Gennadij Ajgi: Пocлeдниӣ Oврaг / Letzter Abgrund

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Gennadij Ajgi: Пocлeдниӣ Oврaг / Letzter Abgrund

Ajgi-Пocлeдниӣ Oврaг / Letzter Abgrund

NUN IMMER SCHNEE

wie schnee o Herr der ist
und ist was schnee so ist
wenn seele ist was ist

viel schnee und seele licht
und immer nur von dem
das die wie tod der ist
dass der wie sie auch ist

was ist anerkennen ja und da
inmitten lichts ist dunkel auch
wenn wieder soviel schnee
O-Gott-Schon-Wieder-Schnee
wie kann was ist denn sein

zu überprüfen ist es nein
wie leichen sind und nicht

o es ist das Abguss-Land
gar keine frage dass es ist
wenn Volk das wort ist
das bedeutet nein

und dass so etwas ist
wozu ist das hier gut
und das Gesicht ein solcher Abguss ist
das scheinbar einzig ist
das land was Dunkel-und-Gesicht

die Epoche-solche-leiche

doch eines ist was ist
wenn sie aufs mal nicht sind
– o Gott schon wieder schnee! –
sie sind nicht wie das eine ist
bloss Totheits-Land

so ist’s dass ist und nicht
und nur deswegen ist’
doch ist was nichts als ist

ist es ein wirbelwind was wunder jäh
kein Sterblichkeits-Land mehr
o Gott schon wieder schnee
viel schnee und seele licht

o Gott schon wieder schnee

es sei dass er nicht sei
der schnee mein freund viel schnee
und seele licht und schnee

o Gott schon wieder schnee

und ist was schnee der ist

 

 

 

„Hier leben wir und herrlich sind wir hier“

– Versuch über Gennadij Ajgi. –

Und dort, wo wir standen,
bleibe ein Leuchten
zurück – unsrer
Dankbarkeit.

Gennadij Ajgi

Am besten gehen wir, um uns dem Dichter anzunähern, von „Hier“ aus. „Hier“ ist das erste Buch, das Ajgi in Rußland publizieren konnte, sein erstes in russischer Sprache verfaßtes und so auch gedrucktes Buch.
Ein später Erstling… der Autor war damals, 1991, siebenundfünfzig Jahre alt. Zu Hause kannten ihn nur jene wenigen Vertrauten, denen er seine unveröffentlichten Gedichte zum Lesen, zur Weitergabe oder zur Verwahrung überlassen hatte. Denn während Jahrzehnten galt Ajgi, dessen Arbeit den Erfordernissen des offiziellen sowjetischen Literaturbetriebs in keiner Weise zu entsprechen vermochte und auf eine solche Entsprechung auch gar nicht angelegt war, in der ehemaligen UdSSR als „fremdes“, sogar als „feindliches Element“.
Doch weder behördliche Schikanen noch materielle Not konnten ihn daran hindern, im privaten Abseits ein umfangreiches Werk von höchstem künstlerischem Rang zu schaffen. Stets hat Ajgi sich als Einzelner behauptet, und eben als Einzelner… als ein Autor mit eigener Statur und unverwechselbarer Stimme… hat er Anstoß erregt, ist er zum Störenfried geworden. Gegen das Machtwort der Herrschenden hat sein Dichterwort standgehalten, da es keinerlei Nutzanwendung und Vereinnahmung zuließ, aber auch durch kein argumentatives Veto des Gegners belangbar war.
Gleichwohl lagerten sich Ajgis Texte nicht nur in einheimischen Schubladen ab; in Form von Manuskripten, Typoskripten oder Kopien gelangten sie seit den späteren sechziger Jahren… durch persönliche Vermittlung von Freunden und Bekannten… ins Ausland, wo zunächst diverse Teilübersetzungen erschienen, ab 1975 auch russischsprachige Originaldrucke in Buchform. Insgesamt umfaßt dieses Werk bis heute rund zwei Dutzend Bücher, vorwiegend Gedichte, außerdem lyrische und essayistische Prosa… Texte, die Ajgi als ein Buch verstanden wissen möchte, als ein Buch, das ebenso ein Ganzes und Einmaliges wäre wie das eine Leben eines jeden Menschen.

