs neuem Band „Gänsesommer“ endet mit einem Rätsel. Wäre Wissen denn Gefahr? Ein anderes Gedicht spricht vom „Dunkelsinn der Stirn“ und davon, dass Aufklärung nichts taugt. Es wäre aber falsch zu glauben, dass hier Gefahr im Verzug sei, Verdunklungsgefahr gewissermaßen. Es ist nur so, dass Elke Erbs Texte manchmal nichts verraten, am wenigsten jedoch sich selbst. Die Berliner Dichterin und Übersetzerin, die 1938 in der Eifel geboren wurde und mit elf Jahren in die DDR kam, hat nach zahlreichen Veröffentlichungen in anderen Verlagen mit „Gänsesommer“ schon das fünfte Buch in dem auf Lyrik und Poetik spezialisierten Verlag Urs Engeler Editor publiziert.
Ihren Gedichten stellt sie Tagebuchnotate zur Seite und in beiden Textsorten reflektiert Elke Erb ihre fortschreitende poetische Existenz, spricht, wie sie das nennt, mit heiler, armierter Stimme von Technologie, von Computern und Transrapid wie von Gartenarbeit und Natur. Ihre Leseerfahrungen, mit denen sie sich positioniert reichen von Hamann und Hegel über Wittgenstein zu Franz Josef Czernins Sonetten, zu Gedichten Ulrike Draesners und zu den Werken des in Italien lebenden Münchner Dichters Paul Wühr. Von ihm sind zwei Zeilen herzuleiten, die heißen:

Gedichte schreiben ist – in nuce, aber nicht weich,
sondern strategisch gehärtet: wie als spräche man positioniert.

Auch die gesellschaftliche Positionierung ist nur ein „als ob“. Elke Erb, die listig und verschlüsselt denkende Dichterin muß heute als die avancierteste, kühnste Poetin angesehen werden, die noch und mit Recht in den Literaturgeschichten der DDR geführt wird, obwohl sie längst alle Grenzen überschritten hat. Sie ist Protagonistin und Grande Dame einer Dichtung, die sie zugleich prägt, deutet und ins Geheimnis zurücknimmt. Es könnte sein, dass nicht verstehende Leser, so sagt sie, zu schnell sind vor einem Text, anstatt nur zu langsam. Wie Elke Erb arbeitet, indem sie Dinge und Personen in Sprache verwandelt, zeigt das Titelgedicht „Gänsesommer“, das nur auf den ersten Blick ein Rätsel ist. Von der Amerikanerin Emily Dickinson leiht sie sich zwei Zeilen, in denen das Wort „gossamer“ vorkommt. Es steht für jene feinen Fäden des Altweibersommers und lässt sich mit Gespinst oder Gaze übersetzen, doch Elke Erb assoziiert den Klang „goosesummer“ und ersetzt lachend ihren Altweibersommer durch „Gänsesommer“.

Morgenlicht, Schlafzimmer, Spiegel,
du stehst vor dem Spiegel, Triptychonspiegel
oben im Schlafzimmer, kleidest dich, in etwas Feines,

auf den Dielen zwischen dem Bett und dem Spiegel
stehst du in Spiegelleere –

oder Kirschblüten-Weiß
auf den schlafwarmen Leib, die reine
Bluse, die weiße …

Ich erkenne das Frösteln, nicht meins,
wie das zarte, angelegte Gewebe,

wie Hemd, Bluse, Mieder,
ausschaut, den Tod sieht,

erkenne ich wieder, Kleid oder Tau.

