Ernesto Cardenal: Poesiealbum 101

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Ernesto Cardenal: Poesiealbum 101

Cardenal/Quevedo-Poesiealbum 101

TROPISCHE NÄCHTE ZENTRALAMERIKAS

Tropische Nächte Zentralamerikas,
mit Lagunen und Vulkanen im Mondschein
und mit den Lichtern von Präsidentenpalästen,
mit Kasernen und traurigen Hornsignalen.
„Oft habe ich bei einer Zigarette
den Tod eines Menschen beschlossen“,
sagt Ubico bei einer Zigarette. …
In seinem Palast, der wie eine rosa Torte aussieht,
sitzt Ubico, ist erkältet. Draußen wird das Volk
mit Phosphorbomben auseinandergetrieben.
San Salvador im Dunkel der Nacht und der Spionage,
mit Geflüster in den Häusern und in den Pensionen
und Schreien in den Polizeistationen.
Carías Palast vom Volk mit Steinen beworfen.
Ein Fenster seines Büros wurde zerschlagen,
und die Polizei schoß in die Menge.
Und auf Managua werden Maschinengewehre angelegt
vom Schokoladenplätzchen-Palast,
und Stahlhelme durchstreifen die Straßen.
Wache! Welche Stunde ist’s in der Nacht?
Wache! Welche Stunde ist’s in der Nacht?

 

 

 

Dichtung

muß in einem Stadium der Weißglut geschrieben werden, mit offenen Eingeweiden, geschüttelt von elektrischen Stößen; nur so werden alle Kräfte der Liebe und des Hasses, der Schönheit und der Schmach freigelegt.

Ernesto Cardenal, Verlag Neues Leben, Klappentext, 1976

 

Die Epigramme des Ernesto Cardenal

In einem Kloster der südamerikanischen Republik Kolumbien wartet ein Mann, der nach langem Suchen seinen Weg zu Gott fand, auf den Tag, an dem er wiederum in die Welt treten kann, aus der er sich zurückzog, nachdem er einen harten und schweren Kampf führte, um seinem armen, kleinem Lande mehr Brot und Gerechtigkeit geben zu können.
Sein Name ist Ernesto Cardenal und seine Heimat die zentralamerikanische Republik Nicaragua, wo sich die Familie Somoza seit mehr als drei Jahrzehnten an der Macht befindet.
Auch heute noch, acht Jahre nachdem der alte Diktator ermordet wurde (und zwar von einem jungen Dichter, wird das Land von dessen ehemaligen Privatsekretär regiert, und seine zwei Söhne bekleiden wichtige Posten: Der eine ist Chef der Armee, der ältere, der 1956 seinem Vater ins Amt folgte, Leiter der „Liberalen“ Regierungspartei.
Gegen diese machtvolle Clique haben Dichter und Künstler stets gekämpft, und unter ihnen stand Ernesto Cardenal in der ersten Reihe. Er wurde verfolgt und gefoltert, geschlagen und verurteilt, aber er stellte sich immer wieder in die vorderste Linie, stets dort, wo der Kampf der schwerste und gefährlichste war.
Zwischen 1952 und 1957, als der Widerstand gegen die Diktatur besonders erbittert war, gab es keinen Aufstand, keine Revolution, keinen Strassenkampf, in dem Cardenal nicht eine führende Rolle gespielt hätte. Deshalb wurde er, als man ihn gefangennahm, nicht mehr ins Gefängnis gesteckt, sondern in ein Konzentrationslager. Nach langen Monaten gelang es seinen Freunden, ihn daraus zu befreien.
Diesmal war er nicht mehr bereit, sich der Politik zu widmen, sondern er beschloss, einen schwereren, höheren Weg zu gehen: Er ging als Bruder ins trappistische Kloster von Gethsemany, Kentucky, wo er als Novize unter der Leitung des Dichters Thomas Merton sein neues Leben begann: bald erkrankte er schwer, da er das harte Klima der Vereinigten Staaten nicht ertrug, musste Gethsemany verlassen und ging nach Mexiko, wo wir ihn gegen 1960 im Benediktinischen Kloster von Cuernavaca finden, vollkommen seinen religiösen Meditationen und seiner Dichtung ergeben.
Das Experiment von Kentucky hinterliess aber im jungen Nicaraguaner (Cardenal ist Jahrgang 1925) tiefe Spuren, und so entstand sein Buch Gethsemany Ky, in dem Nicaraguas mächtige Stimme in Amerika zum zweitenmal zu Wort kommt, und zwar wiederum in der Dichtung eines Priesters: Einer der bedeutendsten Dichter des Landes war zwischen 1917 und 1954 der Pfarrer Azarias H. Pallais, einer der wichtigsten Modernistas Lateinamerikas, über dessen Figur und Dichtung Thomas Merton mir schrieb, es handle sich um „einen Fra Angelico des Urwaldes“. (Ueber Pallais’ Werk und Persönlichkeit veröffentlichte ich 1956 in Rio de Janeiro ein Essay, „Dichtung, Leben und Tod des Azarias H. Pallais“, das 1961 in Nicaragua in spanischer Uebersetzung erschien.
Unlängst erschien im Verlag der Universität von Mexiko eine Sammlung von Cardenals Epigrammen, die in seinem Vaterland jahrelang als illegale Flugzettel verbreitet wurden, in denen er seinen politischen Kampf in der Literatur fortsetzte. Er gebraucht das Epigramm in seinem klassischen Stil (dem Rezept Ezra Pounds folgend). Er vollendet auf diese Art eine politische Dichtung, die in seinem langen Gedicht „0 Uhr“ besonders ausgeprägt ist und dem Leser ein aussergewöhnlich starkes und blutiges Bild der mittelamerikanischen Diktatur gibt, mit all ihren negativen Helden, den Somoza, Ubico und Carias.

