Albert Ostermaier: Autokino

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Albert Ostermaier: Autokino

Ostermaier-Autokino

LULLABY

was soll die ganze fron
authentisch zu sein zieh
eine line sternenstaub und
klick dir einen klon raub
dir die kopie von meiner
dns und es ist schluss mit
dem stress wir leben im
überfluss schaff dir ein
kühlhaus voller identitäten
here we are now entertain
us wozu die egodiäten
wünsch dir was einen
brutkasten aus chrom ein
kondom mit reissverschluss
und eine lederjacke für jedes
chromosom ein anderer zu
sein ist kein luxus dein ich
zuckt nur im wechselstrom
das ist der big beat und nicht
schon das ende vom lied
kauf dir ein bett in einer
raumstation die androiden
sind ganz adrett das wird
schon drück dir ein beef
aus der tube hol dir ne
blutkonserve und sag zu
ihm was soll der ganze
metamief to be or not to be
wen interessiert das noch
befreit die menschheit
von dem joch wenn du
ein surfbrett hast zeig ich
dir das schwärzeste loch
eine grüne wiese mit schafen
drauf und ein bach in seinem
sanften lauf gänseblümchen wie
auf deinem bildschirmschoner
ein mädchen das sie pflückt
wie lang ist das her vergiss
was dich bedrückt ist nur
das glück simuliert dir ein
zurück fehlen nur noch im
grosshirn die harfen und du
wärst eingeschlafen

 

 

Trennzeichen 25 pixel

 

Autokinos

liegen an der Peripherie, wo die Straßen und Geschichten enden, sie sind Grenzstationen, an denen Wirklichkeit und Illusion, Enge und Weite ineinanderfließen. Die Motoren sterben ab, doch die Bilder beginnen zu laufen und verbrennen den Treibstoff der Träume. Menschen sitzen hinter ihren Windschutzscheiben, während vor ihren Augen die Geschichten ablaufen: auf der Leinwand wie in den Schattenspielen ihrer Rückspiegel. Und sie ahnen: Die Dinge, die du siehst, sind näher als du glaubst. Albert Ostermaiers neue Gedichte erzählen von Momenten, da die Filme reißen, von Orten, wo die Rollen wechseln, von Schnitten ins Bewußtsein und vom Aufblenden der Hoffnungen vor dem Abspann. Sie drehen sich im Wendekreis des Tachos, beschleunigen vom Stillstand der Verhältnisse ins Tempo der Veränderung, vom Stau der Gefühle in den Geschwindigkeitsrausch der Sinne: „ein gedicht beginnt in der lobby eines hotels und endet mit der wimper auf einem kotflügel.“ Und wenn alles gutgeht, die Autos in der nächsten Nacht wieder auf ihre Plätze zurückkehren, die Scheinwerferaugen sich schließen und die Leinwand zu leuchten beginnt, dann ist „das leben ein kleiner billiger film den du nicht mehr nachsynchronisieren mußt“.

Suhrkamp Verlag, Klappentext, 2001

 

Roter Pfeil auf Kaugummipapier

– Lyrisches Celluloid: Albert Ostermaiers neue Gedichte. –

Das drive-in theater gehört zum Mythos des modernen Amerika wie braune Limonade mit zu viel Zucker und zwischen elastische Brötchenhälften drapierte Buletten. Bei Tage betrachtet ein eher hässlicher Ort, dessen Magie sich einem erst im Dunkeln vermittelt, wenn der Lichtstrahl des Projektors die Leinwand trifft, die Sitze in die Horizontale geklappt werden und die Sehnsüchte in den geparkten Blechwaben mit der Breitwandfiktion eines Films zu korrespondieren beginnen. Autokino nennt Albert Ostermaier seinen vierten Gedichtband; ein knapper, markanter Titel – und ein passender dazu, denn viele der thematischen und stilistischen Stränge der Gedichte laufen in ihm zusammen. Und wie im Autokino treffen in den Gedichten das Banale und das Wunderbare eines Alltags aufeinander, dem Ostermaier sein lyrisches Celluloid widmet. Filmische Techniken werden nicht nur erwähnt – etwa wenn Schnee „in zeitlupe / von den ästen“ rutscht, „die kamera auf höhe der reifen“ positioniert ist oder im „close-up / das aufglühende gesicht des jungen“ erscheint. Die Texte selbst arbeiten stark visuell und erfassen, wie bei einem langsamen Kameraschwenk, noch das unscheinbarste Detail – dazu gehört neben zahlreichen Autos und Kotflügeln das Strandgut der Konsumgesellschaft, „chipstüten ein strohhalm / unter der fahrertür“ oder auch der wegweisende „rote pfeil auf / dem kaugummipapier“. Ostermaier arrangiert all dies wie Requisiten für seine Szenen und angedeuteten Geschichten, ähnlich gewissen Einstellungen aus alten Filmen, die man aus irgendeinem Grund im Gedächtnis behalten hat. Thema ist oft genug die Liebe; ihr wie allem anderen wendet sich der Autor in einfachen, leicht fassbaren Versen zu, die ihre berührende Schlichtheit nur an wenigen Stellen durch allzu viel Technikolor einbüßen:

