Nikolai Majorow: Poesiealbum 191

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Nikolai Majorow: Poesiealbum 191

Majorow/Petrovsky-Poesiealbum 191

Ich riech nach Lyrik wie nach Tabak stark
Und weiß – bis hin zum letzten Atemholen
Bitt unterm Fenster ich sie Tag um Tag,
Wie Bettler bitten um Almosen.
Mit tät nur not: daß Dämmern tropfte,
Und ging die Sonne schließlich auf,
hat Nacht, das große Tier, den Kopf schon
Gebettet auf den Vorderlauf.

Übertragung Uwe Kolbe

 

 

 

Stimme zum Autor

Alexander Fadejew schrieb über die Generation, der Majorow angehörte:

… Verträumtheit und Tatkraft. Phantasterei und praktisches Denken, Liebe zum Guten und Unerbittlichkeit, Gefühlsüberschwang und nüchterne Berechnung, leidenschaftliche Liebe zu den irdischen Freuden und Selbstkasteiung – diese extremen und scheinbar unvereinbaren Züge zusammengenommen, prägen das unwiederholbare Antlitz dieser Generation.

Majorow besaß das für einen Historiker kennzeichnende tiefe Verständnis und sichere Gefühl für seine Zeit. Seine Gedichte – auf den ersten Blick sehr einfach und konkret – geben überraschend Auskunft über die Schwierigkeiten und Widersprüche, aber auch den Leistungswillen und Lebensanspruch eines Dichters und seiner Generation.

Birgit Mai, Verlag Neues Leben, Klappentext, 1983

 

Fakten und Vermutungen zum Poesiealbum + wiederentdeckt +
Interview
50 Jahre 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6

 

 

Fakten und Vermutungen zum Autor

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

0:00
0:00