Stefan Baciu, Die Tat, 19.3.1965

Die Psalmen des E. C.

Die Universität von Antioquia, Kolumbien, hat soeben eben ein ein dünnes, äusserlich sehr bescheidenes Büchlein herausgegeben, das rasch zu einer Art Bestseller der modernsten Lyrik Lateinamerikas wurde.
Der Titel des Buches, salmos (Psalmen), sagt nicht viel, obwohl sein Autor, der nicaraguanische Dichter Ernesto Cardenal (Jahrgang 1925), einer der angesehensten und originellsten Lyriker des „Sechsten Erdteils“ ist. Als Vertreter der demokratischen Opposition in seinem Lande wohlbekannt, nahm Cardenal während mehr als einem Jahrzehnt an allen Kämpfen und Revolutionen gegen die Diktatur des Somoza-Regimes teil, wurde oft verhaftet und verbrachte lange Monate in Konzentrationslagern und Kerkern.
1957 beschloss er, die Barrikade mit dem Kloster zu vertauschen, ging ins Gethsemany-Kloster in Kentucky (USA), wo er als Novize des Dichtermönches Thomas Merton lebte, ohne dass man ihm gestattete, Gedichte zu schreiben. Seine im Kerker ruinierte Gesundheit erlaubte es ihm nicht, längere Zeit in dem Trappisterkloster zu leben, so dass er sich genötigt sah, nach Mexiko zu reisen, wo er einige Jahre im Benediktinischen Kloster von Cuernavaca weilte, und von dort nach Kolumbien ging, wo er sich darauf vorbereitet, im nächsten Jahr als Pfarrer nach Nicaragua zu gehen.
Die Psalmen Cardenals sind eine einzigartige Mischung von religiöser, politischer und kämpferischer Dichtung, in deren Inhalt sich die junge Generation Lateinamerikas wiedererkennt; deshalb auch der grosse Erfolg, dessen sich diese Gedichte in allen Ländern und allen Kreisen Lateinamerikas erfreuen: die Psalmen des E. C., von denen wir eine kleine Auswahl vorlegen, sind heute in allen Zeitschriften – von Mexiko bis Argentinien – zu finden.

S. B., Die Tat, 3.9.1965

 

Der Rebell 

In Managua gründet Cardenal eine kleine Verlagsbuchhandlung El Hilo Azul (Die blaue Reihe) und gibt zusammen mit José Coronel Urtecho zwischen 1951 und 1953 in der Reihe „Poesia de America“ mehrere Titel mit nicaraguanischer und nordamerikanischer Literatur heraus. Eine der ersten Anthologien gilt dem Werk von Alfonso Cortés (Dreißig Gedichte), ferner erscheinen eine Auswahl der Gedichte Pablo Antonio Cuadras (La tierra prometida / Das verheißene Land) und Erstlingswerke von Fernando Silva und Ernesto Gutiérrez. Außerdem publizieren Cardenal und José Coronel Urtecho gemeinsam angefertigte Übersetzungen nordamerikanischer Lyrik in verschiedenen Zeitschriften.
Cardenal, der im übrigen auch mit Skulpturen, die er in dieser Zeit anfertigt, auf Ausstellungen in den USA Erfolg hat, verfaßt im Stil des Gedichts „Raleigh“ eine Anzahl weiterer Gedichte, von denen „Mit Walker in Nicaragua“ 1952 den Preis Centenario de Managua erhält. Es sind überwiegend Gedichte, in denen aus der Sicht ausländischer Eroberer und Forscher (zumeist Nordamerikaner) Land und Geschichte Mittel- beziehungsweise Südamerikas beschrieben werden („Drake an den Küsten Nicaraguas“, „Ein Reisender des XIX. Jahrhunderts auf dem Rio San Juan“, „Greytown“, „John Roach“, „Seemann“, „Squier in Nicaragua“ usw.). Der fremde Blick ist ein Hilfsmittel, die Geschichts- und Naturgemälde, die entstehen, aus der subjektivistischen Befangenheit der frühen Gedichte zu lösen. Die Sprache nähert sich in dramatischen Schilderungen von Urwalddurchquerungen und Stadteroberungen epischer Prosa. Eingeflochten sind geschichtliche Daten, historisch verbürgte Gespräche und militärische Auseinandersetzungen. Zugleich ist die Schilderung der Natur von großer lyrischer Schönheit, frei von Metaphorik und voll intensiver Stimmung: Fluß, See, Urwald von überquellender Vitalität, zeitloser Ruhe, bedrohlicher Fremdheit und – bisweilen – verhaltener Erotik.

