HERZKRANZGEFÄSS
Der Arzt zeigt mir den Film DAS IST DIE STELLE
SIE SEHEN SELBST jetzt weißt du wo Gott wohnt
Asche der Traum von sieben Meisterwerken
Drei Treppen und die Sphinx zeigt ihre Kralle
Sei froh wenn der Infarkt dich kalt erwischt
Statt daß ein Krüppel mehr die Landschaft quert
Gewitter im Gehirn Blei in den Adern
Was du nicht wissen wolltest ZEIT IST FRIST
Die Bäume auf der Heimfahrt schamlos grün
21.8.1992
… Vielleicht wird ein zukünftiger Leser sich die Frage stellen, ob von Lyrik hier überhaupt noch die Rede sein kann. Ein Gedicht, was war das für einen Gebrauchslyriker wie Heiner Müller? Ganz sicher nicht der erstbeste Griff in das zerwühlte Innere. War es ein Selbstgespräch, die kürzeste Stückfassung, ein Dramolett? Ein chirurgische Eingriff ins Bewußtsein, der Ausschnitt aus einem unbekannten Gewebe? Oder doch nur die flüchtig hingestreute Notiz, aus der ein anderer dichtender Dramenschreiber, ein Geistesverwandter wie Yeats, ein funkelndes Problem gemacht hätte, eigensinnig in seiner formvollendeten Pracht? Doch selbst bei diesem trug schließlich die Einsicht den Sieg davon: „When all the story’s finished, what’s the news?“
Soviel ist sicher, Heiner Müller war unter Hunderten Suchenden der eine, der hin und wieder die Formel fand. Den Kuss der Muse kannte er wie das eigene markante Kinn. Das Mindeste, was sich sagen läßt: er hat an der Zukunft des deutschen Verses gearbeitet. Doch solange dieser Autor nicht bis ins letzte entdeckt ist, wird seine Stimme gedämpft wie hinter dem Eisernen Vorhang bleiben, ein Relikt aus der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Solange steht, was er schrieb, vor allem als Epitaph für einen untergegangenen Staat. Man muß ihn wieder und wieder lesen, anders, von Grund auf neu. Dann erst wird auch an ihm sich zeigen, was Heraklit früh seinen Artgenossen bescheinigte: „die eigene Art ist des Menschen Dämon.“
Durs Grünbein, Aus dem Nachwort, Mai 2000
wurde der Dramatiker Heiner Müller erst postum, mit dem Erscheinen des ersten Bandes seiner Werke (1998), der die Gedichte (davon ein Drittel aus dem Nachlaß) versammelt, wirklich sichtbar. Aus diesen Gedichten hat Durs Grünbein, geboren 1962 in Dresden, Büchnerpreisträger des Jahres 1995, seine Auswahl getroffen. Er, der in Heiner Müller früh einen Mentor fand, schreibt in seinem Nachwort: „Heiner Müllers Gedicht, darin liegt seine Stringenz, geht jedesmal von der schlimmstmöglichen Gewißheit aus. Nicht die zarte Versuchung, die vage Hoffnung auf eine veränderte Welt, es ist die schlechte Nachricht, die es in Gang setzt. Optimismus ist Mangel an Information, war eine Sentenz, die er am liebsten zitierte, am besten mit stoischer Miene. Daher das Kreisen um die Anzeichen der Katastrophe, die Deklination all der Fälle des Scheiterns. Von sämtlichen Zeitformen war es die des posthumen Imperfekts, die diesen terrestrischen Knastbruder zum Singen brachte.“
Suhrkamp Verlag, Beiblatt, 2000
Ron Winkler: Mein Himmel der Abgrund von morgen
literaturkritik.de, November 2000
Als ich Heiner Müller bei einem längeren Aufenthalt in Berlin 1991/1992 erstmals begegnete, kannte ich von ihm ausser einem bibliophilen Bogendruck − es handelte sich um seine Übersetzung von Wladimir Majakowskijs „Tragödie“, die 1985 bei Katharina Wagenbach erschienen war− keine einzige Publikation, hatte auch nie ein Stück von ihm auf der Bühne gesehn.
Müllers klassenkämpferische Themen und Attüden hatten mich nie interessieren geschweige denn überzeugen können, und seine herrische Haltung als engagierter DDR-Autor und zynischer Verächter des kapitalistischen Westens war mir nicht nur verdächtig, sie hielt mich auch davon ab, mich mit seinem literarischen Werk zu beschäftigen.
