„Der Misanthrop auf Capri‟ (eine Anspielung auf Kaiser Tiberius) versammelt Durs Grünbeins verstreut und in den eigenen Gedichtbänden publizierten „Historien“ – Gedichte hauptsächlich zur römischen Antike.
Der 26jährige Dichter Durs Grünbein aus Dresden stellt sich mit seinem ersten Buch vor.
Die Erkundung der Möglichkeiten des Individuums innerhalb der Grenzen seiner eigenen Lebenszeit und seines Lebensraums Großstadt sind seit langem Themen dieses Autors: „Warum bist Du hier? steht als Frage gleich morgens mit auf.“
„Gezählte Tage‟ steht in einer Raumkurve oder Kontaktlinie mit Rilkes „Stundenbuch‟ und Ingeborg Bachmanns „Die gestundete Zeit‟.
In den neun Aufsätzen beziehungsweise Reden dieses Bandes umkreist Durs Grünbein Voraussetzungen, Bedingungen und Folgen des Schreibens.
Es ist dieses Menetekel, die bis heute nicht gelöschte Flammenschrift auf Dresdens Steinen, die den Dichter nicht ruhen läßt: „Was hätte sein können, wenn –“
Ein römisches Zeichenbuch.
Durs Grünbeins Gedichtbuch ist ein poetisches Erinnerungswerk, zugleich ein Buch der Übergänge und Verwandlungen. In sieben Abteilungen und einer Vielzahl von Versformen entfaltet sich hier ein Bilderbogen zum Weltbild.