Gottfried Benn: Auswahl aus dem Werk

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Gottfried Benn: Auswahl aus dem Werk

Benn-Auswahl aus dem Werk

LIEBE

Liebe – halten die Sterne
über den Küssen Wacht,
Meere − Eros der Ferne −
rauschen, es rauscht die Nacht,
steigt um Lager, um Lehne,
eh sich das Wort verlor,
Anadyomene
ewig aus Muscheln vor.

Liebe – schluchzende Stunden
Dränge der Ewigkeit
löschen ohne viel Wunden
ein paar Monde der Zeit,
landen – schwärmender Glaube! −
Arche und Ararat
sind dem Wasser zu Raube,
das keine Grenzen hat.

Liebe – du gibst die Worte
weiter, die dir gesagt,
Reigen – wie sind die Orte
von Verwehtem durchjagt,
Tausch – und die Stunden wandern
und die Flammen wenden sich,
zwischen Schauern von andern
gibst du und nimmst du dich.

 

 

 

Nachwort des Herausgebers

Wenn man nach der Edition eines dichterischen Gesamtwerkes eine Auswahlausgabe der Werke desselben Autors macht, verändert sich merkwürdig die Perspektive. Die Arbeit an der Gesamtausgabe setzte eine künstliche Neutralität gegenüber den verschiedenen Texten des Autors voraus. Es kam darauf an, sie alle ausfindig zu machen, ihren genauen Wortlaut und ihre verschiedenen Fassungen zu sichern, ihre Entstehungszeit festzustellen, sie in große Gruppen zu ordnen. Die unterschiedlichen Wertigkeiten der Texte, ihre mehr oder minder große Bedeutung im Zusammenhang des gesamten Werkes und der Zeit, ihre Signifikanz, ihr jeweiliger künstlerischer Rang – das alles durfte und konnte nicht beachtet werden. Wenn man dagegen auswählen soll, werden diese Unterschiede interessant. Man steht dem Autor jetzt kritisch gegenüber, will ihn klarer, strenger, wesentlicher vorstellen, als er es selbst in seinem Gesamtwerk getan hat.
Das ist deshalb kein unangemessener Anspruch, weil es wirklich so etwas wie ein Kernwerk gibt und daneben viele Gelegenheitsarbeiten, Wiederholungen, Halbgelungenes, Texte, die nur dann interessant sind, wenn man den Autor zuvor schon kennt, die also vom Kernwerk getragen werden und aus sich heraus kaum bestehen könnten. Aber nach welchen Prinzipien soll man die Auswahl treffen? Es gibt die Auffassung, der Herausgeber übernehme mit seiner Auswahl vorgreifend die Arbeit der Zeit, indem er das bloß Aktuelle, Modische, Situationsgebundene ausscheide und so die zeitlos gültige Substanz des Werkes rein herausstelle. Das scheint mir schon deshalb falsch zu sein, weil es das zeitlos Gültige als fixen Bestand unveränderlicher Qualitäten und Werte gar nicht gibt. Was die Zeit an einem Werk sichtbar macht, ist im Gegenteil stets etwas Neues. Solange ein Text lebendig bleibt, ist er einem dauernden Prozeß der Umwertung und Verwandlung ausgesetzt. Neue Epochen entwickeln neue Organe der Wahrnehmung und werden vielleicht für Qualitäten, die wir bewundern, unempfindlich sein. Eine Auswahl kann also nur bewußt zeitgebunden getroffen werden und sollte nicht nach einer vermeintlich geschichtlichen Ewigkeit der Werte schielen.
Aber in welchem Sinne ist dieses Werk gegenwärtig noch interessant? Die massiven Vorurteile und Befangenheiten, die Benns Denken regieren, sind heute leicht kenntlich zu machen, seine Thesen, Meinungen, Erregungen gehören geistigen Positionen an, die inzwischen durchschritten wurden und auf die man schon mit Befremden zurückblickt. Sollte man deshalb versuchen, den Dichter vom Kulturkritiker abzutrennen, das „eigentlich Künstlerische“ vom „bloß Ideologischen“ zu unterscheiden, um auf dem Weg über eine rein ästhetische Betrachtungsweise doch zum zeitlos Gültigen zu gelangen?
Selbstverständlich enthält das Werk eines Dichters ein Plus über alles bloß Situationäre. Es kann nicht restlos auf Zeitgeschichte verrechnet werden. Wenn man es aber von seinem geistigen Hintergrund ablöst und seine Impulse verleugnet, entmachtet man es auch. Der Stil des Autors erscheint nur noch als ein beliebiges nachahmbares Strichmuster, wenn man ihn nicht mehr als Ausdruck einer geistigen Erfahrung versteht. So sind die Prinzipien der Montagekunst des späten Benn – die Zerstörung der Zusammenhänge, der Fragmentarismus, das Nebeneinander des Unvereinbaren – legitimiert als genaue Entsprechung einer als irrational und chaotisch erfahrenen Wirklichkeit. Dieser Erfahrungshintergrund gibt dem Stil Evidenz. Ohne ihn wäre er eine sinnlose, leere Manier.
Es ist eben nicht so, daß Gottfried Benn ein Dichter war, der außerdem Ansichten hatte und es nicht unterlassen konnte, sie zu äußern, sondern hier wie dort, im Essay und in der Lyrik, in Rede und monologischer Prosa drückt sich dieselbe vehemente Existenzbewegung aus. Gottfried Benn schrieb sein essayistisches Werk unter dem Druck einer fundamentalen Beunruhigung und Verstörung als jemand, der sich in einer befremdenden Welt vorfindet und sich zurechtzufinden sucht. Er schrieb unter dem Zwang, sein „In-der-Welt-sein“ immer erneut zu klären und zu definieren, und nicht aus einem theoretischen Interesse an den Gegenständen. Deshalb kann man dieses Werk auch nicht in Sachfragen auflösen, über die man neutral und objektiv befinden könnte, vielmehr lösen sich hier, je tiefer man eindringt, alle Sachfragen in existentielle auf. Man wird, wenn man versucht, Benn zu widerlegen, unvermeidlich in die Position gedrängt, ihm widersprechen zu müssen. Sobald man sich auf die zwanghafte innere Logik dieses Denkens einläßt, laden sich seine Thesen, Behauptungen, Urteile, die isoliert sonderbar anmuten, wieder mit einem persönlichen Pathos auf, das sie glaubwürdig macht. Und unversehens zeigt sich, daß dieses noch die Kraft hat zu provozieren.
Gottfried Benn ist eine exemplarische Figur der ersten Jahrhunderthälfte. Er hat einen Hauptstrang der deutschen Geistesgeschichte in seinem Werk zusammengefaßt, hat ihre Problematik in extreme Konsequenzen getrieben. Diese Auswahlausgabe seiner Werke will das sichtbar machen. Es gibt keinen anderen deutschen Autor seiner Generation, dessen Werk so deutlich die Fieberkurve unserer jüngsten Vergangenheit zeigt und seinen kritischen Leser, dauernd zu Widerspruch reizend, bis an die Schwelle der gegenwärtigen geistigen Situation führt.