Es wurde April
die Boote sehr fern von uns im Meer verankert,
aufs Geratewohl –
100 Menschen mit ihren Flößen und mit Proviant für einen Monat,
schlafend im Regen,
auch bei schlechtem Wetter, auch unter freiem Himmel, auch
in der sengenden Sonne,
und die Pflanzen kleben am Körper und die Kleider sind naß,
und der Schweiß so vieler Menschen mischt sich mit der Hitze der Sonne –
(und ich, ich denke an den königlichen Hof)
und eine Traurigkeit, die am Abend zunahm und das Summen der Sümpfe
und wir hörten die Affen vor Angst weinen in der Nacht,
den Schrei eines Tieres, von einem andern erschreckt,
und das Schlagen von Rudern,
das Schleifen der Zweige im Fluß,
das Tasten zarter Pfoten in den Ästen.
Stimmen: die Traurigkeit dieser Stimmen…
Es gibt kein Gefängnis in England, das so einsam ist.

Und das Brot wird knapp. Und kein Wasser.

(Cardenal: Werke I, S. 22)

Vergleicht man solche Beschreibungen mit ähnlichen Geschichtsdarstellungen von Pablo Neruda, die etwa zur gleichen Zeit erschienen sind, läßt sich ein Unterschied nicht übersehen. In den Gedichten Cardenals wird die Geschichte historistisch gesehen, als poetisches Motiv. Noch hat Cardenal die eigene Geschichte nicht aufgearbeitet, betrachtet sie mit dem Blick des Eroberers statt mit den Augen einheimischer Indios. Noch setzt er die Geschichte nicht (oder nur in allerersten Ansätzen, „Die Freibeuter“) in einen Bezug zur politischen Gegenwart. Die Naturbeschreibungen erreichen bisweilen in ihrer impressionistischen Schlichtheit und Konkretheit einen Grad an Schönheit, daß man zweifeln kann, ob Cardenal mehr die Schönheit der Natur oder seiner Verse liebt. Gänzlich frei von aufklärerischer Intention, ist ihr auffälligstes Merkmal Ästhetizität.(Vgl. „Squier in Nicaragua“, Cardenal: Werke I, S. 63)

Epigramme
Cardenal pflegt häufig gleichzeitig an verschiedenen schriftstellerischen Projekten zu arbeiten, die nach Thema und Stil sehr unterschiedlich sind. Gleichzeitig mit den genannten Gedichten entstehen Epigramme (Epigramas, 1952/1956). Auch sie sind, so sehr sie sich durch ihre Form von den episch erzählenden Gedichten abheben, Ausdruck seiner Poetologie des „Exteriorismus“. Sie sind als Gattung schon durch die Gebote der Knappheit, Präzision, Einfachheit und Klarheit geprägt, und so ist es nicht verwunderlich, daß der Impuls, sich auf die greco-latinische Tradition eines Properz oder Catull zu besinnen, ebenfalls von Ezra Pound ausging.
Es sind vor allem zwei Themen, die Cardenal in seinen Epigrammen anspricht, Liebe und Politik. Die Liebesgedichte sind geprägt durch raffiniertes Sprachspiel, Witz, Selbstironie und eine urbane Eleganz, die so wenig zu passen scheint in das provinzielle Managua und weit weg ist von der barocken Redundanz seiner Jugendlyrik.

Ihr Mädchen, die ihr eines Tages bewegt diese Verse lest
und von einem Dichter träumt,
sollt wissen, daß ich sie schrieb für eine wie ihr
doch es war umsonst.

(Epigramme, in Werke I, S. 78) 

Interessanter noch als die Liebesepigramme sind seine politischen. Gewissermaßen mit einem Pinselstrich malt er das Bild von Unsicherheit, permanenter Angst, Verfolgung, Tod und totalitärer Herrschaft des Diktators Somoza.

Man hörte Schüsse in der Nacht.
Man hörte sie vom Friedhof her.
Niemand weiß, wer umgebracht wurde.
Niemand weiß etwas
Man hörte Schüsse in der Nacht.
Das ist alles
.
(Epigramme, in Werke I, S. 79) 

oder: 

Plötzlich heult nachts die Sirene,
lang, lang,
das dumpfe Gebrüll der Sirene
der Feuerwehr oder des weißen Krankenwagens des Todes,
wie der Schrei einer Stute des Nachts,
kommt näher und näher durch Straßen,
durch Häuserschluchten, nimmt zu, nimmt zu, nimmt ab,
und wächst, wächst, nimmt ab und entfernt sich,
heult auf und ab. Kein Feuer. Kein Toter.
Somoza fährt vorbei.

