Felix Philipp Ingolds Skorpioversa – Das Buch als Wertgegenstand (Teil 1)

Das Buch als Wertgegenstand

 

Von Lavater – oder von Lichtenberg? – ist das Postulat überliefert, ein Buch sollte so viel kosten wie ein Einfamilienhaus.

Seltsamer Vergleich, schwer durchschaubare Forderung; ein Haus ist zum Wohnen da, das Buch zum Lesen.

Und was macht den Preis aus? Was macht der Preis aus?

Worin besteht der Wert des teuren Buchs?

Klar ist – man kann beste Texte ohne Verlust in billigsten Ausgaben lesen; und man weiss ja, dass teuerste (in der Regel bibliophile) Bücher nicht notwendigerweise auch den höchsten literarischen Wert haben.

Beim Künstlerbuch verlagert sich der Wert ins Materielle und Handwerkliche. Auserlesene Papiere, handgefertigte Deckel und Schuber, Text in Bleisatz oder lithographiert, dazu – allenfalls – graphische Originaldrucke (Holzschnitt, Radierung, Serigraphie usf.), jedes Exemplar mit Signatur und Nummer.

Die Druckauflage bleibt notwendigerweise gering, das Buch ist immer schon als Rarität konzipiert; eher als Objekt der Betrachtung (auch des Sammelns) denn der Lektüre.

… Fortsetzung hier

 

© Felix Philipp Ingold
aus unveröffentlichten Manuskripten

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