Holzäpfel werden die herb schmeckenden Urformen der Äpfel genannt, herb sind auch die Gedichte der neuen Sammlung von Jürgen Brôcan, die in sieben Zyklen immer wieder auf die älteren Traditionen der Dichtung verweisen, essayistische Elemente einbeziehen und Reviere des Ruhrgebiets ebenso durchforsten wie Reiseberichte aus Südamerika oder Australien.
Mit der „Neuen Subjektivität“ – Leichtigkeit und Direktheit – erweitert er die Auseinandersetzung mit der klassischen Lyrik von Sappho bis Goethe und bleibt dennoch bei seinem der Umgangssprache nahen Tonfall.
Von persönlichen Fragestellungen und den Schrecken des Verschwindens, über gesellschaftliche Bedingungen, Einzelschicksale in politischen und sozialen Kontexten, bis zu den Fragen der Liebe, der Kindheit, des Todes, des Zeit-Erlebens, sowie der Kontemplation und Hinnahme bewegen sie sich, changierend zwischen Prosa und Lyrik, emotionaler Wucht und stillem Spüren, letztendlich alle um den Schmerz des „NICHT“, der alles konstituiert, nicht selten in zerstörerischer Weise, im Glücksfall transformiert.
Knapp in der Form, kein Wort zu viel und keins zu wenig, bringen diese Gedichte die Beobachtungen und Reflexionen präzise auf den Punkt – lakonisch, melancholisch und mit großer Leichtigkeit.
Es gibt ein Bruchstück des Morgens. Federico García Lorca, noch einmal gelesen.
Enthält thematisch höchst unterschiedliche, informell, nach innerer Notwendigkeit angelegte, teils in Prosa-Betrachtung mündende Gedichte Felix Philipp Ingolds aus den letzten zehn Jahren, dazu ein Hörstück für drei Stimmen.
Kern dieser Lyrik ist der zerrende Konflikt zwischen Zuständen des Werdens und Vergehens.
Frankfurter Poetikvorlesungen.