(Ebd.) 

In solchen Zeilen gewinnt die Lyrik eine andere Qualität als die (der Ästhetizität und des ironisch-narzißtischen Sprachspiels der Liebesepigramme, sie zielt auf Erkenntnis, Wirkung, Aktion. Die Epigramme sind wegen ihrer Einfachheit, Klarheit und Knappheit nicht nur schön, sondern handhabbar in wörtlichem Sinn: sie werden weitergereicht auf Flugblättern der Widerstandsbewegung im Untergrund und werden rezitiert in illegalen Radiosendern. Publiziert werden sie im Ausland, in Mexico und Chile, aber anonym. Neruda, der sie veröffentlichte, wußte nicht, von wem sie waren. Schreiben gewinnt so als Mittel des politischen Kampfs eine neue Qualität.
Seine großen literarischen Lehrer, Pablo Antonio Cuadra und José Coronel Urtecho, spüren, daß Cardenal sich nun endgültig emanzipiert, daß mit der lyrisch-prosaischen Sprechweise und deren direkter politischer Einmischung die „Generation der Vierziger“ sich als neue Kraft etabliert, fragen sich auch, zumal José Coronel Urtecho im Briefwechsel mit Cardenal, ob nicht das zu direkte politische Engagement die Fähigkeit zur Poesie verdürbe. Aber das Gegenteil geschieht. Zwischen 1954 und 1957 entsteht ein Werk, das den ersten Höhepunkt des poetischen Schaffens bildet und das innerhalb der lateinamerikanischen Literaturtradition die unverwechselbare Handschrift Cardenals trägt: Stunde Null (Hora 0, 1957/59, dt. 1974). 

Stunde Null
Der Gedichtzyklus geht auf ein Ereignis zurück, das ihn erschüttert und geprägt hat, die Aprilrebellion von 1954, an der er selbst beteiligt war. Cardenal hatte sich regelmäßig auch publizistisch engagiert und in der oppositionellen Zeitung La Prensa kritische Artikel veröffentlicht. Er hatte sich der Widerstandsbewegung UNAP (Unidad Nacional de Acción Popular) angeschlossen, und seine kleine Buchhandlung diente zugleich als Treffpunkt für Schriftsteller und konspirative Oppositionelle. Diese Gruppe UNAP plante einen Überfall auf den Präsidentenpalast und den Sturz Somozas. Während sie, bewaffnet und aktionsbereit, auf den Beginn des Überfalls wartete, wurde einer der Aufständischen verhaftet und verriet die Aktion. Cardenal berichtet verschiedentlich, wie die Führer der Aktion grausam gefoltert und ermordet wurden, viele andere ins Gefängnis geworfen wurden, sich in den Wäldern versteckten oder ins Exil gingen. Er selbst wurde nicht verhaftet, mußte allerdings eine Zeitlang untertauchen.
Noch im Jahr 1954 beschreibt er in einem Gedicht diese gescheiterte Rebellion, baut es aber in den nachfolgenden Jahren in einen vierteiligen Zyklus ein, der als ganzer den Titel Stunde Null erhalt. Die ersten beiden Teile beinhalten eine politische Situationsbeschreibung Zentralamerikas, die beiden letzten die Kämpfe Sandinos und die Aprilrebellion.
Der erste Teil („Tropische Nächte“) beginnt mit einem Naturbild, wie wir es aus den romantisch-impressionistischen Natur- und Geschichtsgemälden der Gedichte vor 1954 kennen. Aber schockartig wird übergeblendet auf die politische Situation, den Zynismus und brutalen Terror der Diktaturen Zentralamerikas:

Tropische Nächte Mittelamerikas,
mit Lagunen und Vulkanen im Mondschein
und Lichtern von Präsidentenpalästen,
Kasernen und traurigen Hornsignalen.
„Oft habe ich bei einer Zigarette
den Tod eines Menschen beschlossen“,
sagt Ubico bei einer Zigarette…
In seinem Palast wie eine rosa Torte
sitzt Ubico erkältet. Draußen wird das Volk
mit Phosphorbomben auseinandergetrieben.
(Die Stunde Null, in Werke I, S. 93) 

Neben dem Guatemalteken Ubico wird namentlich auch Carias genannt, der Präsident El Salvadors, in dessen Land Angst verbreitet ist, Folter herrscht, und in dem die Polizei in die aufrührerische Menge schießen läßt, ebenso wie der Diktator Somoza in Nicaragua.

