Günter Kunert: Poesiealbum 8

Mashup von Juliane Duda zum Buch von Günter Kunert: Poesiealbum 8

Kunert/Paris-Poesiealbum 8

RÄTSEL 

Hinten ein S, vorne ein S.
Dazwischen neun Buchstaben
und neunhundert Schlachten,
Geschlachtete unzählbar;

das Blut der Väter, das unaufhörlich
in unsere Tage rinnt,
in dem wir unsre Hände waschen:
Schuldner;

eine Rechenaufgabe, deren Lösung ergibt:
eine Rechenaufgabe, denn die Ziffern
leben und wandeln sich
von Ergebnis zu Ergebnis;

totgesagt sechsmal, zum siebenten begraben
unterm brachen Gips von weisen Büsten,
zum achten
erstanden und aufgefahren gen Himmel
als stählerner Stern:
hohe Hoffnung und bloßes Hemd der Blöße.

Im übrigen:
hinten ein S, vorne ein S.

 

 

 

Günter Kunert

muß kein Literaten-Internat besuchen, er geht in die Schule, die das Leben ist, und er ist ein aufmerksamer und talentierter Schüler, und, wir hoffen, ein fleißiger auch. (Fleiß in dem Sinne, der nach Goethe das Genie zur Hauptsache ausmacht.) Also: ein junger, begabter deutscher Dichter. Eine große Sache für ein jedes Volk, und eine besonders große Sache und eine festliche und zukunftsfrohe Botschaft zugleich für ein Volk wie das unsere. 

Johannes R. Becher, Klappentext, Verlag Neues Leben, 1968

 

 

 

Armin Zeissler: Notizen über Günter Kunert, Sinn und Form Heft 3, 1970

 

 

Zum 80. Geburtstag des Autors:

Cornelia Geissler: Die Welt ertragen
Berliner Zeitung, 6.3.2009

Fred Viebahn: Ein unbequemer Dichter wird heute 80
ExilPEN, 6.3.2009

Reinhard Klimmt: Günter Kunert
ExilPEN, 6.4.2009

Hannes Hansen: Ein heiterer Melancholiker
Kieler Nachrichten, 5.3.2009

Renatus Deckert: „Ich bin immer noch naiv. Gott sei Dank!“
Der Tagesspiegel, 6.3.2009

Hubert Witt: Schreiben als Paradoxie
Ostragehege, Heft 53, 2009

Zum 85. Geburtstag des Autors:

Peter Mohr: Die Worte verführten mich
lokalkompass.de, 3.3.2014

Schreiben als Selbstvergewisserung – Dichter Günter Kunert wird 85
Tiroler Tageszeitung, 4.3.2014

Wolf Scheller: Die Poesie des Melancholikers
Jüdische Allgemeine, 6.3.2014

Zum 90. Geburtstag des Autors:

Reinhard Tschapke: Der fröhlichste deutsche Pessimist
Nordwest Zeitung, 2.3.2019

Günter Kunert im Interview: „Die Ideale sind schlafen gegangen“
Thüringer Allgemeine, 4.3.2019

Günter Kunert im Interview: „Die Westler waren doch alle nur naiv“
Göttinger Tageblatt, 5.3.2019

Katrin Hillgruber: Ironie in der Zone
Der Tagesspiegel, 5.3.2019

Benedikt Stubendorff: Günter Kunert – 90 Jahre und kein bisschen leise
NDR.de, 6.3.2019

Matthias Hoenig: „So schlecht ist das gar nicht“
Die Welt, 6.3.2019

Tilman Krause: „Ich bin ein entheimateter Mensch“
Die Welt, 6.3.2019

Günter Kunert – Schreiben als Gymnastik
mdr.de, 6.3.2019

Peter Mohr: Heimat in der Kunst
titel-kulturmagazin.net, 6.3.2019

Knud Cordsen: Der „kreuzfidele Pessimist“ Günter Kunert wird 90
br.de, 6.3.2019

 

 

Studio LCB mit Günter Kunert am 1.4.1993
Lesung: Günter Kunert
Moderation: Hajo Steinert
Gesprächspartner: Ulrich Horstmann, Walther Petri

 

Beim 1. Internationalen Literaturfestival in Berlin, am Samstag, den 16. Juni 2001, lesen im Festsaal der Sophiensäle in Berlin-Mitte die Lyriker Rita Dove (USA), Günter Kunert (Deutschland) und Inger Christensen (Dänemark), gefolgt von einer Podiumsdiskussion und Fragen aus dem Publikum (moderiert von Iso Camartin).

 

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Bild von Juliane Duda mit den Übermalungen von C.M.P. Schleime und den Texten von Andreas Koziol aus seinem Bestiarium Literaricum. Hier „Der G.kunert“.

 

Bild von Juliane Duda mit den Texten von Fritz Schönborn aus seiner Deutschen Dichterflora. Hier „Kunertbiß“.

 

Bild von Juliane Duda mit den Zeichnungen von Klaus Ensikat und den Texten von Fritz J. Raddatz aus seinem Bestiarium der deutschen Literatur. Hier „Kunert, die“.

 

Beitragsbild von Juliane Duda zu Richard Pietraß: Dichterleben – Günter Kunert

 

Günter Kunert bei www.erlesen.tv.

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