Mein persönlicher Eindruck von ihm bestärkte mich in dieser − voreingenommenen − Ablehnung. Es war Antipathie auf den ersten Blick, ein kaum kontrollierbares, spontan aufkommendes Gefühl des Abgestossen- und Ausgeschlossenseins. Mir schräg gegenüber sass (im Foyer des damaligen Schiller-Theaters) ein kleiner zart gebauter Mann mit der souveränen Allüre eines Grossinquisitors oder Grosskapitalisten (der genau so gut eine graue kommunistische Eminenz hätte sein können), entspannt zurückgelehnt in seinem Sessel, eine dicke Zigarre (und deren Rauchschwaden) vorm Gesicht haltend, die Augen vom massiven Brillenglas zu winzigen Löchern verengt (die ich als starr und hell in Erinnerung habe), den blassen dünnlippigen Mund spöttisch verkniffen, die hohe Stirn bedächtig mal dahin, mal dorthin wendend, während er scheinbar unbeteiligt, wie eine Bauchrednerpuppe, mit kaum vernehmlicher Stimme seine ungefragten Kommentare über Gott und die Welt von sich gab. Man kniete vor ihm; er schien’s zu geniessen.
Als ich ihm zu Majakowskijs „Tragödie“ (die ich selbst ebenfalls übersetzt hatte) beiläufig die eine oder andre Frage stellte, zeigte er sich völlig desinteressiert, sagte nur: „Ach, ja, das Übersetzen…“ − Akzent auf der ersten Wortsilbe − „… das ist so eine Sache.“ − Das Bild, das ich von Müller hatte, wurde bei diesem flüchtigen Zusammentreffen bestätigt und verfestigte sich zu einer ambivalenten Karikatur, die mich nochmals für viele Jahre daran hinderte, ihn als Autor ernstzunehmen, ihn also ernsthaft zu lesen.
Dazu kam es nun jedoch, rein zufällig, als ich unlängst in einer Wühlkiste bei der Zürcher Buchhandlung Klio nah dem Centralplatz auf einen schmalen Band mit dem Titel Ende der Handschrift stiess, der mich sofort ansprach, da ich grade an einem Essay zu eben diesem Thema arbeitete: „Ende der Handschrift?“ Mit Fragezeichen.
Dass es sich bei dem neuwertigen, noch in Sichtfolie eingeschlagenen Büchlein um ein Werk des Schriftstellers Heiner Müller handelte, realisierte ich erst, als ich es mir in der Strassenbahn genauer ansah und feststellte, dass ich eine Gedichtauswahl aus seinen letzten Lebensjahren unter der Hand hatte und also nicht einen einschlägigen Prosatext. Ich war zunächst einigermassen enttäuscht, begann aber doch zu blättern, dann mit zunehmender Aufmerksamkeit auch hineinzulesen, und rasch wurde mir klar − Gewissheit aus Intuition und Erfahrung! − : Das war grosse Poesie.
&
Das ist grosse Poesie, die ohne grosse Worte auskommt, ohne aufwendige Instrumentierung, ohne ideologischen Anspruch, ohne jede Stimmungsmache. Vergleichbares kenne ich nur von Beckett, von Jandl. Dies hier sind Gedichte vorwiegend aus den frühen 1990er Jahren, letzte Gedichte vorm Tod des Autors, intime, unverstellt persönliche Gedichte, vom Sterben schon mitgezeichnet, Gedichte, die den Tod bereits hinter sich zu haben scheinen − vorzeitig postume Gedichte.
Dass Müller bei ihrer Abfassung den unabwendbaren Tod nicht nur vor Augen hatte, sondern mit ihm auch im Reinen war, für ihn bereitstand, erleichterte ihm wohl das Abrücken von ideologischen Vorgaben und Vorurteilen, änderte aber nichts an seinem wachen Interesse für die politische Aktualität, für wirtschaftliche und soziale Probleme, für Grundfragen der Philosophie und Geschichte, es verhalf ihm allerdings zu erhöhter sinnlicher Wahrnehmung der Gegenstands- und Alltagswelt wie auch der eigenen Leiblichkeit.