(…)

Ich habe nur eine verhältnismäßig kleine Zahl von Gedichten ausgewählt und nur wenige Beispiele seiner späten Lyrik, in der ein sentimentaler Ton und eine fast zwanghafte Wiederholung erschöpfter Motive sich bemerkbar zu machen begann. Am stärksten vertreten ist die mittlere Periode seiner Produktion, in der er sich, wie ich glaube, am unverwechselbarsten formuliert hat. Er selbst hat einmal gesagt: „keiner auch der großen Lyriker unserer Zeit hat mehr als sechs bis acht vollendete Gedichte hinterlassen.“ Mir scheint, daß sein Werk diese These widerlegt.

Dieter Wellershoff, Nachwort

 

Erinnerung an Gottfried Benn

Während der Jahre unserer Korrespondenz sind wir uns seit 1934 in jedem Jahr persönlich begegnet, die Kriegszeit ausgenommen. Zum ersten Male besuchte ich Benn im Winter 1933 in seinen etwas düsteren Praxisräumen in der Belle-Alliance-Straße, Berlin-SW; später trafen wir uns außer in Berlin mehrmals in Hannover, wo er als reaktivierter Militärarzt Dienst tat; nach dem Kriege häufig in seiner Berliner Wohnung Bozener Straße 20, amerikanischer Sektor – eine Bezeichnung, auf die er Wert legte. Zweimal, 1951 und 1954, war er in Bremen und Worpswede. Bei jeder unserer Zusammenkünfte verbat er sich einen größeren Kreis. Er selbst hat oft erwähnt, wie sehr er die landläufige Geselligkeit haßte; je mehr Menschen um ihn waren, desto schweigsamer pflegte er zu sein. Eine hohe Reizbarkeit und Unsicherheit innerhalb der Gesellschaftssphäre konnte er nie verleugnen. Er war kein Mann des brillanten, unverbindlichen Gesprächs; wer von ihm ging, konnte kein Bonmot, keine Anekdote mit nach Hause nehmen. In seinem Gedicht „Chopin“, das eine verschlüsselte Selbstdarstellung ist, sagte er: „Nicht sehr ergiebig im Gespräch / Ansichten waren nicht seine Stärke / Ansichten reden drum herum“ und, sehr aufschlußreich: „Nur keine Restbestände, Fragmente, Notizen / diese verräterischen Einblicke“; diese Einblicke wollte er allerdings niemandem gestatten. Dinge, die sich dem gewöhnlichen Blick entziehen, nahm er mit dem Röntgenauge des Arztes wahr, wie er selbst einmal sagte; er kannte den dunklen Kreis der organischen Belange, wo die logischen Systeme vergehn („Problematik des Dichterischen“); aber eine nie überwundene Scheu vor dem Aussprechen der letzten Worte, „deren Schall Himmel und Erde ins Wanken brächten“, zwang ihn, vieles von dem, was er sah und wußte, für immer zu verschweigen.
Sehr ungewöhnlich war seine Stimme, die in allen mechanischen Wiedergaben um eine Schattierung zu hoch erscheint; sie war dunkel, immer sehr leise, fast monoton, was den preußischen Akzent mit dem entfernten Echo des Militärischen noch befremdlicher machte; niemals drückte sie Pathos oder Erregung aus. Man könnte sagen, eine Stimme in der Dämmerung, die er die eigentliche Menschheitsbeleuchtung genannt hat; die Dämmerung, in der er sein Leben zu verbringen liebte. Keine seiner Wohnungen, keiner seiner Arbeitsräume empfingen direktes Sonnenlicht, grelle Tagesbeleuchtung war ihm physisch fast unerträglich. Daher seine ausgesprochene Abneigung gegen Natureindrücke, seine Indifferenz gegen das Visuelle überhaupt. Er besaß wenig von der Leidenschaft des Augenmenschen. Das Dekorative, Bildhafte gehörten nicht zu den Bedürfnissen seines Lebens; vielleicht war er seinem Geschmack nach Dilettant. Statt in Galerien Originale zu betrachten, zog er es vor, Bände mit Reproduktionen zu durchblättern: „Schon summarisches Überblicken schafft manchmal einen leichten Rausch“, sagte er, und dieser Rausch war es, in dem die Bilder sich in Worte umsetzten, ihren unerschöpflichen beschirmten Traum.
Sein äußeres Leben entbehrte der dramatischen Akzente; von wenigen nicht großen Reisen ins Ausland abgesehen verlief es in Berlin, fast ohne Anteilnahme der Öffentlichkeit, in bescheidenen Wohnungen, über denen etwas Karges, Unpersönliches lag, wenigstens in den langen Jahren, als er allein lebte. Von bürgerlichem Komfort war er unabhängig, alles „Gemütliche“ war ihm im Grunde fremd, Unbequemlichkeiten und Entbehrungen nahm er ohne Worte als dazugehörig hin. Sein Arbeits- und Sprechzimmer, mit Ausblick auf den oft beschriebenen Berliner Hinterhof, das er auch sein „Laboratorium für Worte“ nannte, enthielt außer der weitläufigen Bibliothek und seinen Instrumenten nur den einfachen Schreibtisch des Mediziners und Forschers, mit Büchern, Zeitschriften, Notizen bedeckt, aber alles peinlich aufgeräumt, wenn Besucher kamen. Eine große Ruhe und Gelassenheit war immer um ihn und teilte sich seiner Umgebung mit. Er konnte lange zuhören und schweigen, so daß man glaubte, er träume, während