Augenblick

FPI Clickmap Übersetzen (II) De profundis Hört (I) La Porreta Poetik (III) Exodus Verschrieben Goslar Narziß (II) 2. August Gewohnheitsrecht Rezept 21. Mai Leichtgläubig Gedächtnis Nolens Treibgut Weiß (II) Bartleby Lyrisch Realismus (II) Museal Hochfinstermünz (II) Menschenwürde

Jeder Klick ins Feld ein Beitrag mehr

Allein im Spiegel bin ich, wesentlich, einsam; wenn auch niemals eins; aber auch der Spiegel ist nicht eins, er ist für alle da, und Unterschiede macht er nicht; es gibt ihn in mancher Form, es gibt ihn konvex und konkav, es gibt ihn auch blind, und es gibt ihn als stehendes Wasser, als Fluß und als Pfütze … wer hat sich nicht schon im kalten Fünfuhrtee gespiegelt gesehn, oder an der schwarzpolierten Stirnwand des Klaviers. Jedoch im eigenen Blut, in der roten chinesischen Tinte schwimmt … ganz klein jetzt und rundlich sich runzelnd und bald schon unkenntlich geworden … mein letztes Gesicht. Man spiegelt sich auch, doch nimmt man’s nicht wahr, in der Drehtür des Hotels, im Schaufenster des Antiquariats, man spiegelt sich, schaut man nachts hinaus ins Dunkel, im Fensterglas, man spiegelt sich im grauen, leicht gewölbten Fernsehschirm, bis mein … dein … unser Bild überstrahlt wird von einem Werbespot, von der Tagesschau.

*

Verläßlichster Spiegel, für mich, sind meine Augen, die mich aus deinen Augen seelenruhig fixieren. So wie jetzt.

 

aus: Felix Philipp Ingold: Freie Hand
Ein Vademecum durch kritische, poetische und private Wälder

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

„Suppe Lehm Antikes im Pelz tickte o Gott Lotte"

Ebene

(Ehe:) Nebenleben

Michel Leiris ・Felix Philipp Ingold

– Ein Glossar –

lies Sir Leiris leis

Würfeln Sie später noch einmal!

Lyrikkalender reloaded

Luchterhand Loseblatt Lyrik

Planeten-News

Planet Lyrik an Erde

Tagesberichte zur Jetztzeit

Tagesberichte zur Jetztzeit

Freie Hand

Haupts Werk

Gegengabe

0:00
0:00