Tadeusz Nowak: Poesiealbum 264

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Tadeusz Nowak: Poesiealbum 264

Nowak/Gielniak-Poesiealbum 264

SELBSTPORTRÄT HERZLICH

Alles in mir ist ausgedacht:
Philosophie des Essigs und der Galle.
Ich schlafe neben mir wie neben einem Stein,
dem Wasser voll Gefieder träumt.
Nicht mit mir lebte ich, hab nicht mit mir gelebt.
Gegen mich lebte ich und lebe gegen mich
bei Menschen, die in mir verweilen,
sich den Krawattenknoten zurechtzuziehn,
Nietnägel zu beschneiden.

Was alles in mir verboten ist,
ist auch in dir verboten, Mutter.
Kein großer Trost, grad so,
als wenn man Welpen beim zu starken Wurf
am Apfelbaum hinterm Haus schellt.

Ich aber korrigier in meinem dunklen Innern,
so zärtlich ich es nur vermag,
dein hinterm Spargelkraut sichtbares Gesicht.
Und das ist alles, was ich machen möchte,
damit man mich aus des Regens Nußbaumlaub
nicht sanfter anruft als den Hund.

Übertragen von Henryk Bereska

 

 

 

Nowaks künstlerisches Vorgehen

entspringt nicht den Beschränkungen, die der folkloristischen Kunst eignen. Es ist das Resultat einer bewußten Auswahl, ein sich der Ziele durchaus bewußter Instinkt leitet ihn, und er arbeitet bei aller Schrankenlosigkeit der Phantasie mit ungewöhnlicher Präzision und Disziplin.

Stanislaw Balbus, Verlag Neues Leben, Klappentext, 1989

Die Quellen der Inspiration

sind die Dorflandschaft, die Riten und Bräuche ihrer Bewohner, mittelalterliche Mysterien, Bilder und Holzfiguren naiver Künstler, Überlieferung, Märchen und Legenden und vor allem das Volkslied.

Marek Skwarnicki, Verlag Neues Leben, Klappentext, 1989

 

Fakten und Vermutungen zum Poesiealbum + wiederentdeckt +
Interview
50 Jahre 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6

 

 

 

Fakten und Vermutungen zum Autor
Fakten und Vermutungen zum Herausgeber + Kalliope

 

Henryk Bereska Ich kam, sah und ging. Eine Reportage von Magdalena Handerek.

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