Geboren wurde Gennadij Ajgi 1934 in der Tschuwaschischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik, mithin als Angehöriger eines kleinen, an die ural-altaische Sprachgemeinschaft angeschlossenen Turkvolks, das kulturell geprägt ist durch seine historischen Bindungen an die Magyaren und Bulgaren, durch seine Nachbarschaft mit den muslimischen Tataren, den Mari und Mordwinen, vor allem aber durch die seit dem 16. Jahrhundert… unter Iwan dem Schrecklichen… einsetzende Russifizierung. Diese wurde in der Folge von Moskau aus so konsequent betrieben, daß die Tschuwaschen… bedrängt, aber doch auch gefördert durch den Zustrom russischer Kolonisten… um die Mitte des 18. Jahrhunderts den christlichen Glauben annahmen, ohne jedoch ihr eigenes heidnisches Brauchtum gänzlich aufzugeben. In religiöser wie in geographischer Hinsicht bildet ihr an der mittleren Wolga gelegenes Territorium eine Art Schwelle zwischen dem europäischen und dem asiatischen Teil Rußlands, wo Christentum, Islam und archaische Naturreligion einander begegnen.
Durch seine Mutter, die einem schamanischen Priestergeschlecht entstammte, blieb Ajgi… trotz rigider Sowjetisierung des gesamten öffentlichen Lebens… mit den religiösen Wurzeln und der Folklore seines Volks verbunden, und sein Vater, der sich als Übersetzer Alexander Puschkins ins Tschuwaschische einen Namen gemacht hat, eröffnete ihm schon früh den Zugang zur russischen Kultur, insbesondere zur russischen Sprache, die er perfekt beherrschte, als er 1953… in Stalins Todesjahr… nach Moskau übersiedelte, um am dortigen Literaturinstitut, einer Art Kaderschmiede des damaligen Allsowjetischen Schriftstellerverbands, sein Studium aufzunehmen. Mit einer übersetzerischen Diplomarbeit hat Aigi dieses Studium abgeschlossen; in den Schriftstellerverband ist er nicht aufgenommen worden.
In den sechziger Jahren war er vorübergehend als Hilfskraft beim Moskauer Majakowskij-Museum angestellt, wo er bedeutende dichterische Nachlässe aus den zwanziger Jahren zu sichten hatte und wo im Rahmen von Vortragsveranstaltungen oder kurzfristigen halboffiziellen Ausstellungen führende Vertreter der klassischen russischen Moderne… so Chlebnikow, Krutschonych, Gnedow, auch Marc Chagall… vor einem kleinen interessierten Publikum präsentiert wurden.
Auf Anraten Boris Pasternaks und Nazim Hikmets verwendete Aigi seit 1960 hauptsächlich das Russische als seine Dichtersprache, wohingegen das Tschuwaschische… die Muttersprache… zum Medium seiner weitreichenden übersetzerischen Arbeit wurde.
Für Aigi war diese Hinwendung zur fremden Sprache von entscheidender Bedeutung; die konsequente Verkehrung des Eigenen ins Fremde, des Fremden ins Eigene, die Ajgi solchermaßen bewerkstelligt, ist aber weit mehr als eine biographische Zufälligkeit. Es liegt ihr die Überzeugung zugrunde, daß jede Sprache als Fremdsprache zu gelten hat, auch die Muttersprache; und die Dichtersprache vollends.
Da gab es nun also einen neuen russischen Autor, der dank seiner Mehrsprachigkeit über ein ungewöhnlich reiches poetisches Instrumentarium verfügte. Ajgi erinnert sich gern daran, wie seine zweite Geburt… seine definitive Ankunft als Dichterin der heimatlichen Fremde… von Pasternak gefeiert wurde; etwa so: „Wie froh bin ich! da sind Sie nun endlich – hier! Denn im allgemeinen denkt man doch, der Sinn dessen, was ist, sei das Wesentliche, die Hauptsache sei irgendwo dort, ,in anderen Welten‘! Aber nein – alles ist hier, jetzt, da – genau zu dieser Zeit! – das Ewige, das Unvergänglich-Wesenhafte – es ist hier! Und herrlich sind wir – hier“, fügte Pasternak hinzu, „auch das Geheimnis, das Wunder und unsere Unvergänglichkeit, alles – hier! Verstehen Sie das, ja?“

Mag sein, daß Ajgi diese Worte Boris Pasternaks als eine Art von Vermächtnis aufgefaßt hat; jedenfalls ist das poetische Beharren auf dem Hier und Jetzt in der Folge für sein Schaffen durchweg bestimmend geworden. Schon einem seiner ersten russisch geschriebenen Gedichte hat Gennadij Ajgi den Titel „Hier“ gegeben; das Gedicht…, es ist von 1958 datiert… enthält unter anderm die folgenden Verse:

und das leben fortging in sich wie ein weg in die wälder
und es begann zu scheinen als eine hieroglyphe
mir das wort „hier“
und es bezeichnet erde wie himmel
und das was im schatten
und das was wir sehn mit eignen augen
und das wovon ich im gedicht nicht handeln kann

hier entspricht eins dem andern
in urtümlich erhabener sprache

und wir kennen weder wort noch zeichen
von denen eines höher als das andre wär
hier leben wir und herrlich sind wir hier

