Gino Hahnemann: EXOGENE ZERRINNERUNG

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Gino Hahnemann: EXOGENE ZERRINNERUNG

Hahnemann/Hahnemann-EXOGENE ZERRINNERUNG

COPYMETRIEN

copymetrie eines von hand
behauenen steins

ein-stein
zeit-alter
wird bezichtigt

da hat der wachturm gestanden

das haben wir nicht gewollt

schuld als kopie
unerfüllbaren wunsches

die kopiergesellschaft
steht kopf,
sich kopieren zu lassen

auch dieses gedicht
ist die kopie eines eigenen
copyright

 

 

 

Gino Hahnemann –

rastlos unbändiger Künstler, überschreitet auf der Spur nach neuen Erfahrungen nicht nur Ländergrenzen – Frankreich, Italien, Österreich, Portugal bieten ihm Schauplätze wie Berlin oder Weimar – er überschreitet mit seinen ungewöhnlichen Arbeiten auch die Grenzen vorgegebener Genres in Text und Fotografie, Film und Performance. Ja, die Überschreitung aller Grenzziehungen, sagt Peter Böthig, gehört geradezu zu seinem Projekt einer sexuellen, sozialen und literarischen Selbstbefreiung.
Dabei werden Gegenwart und Erinnerung in ihren sich überschneidenden Dimensionen in Wort und Bild gebracht: ungezügelt und spröde, farbig-grell, kühl konzentriert. Auf der ständigen Suche nach Freundschaft spricht er unumwunden von den Obsessionen schwuler Liebe. Sie ist der existentielle Nerv dieses Buches.

Janus Press, Klappentext, 1994

 

 

GINO HAHNEMANN

ohne nachziehbaren vordergrund

der aus-satz gestern abend:
wenn man uns liesse,
würden wir überschnappen
(dürftig wie nur etwas sonst
leiselaut über die Lippen
in den eisernen gusshang
gepfiffen) ja, ana log sich
frei nach der all gemeinen
verstellungskraft in die
landschaft des leichtsinns
kindlich digital ausgemalt
in kopf-hörer-höhe angebracht
junge, es wäre doch gelacht:
wenn dein linkes Ohr es will,
halten alle stricke still –

Peter Wawerzinek 

 

 

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Bild von Juliane Duda mit den Übermalungen von C.M.P. Schleime und den Texten von Andreas Koziol aus seinem Bestiarium Literaricum. Hier „Das Gino“.

 

Gino Hahnemann liest eigene Gedichte.

 

Gino HahnemannSeptember September (1986).

 

Gino Hahnemanns letztes Gedicht, gelesen von Barbara Schnitzler am 3.3.2009.

 

Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz. Tagebücher von Gino Hahnemann. Buchvorstellung und Lesung am 3.3.2009 im Literaturforum im Brecht-Haus.

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