nicht das Geringste seinem wachen und immer gespannten Bewußtsein entging; es schien, als empfinge er seine Impulse auf rätselhafte Weise von innen, während er äußere Eindrücke mit der Präzision eines hochempfindlichen Instruments unaufhörlich registrierte und umsetzte – das Gehirn arbeitete im Fieber, die Temperatur blieb die gleiche. Dies äußere, an Immobilität grenzende Gleichmaß, das Unpathetische, auch wo er ablehnte oder protestierte, machte manchen Besucher, den Neugier hergeführt hatte, unsicher und betroffen. „Gebildete Menschen bringen ihr Leben ohne Geräusch zu“, dieses Wort Goethes wiederholte er mir oft. In keinem Augenblick hat er, wie so viele seiner berühmten Zeitgenossen, sich selbst stilisiert und an seiner eigenen Legende gewirkt; bemerkenswert ist auch, daß keiner der bedeutenden Maler und Zeichner seiner Zeit ihn porträtiert hat. Seine Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Werk und der Meinung der Mitwelt war entwaffnend; er durchschaute die Fragwürdigkeit der Biographien und Autobiographien und wußte, daß sie niemals die Wahrheit über einen Menschen ans Licht bringen.
Einige frühe Erinnerungen, vor allem an Brüssel, wo 1915 die große Wandlung geschah, auf die er im Doppelleben anspielt, beherrschten ihn in Permanenz; später verschloß er sich bewußt neuen Eindrücken von außen, aus Furcht, daß seine Monologe unendlich werden würden und „ruhelos wie das Meer“. Er war von größter Verletzlichkeit, und wenn je einer, so gehörte er zum genus irritabile vatum, dem reizbaren Geschlecht der Dichter. „Mir geht jedes geschriebene oder gedruckte Wort direkt mit einem Stich ins Gehirn“ (1922, Brief an Gertrud Zenses): das meint, sein Leben gehörte dem Wort, die äußeren Begebenheiten blieben akzidentell; die Selbstbewegung des Wortes in Bildern war die andere Realität. Die großen Abenteuer, die ihm das Leben vorenthielt, fand er in den Wörtern, „die er mit der Wurzel auszog“, um ihren verborgenen Sinn zu ergründen, ihren Stellenwert und das Geheimnis ihres phonetischen Gewichts neu zu bestimmen. Wenn, nach der Maxime Ezra Pounds, „der Tanz des Intellekts zwischen den Worten“ und das Vermögen, durch das richtige Wort „Bilder auf die geistige Netzhaut des Lesers zu projizieren“, den modernen Lyriker kennzeichnen, so ist Gottfried Benn einer der Großen unter ihnen; zugleich aber gehört er zu den letzten, in deren Dichtung noch der menschliche Ton mitschwingt, der schmerzhafte Zusammenstoß mit den Grenzen der Wirklichkeit nach Ausdruck drängt.
Blickt man auf das Ganze dieses aller Pose und Ruhmsucht abgekehrten Lebens zurück, so erscheinen am Ende auch seine Selbstwidersprüche, seine Abweichungen, alle die passus extra viam von großer Folgerichtigkeit. Intellektuelle Irrtümer sind kein Einwand gegen den ästhetischen Wert eines Werkes; das Kunstwerk besitzt seine eigene Wahrheit, die nicht mit wissenschaftlicher Richtigkeit identisch ist, es folgt anderen Gesetzen als denen der Logik. – An dieser Stelle soll nicht auf den vielberedeten Kurzschluß des Jahres 1933 eingegangen werden, einen Selbstbetrug, der wie ein Trauma seine Jahre bis ans Ende verdunkelt hat und unversöhnlichen Feinden auch zur charakterlichen Diffamierung des Dichters hat dienen müssen – durch zwei Dinge war dies rauschhafte und so bald zurückgenommene Bekenntnis nicht bestimmt: durch Politik oder Opportunismus. Benn ist das Exempel des antipolitischen, antigeschichtlichen Dichters; aus seiner Sicht vom Menschen als dem von Anbeginn tragisch kämpfenden Wesen erschienen alle auf Veränderung der Weltverhältnisse zielenden politischen und sozialen Programme als fragwürdig, der geschichtsphilosophische Materialismus als schlechthin reaktionäre Utopie („Nach dem Nihilismus“). Er hat politischen Kollektivvorstellungen, den westlichen wie den östlichen, demokratischen wie totalitären, immer fremd und befangen gegenübergestanden; auch seine heute schwer erträglichen, in ihrem rhetorischen Pathos manchmal peinlichen Reden und Prosastücke aus dem Jahre 1933 sind kein Gegenbeweis. Er sah die damaligen Ereignisse unter phantastischen anthropologischen Perspektiven, in denen er zu denken liebte; von der „biologischen Schwärmerei eines Unpolitischen“ hat Max Rychner in seinem Essay über „Dichter als Gegner der Geschichte“ gesprochen und damit politischen Aufbauschungen den Grund entzogen. – Die Unterstellung endlich, er habe damals neue Freunde gesucht, um sich persönlich oder literarisch in Szene zu setzen, muß jedem, der ihn gekannt hat, absurd erscheinen. Seine Anspruchslosigkeit, eine ungewöhnliche Fremdheit gegenüber der materiellen Außenwelt, die immer präsente schweigende Hilfsbereitschaft des Arztes, die Erbarmen mit der Gebrechlichkeit und dem Leiden der Menschen war, schließen von vornherein jeden Verdacht eines Nützlichkeitskalküls aus und sollten denen zu denken geben, die in seinem Werk nur den antihumanitären Affekt sehen und dem Autor aristokratische Verachtung der Masse vorwerfen. „Wir lebten etwas anders als wir waren“ – auf diese Formel hat er selbst sein Doppelleben als Arzt und Dichter gebracht: Doppelleben als „bewußtes tendenziöses Aufspalten der Persönlichkeit“.