Mehr und mehr hat sich im Lauf der Zeit für Ajgi… beim Schreiben ebenso wie im Leben… bewahrheitet, was ihm Boris Pasternak, kurz bevor er starb, als schlichte Erfahrungstatsache zu bedenken gab; die Tatsache, daß das Gewöhnliche das Göttliche ist und daß das Wunder immer hier und jetzt geschieht. „Das Wunder…“, so resümiert Gennadij Ajgi die Worte Pasternaks, „… das Wunder ist doch ganz einfach. Es ist in Reichweite, überall, zu jeder Zeit… Ein Wunder – da, Sie sitzen vor mir, auch das ist ein Wunder.“

Durch die von Pasternak initiierte Erfahrung des alltäglichen Wunders im Hier und Jetzt ist Ajgi selbst, als Person wie als Dichter, zu einem Hiesigen geworden; freilich zu einem Hiesigen, der nicht mehr an einen vorab bestimmten Ort gebunden ist, nicht an die eigene Heimat und nicht an die eigene Sprache, auch nicht an eine bestimmte Rassen- oder Religionszugehörigkeit; dessen Da-Sein eher als ein bewegtes… ein nomadisches Dazwischen-Sein zu definieren wäre.
Der Hiesige… demnach… ein „Dazwischer“.
Ein Hiesiger war, in solchem Verständnis, auch Orpheus… fahrender Sänger im Zwischenreich, Rufer und Sucher, Dichter und Übersetzer zugleich. So sehen wir ihn als Autor heute wieder. Der Ort des Autors, heute, ist mobil in dem Maß, wie der Autor selbst mobil geworden ist. Es gibt den stationären Autor nicht mehr; es gibt den Autor nicht mehr, der ein für allemal das Sagen oder gar die Wahrheit hätte… der Autor als Wortführer und Rechthaber, der Autor als Autorität hat ausgedient. Heute ist er unterwegs als Exilant, unter uns als Asylant, vielleicht auch bloß als Tourist, jedenfalls on the road, jedenfalls dazwischen, überall fremd und überall daheim… und eben darum ist er ein Hiesiger, weil er ein „Dazwischer“ ist.
Unterwegs… im Dazwischen… ist übrigens ja auch der Leser. Wer liest, klinkt sich aus Alltag und Geschichte aus, bricht auf, ohne zu wissen wohin. Wer liest, läßt Normalität, Vertrautheit, Heimat hinter sich, wagt ein Abenteuer, geht fremd.
Wer liest, muß vergessen können, auch sich selbst, das eigene Wollen und Haben.
Wer liest, schafft sich im Akt des Lesens seine eigene Zeit, eine Art Zwischenzeit, für die es keine Agenda, keinen Kalender gibt. Die Zeit des Lesens ist eine Zeit der Weltabgewandtheit, zugleich die Zeit intensivster Hiesigkeit; man ist, wenn man liest, weitab vom lebensweltlichen Getriebe und doch ganz bei der Sache der Dichtung; also soll der Leser, wie schon Petrarca in seinem Brief an Francesco Nelli… im Sommer 1352… es gefordert hat, „die Last der Geschäfte und die Sorge um seine Privatangelegenheiten von sich werfen und seinen Sinn auf das richten, was er vor Augen hat“.
Was man, lesend, vor Augen hat, ist nichts anderes als der buchstäbliche Text, ist das, was geschrieben, gedruckt dasteht… hier auf dem Blatt, hier auf der Buchseite… Wörter, Wörter, lauter Wörter, die vernommen werden wollen als ein Sagen und ein Gesagtes zugleich, letztlich als etwas Sagenhaftes, das seinen eigenen Wirklichkeitsstatus hat; etwas, das die äußere Wirklichkeit nicht bloß wiederholt, indem es sie, wie auch immer, darstellt, etwas Sagenhaftes vielmehr, worin Wirkliches gewissermaßen in der Möglichkeitsform… als ein Werdendes… sich darbietet. Aus dieser Möglichkeit, aus solchem Werden kann der Leser, falls er den Verstehensschritt ins Offne wagt, einen Sinn gewinnen… seinen Sinn, der mehr wäre als das, was der Autor von sich aus jeweils zu sagen vermöchte.
Wenn dem Leser… so fährt Petrarca in seinem Schreiben fort… „diese Bedingung nicht paßt“, solle er seinen „unnützen Schriften fernbleiben“. Und abschließend betont er:

Ich will nicht, daß er sich zugleich mit Geschäften befaßt und sich mit mir abgibt, ich will nicht, daß er völlig ohne Mühe in sich aufnimmt, was ich nicht ohne Mühe geschrieben habe.