Deutlich erkennbar ist in diesen späten (zu Lebzeiten nicht veröffentlichten) Dichtwerken die Annäherung Heiner Müllers an den unversicherbaren Glaubensbereich des Religiösen, den er mit biblischen Assoziationen einzuholen versucht, wenn er den Tod − seinen unmittelbar drohenden Tod − im Gedicht (12.12.1995) gewissermassen vorkostet:
ICH KAUE DIE KRANKENKOST DER TOD
Schmeckt durch
Nach der letzten
Endoskopie in den Augen der Ärzte
War mein Grab offen Beinahe rührte mich
Die Trauer der Experten und beinahe
War ich stolz auf meinen unbesiegten
Tumor
Einen Augenblick lang Fleisch
Von meinem Fleisch
Dass der tödliche Tumor keineswegs nur ein unerwünschter Eindringling ist, vielmehr ein „unbesiegter“ Teil des eigenen Leibs − das erbringt, als letzte Einsicht, dieses sonst sehr prosaische, bruchstückhafte, bewusst kunstlose Gedicht. − Weit kunstvoller, dabei ebenso anrührend und bedenkenswert ist der nachfolgende titellose Text, durchweg variabel gereimt, ohne jede Interpunktion, Zeile für Zeile mit einem Grossbuchstaben beginnend, so als müsste der Autor − auch hier in der Rolle des lyrischen Ich − jedesmal neu Luft holen:
Vor meiner Schreibmaschine dein Gesicht
Dein Auge das mich fragt Was willst du sagen
Gegen die Welt Wie kannst du sie ertragen
Was willst du tun dass sie zusammenbricht
Ich sitze krumm an meiner Schreibmaschine
Es geht auf Mitternacht und nebenan
Schläft unsre Tochter Braucht sie was ich kann
(Oder) ist es ihr Tod den ich bediene
Dein Auge hält mich Fest in deinem Blick
Hör ich mich sagen dass mein Leben lohnt
Auf dieser Welt nicht nur von uns bewohnt
Mit deinen Augen sieht mein Kind mich an
Wie lange bleibt es von der Welt verschont
Wenn ich die Frau bin und du bist kein Mann
Heiner Müllers literarische Zeit-, Gesellschafts- und Ideenkritik, die vormals angelegt war auf die Veränderung und Erneuerung der Gegenwartswelt unter marxistischem Vorzeichen, mutiert hier im gänzlich unerwarteten, zunächst idyllisch wirkenden Setting einer Kleinfamilie − Vater, Mutter, Kind − zu einem nachdenklichen Abgesang, der jede Umwälzungsambition hinter sich lässt, um statt dessen den vorurteilslosen Blick auf den privaten Status quo zu richten und, davon ausgehend, ein Lebensfazit zu ziehen (Vater), das womöglich, auf die eine oder andere Weise, auch für die Zukunft (Kind) von Bedeutung sein kann, sei’s bloss dadurch, dass die heranwachsende Tochter irgendetwas von dem brauchen kann, was ihr Vater erreicht oder wenigstens auf den Weg gebracht hat.
Dadurch, dass Müller seine Frau, die hier als junge Mutter figuriert, auf subtile Art in sein Fazit einbezieht („dein Auge hält mich“), wandelt sich das Abschiedsgedicht zu einem Liebesgedicht von überwältigender Schlichtheit und Überzeugungskraft („in deinem Blick hör ich mich sagen dass mein Leben lohnt“). Die beiden letzten Verse sind Offenbarung und Geheimnis zugleich: „Mit deinen Augen sieht mein Kind mich an | Wie lange bleibt es von der Welt verschont |Wenn ich die Frau bin und du bist kein Mann“.
Nur selten − und meist beiläufig − erreicht Poesie solchen Stärkegrad. Der einst zynische Klassenkämpfer und Politliterat findet in diesem wie in andern Gedichten, vom Tod bloss noch durch seine Schreibmaschine getrennt, zu einem völlig neuen Ton, der jede Behauptung oder Forderung ausschliesst. „Was willst du sagen | Gegen die Welt“, fragt er sich selbst: „Wie kannst du sie ertragen | Was willst du tun dass sie zusammenbricht“. Angesichts des Todes hilft kein „Nein“, und es erübrigt sich jedes Weltveränderungspathos. Heiner Müllers leiser, dabei kraftvoller dichterischer Schlussakkord lässt erstmals in seinem Werk ein wenig Trost aufkommen, Zärtlichkeit sogar.
(Inzwischen habe ich, nachholend, Müllers Prosa und einige Stücke gelesen, sehe nichts, was seinen späten Gedichten auch nur annähernd gleichkäme, ihnen gerecht würde.)
Felix Philipp Ingold, Erstpublikation
Der große deutsche Dramatiker Heiner Müller, geboren 1929 in Eppendorf, liebte Schwarz. Er kleidete sich schwarz. Er trug eine schwarze Brille. Sein Humor war schwärzer als Pech. Im Übrigen neigte er auch bei dem, was er schrieb, zur Schwärze. Schwarz war sein Markenzeichen.
Ende 1989, in den Tagen, als die Mauer fiel, reiste ich nach Berlin. Im Kopf hatte ich die Stadt von Isherwood. Die Wirklichkeit unterschied sich nicht allzu sehr von meiner Vorstellung: Auch jetzt stand Berlin an der Schwelle zu einer epochalen Veränderung, wie zu der Zeit, als die Nazis zur Macht gekommen waren. Überall tummelten sich Scharen von Menschen, vor allem aus dem Osten. Es herrschte ein schwer zu beschreibendes Durcheinander aus Erregung und Angst, Großmut und Zynismus. Es war offensichtlich, dass die Historie die Bühne betrat: Das konnte man schon in einem Kaufhaus spüren, während man nur ein Paar Socken kaufte. Nein, ich übertreibe nicht.