In seinen letzten Lebensjahren trat eine merkwürdige Widersprüchlichkeit immer beherrschender hervor; einerseits ein an Überheblichkeit grenzendes Selbstbewußtsein, das sich jegliche Korrektur verbat, andererseits bescheidenste Zurückhaltung, betonte Höflichkeit, fast Ergebenheit gegenüber Besuchern und Fremden, auch solchen, die das mißverstanden und es ihm übel lohnten. Eine Seite seiner Natur verlangte nach Bestätigung und Anerkennung, aber eine erbarmungslose Aufrichtigkeit trieb ihn weiter auf dem Wege der Auflehnung gegen die communis opinio und das Laster der Heuchelei; er wollte provozieren, sich selbst und die anderen, auch wenn er wußte, daß es ihm eher Haß als Liebe eintragen würde. Er besaß den gefährlichen Mut, die Gerechtigkeit der Menschen anzuzweifeln und die Selbstgefälligkeit zu entlarven, mit der wir uns über die Untaten der jeweiligen Bösewichter empören, während wir uns gleichzeitig weigern, zuvor mit unseren Illusionen über die eigenen Tugenden aufzuräumen. Er sprach Wahrheiten aus, die geeignet sind, die gute Meinung der Menschen über sich selbst zu stören – und das wird nicht leicht verziehen. So ist mit dem Ruhm und der Bewunderung, die spät kamen, eine manchmal hysterische Feindschaft ihm bis über seinen Tod hinaus gefolgt; gewisse Moralisten sahen ihn als einen der intellektuellen Handlanger des politischen Faschismus, oder doch als geistig mitverantwortlich für alles, was in seinem Lande als das Unberechenbare und anderen Völkern Unfaßbare erschienen und an Bösem und Verworfenem in seiner Geschichte ans Licht getreten war. Häufig erfolgten diese Begriffe aus eindeutig persönlichen und politischen Gründen. Die aus solcher Gesinnung vorgebrachte Kritik, sofern sie in demagogischer Absicht als Werkkritik sich tarnte, wird die geschichtliche Stunde nicht überdauern. Aber es wäre falsch, zu verschweigen, daß Benn es seinen Gegnern leicht gemacht hat. Denn er war in exemplarischer Weise das dialektische Bewußtsein seiner Zeit mit ihren Widersprüchen und Zwiespältigkeiten, mit ihrer instinktiven Abneigung gegen jede unnötige Symmetrie; in seinem Werk vereinigen sich die äußersten Punkte des Ungleichen. Er war Rationalist und Antipode des Rationalismus in einem; in jedem Augenblick reflektierte er die oszillierende, völlig unberechenbare Natur des Menschen. Er wußte und leugnete nie, daß es eine untere Welt gibt, die Macht der Niedrigkeit, der wir mit einem Teil unseres Wesens notwendig verhaftet sind, und daß sich daraus ein mindestens für die nachchristliche Epoche unaufhebbares Dilemma ergibt: gegen die Zeit und ihre Erscheinungsformen protestieren und sie verdammen müssen – und zugleich die Tatsache hinnehmen, daß die Dinge notwendig so sind, wie sie sind. – Das Ende wäre die totale Dissoziation. Er entging ihr, oder versuchte ihr zu entgehen, indem er einen unaufhörlichen Dialog mit sich selber führte, das heißt, wie Werner Haftmann es treffend bezeichnet hat, mit sich selbst als dem „mythischen Widersacher“, den er als imaginären Gesprächspartner sich gegenüberstellte, um ihn, und ihn allein, als adäquaten Gegner zu Antwort und Widerspruch zu zwingen.
So steht sein Werk, das lyrische wie das essayistische, zuletzt da als eine unendliche Folge von Selbstgesprächen – Soliloquia −: Behauptung und Verleugnung, Setzung und Widersetzung, Gedanke und Gegengedanke – „wenn die Dinge sehr lange gedacht werden, fallen sie ins Nichts“ (Doppelleben). Alle diese Widersprüche in den Dingen selbst, die Doppelwertigkeit der Begriffe und Affekte in einer Zeit, die noch die unsere ist, sind in sein Werk wie in einen Brennspiegel eingegangen: neben den frühen Gedichten, dieser auf die kürzeste gültige Formel gebrachten Summe schockierender Wirklichkeitserfahrung, neben den furiosen „Szenen“ aus den Jahren 1914-1917, die spätere Theaterexperimente um Jahrzehnte vorwegnehmen, finden sich die Aufschwünge makellos reiner Poesie; neben dem durchdringenden Intellekt der Rausch, der die Äonen spielend vermischt; Gefühliges neben kalter Berechnung, das Pompöse neben asketischer Strenge und rücksichtsloser Aussparung des Überflüssigen; das Bürgerliche und Preußisch-Korrekte immer wieder durchkreuzt von der Neigung für alles Illegitime, dem Zug zum Anarchisten; dem radikalsten Bruch mit dem Überkommenen, den die deutsche Lyrik kennt – den Morgue-Gedichten, 1912, die zu den Inkunabeln der modernen Lyrik zählen −, folgt dreißig Jahre später die bewußte Anknüpfung an die Tradition, die dann in den Statischen Gedichten, 1948, in der Ungebrauchtheit ihrer Formen und Bilder noch einmal neue Maße sprachlicher Meisterschaft gesetzt hat.