Herbert Wiesner, Norddeutscher Rundfunk, 3.7.2005

Das Gras an den Schuhen der Wörter

− Gänsesommer – Gedichte und Aufzeichnungen von Elke Erb. −

Gedicht und Kurzprosa, Gedichtreflexion und lyrisches Notat bilden die vier Hauptpfeiler von Elke Erbs literarischem Werk. Ihr mittlerweile gegen zwanzig Bände umfassendes „Ich-Buch“, das seit dem 1975 vorgelegten Erstling entstanden ist, wird von Kennern hoch geschätzt, ebenso ihre Übersetzungen und die Gemeinschaftsarbeiten mit ihr nahestehenden Autoren. Erbs immer neu formulierte grundsätzliche Frage nach der Reichweite und der Gültigkeit einer poetischen Wahrnehmung müsste eigentlich auch für eine grössere Leserschaft von Interesse sein. Zu einem „ersten Sehen“ möchte Elke Erb in ihren Texten gelangen, zur Rückeroberung einer Perspektive, in welcher die Beantwortung der Frage, „worum“ es sich beim jeweils Gesehenen handelt, den Zwischenresultaten unserer Alltagskommunikation anheim gestellt bleibt. Sich kreuzende Sackgassen scheinen es für Elke Erb zu sein; gegen diese setzt sie ihre Kunst.

Im Möglichkeitsraum
„Der Unterschied zwischen gewöhnlichem Reden und künstlerischem Text ist einfach benennbar: der übliche beendet, der andere beginnt.“ Das Statement aus Erbs vor zwei Jahren aufgelegtem Buch „die crux“ kann als Leitfaden auch für eine erhellende Lektüre ihrer neuen Sammlung von Gedichten und Tagebuchauszügen dienen. „Gänsesommer“ lautet der von Emily Dickinson inspirierte Titel des Bandes, mit dem die Autorin ihr Projekt einer poetischen Welt- und Selbsterkundung fortschreibt. Wieder nehmen sprach- und dichtungstheoretische Reflexionen beträchtlichen Raum ein; die Wirkung der „täglichen Dosis Wittgenstein“, die sich Elke Erb eine Zeit lang gönnte, zeigt sich freilich nur noch in dem expliziten Bestreben, „allen Sinn zu verdichten, bis er dünn genug ist für die unendliche Schönheit, die vorschwebt“.
Dass „Gänsesommer“ sich in keiner Zeile auf ein abgehobenes sprachliches Exerzitium reduzieren lässt, macht den Reiz des Buchs auch für den nicht spezifisch geschulten Leser aus. Dennoch muss, wer in den Genuss ihrer Vorzüge kommen möchte, sich auf die Texte einlassen. Belohnt wird man mit jenem Zugewinn an Einsichtsfähigkeit und -freude, den allein Kunst bereithält: als steter Aufbruch aus den Mythen des vermeintlich Belangvollen in den Möglichkeitsraum ästhetisch weiter gefasster Seins- und Bewusstseinsentwürfe.
Mit dem immer wieder in Anschlag gebrachten Scheinproblem einer „sich selbst genügenden“ Wortkunst brauchen wir uns in „Gänsesommer“ nicht zu befassen. Was Erbs Texte „beginnen“ wollen, hatte seinen Ausgang immer schon im realen Leben – und damit in der Frage, wie und worin ein solches Leben sich als „real“ erweist. Es ist nach wie vor die Frage nach der Generalmetapher, die uns als Individuen definiert und unkenntlich macht, „Ich“ heisst bis heute das Wort dafür. Als „Grenzfall“ stellt sich dieses Ich der Autorin dar, im Akt des Schreibens wird es zum Wir, zum pluralen Subjekt eines umfassenden Vergewisserungsversuchs, der sich vorab auf eine „Lust des Staunens“ berufen möchte.
Darin wird jeder Anspruch auf Selbstbehauptung hinfällig. „Nenne ich mich, bin ich nichts.“ In der Deckung dieses buchstäblich namenlosen Staunens wird das schreibende Ich zum Seismographen seiner auf „leibes-stereo-tiefenschärfe“ eingestellten Sinne, Ziel könnte sein, die Autorschaft über sein „Gewärtigen“ an das abzutreten, was „der Fall“ und der „Grenzfall“ zugleich ist: an einen poetisch kontrollierten, das heisst verbindlich offen gehaltenen Austausch zwischen den Wörtern und der Welt.
Auf die Position eines intermedialen Relais mag sich die Dichterin gleichwohl nicht einschränken. „Das, was mich veranlasst, bin ich, und was ich daraus mache, bin auch ich.“ Schon dieser Satz aus „Kastanienallee“, Erbs 1987 erschienenem Band mit kommentierten eigenen Texten, spricht von einem Ich, das sein Schreiben lebt. Es ist ein Leben ausserhalb der die Welt bewegenden grossen Ereignisse. Erbs „operative Orientierungen“ gelten den kleinen Dingen alltäglichster Existenz; „dem Bedeutenden mit dem Unbedeutenden kommen!“ ist ihr Credo bis heute. Den Erkenntnisanspruch ihrer frühen „prozessualen Texte“ hat sie zunehmend aufgegeben zugunsten eines Begriffs fortwährender Transformation, in welcher die Phänomene nicht immer gleich benannt und gedeutet, sondern erst einmal betrachtet und bedacht sein wollen. Als „Instrument durch & durch“ bezeichnet sich das Schreib-Ich von „Gänsesommer“. Seine Aufgabe besteht darin, Erfahrungen, Gedanken und Empfindungen im Rahmen einer poetisch gültigen Indifferenz zu „trainieren“, um so an der steten Verwandlung der Dinge wie noch mehr am „Vorschweben“ ihrer Schönheit teilzuhaben.