Der Autor… als „Dazwischer“… kann nicht kritisch sein, er unterscheidet nicht, er ist der Unterschiedene. Dieses Unterschiedensein möchte Ajgi, der eigentlich Gennadij Lisin heißt, verdeutlichen durch den konsequenten Gebrauch eines Dichternamens, der zwar kein Pseudonym, aber doch ein sprechender, ein geradezu programmatischer Kunstname ist und der soviel bedeutet wie „der dort“ jener andere also, der nicht ich sein kann.
Ajgi der Name ist weder Zufallsfund noch Phantasieprodukt. Das tschuwaschische Wort für „jenen (andern)“ heißt xayxi, jedoch einer von Ajgis Vorfahren, so berichtet es der Dichter, hat diese Pronominalform konsequent falsch ausgesprochen… nämlich ohne den gutturalen Anlaut x (ch), also wie ayxi; und in der Folge ist das defekte Wort als Name… als Übername an ihm und seiner Familie hängengeblieben.
Der erste, der unter diesem Namen von sich hat reden machen, war Ajgis Großvater Andrej; er soll auf einem abgelegenen und unfruchtbaren Hügel in der tschuwaschischen Provinz einen blühenden Garten angelegt haben… den ersten Garten überhaupt, den es in der Gegend gab, und noch heute trägt jener Hügel seinen Namen und somit auch den Namen des Dichters, der nun seinerseits den Namen des wundersamen Hügels weiterträgt: Ajgi… „der dort“.
Der dichterische Text beginnt mit dem Namen des Dichters; das hat auch bei Gennadij Ajgi seine Richtigkeit… er ist, wie jeder Dichter, als „jener andere“ zu lesen. Als dritte Person bildet er, zusammen mit seinem Text und dessen Leser, das magische Dreieck des dichterischen Gesprächs.
Wenn Ajgi gelegentlich von „Wort-Menschen“, slova-ljudi, spricht, so betont er damit die Gleichrangigkeit von Mensch und Wort; die Begriffsbildung, deren religiöse Konnotationen auf der Hand liegen, verweist gleichermaßen auf das Wort, das der Mensch hat, und auf das Wort, das der Mensch… als Verkörperung des göttlichen Logos… ist. Und so wie alle Menschen in einem demokratischen Staatswesen als Individuen gleichberechtigt sein müßten, müßten auch alle Wörter zu einer Wortnation zusammengeschlossen sein, in der sie gleichberechtigt wären; wo es kein imperatives Machtwort mehr gäbe, keine Hierarchie und folglich auch keinen Konflikt zwischen „hohen“ und „niedrigen“, „heiligen“ und „sündigen“, „kanonisierten“ und „tabuisierten“ Worten. Dann erst könnten… und das ist Ajgis große dichterische Utopie… alle Wörter aller Sprachen sich in Freiheit und in Gleichheit und in Brüderlichkeit zusammenfinden.
Ansatzweise ist diese Utopie zu Beginn unseres Jahrhunderts von Autoren wie Chlebnikow, Joyce, Gertrude Stein oder auch den Dadaisten realisiert worden, und Kasimir Malewitsch hat als Begründer eines „neuen malerischen Realismus“, den er Suprematismus nannte, den Versuch unternommen, aus einigen wenigen geometrischen Elementarformen… wie Rechteck, Kreuz und Kreis… Bildwerke zu schaffen, in denen sämtliche Gestaltungselemente… Farben wie Formen… gleichwertig koexistieren sollten. „Hier…“, so liest man’s bei Gennadij Ajgi in einem dichten Text „Zur Ehre des Meisters“:

Hier… wo die flachheit der wörter die einzig-wahre wüste
– Wortlosigkeit – zu sein scheint,
hier regt sich das schöpferische Wort Malewitschs-des-Dichters
(„verteilung der lautmassen“), welches „ungelenk ausbricht“ in
den weltenraum („auf daß die form der imagination
dasein verleihe“), in anspielung auf seine – in der
Zukunft – vollendete plastizität (Sein hier „quälender“
– Sein „übergänglicher“ zustand), –
hier, unter den wallenden krämpfen dessen, was nicht
gesagt ist, halten sich – in bewegung – die schmelzmassen-
-und-schollen der Worte, richtiger – der Wortsinne, – die
„schöpferischen punkte des Alls“ rings um den GESTALTER.