Am Ende hinterließ er, alles zusammengenommen, ein schwieriges und verletzliches Werk, das gegen prinzipielle Gegner nicht leicht zu verteidigen ist. Zudem ist die Haltung der Intellektuellen ihm gegenüber nie eindeutig gewesen: zwar bestreiten sie nicht seinen Rang und wissen, daß sie ihm Respekt schulden, aber oft genug scheinen sie in ihm eher den ungewissen Feind als den Verbündeten zu sehen. Die einen werden dem Zauber seines Werkes verfallen und sich leidenschaftlich zu ihm bekennen, die anderen ihm taub sein, es ablehnen oder ganz zu verleugnen suchen. Eine mittlere, lau tolerierende Haltung ist vor diesem Werk und seinem Schöpfer kaum erlaubt. Die auf ihn folgenden Dichter der jüngeren und jungen Generation, die vielfach in offener Antithese zu ihm stehen, sind ihm tiefer verschuldet, als sie selbst wissen oder zuzugeben bereit sind. Widerstand und Kritik von ihrer Seite beweisen nur, daß das Werk lebt und weiterwirkt, vergleichbar der Hefe, die einen langen Gärungsprozeß in Gang hält. Denn das darf heute, ein halbes Jahrhundert nach den Morgue-Gedichten und der Prosa der Rönne-Novellen, ausgesprochen werden: Benn hat den Stil verändert. Es gab die große, gehobene, der Umgangssprache entfremdete Literatursprache – sie wirkte plötzlich schwerfällig und steifleinen. Er setzte neue, bis dahin unerhörte Ausdrucksgesten für ein gewandeltes Bewußtsein in Umlauf: kraft einer geheimen Autorität machte er noch das Ungewohnteste fast zum Allgemeingut derer, die nach ihm schrieben – das läßt sich heute bis in den Stil des Feuilletons, ja der Reportage verfolgen.
Immer zwingender aber tritt hinter dem Werk die menschliche Gestalt hervor als die eines Mannes, der sich keinem Dogma je verschrieb und alle geistigen Fesseln verabscheute – niemandem war er untertan. Die Skepsis, die ihn immer wieder alle Formeln, alle abstrakten Prinzipien und Doktrinen in Frage stellen ließ, war ihm weder Mittel noch Zweck, sondern sein angeborenes Teil. Eine durch ein Wahrheitsprivileg ausgezeichnete Instanz wollte er nicht anerkennen. Er war, ganz im Sinne seines Meisters Nietzsche, ein freier Geist, von unerschöpflicher Neugier, die vor keinem Abenteuer des Denkens haltmachte. Sagte er, die Form des Geistes sei die Negation, so war das keine philosophische These; für sich setzte er gegen diese Negation das Wort, den Ausdruckszwang: die Wörter als die uns allein verfügbaren symbolischen Zeichen für eine unserer Erkenntnis unzugängliche komplexe Dingwelt. Niemanden hat er zu belehren versucht, niemanden überredet, ihm nachzufolgen. Er war ein Lehrer ohne Schüler, weil er das Schwerste forderte: für uns selbst zu denken, nichts als erwiesen vorauszusetzen und nichts als selbstverständlich abzutun. Sein über ein langes Leben fast monoton durchgeführtes, aber unerschöpflich variiertes Grundmotiv war, daß nur die Kunst es vermöchte, die Dinge dem geschichtlichen Zufall zu entreißen und ihnen in der Form von „Urbildern“ Dauer zu verleihen. Wenn die dichterische Erscheinung Benns, heute noch verdunkelt durch geschichtliche Irrtümer und Befangenheiten, eigene und fremde, dennoch seit seinem Tode als Relevanz stetig zugenommen hat, so scheint das ein Zeichen dafür, daß er „die Zeit durch seine Existenz zeugend legitimierte“ („Die neue Literarische Saison“), daß sein Werk die innere Identität mit seinem Zeitalter, so wie es war, als den harten Kern enthält, den auch eine veränderte Geschichtslage nicht zerstört, In seinem Altersvortrag hatte er nach dem Wesen des Dauerhaften in der Kunst geforscht und endlich die letzte aller Fragen wie ein Ultimatum an sich selbst gerichtet: Ist Ausdruck Schuld? – Er ließ sie unbeantwortet. Aber in einem unserer letzten Gespräche, nicht lange vor seinem Tode, in einem Rückblick auf sein Leben, das Arbeit, Einsamkeit und Verzicht im Dienst der Kunst gewesen ist, unter dem Gesetz einer unaufhebbaren Trauer, machte er sich einen Ausspruch Mallarmés zu eigen: „Le hasard vaincu mot par mot“ – der Zufall, Wort für Wort besiegt! Das Wagnis seines Werkes rechtfertigt diesen Anspruch.