Ein Aufbruch
Als Versuch mitzuschweben könnte man Elke Erbs literarisches Unternehmen bezeichnen. Es ist ein Mitschweben, das sich nie über das faktisch Gegebene hinausschwingen muss, um zu den gewünschten Resultaten zu gelangen. Sowohl in den zahlreichen Bezugnahmen auf ihr wichtige Autoren und Autorinnen wie auch in den kleinen Spots aus ihrem unmittelbaren Lebensalltag möchte man Erbs Spracharbeit ein Element von Naturschilderung attestieren. „Denn sie haben noch Gras an den Schuhn, / diese Wörter, die oben genannten, / wie es selbst, das gemeinte Tun.“ Auch diese Zeilen sprechen von der physikalischen Dimension einer zwischen „Erschütterung und Spiel“ vibrierenden Poesie, die sich als Aufbruch sieht. Es ist, die Autorin lässt keinen Zweifel daran, nicht zuletzt ein Aufbruch aus einer als „Text“ verstandenen Welt. Es mag diesen Text geben; lesbar wird er allein in der poetischen Massnahme, die ihn überschreitet, vielleicht auf sein genuines Unbekanntes hin, vielleicht auf uns selbst. Dass ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Destinationen sich in Elke Erbs Versen nicht ausmachen lässt, ist das beunruhigend Schöne an ihnen.

Bruno Steiger, Neue Zürcher Zeitung, 6.7.2005

 

 

Gedichtverdachte: Zum Werk Elke Erbs. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung In den Vordergrund sprechen Hendrik Jackson, Steffen Popp, Monika Rinck und Saskia Warzecha über Elke Erbs Werk.

 

Urs Engeler: Fünf Bemerkungen zu E. E.

Franz Hofner: Hinter der Scheibe. Notizen zu Elke Erb

Elke Erb: Die irdische Seele (Ein schriftlich geführtes Interview)

Elke Erbs Dankesrede zur Verleihung des Roswitha-Preises 2012.

Im Juni 1997 trafen sich in der Literaturwerkstatt Berlin zwei der bedeutendsten Autorinnen der deutschsprachigen Gegenwartslyrik: Elke Erb und Friederike Mayröcker.

 

 

Klassiker der Gegenwartslyrik: Elke Erb liest und diskutiert am 19.11.2013 in der literaturWERKstatt berlin mit Steffen Popp.