Und auf Managua werden Maschinengewehre angelegt…

Die Sprache Cardenals ist gegenüber den Epigrammen härter geworden, direkter, aus der Andeutung von umgehender Angst und Verfolgung wird die direkte Benennung von tödlichem Terror und Massenmord. Den Versen geht alles Spielerische, jede Form ironischer Distanziertheit ab. Verfolgung, Folter und Tod sind in der Aprilrebellion für Cardenal real geworden, einige seiner Freunde sind ermordet. Und die Doppelfrage am Schluß der „Tropischen Nächte“: „Wache! Welche Stunde ist’s in der Nacht? / Wache! Welche Stunde ist’s in der Nacht?“ ist mehr als eine übliche soldatische Frage, es ist ein Zitat aus Isaias 21,11, verleiht den Versen eine religiöse Dimension, läßt die Nacht des Kreuzestodes Jesu Christi, Tod und Hoffnung auf Auferstehung, die „Stunde Null“ assoziieren.
Der zweite Teil beginnt ebenfalls mit der Evokation eines friedlichen Bildes, der Situation der Bauern von Honduras zu einer Zeit noch, „als sie ihre Saat säten / und die Leute aus Honduras Herrn ihrer Erde waren.“ (Die Stunde Null, in Werke I, S. 94) Aber auch in diesen friedlichen Alltag bricht die gegenwärtige politische Realität ein, diesmal dargestellt nicht als politischer Terror der Präsidenten, sondern als ökonomischer Terror der „United Fruit Company“.
Cardenal benennt im folgenden die Vertragsbedingungen, die Honduras völlig entrechten, schildert die kriminelle Praxis der Company, Staatszuschüsse für den Bau einer Eisenbahn zu kassieren, die man nie baute („weil die Maultiere in Honduras billiger waren als die Eisenbahn“), beschreibt die Praxis, über die Monopolstellung der Gesellschaften die Preise für die Bananen der Bauern ins Absurde zu drücken, die Früchte dann verfaulen zu lassen, um die eigenen teurer verkaufen zu können, beschreibt weiter die Verschuldung und Verelendung der Bauern („Die Arbeiter bekommen Gutscheine statt Lohn. / Statt Geld Schulden. / Und sie verlassen die Pflanzungen, die völlig nutzlos sind, / übergeben an Heere von Arbeitslosen“), führt schließlich den Konkurrenzkampf der Companies vor, die die mittelamerikanischen Staaten Stellvertreterkriege führen lassen, in denen kein Staat Sieger wird, sondern die United Fruit Company:

Und man wurde Herr über Honduras und Guatemala,
und der Streit um die erschöpften Gebiete war zu Ende,
und sie nützten niemandem mehr, weder Guatemala noch Honduras.

(Die Stunde Null, in Werke I, S. 97) 

Den dritten Teil seines Zyklus widmet Cardenal Augusto César Sandino und schildert die Kämpfe, den Sieg und die Ermordung Sandinos, wie wir sie heute aus einschlägigen Biographien kennen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte eine solche Beschreibung eine doppelte Funktion. Zum einen lag der Tod Sandinos inzwischen ein Vierteljahrhundert zurück, so daß Cardenal historische Erinnerungsarbeit leistete. Zum anderen war allein die Thematisierung eine politische Provokation, da der Staatspräsident Anastasio Somoza für den Mord an Sandino, worüber kein Zweifel bestand, verantwortlich war.

„I did it“ sagte später Somoza,
„I did it for the good of Nicaragua“
Und William Walker meinte, bevor man ihn umbrachte:
„Der Präsident Nicaraguas ist Nicaraguaner.“

(Die Stunde Null, in Werke I, S. 104) 

Neben den individuellen Tugenden der Aufrichtigkeit, Unbestechlichkeit, gedanklichen Klarheit, des Mutes und der Opferbereitschaft bis zum Einsatz seines Lebens hebt Cardenal an Sandino seine Verbindung mit dem Volk und die Art, miteinander umzugehen, hervor.

… und es gab militärische Ränge, aber alle waren gleich
ohne Unterschied bei der Verteilung des Essens
und der Kleidung, dieselbe Ration für alle.
Und die Führer hatten keine Adjutanten:
eher eine Gemeinschaft als eine Armee
und einig eher durch Liebe als durch Militärdisziplin,
und doch gab es nie eine größere Einigkeit in einem Heer.
Ein fröhliches Heer, mit Gitarren, mit Umarmungen.
Ein Liebeslied war ihr Kriegsgesang:
aaaaaWenn Adelita mit einem anderen ginge,
aaaaawürd ich ihr folgen übers Land, übers Meer

(Die Stunde Null, in Werke I, S. 99) 