Die selbsttätige Sprache, das selbst sich entfaltende Wort… samovitoe slovo… war eine Entdeckung der russischen Futuristen, vor allem Chlebnikows und Krutschonychs, zweier Autoren, die für Gennadij Ajgi bis heute vorbildlich geblieben sind.
Die selbsttätig sich entfaltende Sprache… Außerhalb der Poesie bleibt dieses Phänomen auf die religiös inspirierte Zungenrede, auf schizophrenes und frühkindliches Sprechverhalten beschränkt, mithin auf anormale, gewissermaßen sprachinterne Prozesse der Artikulation, bei denen die Sprache, abgekoppelt von jeglichem Bedeutungszusammenhang, rein motorisch sich des menschlichen Mundwerks zu bedienen scheint. Vielleicht sollte man den individuellen Spracherwerb… wie die Entstehung jedes einzelnen Gedichts… als einen Prozeß sehen, bei dem und durch den die Sprache mit sich selber ins Gespräch kommt. Und vielleicht ließe sich, eben daraus, der vorsprachliche Sprecheifer kleiner Kinder erklären als Zitat nach Hermann Schmitz… „Ausdruck der triumphierenden Freude, die lange und vielfältige Mundbildung – diese erste und wichtigste Schule des Lebens – erfolgreich absolviert zu haben“.
Ajgi hat diesen Vorgang an seiner Tochter Veronika – im ersten Halbjahr ihres Lebens… genau beobachtet und aufgezeichnet; entstanden ist daraus… nein, nicht eine sprachpsychologische Dokumentation oder Abhandlung, sondern… ein Gedichtbuch. Die Selbsttätigkeit der Sprache, die… noch vor dem Wort… im Stammeln und Lallen und Trällern des Kleinkinds ihren spontanen Ausdruck findet, und die Tätigkeit des Dichters, der im Hinhören auf dieses potentielle Sprechen der Sprache dem Gedicht zur Existenz verhilft… beides hat sich in Veronikas Heft zu einer wunderbar leichten poetischen Fügung verbunden; wie in diesem „Lied der Laute“:

o /Sonne Etwelche/
am a-Himmel /Etwelchem auch/
für e-i-u-y-Andere /Welten/
und die a-ä-u-Andern
für die bäume-ju die käfer-je a-kinder

Und so ist es auch ganz natürlich, daß Gennadij Ajgi in seinem Vorwort zur englischen Ausgabe des Hefts sich bei seiner Tochter „für ihr Buch“ bedankt; sie hat es ihm geschenkt, er hat es ihr abgelauscht, es ist zum „glücklichsten“ Buch seines Lebens geworden, zu einem wahren Lebens-Werk.

Meer und Wind sind machtvoll an sich – ,auch ohne uns‘, genau wie die Sprache“, meint Ajgi:

Der Dichter geht in die Sprache ein – die Sprache ist’s, die seine Energien ,abarbeitet‘. Doch, halt – es gibt hier keine vollständige ,Identität‘. Halt man bemerkt doch, auch wenn man geschwächt ist, die Wellenkämme und Wogen der Sprache: In ihnen schäumt gewissermaßen auch ihre ,autonome‘ Energie, die ,aus eigener Kraft‘ sich entfaltet – man kann etwas von dieser Energie vielleicht noch ,für sich selber nutzen‘…

Energie heißt hier soviel wie Inspiration; diese wird nicht durch Willensanstrengung erreicht, sie geschieht, ist reines Ereignis. Der ganze Rest… alles, was es darüber hinaus an auktorialem Einsatz braucht… ist Arbeit, und diese muß mit „Takt“, mit „Scharfsinn“ und mit „Meisterschaft“ geleistet werden. Der Autor schafft nicht das Gedicht, er ermöglicht es.
Am besten… am leichtesten schreibe er, sagte Ajgi einmal im Gespräch, kurz vorm Einschlafen; in der „Vor-Schlafens-Zeit“ überkomme ihn bisweilen, so präzisierte er, eine Ahnung oder Regung, deren Inhalt, Sinn und Ziel ihm allerdings verborgen blieben:

Ich überlasse mich dann der instinktiven Gestik des Schreibens.

Schreiben, als Tätigkeitswort, kann im Russischen auch reflexiv gebraucht werden; der Akt des Schreibens wird solchermaßen als unpersönlicher, eigendynamisch sich auslebender Prozeß bestimmt… pišetsja, „es schreibt sich“.
Auch in dieser Hinsicht ist Ajgi ein „Dazwischer“; das Hier und Jetzt seiner Schreibbewegung findet vorzugsweise zwischen Wachheit und Schlaf, Bewußtheit und Traum, Wolf und Hund statt.

… Schlaf-Geraune, Schlaf-Getöse.
Der mensch ist rhythmus.
Der schlaf muß diesen rhythmus allem anschein nach „zulassen“, damit
er ganz er selber sei (ohne sich beengen oder unterbrechen zu lassen
unter der einwirkung anderer rhythmen).

Schlaf-Gedicht an-sich.

