2008-06-03

Ich stelle mir mein Tagebuch als Enzyklopädie vor, nicht chronologisch, nicht mal logisch geordnet, sondern nach dem Zufallsprinzip des Alphabets, nach Orts- und Personennamen, nach Begriffen wie «Arbeit», «Glück», «Ich», «Wald», «Ende», «Hund», «Buch», «Wetter», «Wort»; allerdings liesse sich das Tagebuch so nicht schreiben, es müsste nachträglich enzyklopädisch geordnet werden. Immerhin wäre damit zu vermeiden, dass ein Leben, meins, bloss als Geschichte kolportiert würde.

 

aus: Felix Philipp Ingold: Gegengabe
zusammengetragen aus kritischen, poetischen und privaten Feldern

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

0:00
0:00