Wie Sandino als „Dichter“ bezeichnet wird, der „Soldat wird aus Notwendigkeit“, so ist auch seine „Armee“ entgegen dem staatlichen Gewaltterror friedliebend und sieht sich nur aus Not zum Kampf getrieben. Daß Sandino nach dem Sieg auf politische Macht verzichtet und zu seinen Bauern und zur Landarbeit zurückkehrt, ist der beste Beleg für diese Grundhaltung. Es wird eine Art Gegengesellschaft entworfen, die entscheidende Züge dessen trägt, was Jahrzehnte später die „Revolution der Zärtlichkeit“ ausmacht: nationale Souveränität, soziale Gerechtigkeit, Gleichheit, herzliches Miteinander-Umgehen, Opferbereitschaft und mutiges Einstehen für diese Ideale gegen den imperialistischen und staatlichen Terror, kreative Selbstentfaltung. Es deutet sich darin bereits das Bild des „neuen“, solidarischen Menschen an. Und es ist erstaunlich, wieviele Elemente und Stimmungen bereits enthalten sind, die es später möglich machen, Christentum und Marxismus zu vermitteln.
Sandino wird, dies ein weiterer Akzent, als „weder klug noch gebildet“ dargestellt, „doch er kam klug zurück aus den Bergen“. Klugheit ist kein Privileg des Studiums, sondern erwächst aus der Erfahrung. Es steckt darin ein Theorie-Praxis-Verständnis, das Cardenal selbst beherzigt. Die Epigramme, die Aprilrebellion, die Stunde Null gehören zusammen: Schreiben als Teil des Widerstands, Kampf als politischer Lernprozeß. Nur aus dieser Theorie-Praxis-Dialektik ist der Werdegang Cardenals zu verstehen, ja der Gang der sandinistischen Revolution überhaupt. Nur insofern auch ließ sich verhindern, daß die politische Avantgarde der Guerillabewegung und der kritischen Intellektuellen sich dem Volk entfremdete. Das Gedicht liest sich als die bildhaft vorweggenommene Vision der sandinistischen Revolution.
Der vierte Teil beginnt mit zwei Naturbildern, die die Monate April („Im April sind die Felder Nicaraguas trocken“) und Mai („Im Mai kommen die ersten Regen“) charakterisieren und als Symbol stehen für die triste Gegenwart und eine hoffnungsvolle Zukunft. 

Aber der April ist in Nicaragua der Monat des Todes.
Im April wird man umgebracht.
Ich war mit ihnen in der Aprilrebellion
und lernte ein Rising-Gewehr zu bedienen.
aaaaaUnd Adolfo Baéz Bone war mein Freund:
Man verfolgte ihn mit Flugzeugen, mit Lastwagen,
mit Scheinwerfern, mit Tränengasbomben

(Die Stunde Null, in Werke I, S. 105) 

Adolfo Baéz Bone war der Führer der Aprilrebellion, wurde gefangengenommen und zu Tode gefoltert. Er verstand sich in der Tradition Sandinos und hatte, wie Cardenal beschreibt, das Todesrisiko bewußt auf sich genommen. Es werden, ähnlich wie im Teil über Sandino, die zwei Welten der unten in den Gefängniskellern gefolterten Gefangenen und der oben im Präsidentenpalast gleichzeitig Fiestas feiernden High Society praktisch einander entgegengesetzt. Verfolgung, Folter und Tod, schon in den „Tropischen Nächten“ direkt benannt, werden in einer gnadenlosen Intensität geschildert, die in ihrer sprachlichen Eindringlichkeit und Pointiertheit in der Poesie der Welt ihresgleichen sucht. Die schrecklichen Sachberichte von Amnesty International werden hier in poetischer Zuspitzung konkret und sind geprägt von Bitternis und Haß, die aus dem so nahe miterlebten Schicksal der Freunde resultieren. Und auch Somoza wird in aller Härte und Direktheit verurteilt:

Sklave der Ausländer
und Tyrann seiner Volkes

Selbst die Nordamerikaner verachten ihn, betrachten ihn aber ohne moralische Skrupel als nützlich.

Er ist ein Hurensohn,
aber er ist unser.

Der Zyklus endet nicht ohne Hoffnung. Cardenal malt ein düsteres, menetekelhaftes Bild.

Wenn es Nacht wird in Nicaragua, füllt sich das Präsidentenhaus
mit Schatten. Und es erscheinen Gesichter
Gesichter im Dunkel.
aaaaaBlutbefleckte Gesichter.
Adolfo Baéz Bone. Pablo Leal ohne Zunge

(Die Stunde Null, in Werke I, S. 109) 

Pablo Leal war von den Folterern Somozas die Zunge herausgeschnitten worden. Er war der Vater der Freundin Cardenals und hatte auch an der Rebellion teilgenommen. Es werden die Namen weiterer „Schatten“ genannt, auch unbekannte, teils jugendliche Widerstandskämpfer erwähnt, die in keinem Geschichtsbuch stehen, Kampfgefährten Sandinos und „der riesige Schatte“ Sandinos selbst. Die letzten Verse greifen das Maibild des Anfangs auf.

Aber der Held wird geboren, wenn er stirbt,
und das grüne Gras wird wiedergeboren aus der Asche.

(Ebd.) 