 

Lesung von Elke Erb zur Buchmesse 2014

 

 

Zum 70. Geburtstag der Autorin:

Steffen Popp: Elke Erb zum Siebzigsten Geburtstag
literaturkritik.de

Zum 80. Geburtstag der Autorin:

Waltraud Schwab: Mit den Gedanken fliegen
taz, 10.2.2018

Olga Martynova: Kastanienallee 30, nachmittags halb fünf
Süddeutsche Zeitung, 15.2.2018

Michael Braun: Da kamen Kram-Gedanken
Badische Zeitung, 17.2.2018

Michael Braun: Die Königin des poetischen Eigensinns
Die Zeit, 18.2.2018

Karin Großmann: Und ich sitze und halte still
Sächsische Zeitung, 17.2.2018

Christian Eger: Dichterin aus Halle – Wie Literatur und Sprache Lebensimpulse für Elke Erb wurden
Mitteldeutsche Zeitung, 17.2.2018

Ilma Rakusa: Mensch sein, im Wort sein
Neue Zürcher Zeitung, 18.2.2018

Oleg Jurjew: Elke Erb: Bis die Sprache ihr Okay gibt
Die Furche, 8.3.2018

 

Annett Gröschner: Gebt Elke Erb endlich den Georg-Büchner-Preis!
piqd.de, 27.6.2017

Zum Georg-Büchner-Preis an Elke Erb: FR 1 & 2 + MOZStZSZ +
EchoWelt + WAZ + BR24 + TTB + MAZ + FAZ 1 & 2 + TS + DP +
rbb +taz 1 & 2 + NZZ +mdr 1 & 2 + Zeit + JW + SZ 1 & 2 +

 

 

Zur Georg-Büchner-Preis-Verleihung an Elke Erb: BaZBZStZ +
AZ + FAZ + SZ

 

Verleihung des Georg-Büchner-Preises 2020 an Elke Erb am 31.10.2020 im Staatstheater Darmstadt.

 

Fakten und Vermutungen zur Autorin + KLGIMDb + Archiv +
Internet ArchivePIA + weiteres  1, 23 +
Georg-Büchner-Preis 1 & 2
Porträtgalerie: Autorenarchiv Isolde Ohlbaum + Keystone-SDA +
Autorenarchiv Susanne Schleyer + Dirk Skiba Autorenporträts +
Brigitte Friedrich Autorenfotos + Galerie Foto Gezett 1, 23 +
deutsche FOTOTHEK
shi 詩 yan 言 kou 口
Nachrufe auf Elke Erb: FAZ ✝︎ BZ 1 + 2 ✝︎ Tagesspiegel 1 +2 ✝︎ taz ✝︎ MZ ✝︎
nd ✝︎ SZ ✝︎ Die Zeit ✝︎ signaturen ✝︎ Facebook 1, 2 + 3 ✝︎ literaturkritik ✝︎
mdr ✝︎ LiteraturLand ✝︎ junge Welt ✝︎ faustkultur ✝︎ tagtigall ✝︎
Volksbühne ✝︎ Bundespräsident ✝︎

 

 

 

 

Im Universum von Elke Erb. Beitrag aus dem JUNIVERS-Kollektiv für die Gedenkmatinée in der Volksbühne am 25.2.2024 mit: Verica Tričković, Carmen Gómez García, Shane Anderson, Riikka Johanna Uhlig, Gonzalo Vélez, Dong Li, Namita Khare, Nicholas Grindell, Shane Anderson, Aurélie Maurin, Bela Chekurishvili, Iryna Herasimovich, Brane Čop, Douglas Pompeu. Film/Schnitt: Christian Filips

 

Bild von Juliane Duda mit den Übermalungen von C.M.P. Schleime und den Texten von Andreas Koziol aus seinem Bestiarium Literaricum. Hier „Die Elkeerb“.

 

Beitragsbild von Juliane Duda zu Richard Pietraß: Dichterleben – Elke Erb

 

Elke Erb liest auf dem XVII. International Poetry Festival von Medellín 2007.

 

Elke Erb liest bei OST meets WEST – Festival der freien Künste, 6.11.2009.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

0:00
0:00