F.W. Oelze, aus: Harald Steinhagen und Jürgen Schröder (Hrsg.): Gottfried Benn, Briefe an F.W. Oelze, Band 1, 1932-1945, Limes Verlag, 1977

Rundfunkgespräch

− Joachim von Bernstorff mit Gottfried Benn am 8.3.1954. −

Gottfried Benn: Als ich jung war, mußte man Naturwissenschaften, Medizin und Biologie, kennenlernen, in sich hineindenken, um überhaupt an die Fragen der Gegenwart heranzukommen. Damals waren die Geisteswissenschaften noch reine Philologie. Wenn Sie die Zeit erkennen wollten, ihr nahe kommen wollten, mußten Sie Naturwissenschaften studieren. Und das veranlaßte mich dazu. Das Ärztliche, das Therapeutische, das hat mich nie so sehr interessiert. Aber die Biologie.

Joachim von Bernstorff: Herr Dr. Benn, Sie sind ja einer der maßgebenden Wegbereiter des deutschen Expressionismus. Das Publikum, das Sie nach 1918 hatten, das waren sehr viele junge Menschen, sehr viele Menschen, die sich nach etwas Neuem sehnten und die von Ihrem Expressionismus begeistert waren, weil sie auch die Sehnsucht danach hatten, daß alte Formen gebrochen werden, daß neue Formen gefunden werden.