mein herz steht
still will deine träume
überholen die du mit
deinen füßen erzählst du
stehst auf ich nehm mir
dein kissen deinen atem
und träume sie weiter

Dass Ostermaier ein Faible für den amerikanischen oder doch wenigstens den englischsprachigen Raum hat, ist dabei schwerlich zu übersehen: Zahlreiche Texte tragen englische Titel, Popsongs werden in ihren punkt- und kommalosen Sprachfluss integriert, und ein Gedicht – „metal metaphor“ – ist gar gänzlich „einem englischen poesiebaukasten“ entnommen. Es sollte nicht überbewertet werden, dass Ostermaier auf eines der bekanntesten Gedichte von William Carlos Williams anspielt –

die pflaume im kühlschrank
auf dem gelben zettel dessen
rand sich nach oben biegt
eine eilige handschrift die
mehr sagt als sie erklären
will

Doch mögen die Verbindungen ansonsten auch rar sein, so teilt Ostermaier mit Williams zumindest die Vorliebe fürs Alltägliche.
Das Unprätentiöse seiner Gedichte und die Klarheit seiner Sprache bestechen. Umso mehr ragen deshalb die Metaphern und Vergleiche heraus, derer sich Ostermaier bedient und die so verblüffend wirken können wie die „kontrolleure / im neonlicht gesichter wie / nebengleise“. Wenn er allerdings „die straßenkehrer / in ihren orangen papamobilen / bei sonnenaufgang“ beschreibt, so fragt man sich, ob das nicht eher eine gefällige Assoziation als ein tragfähiges Bild ist. Ebenso ergeht es einem mit einigen der zahlreichen Wortspiele. Die „grüne\[n\] / spargel aus albanien die / sich in der toilette hinter / der freibank stechen lassen“ („viktualienmarkt“) nimmt man noch gerne mit, doch auf manch einen schenkelklopfer wie etwa „sich / im supermarkt zu lieben ist / besser als zuhause auf den / preisschildern liegen und nur / den wäscheständer hoch / zu kriegen“ hätte man gerne verzichtet.
Beeindruckender als solche Kalauer ist der virtuose Gebrauch von Binnenreimen, der oft genug an modernen Sprechgesang denken lässt. Überhaupt ist Ostermaier, nicht nur stilistisch und vom Wortschatz her – „die insel eine schwimmende / mailbox“ –, sondern auch inhaltlich auf der Höhe der Zeit, „wenn sie den buddhas zum / preis des islam die köpfe / abschlagen“ oder „die computer ihre liebesschwüre / in die welt mailen“.
Auch aktuelle Debatten über Gentechnik und „leitkultur“ klingen an: Gestern noch in der Zeitung, heute schon im Gedicht. Hier wie anderswo bleibt Ostermaier ganz nah an dem, was die Gemüter bewegt; in seinen besten Gedichten allerdings bewegt er sie ohne Rückgriff auf Tagespolitisches, nur kraft seiner gelassenen Verskunst. Eines dieser Gedichte trägt den Titel „mississippi“ und leitet den Band ein: „ein gedicht steigt auf wie die / luftblasen aus dem mund eines / ertrinkenden“, heißt es darin. Ostermaiers Gedichte lassen ebenso oft und weniger dramatisch an die Kaugummiblasen aus dem Mund eines Flaneurs denken – und gerade das macht sie überaus sympathisch.