In diesem Bild, das nicht ungewöhnlich in der literarischen Tradition Lateinamerikas ist, mischen sich die Vorstellungen des biologischen Kreislaufs der Selbsterneuerung der Natur mit metaphysischen Vorstellungen der Wiedergeburt, der christlichen Symbolik des Kreuzestodes und der Auferstehung Jesu Christi als Beginn eines neuen Lebens für die Welt. Schlußbild und Titel stehen sichtlich in einer Beziehung, Sandino wird selbst in direkte Nähe des Erlösers gerückt.
Aber es steckt in der biologisch-metaphysischen Bildlichkeit auch eine reale geschichtliche Erfahrung. Der Widerstandsgeist Sandinos lebt ja in der Gegenwart fort, Baéz Bone bezieht sich ausdrücklich auf das Vorbild Sandinos und spricht damit für die Widerstandsbewegung insgesamt. Und wenn Sandino, was im Text nur anklingt, sich auf die Volkstradition des Widerstands beruft, so steht er zugleich auch in internationalen revolutionären Zusammenhängen. Sein Aufenthalt in Mexico fiel in die Zeit der revolutionären Agrarreformen, und das wiederholt in den Text montierte Liebeslied „Wenn Adelita mit einem anderen ginge“ ist eines der bekanntesten Lieder der mexicanischen Revolution. Es gab weitere Anzeichen für bevorstehende Umwälzungen. Die politische Neubestimmung in Guatemala ist 1954 nur mit Hilfe einer US-Intervention verhindert worden. Die Moncada-Erstürmung Fidel Castros 1953 war zwar im ersten Anlauf gescheitert, aber seine große Rede vor dem Gerichtstribunal („Die Geschichte wird mich freisprechen“) war in ihrem revolutionären Geist sicher auch ein Impuls für die Aprilrebellion und beschwört eine andere Zukunft für ganz Lateinamerika. Und nur zwei Jahre nach der Aprilrebellion holen die „Schatten“ Somoza ein. Der Dichter Rigoberto López Perez erschießt Somoza auf einem Bankett und wird selbst von der Leibwache getötet. Seine Tat wirkte als Fanal, es entstanden eine Reihe kleiner Guerillagruppen, die allerdings alle erbarmungslos von der Guardia Civil zusammengeschossen wurden, und es konstituierte sich 1961 zwei Jahre nach der cubanischen Revolution, die FSLN.
Natur, Geschichte, Liebe, Religion und Politik verschmelzen in diesen Gedichten zum ersten Mal zu einer Einheit und ergeben das Bild einer Wirklichkeit, die um vieles komplexer ist als die Realitätssegmente in den vorherigen Dichtungen. Cardenal verfügt nun virtuos über einen Stil, der es erlaubt, diese Wirklichkeit einzufangen. Er montiert Naturbeschreibungen, geschichtliche Fakten und Daten, ökonomische Analysen, Vorgangsschilderungen, Dialoge, Zitate, Dokumente und Lieder. Er nutzt die ganze Bandbreite der Sprache von der lyrischen Sprechweise bis zur Prosa. Er handhabt sehr vielfältig den vers libre und variiert den Rhythmus in der ganzen Skala zwischen gleichmäßigem Takt und der beinahe völligen Aufhebung in der reinen Prosasprache – je nach innerem Sinn. Verslänge und Strophenform sind ebenfalls sehr unterschiedlich und ohne festes Schema.
Die Tradition der nicaraguanischen Literaturgeschichte, in der Cardenal steht, ist sehr stark auch eine der politischen Lyrik.

Unsere Dichtung war immer schon dadurch charakterisiert, daß in ihr das soziale und politische Thema überwog. (Vorwort zu der Gedichtsammlung Unter dem Flammenbaum, S. 11)