„Es ist“, wie vor Zeiten auch Philippe Jaccottet notierte, „als müßte man schlafen, damit die Worte von alleine kämen.
Ja… sie müßten schon da sein, ehe man sie gedacht hätte.“

In Gennadij Ajgis Dichtung scheinen die schlichten Dinge der natürlichen Lebenswelt als verschriftlichte Wort-Dinge wiederzukehren. Das Repertoire solcher Dinge und Wörter bleibt bei Ajgi freilich auf einen relativ geringen Set beschränkt. Nur das Einfachste, Vertrauteste ist ihm als motivische Vorgabe für seine Dichtung gut genug. Umsonst wird man hier nach großstädtischen Realien oder nach Hinweisen auf postmoderne Befindlichkeiten suchen; weder als Begriff noch als Metapher kommen bei Ajgi Krieg und Umweltzerstörung, Mafia und Aids, Terrorismus oder Drogentote vor, in seinen Gedichten gibt es keine Flughäfen, keine Ferienparadiese, keine Fabriken, keine Autobahnen, keine Abfallhalden.
Doch es gibt die Schlichtheit des Elementaren, die eine Sonne, diese Birke da, diese Rose, jenes Feld, den Hügel dort, den Wald, das Licht jetzt, den Schnee hier, dich als Freund, diesen Weg, mein Haus, da – den Himmel, da – den Abgrund; es gibt das alltägliche Wunder, den jähen Schmerz, und immer ist es mein Schmerz, unser Wunder… etwas Bestimmtes; nämlich das jetzt und hier für uns Bestimmte. Wozu bei Ajgi auch das Wort gehört, das in seiner dinghaften Einfalt dasteht wie… „ein Pflock… im Feld… am Weg“.
„… – aufgrund langer Erfahrung weiß ich beispielsweise“, sagt Ajgi, „daß zwischen uns und den Bäumen im Wald eine gewisse ,Verbindung‘ sich einstellen kann, aber in das Wesen dieser Bäume – irgendwo ,dort‘, unbestimmbar – ,dort‘ – versinken wir gewissermaßen wie in ein farbloses Dunkel – die Bäume haben kein WORT, wir versinken in dessen Abwesenheit… – doch kommt es vor, daß im Licht des TAGs etwas uns anweht – davon können wir deshalb wissen, weil etwas in uns, vernehmlich und ,worthaft‘, jäh auf dieses Wehen Antwort gibt.“
Die Dinge selbst sind’s, die schweigend sich „aussprechen“, indem sie, als reale Hieroglyphen, in Erscheinung treten und wahrnehmbar werden; als erscheinende, als wahrzunehmende fügen sich die Dinge zum Text… so sind sie lesbar.
Wie empfindlich der Tschuwasche auf diese stumme Lektion der Dinge reagiert und wie weitgehend seine Lebensführung noch heute dadurch bestimmt ist, hat Ajgi unlängst in einem Interview mit Inna Murawjowa deutlich gemacht, als er sagte:

Überhaupt denke ich, je älter ich werde, immer häufiger über die Weisheit meines Volkes nach. Über die Eigenständigkeit seiner Kultur, seines Lebens. Im tschuwaschischen Leben gibt es manches, was den Europäern niemals vertraut geworden ist… Wir haben, wissen Sie, so eine Art pantheistischer Unterweisung, und diese besteht in einem besonderen Verhältnis zu den Geistern, den Bäumen, dem Wasser und dem Wind, zu allem, was uns umgibt – all dies liegt in unseren heidnischen Gebeten beschlossen; sie bestehen daraus.