Benn: Ach wissen Sie, das mit den Formen, das ist ja eigentlich auch mehr eine Floskel. Ein Mann, der neu anfängt, der macht eben das, was er muß. Das ist ja das Entscheidende. George hat ja auch keine Formen gesprengt, und Dehmel hat eigentlich auch keine Formen gesprengt, sondern sie haben einfach sich entladen, auf die ihnen notwendige Art. Das kann man dann nachher nicht rückblickend philologisch als Formsprengung bezeichnen, aber sie haben ja nicht die Form gesprengt, sondern sie haben eben Gedichte gemacht.

Bernstorff: Glauben Sie, daß in allen Zeiten immer wieder so neue Stileinbrüche kommen, so revolutionierende, wie der Expressionismus es war?

Benn: Ja, ich bin fest überzeugt, daß es nicht zu Ende ist. Sehn Sie mal, man sagt jetzt, die abstrakte Kunst, das wäre das Ende von etwas. Das kann ich nicht finden, denn es kann ja nicht zu Ende sein, solange der Mensch da ist. Er ändert seine Formen, er fühlt, denkt, erlebt etwas, aber solange eben neue Generationen kommen, werden sie wieder neue Ausdrücke finden, in denen sie sich äußern. Es kann nicht zu Ende sein, solange es Menschen gibt. Es ist, glaube ich, eine sehr enge Auffassung vom Menschen und überhaupt von der Kunst, wenn einer sagt: Jetzt ist es zu Ende, zurück zur Mitte und so was. Die Mitte kommt nicht wieder. Wir sind eben woanders jetzt, an einem andern Punkt angelangt. Ich bin überzeugt, daß zum Beispiel der Impressionismus – habe ich neulich gelesen – derartig skandalöse Urteile großer berühmter Leute, die haben es als den letzten Dreck bezeichnet, den Impressionismus, als er anfing. Und heute wollen alle die französischen Impressionisten kaufen und haben, nicht wahr. So ist es eben immer. Wenn einer es wagt, etwas Neues zu machen, was die Generation vor ihm nicht gemacht hat, wird er doch zunächst einfach in den Schmutz getreten.

Bernstorff: Es ist Ihnen ja auch bekannt, daß viele Menschen die Meinung vertreten, daß unsere Zeit der Lyrik nicht mehr günstig sei.

Benn: Ich bin der Meinung, daß es überhaupt nur Lyrik gibt. Einen Roman kann doch kein Mensch mehr lesen, diese psychologischen Verwicklungen, die es gar nicht mehr gibt und Liebesangelegenheiten und Eheangelegenheiten. Das ist doch wirklich der letzte Unfug geworden. Das hat sich schon rumgesprochen übrigens. Und auf dem Theater ist es doch auch immer bloß dasselbe, was sich da abspielt. Es gibt als wirkliche Kunst in der Literatur nur die Lyrik. Das sage nicht etwa nur ich, das sagt Eliot ebenso. Und das ist ja auch seit den französischen, den großen Lyrikern des 19. Jahrhunderts ganz einwandsfrei, daß der eigentliche moderne Mensch in der Lyrik nur zu Worte kommt.

Bernstorff: Und Sie glauben ebenfalls nicht, daß Technik und Naturwissenschaften ein Hindernis wären für diese Lyrik?

Benn: Gar kein Hindernis. Man nimmt alles auf, was man brauchen kann. Man nimmt auch mal ein Wort aus der Technik oder sonst woher, wenn man dies Wort gerade brauchen kann. Wenn ich damit etwas ausdrücken kann, was ich gerade ausdrücken will. Es ist mir gleich, wo ich das Wort hernehme. Zerbreche ich ein Wort oder nehme es gottweißwoher, aus der Erkenntnistheorie oder aus dem Gesangbuch. Hauptsache, es wird ein Gedicht draus. Wenn eben einer ein Lyriker ist und Gedichte machen muß, innerlich, aus einem inneren Zwang, dann ist es ihm gleich, ob es Technik gibt oder nicht. Er braucht natürlich gar keine Rücksicht auf sie zu nehmen. Er braucht überhaupt nicht zu wissen oder zu kennen, daß es Technik gibt. Ich finde ja, die Technik wird furchtbar überschätzt. Was ist eigentlich mit der Technik? In der Antike gab es nämlich auch schon eine große Technik. Cäsar ist von Rom nach Köln in sechs Tagen auf einer Bahre getragen worden. Das ist ja eigentlich auch schon Technik gewesen. Also ich finde, es wird übertrieben mit der Technik. Diese Tagungen alle, wo die Technik besprochen wird. Ich bin sogar der Meinung, daß es technische Sachen gegeben hat in den früheren Epochen, die viel folgenreicher waren. Denken Sie doch einmal daran, als ein Mensch zum ersten Mal in einem Einbaum über einen Fluß fuhr, das war doch die größte Sensation. Oder selbst ein Blasrohr: Er traf mit einem Pfeil ein Tier, das er nicht berühren mußte. Früher mußte er es greifen. Das sind technische Errungenschaften. Aber jetzt, daß man sechs Stunden eher irgendwo ankommt, das finde ich keine Errungenschaft. Ich glaube, daß es nur auf das Innere des betreffenden Menschen ankommt, ob er sich hält, ob er sich durchsetzen kann, ob er sich zustande bringt bis zum Schluß seines Lebens oder nicht. Gegen was er kämpft, das ist eigentlich gleich.