Jan Wagner, Frankfurter Rundschau, 16.2.2002

Im Kühlhaus der Identitäten

– Speerspitze der Bewegung: Gedichte von Albert Ostermaier. –

„Dieser Text ist verschwunden.“

Albert Ostermaier ist der letzte nennenswerte deutsche Lyriker. Das muß man jedenfalls den jüngsten Anthologien der deutschen Lyrik von den Anfängen bis zur Gegenwart (Der neue Conrady und Deutsche Gedichte in einem Band von Hans Joachim Simm) entnehmen, die ihm und seinen Texten übereinstimmend in ihren Sammlungen das letzte Wort und die abschließende Position einräumen. Verdienen es seine Gedichte wirklich, den vorläufigen Abschluß einer Kette deutscher Gedichte zu markieren, die immerhin Meisterstücke von Walther von der Vogelweide, Goethe, Brentano, Mörike, Heine, Hofmannsthal, Benn und Brecht vorzuweisen hat? Oder verdanken Ostermaiers Gedichte ihre Attraktivität nur auffallenden Oberflächenreizen und modischen Attitüden, wie manche Kritiker meinen?
Dieses Modische fällt in Ostermaiers jüngstem Gedichtband Autokino sofort wieder ins Auge: Der Sound seiner Gedichte ist unüberhörbar, und ihre Manier ist, jedenfalls auf den ersten Blick, leicht zu bemerken: Sie erscheinen – wie übrigens auch zahlreiche seiner dramatischen Texte – auf den Buchseiten als ungegliederte Kolumnen aus etwa gleich langen Zeilen; sie sind nicht in überschaubare Strophen abgeteilt, sondern formieren sich zu blockartigen Gebilden, deren Zusammensetzung erst erschlossen werden muß. Die durchgehende Kleinschreibung und die völlig fehlende Interpunktion erleichtern es ebenfalls nicht, sich zu orientieren. Nichts deutet darauf hin, wo Sinnabschnitte, Hervorhebungen, Abhängigkeiten anzunehmen sind. Alle Wörter scheinen gleichwertig zu sein; wo Sätze beginnen und enden, ist nicht sogleich zu erkennen.
Erst die Lektüre muß diese Strukturierung leisten und die grammatischen und semantischen Beziehungsverhältnisse zwischen den Wörtern herstellen. Dabei wird das Lektüretempo durch die typographische Einrichtung der Texte einerseits beschleunigt, weil keine Pausen- oder Betonungsmarkierungen den Lesefluß regulieren oder gar hemmen; andererseits wird das Tempo aber auch gedrosselt, weil jeder Leser seine individuelle Orientierung erst finden muß. Es handelt sich, so könnte man sagen, um dekonstruierte Texte, die vom Leser wieder rekonstruiert werden wollen.
Das hört sich kompliziert an. Aber es ist durchaus keine beschwerliche, sondern im Gegenteil eine lustvolle Tätigkeit, die dem Leser hier abverlangt wird. Denn er erfährt beim Entziffern der Gedichte zugleich seine eigene kombinatorische Produktivität. Er setzt zusammen, was seinem Verständnis nach zusammengehört. Und er entdeckt dabei, daß die zunächst ungegliedert erscheinenden Wörter sich zu sorgfältig formulierten Satzgefügen aus Haupt- und Nebensätzen zusammenschließen, so daß nicht wenige Gedichte sogar aus einem einzigen umfangreichen, schwungvollen, durch Binnenreime zusätzlich rhythmisch gegliederten Satz bestehen. Die dem Band Autokino beigefügte, nicht besonders professionell gemachte CD vermittelt allerdings nur einen ersten atmosphärischen Eindruck davon. Das coole Gleichmaß-Parlando der Stimme Ostermaiers geht mehrfach unter im Schlagrhythmus der Gitarre Bert Wredes. Man muß die Texte jedenfalls mitlesen, um sie verstehen zu können.
Wie der Titel Autokino schon sagt, geht es um Bewegung in mehrfacher Bedeutung: um bewegte Bilder im Kino und im TV und um die Fort-Bewegung im Auto, um das Fahren und um die Erfahrungen, die dabei gemacht werden. Gedichte wie „fernsehabend“

 