Und… aber welches sind nun die grammatikalischen Formen und syntaktischen Strukturen, welche zu Ajgis dinghafter poetischer Welt die sinnfällige Entsprechung bilden? Dazu kann hier, da wir ohne die russischen Texte auskommen müssen, nur das Allgemeinste gesagt werden; das was auch an den vorliegenden Übersetzungen zu beobachten und zu überprüfen ist. Nämlich… zum Beispiel… die Tatsache, daß bei Ajgi das Substantiv die dominante Wortart ist, und zwar… genauer gesagt… das Substantiv in seiner Grundform, in der Einzahl, jene Wortart also, die das schlichte Hier-Sein und das Dies-Sein des jeweils benannten Gegenstandes festhält; von größerer Häufigkeit sind außerdem der Vokativ, mit dem der bezeichnete Gegenstand oder die gemeinte Person durch Anruf vergegenwärtigt wird sowie der im Deutschen nicht vorhandene Instrumental, der dem Ding-Wort eine Vielzahl von räumlichen, zeitlichen und funktionellen Zusatzbedeutungen verleihen kann, ohne daß dafür präpositionale Ausdrücke gebildet werden müssen.
Es entspricht dem konstatierenden Charakter… der primär benennenden oder evokativen Funktion von Ajgis Gedichten, daß in ihnen dem Tätigkeitswort eine eher untergeordnete Rolle zukommt; auffallend oft erscheint das Tätigkeitswort im Infinitiv oder in andern infiniten Formen wie Gerundium und Partizip, oft wird es auch in passivischer Bedeutung gebraucht. Vermutlich soll dadurch, einerseits, das Hauptwort in seiner Subjektstellung gestärkt, andererseits, der Gebrauch der Akkusativs eingeschränkt werden, dessen hauptsächliche Funktion ja darin besteht, die Dingwelt zu objektivieren, sie in ein direktes Abhängigkeitsverhältnis zur beherrschenden Instanz des Subjekts zu versetzen.
Aus der Tatsache, daß Ajgi, seinem Ding- und Wortverständnis entsprechend, den Nominativ des Hauptwortes durchweg privilegiert, erklärt sich wohl auch seine Zurückhaltung beim Gebrauch von Eigenschaftswörtern, Umstandswörtern und Fürwörtern… Wortarten mithin, die in der Regel eine Hilfs- oder Ergänzungsfunktion zu erfüllen haben und also nicht für sich selbst stehen können. Im Bereich der Syntax führt die Aufwertung des Nominativs wie auch, allgemein, Ajgis Bestreben, Wörter und Dinge nicht hierarchisch, sondern, wenn immer möglich, als gleichwertig aufeinander zu beziehen, notwendigerweise dazu, daß auch ganze Sätze oder Satzteile mehrheitlich parataktisch gefügt, das heißt, durch die Kopula „sein“ oder durch gleichschaltende Konjunktionen wie „denn“ und „aber“ und „und“ verbunden werden. Vor allem die exzessive Häufigkeit des Bindeworts „und“, das übrigens oft zeichenhaft kontrahiert wird zu einem Bindestrich oder Doppelpunkt, macht deutlich, wie sehr Ajgi an diesen additiven Wort- und Satzfügungen gelegen ist, in denen sich für ihn, auf sprachlicher Ebene, das vollzieht, was er generell unter Religion verstehen möchte, die ja ihrerseits eine Form von Einbindung, von Rückverbindung ist…

… alles sehr einfach: maus – schauern im müll –
und wind um die ecke
und dort – verregnet in der nacht der weg
und nebenan – im garten – verwahrlost
ein tisch: und das gespräch – ganz schräg und beiseite
ein haften und rascheln
des /wie eine alte jacke/ vertrauten laubs
und nebel-als-heimat – mehr und mehr und immer näher
mit dem seelen-blick – der vergangenen der längst vergangenen
/wie ist das auszusprechen/ mama… –

Mit René Char, seinem langjährigen „Gesprächspartner auf Distanz“, wußte Ajgi sich verbunden im kompromißlosen Einsatz für die Rettung der „Ehre und Würde des dichterischen Worts“ in einer Welt, die… so formulierte er es in einem BBC-Interview… die Sprache als „schöpferische Kraft“ zugunsten „platter Rhetorik“ oder selbstgenügsamer „linguistischer Spielerei“ habe verkommen lassen. René Char sei dem weitverbreiteten „Kult der Lebensverachtung und der Verzweiflung“ mit höchster geistiger Anstrengung entgegengetreten und dies im ausschließlichen Vertrauen auf eine Macht, deren Größe lediglich in ihrer Ohnmacht begründet sei… die Macht der poetischen Sprache.
Diese Macht allein, meint Ajgi, sei der heutigen Informationsflut und der großspurigen Rhetorik der Ideologen, der Politiker, der Werbetexter und Talkmaster gewachsen, und zwar auch dann, wenn sie… wie Kafkas Josefine, die piepsende Sängerin… mit einem „Nichts an Stimme“ auskommen muß:

das dünne Pfeifen Josefinens mitten in den schweren Entscheidungen ist fast wie die armselige Existenz unseres Volkes mitten im Tumult der feindlichen Welt.

Was das Wort kann und was das Wort soll, hat Ajgi, selbst, im Gespräch mit dem „Herumtreiber Justinas“ erfahren, einem litauischen Autor, von dem es keine Texte gibt, der keinen festen Wohnsitz hat, der als ambulanter Philosoph und Dichter… laut denkend… durchs Land zieht. Von diesem Justinas überliefert Gennadij Ajgi die folgenden fliegenden Sätze:

Das Wort ist dem Menschen gegeben, damit er lob-worten kann, heute ist das nicht mehr möglich, aber man darf auch nicht leer-worten, man muß wenigstens worten… ,slòvit‘… das lebendige Wort sagen, damit der Ort des vom Schöpfer gegebenen Worts nicht leer bleibe…

