Weiß (II)

FPI Clickmap Blendung 29. November Alptraum Inspiration Lebenszeit Erwiderung Liebe (III) Untat Nachricht Verstand Schweigen (II) Ungläubig Vermehrt Weiß (II) Labyrinth Empfang Dilemma Original Fraglich Hündisch 24. April Shopville Ooo Nachmittag

Jeder Klick ins Feld ein Beitrag mehr

Während längerer Zeit soll sich der Dichter Konstantin Balmont eine weiße Maus gehalten haben, er dressierte sie, gab ihr einen Namen. Wenn er schrieb, saß sie gewöhnlich in seiner Ellenbogenmulde oder rutschte über die Schreibtischplatte, raschelte in seinen Briefen und Entwürfen. Die Maus gehörte als lebendiges Requisit zu seinem Arbeitsplatz, sie war ihm ebenso unentbehrlich wie das Tintenfaß, die Feder, das Löschblatt.
Aber mit dem Schreiben tat sich Balmont, der zu Beginn dieses Jahrhunderts zu den erfolgreichsten Dichtern Europas gehörte, schwer.
Eines Morgens, tobend vor dem leeren Blatt, fast schon verzweifelt, schleuderte Balmont die Feder aus dem Fenster, ließ den Kopf auf die Tischplatte sinken, und dabei erdrückte er die Maus, die eben dabei war, das unbeschriebene Papier zu überqueren, das in provozierender Weiße vor ihm lag.
Lange Zeit war Balmont untröstlich über diesen Tod; er warf sich vor, aus Unachtsamkeit seine Muse umgebracht zu haben.

 

aus: Felix Philipp Ingold: Freie Hand
Ein Vademecum durch kritische, poetische und private Wälder

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

„Suppe Lehm Antikes im Pelz tickte o Gott Lotte"

Pythia

atypischer Hit: Pia blüht auf.

Michel Leiris ・Felix Philipp Ingold

– Ein Glossar –

lies Sir Leiris leis

Würfeln Sie später noch einmal!

Lyrikkalender reloaded

Luchterhand Loseblatt Lyrik

Planeten-News

Planet Lyrik an Erde

Tagesberichte zur Jetztzeit

Tagesberichte zur Jetztzeit

Freie Hand

Haupts Werk

Gegengabe

0:00
0:00