Eine Zusammenstellung dieser Lyrik von Francisco de Asis Fernandez in seiner Poesia Politica Nicaraguense (Managua 1986) vereint die besten Namen nicaraguanischer Literatur seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, über den „Modernismus“, „Avantgardismus“, die „Vierziger“ und „Fünfziger“ hinweg: Azarías Pallais, Alfonso Cortés, Salomón de la Selva, Alberto Cabrales, José Coronel Urtecho, Pablo Antonio Cuadra, Manolo Cuadra, Joaquím Pasos, Ernesto Mejía Sanchez, Carlos Martínez Rivas, Fernando Silva, Ernesto Guíerrez, um nur einige zu nennen. Natürlich sind sie alle nicht ohne Rubén Darío zu denken und ohne die Einflüsse der lateinamerikanischen Literatur insgesamt, zumal den des alles überragenden Pablo Neruda. Viele von ihnen engagierten sich wie Cardenal, teils mit ihm zusammen (z.B. Ernesto Mejía Sanchez), im Widerstand – einige fielen, wie Rigoberto López Perez, Edwin Castro oder Leonel Rugama im Kampf für ihre Ideale.
Sie schreiben eine Lyrik hoher Qualität. Doch ohne ihnen Unrecht tun zu wollen, wird man sagen dürfen, daß mit Cardenals Stunde Null eine literarische Sprache gefunden ist, die komplexer noch und variationsreicher als die ihrer Vorgänger die Realität verarbeitet. Der exterioristische Stil ist mit der Stunde Null ausgereift, das Wirklichkeitsverständnis hat Kulturen bekommen. Die Gedichte, so gelungen sie von der Form her sind, lenken die Aufmerksamkeit des Lesers über sich hinaus, die Ästhetik ist funktional, Cardenal schreibt „Gebrauchspoesie, einfach und schön“. (Frederic Vahle: „Nahrung und Schulen und Gedichte für jeden“. In: Deutsche Volkszeitung, 9.10.1980, S. 9) Es werden Gefühle von Ohnmacht, Angst, Zorn und Zukunftshoffnung evoziert. Aber es werden auch Denkanstöße gegeben, Informationen vermittelt, vielleicht sogar Handlungsimpulse gesetzt.
Freilich kann diese Wirkung erst später einsetzen, der Zyklus wird erst 1960 veröffentlicht. Zwischendurch tut Cardenal einen Schritt, den niemand erwartet hat: der Rebell geht ins Kloster.

Helmut H. Koch, aus Helmut H. Koch: Ernesto Cardenal, edition text + kritik, 1992

 

Klaus Ther: Ernesto Cardenal: Unbeugsamer Dichter, Priester, Revolutionär

Klaus Ther im Gespräch mit Ernesto Cardenal: „Jesus Christus war nicht religiös!“

 

Fakten und Vermutungen zum Poesiealbum + wiederentdeckt +
Interview
50 Jahre 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6

 

 

Zum 60. Geburtstag des Herausgebers:

Bernd Heimberger: Initiator, Inspirator, Integrator
Berliner LeseZeichen, 3/2000

Fakten und Vermutungen zum Herausgeber + Instagram + KLG +
Kalliope
Porträtgalerie: Autorenarchiv Isolde Ohlbaum + Keystone-SDA +
Brigitte Friedrich Autorenfotos + deutsche FOTOTHEK

 

 

Heiner Müller über Ernesto Cardenal in Berlin 1995.

 

Zum 60. Geburtstag des Autors:

Birte Männel: Aus Liebe zu seinem Volk wurde er Revolutionär
Neues Deutschland, 19.1.1985

Zum 70. Geburtstag des Autors:

„Uns bleibt die Hoffnung“
Berliner Zeitung, 27.1.1995

Zum 75. Geburtstag des Autors:

Klaus Ther: Biographie von Ernesto Cardenal: Einer, der sein Leben verloren hat
Die Furche, 20.1.2000

Zum 80. Geburtstag des Autors:

Uwe Wittstock: Ernesto Cardenal 80
Die Welt, 20.1.2005

Hermann Schulz: Wo alle sich kennen. Ernesto Cardenal feierte seinen 80. Geburtstagnicaraguaportal.de, 10.4.2005

Roman Rhode: Der Heldenpoet Zum 80. Geburtstag von Ernesto Cardenal
Der Tagesspiegel, 20.1.2005

Klaus Blume: Ernesto Cardenal wird 80 Jahre alt
Mitteldeutsche Zeitung, 14.1.2005

Klaus Blume:  Baskenmütze und Bauernhemd
nwzonline.de, 15.1.2005

Zum 85. Geburtstag des Autors:

epd: „Ich muss optimistisch sein“
sonntagsblatt, 24.1.2010

Erich Hackl: Lehrmeister des Gedichteschreibens
neues deutschland, 20.1.2010

 

Zum 90. Geburtstag des Autors:

Gunnar Decker: Der Traum vom Anders-Leben
neues deutschland, 20.1.2015

kna: Nonkonformist Ernesto Cardenal wird 90
Münchner Kirchenachrichten, 19.1.2015

Peter B. Schumann: Christ und Marxist
Deutschlandfunk, 20.1.2015

Werner Hörtner: Das Leben von Ernesto Cardenal: Der Geld-Gott als Feind der Menschheit
Die Furche, 22.1.2015

 

Zum 92. Geburtstag des Autors:

Andreas Drouve Interview mit Ernesto Cardenal:Immer verbunden mit meiner Kirche“
domradio.de, 21.1.2017

Zum 95. Geburtstag des Autors:

Michael Jacquemain: Marxist, Rebell und Priester: Ernesto Cardenal wird 95
kirche-und-leben.de, 17.1.2020

Natalia Matter: Der nicaraguanische Theologe, Dichter und Revolutionär Ernesto Cardenal wird 95 Jahre alt
Sonntagsblatt, 22.1.2020

 

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Willibert Pauels über Ernesto Cardenal.

 

Ernesto Cardenal liest auf dem XV. International Poetry Festival von Medellín 2005.

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