Darin besteht die ohnmächtige Macht des poetischen Worts, daß es sich eilfertiger Kommunikation widersetzt; daß es sich weder für noch gegen irgendwelche Meinungen, Überzeugungen oder Wahrheiten aufbieten läßt; daß es nichts Bestimmtes bedeuten, auch nichts Bestimmtes bewirken muß. „Was also wäre dann die Poesie?“ fragt Ajgi; und er sagt dazu:

Vielleicht die Überwindung des servil-,kommunikativen‘ Worts durch ein anderes… – durch jenes wesentliche WORT, in dem auch die Stille des Vor-WORTS verborgen ist (man kann sagen, die Essenz des Menschen in der Welt ist das Wort in ihm selbst, und noch genauer – in der Welt existiert der Mensch-als-WORT).

Hermetismus ist für Ajgi nicht nur eine mögliche, wie auch immer zu bewertende Eigenschaft poetischer Texte. Hermetismus ist vielmehr deren wesentliche Eigenart. Hermetisches Schreiben wird zum Vertrauens- und Respektbeweis des Autors gegenüber dem Leser. Der Leser hermetischer Schriften darf sich, wie kein anderer Leser sonst, als Person ernstgenommen fühlen, sich „durchklingen“ lassen vom Fremd-Wort, das ihm zugeeignet ist und nicht erwidert werden muß.
Wenn Gennadij Ajgi, der seinerseits als schwieriger… als hermetischer Dichter gilt, René Chars künstlerischen Rang nicht an dessen öffentlicher Anerkennung mißt, sondern… gerade umgekehrt… an seinem nach wie vor „geheimen“, aber intensiven Einfluß auf jene schweigende Minderheit von Lesern, die verstehen können, weil sie nicht etwas Bestimmtes verstehen wollen oder verstehen müssen, so spricht er damit zweifellos auch in eigener Sache; und seine Sache als Dichter ist es, „möglichst wenig zu sagen“ und das Gesagte mit möglichst viel Schweigen zu umgeben.
Bei Ajgi gibt es Gedichte, die nur aus einer Verszeile, aus fünf, sechs Wörtern bestehen; es gibt ein Gedicht, dessen Text… oder Klangleib… auf einen einzigen Selbstlaut reduziert ist; und es gibt auch ein Gedicht, das ganz ohne Text auskommt… eine leere Seite mit dem Titel „Weißer Schmetterling im Flug über abgeerntetem Feld“.
„Phlox“ nach ,allem‘“… so heißt ein großes kleines Gedicht, das Gennadij Ajgi 1982 im Gedenken an Paul Celan geschrieben hat; es lautet wie folgt:

und die Weisse-eh?.. –
/b i n  n i c h t  d a/ –
doch die Weis-se…

Oder … im Originalton:

(a Belizna-a? … –
/n e t – m e n j a/ –
a Beli-izna…)

Ajgis Texte… nicht anders als Orakel- oder Zaubersprüche… sind, wenn sie zu Ende sind, noch längst nicht zu Ende; sie stellen ein Schweigen her und sprechen darin weiter, mit der Stimme… in der Sprache des Lesers. Auch so geschieht Dichtung.

Was Gennadij Ajgi uns zu lesen gibt, das gibt er uns… wir haben es begriffen… nicht gleich auch zu verstehen; er gibt es einfach her… sein Wort, sein Gedicht ist die absolute Gabe, und die Gabe ist die Frage, die sich selbst genügt, eine Gratisgabe sozusagen, unverlangt und ohne Grund… nie abzugelten.
Wie nun reagieren darauf? Was tun damit?
Man wird einer solchen Gabe dann nur gerecht, wenn man sie, in ihrer Bedingungslosigkeit, bedingungslos annimmt, sie also nicht erwidern, nicht rechtfertigen, auch nicht erklären will.
Die Annahme der Gabe ist die einzig wahre Rechtfertigung dafür; der einzig wahre Dank.

Felix Philipp Ingold, Schreibheft, Heft 41, Mai 1993

 

 

1. Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung 2005 an Felix Philipp Ingold.

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Zum 75. Geburtstag des Autors:

Volker Sielaff: Die Welt als Welt-All und Welt-Markt
poetenladen.de, 21.8.2009

1 Antwort : Gennadij Ajgi: Пocлeдниӣ Oврaг / Letzter Abgrund”

  1. Guter Essay! Habe Genadij Aigij vor mehr als 30 Jahren im damaligen Jugoslawien kennengelernt, später in Warschau wieder getroffen. Fotos von ihm gemacht (Porträts). Den bei Suhrkamp erschienenen Gedichtband in der Nacht bei Gerd Adloff gelesen. Ihn – vergeblich – für den Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur vorgeschlagen. Fotos kann ich senden. Mit Grüßen – P.P.Wiplinger

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