 

und „sendeschluß“, „o.m.u.“ (Original mit Untertiteln), „standphoto“ und „straßenfilm“, „autoschau“, „im wendekreis des tachos“ und „startschwierigkeiten“ machen das schon in ihren Titeln deutlich: Es ist die durch Medien vermittelte Welt der modernen Kommunikation, des Verkehrs mit- und untereinander. Was vor aller Augen medial in Bewegung gesetzt wird, was wir selbst bewegen und was uns bewegt – davon handeln, bunt, tempo- und bilderreich, diese Gedichte.
Sie halten Situationen, Wahrnehmungen und Abläufe aus diesem thematischen Umkreis fest, wobei die Folge der Eindrücke und Kommentare einem assoziativen Verfahren zu folgen scheint, das von Wortbedeutungen und Wortklängen (Reimwörtern), Zitaten (auch aus Filmen) ausgelöst wird; doch diese gedankliche Parataxe wird konterkariert von einer grammatischen Hypotaxe: Die Sinneseindrücke gleiten ineinander, geraten in Abhängigkeitsverhältnisse des Raums und der Zeit; sie werden miteinander synchronisiert durch Relativsätze oder durch Konjunktionen wie „wenn“, „während“, „bis“, „bevor“, die dem Leser in Ostermaiers Gedichten geradezu inflationär begegnen:

ich werde dich ausziehen
müssen für den abspann
ob mein name auf deinem
herz auftaucht die ersten
blenden die scheinwerfer
auf und jagen mit offenen
verdecken hinaus bis sich
der regen über ihre köpfe
wie ein himmelsdach beugt
bevor er die aschenbecher an
der nächsten kreuzung unter
wasser setzt

heißt es beispielsweise in dem Gedicht „standphoto“ über den Besuch in einem Autokino.
Im Unterschied zu vielen Gedichten der Gegenwart begnügen sich Ostermaiers Verse nicht mit stenogrammhaften Einzelwörtern und -bildern, die allenfalls in eine reduzierte Syntax eingebunden sind. Man könnte sie sogar als „Erzählgedichte“ bezeichnen. Denn sie erzählen von den trivialen Sensationen aus der Film-, Fernseh- und Computerwelt, in der zwischen Authentizität und Rolle nicht mehr unterschieden werden kann:

was soll die ganze fron
authentisch zu sein zieh
eine line sternenstaub und
klick dir einen klon raub
dir die kopie von meiner
dns und es ist schluss mit
dem stress wir leben im
überfluss schaff dir ein
kühlhaus voller identitäten

Da wird ironisch und nach Herzenslust gereimt und gerappt, aber es gibt auch unterkühlt Zärtliches („ich hauch dir mit / meinem eukalyptusatem / wellen durchs telefon“) und – pfui! – sogar politische Töne: „übrigens finde ich es / gut dass man an ampeln / bei rot neuerdings auch / rechts abbiegen kann“. Wer das allerdings nur als Wahlempfehlung lesen möchte, sollte auf die Lektüre des Gedichtes „leitkultur“, aus dem dieses Zitat stammt, besser verzichten.

Wulf Segebrecht, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.8.2002

Exkursionen und Eskapaden

– Vom Lesen (und Überlesen) der Welt – Gedichtbände von Matthias Göritz, Jan Wagner, Albert Ostermaier und Hansjörg Zauner. –