Aus: Gottfried Benn: Sämtliche Werke. Band VII/1, Klett-Cotta, 2003

 

Ich bin noch nie wie in den 2 Tagen in München soviel gezeichnet, interviewt, photographiert usw worden,…

Benn an F.W. Oelze am 15. März 1954

 

Max Rychner: Gottfried Benn. Züge seiner dichterischen Welt, Merkur, Heft 18, August 1949

Max Rychner: Gottfried Benn. Züge seiner dichterischen Welt (II), Merkur, Heft 19, September 1949

Hans Egon Holthusen: Das Schöne und das Wahre in der Poesie. Zur Theorie des Dichterischen bei Eliot und Benn, Merkur, Heft 110, April 1957

L.L. Matthias: Erinnerungen an Gottfried Benn, Merkur, Heft 171, Mai 1962

Nico Rost: Begegnungen mit Gottfried Benn, Merkur, Heft 218, Mai 1966

Nino Franks Bericht über seinen Besuch bei Benn, Merkur, Heft 398, Juli 1981

Walter Aue: „Das ist Bahia, am Meer“. Wege zu Gottfried Benn

Norbert Hummelt: Auf einen Sprung zu Gottfried Benn

Hans Magnus Enzensberger: Überlebenskünstler Gottfried Benn

 

 

 

Helmut Böttiger: Gottfried Benn – Kleine Aster und andere Gedichte

 

Gottfried Benn: Kleine Aster – Gedichte und Prosa. Ulrike Draesner und John von Düffel im Gespräch mit Anja Brockert am 21.01.2019 im Literaturhaus Stuttgart.

 

Gottfried Benn. Der Mann ohne Gedächtnis

Lesung: Holger Hof
Moderation: Jörg Magenau
Im Literarischen Colloquium Berlin am 13.12.2011

 

Tondokument: Peter Rühmkorf und Adolf Muschg über Benn und Brecht am 16.9.2006 in der literaturwerkstatt berlin.

 

 

Fakten und Vermutungen zum Herausgeber + Archiv + Kalliope
Porträtgalerie: Autorenarchiv Isolde Ohlbaum + Keystone-SDA +
deutsche FOTOTHEK

 

Zum 60. Geburtstag des Autors:

Carl Werckshagen: Gottfried Benn 60 Jahre
Schleswig-Holsteinische Volks-Zeitung, 27.4.1946

Zum 70. Geburtstag des Autors:

Max Rychner: Gottfried Benn
Die Tat, Nr. 120, 3.5.1956

 

Zum 80. Geburtstag des Autors:

Adolf Muschg, Jürgen P. Wallmann, Edgar Lohner: Abschied von Gottfried Benn?
Die Tat, 29.4.1966

Zum 10. Todestag des Autors:

Jürgen P. Wallmann: Kunst als metaphysische Tätigkeit
Die Tat, 2.7.1966

Bruno Hillebrand: Gottfried Benn – zehn Jahre nach seinem Tod
Neue Deutsche Hefte, Heft 110, 1966

Zum 90. Geburtstag des Autors:

Peter Rühmkorf: „Und aller Fluch der ganzen Kreatur“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.6.1976

Jürgen P. Wallmann: „Der Ruhm hat keine weissen Flügel“
Die Tat, 30.4.1976

Zum 20. Todestag des Autors:

Gert Westphal: Gottfried Benn – nach zwanzig Jahren
Neue Zürcher Zeitung, 23.7.1976

Heinz Friedrich: Plädoyer für die schwarzen Kutten
Merkur, Heft 30, 1976

Zum 100. Geburtstag des Autors:

Albrecht Schöne: Gottfried Benn?
Die Zeit, 2.5.1986

Peter Rühmkorf: Gottfried Benn oder „teils-teils das Ganze“
Deutsches Sonntagsblatt, 6.7.1986

Zum 50. Todestag des Autors:

Wolfram Malte Fues: Nur zwei Dinge
manuskripte, Heft 174, 2006

Jörg Drews: Das Gegenteil von ,gut gemeint‘
Tages-Anzeiger, 4.7.2006

Cornelius Hell: Persönlich, poetisch, politisch
Die Furche, 29.6.2006

Fakten und Vermutungen zum Autor + InstagramKLG + IMDb +
Archiv 12, 3 & 4Internet Archive + Kalliope +
Georg-Büchner-Preis 1, 2, 3 & 4
Autorenäußerungen zu Person und Werk von Gottfried Benn
Porträtgalerie: Keystone-SDA + deutsche FOTOTHEK
shi 詩 yan 言 kou 口
Nachrufe auf Gottfried Benn: Deutsche Rundschau ✝ Merkur
Aufbau ✝ Tumba

 

Gottfried Benn – das letzte und einzige Fernseh-Interview mit Gottfried Benn am 3. Mai 1956 zum 70. Geburtstag.

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