Von den Forschungsreisen zum Autokino: Albert Ostermaier, Jahrgang 1967, hat damit bereits seinen vierten Gedichtband auf der Liste, neben seinen Theaterarbeiten regelmäßig alle zwei Jahre einen neuen. Der Titel ist diesmal, nach Herz Vers Sagen, fremdkörper hautnah und Heartcore unverfänglicher, wenngleich doch vielsagend. Im Autokino begibt man sich ins Virtuelle, ohne selbst auf dem Weg dorthin noch einen Fuß auf den Boden zu setzen. Was für Filme laufen eigentlich in Autokinos? Schwer zu sagen, kennt man dieses Phänomen in unseren Breiten doch eigentlich auch nur aus dem Kino. Ostermaiers Gedichte, die sich auf den ersten Blick ebenso reise- und erkundungsfreudig wie die von Göritz und Wagner geben – zumindest auf US-amerikanischen Highways –, sind völlig versponnen in virtuellen Realitäten, Weitergereichtem aus zweiter und dritter Hand, abgewetzten und speckigen Klischees. Schon im ersten Gedicht folgt auf die „lobby / eines hotels“ die „wimper auf einem kotflügel“, auf den „barhocker“ die „alligatorenhaut“, auf „die luftblasen aus dem mund eines / ertrinkenden“ die „wolken die noch immer / vorüberziehen“. Gegen die Montage von Stereotypen wäre ja nichts einzuwenden, wenn daraus irgendein Funke geschlagen würde, aber davon ist nichts zu erkennen. „Manchmal ist das leben ein / kleiner billiger film den du / nicht mehr nachsynchronisieren / musst“ – vielleicht, aber dann bitte keinen Lyriker als Après-Show. Nicht besser steht es um die paar kritisch ambitionierten Gedichte zu Leitartikel-Themen wie „neuer markt“ oder „leitkultur“ (gerne auch als Feuilleton-Dekoration veröffentlicht), die falsches Bewusstsein entlarven wollen, aber über eine Phrasensammlung nicht hinauskommen. Die Sprache ist betont eingängig, rhythmisch und gelegentlich binnengereimt, ein bisschen vielleicht gerapt, aber eigentlich doch eher geraunt, jedenfalls cool und womöglich sogar – das P-Wort ist kaum zu vermeiden – Pop. Vielleicht wäre Ostermaier am liebsten Sänger einer hippen Band, dem Buch ist jedenfalls eine CD beigelegt, auf denen er seine Texte mit anmutiger E-Gitarren-Untermalung von Bert Wrede vorträgt. Den Texten von, sagen wir mal, Tocotronic kann er trotzdem nicht das Wasser reichen – genauso wie sein cartoon-artiges „Orpheus unplugged“ den Poetenlorbeer an die „Neuen Abenteuer des unglaublichen Orpheus“, dem neuen Comic von Martin tom Dieck und Jens Balzer, abtreten muss. Aber zumindest ein Punkt geht doch an Ostermaier: mit der Wendung „dass / seine schuhprofile aus plastik / sprengstoff sind“ bewies er eine prophetische Gabe (und muss er darauf vertrauen, dass der Verfassungsschutz keine Lyrik liest).

Alexander Frank, neue deutsche literatur, Heft 542, März/April 2002

filmbeginn

Die Texte in diesem Band spielen sich ein zwischen Konkretheit und der Überwindung von Konkretheit, keine exorbitanten Exkursionen in die Ethymologie der deutschen Sprache sind zu erwarten, sondern Bewegungen, die heute beginnen, aber nicht notwendigerweise auch enden müssen. Viele Texte sind geprägt von assoziativer Vielfalt in der Weiterentwicklung kultureller Schablonen, andere bleiben selbstbewusst hermetisch, ohne an Spannung zu verlieren. Ein eigenständiger und ungewöhnlicher Stil für mich, definitv eine Bereichererung meiner lyrischen Sammlung, für mich auch der bisher beste Band Ostermaiers.
Im Vergleich zur Heartcore-CD sind die Klangelemente auf der begleitenden CD zurückgefahren, eher minimale E-Gitarrenklänge begleiten die eher klassische Lesung einer Textauswahl, wobei die Musik den Charakter der Texte nicht verstellt.
Mein Anlese- oder Anspieltipp: seppuku.

jankwoike, amazon.de, 17.12.2002

Weitere Beiträge zu diesem Buch:

Steffen Jacobs: Jacobsʼ Gedichte (10)
Die Welt, 27. 10. 2001

Beatrice von Matt: Im eigenen Film
Neue Zürcher Zeitung, 23./24. 3. 2002

 

 

Jochen Hörisch: Wegelagerer und Flaneur. Albert Ostermaier hat seinen eigenen Sound, Merkur, Heft 659, März 2004

 

Albert Ostermaier spricht über den Begriff „Lyrik“

 

Fakten und Vermutungen zum Autor + Instagram + IZAKLG+ IMDbPIAWeltpreis + Interview
Porträtgalerie: akg-images + Autorenarchiv Isolde OhlbaumAutorenarchiv Susanne SchleyerBrigitte Friedrich Autorenfotosgettyimages + IMAGOKeystone-SDA

 

Albert Ostermaier liest sein Gedicht Zählerstände.

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