Man musste nur aufschauen, da sah man um sich herum die vielen Menschen, die noch nie in einem Geschäft gewesen waren, das eine vergleichbare Auswahl an Waren anbot. Sie näherten sich den Gegenständen mit außergewöhnlicher Vorsicht und Begeisterung. Das Gefühl der Unwirklichkeit wurde nur dadurch verstärkt, dass diese Menschen keine Fremden im eigentlichen Sinne waren: Sie sprachen dieselbe Sprache wie die Westdeutschen, ähnelten ihnen auch physisch, und trotzdem verhielten sie sich wesentlicher „fremder“ als ich, der ich kein Deutscher bin. Darüber hinaus war alles möglich, wie immer, wenn die Geschichte am Werk ist. Es konnte beispielsweise passieren, dass einem ein Museumswärter im Ost-Berliner Museum der bedingungslosen Kapitulation (in diesem Moment ein verfänglicher Name) in aller Öffentlichkeit eine große Automatikpistole zum Kauf anbot.
Dank der Vermittlung eines Freundes gelang es mir, mit Heiner Müller ein Treffen zu vereinbaren. Von vielen wurde der Dramatiker als kulturelle Schlüsselfigur der Ereignisse bezeichnet. Zweifellos war Heiner Müller ein Einzelfall in der ehemaligen DDR. Obwohl seine Werke offene Kritik am Regime der Kommunisten übten, genoss er eine gewisse Freiheit. Aus dem Schriftstellerverband war er schon 1961 ausgeschlossen worden, nach der Uraufführung seines (zensierten) Dramas Die Umsiedlerin. Nicht selten wurden seine Texte entschärft, bevor sie auf die Bühne kamen (wie zum Beispiel das Stück namens Mauser).
Doch hatte ihn sein Ruhm, der sich auch aufs Ausland erstreckte, stets vor Prozessen, Verhaftungen und so weiter bewahrt. Darüber hinaus war es Müller immer wieder gelungen, an verschiedenen Theatern Europas zu arbeiten und seine Tragödien mit beispiellosem Erfolg auf die Bühne zu bringen. Ein seltenes, ja einmaliges Privileg. Andererseits wurde er als legitimer unmittelbarer Erbe Brechts gesehen, mit dem ihn paradoxerweise die Neigung zum Dandytum verband, aber auch die Ansicht, dass der Kommunismus nicht auf die Auswüchse schändlicher Bürokratie und stalinistischer Brutalität reduziert werden dürfe, die das Regime Erich Honeckers seines Erachtens in den Untergang getrieben hatten.
Aus diesen Gründen – aber ich schätze, auch dank seiner charismatischen Persönlichkeit – genoss Heiner Müller auf beiden Seiten der Mauer beträchtliches Ansehen. Von allen wurde er als ein Mensch bezeichnet, der eigensinnig und eigenbrötlerisch die Schranken zwischen Ost und West niedergerissen hatte, ohne sich hier kommunistischer Selbstzensur und dort den Gesetzen des Marktes zu beugen. Kurz: Er galt als ein authentisch freier Geist. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem man selbst hoch geschätzte Autoren wie Christa Wolf verdächtigte, Beziehungen zur Stasi unterhalten zu haben.
Müller arbeitete gerade am Deutschen Theater an den Proben einer Neufassung seiner Hamletmaschine. Wir trafen uns an einem Spätnachmittag bei typischem Novemberwetter, das regnerisch und kalt war und bei dem man sich lieber im Bett verkrochen hätte. Ich kam durch einen Seiteneingang, der sonst den Schauspielern vorbehalten war, lief durch einen langen kühlen Flur, durchquerte ein kleines Zimmer und gelangte schlagartig in einen Saal mit überraschend verruchten roten Tapeten. Es folgten wiederum Flure, Treppen und Gänge. Im unterirdisch gelegenen Café des Theaters mit stark gedämpftem Licht, verrauchter Luft, einem unaufhörlichen Kommen und Gehen und einer ständigen Geräuschkulisse wurde ich schließlich dem Dramatiker vorgestellt.
Er war klein, untersetzt, komplett schwarz gekleidet, trug eine sehr dunkle Brille, hielt eine dicke Zigarre der Marke Montecristo in der einen Hand und ein Whiskeyglas in seiner anderen. Wir diskutierten über ernsthafte Themen wie die Situation des Theaters, das Schreiben und die Politik. Was mich hingegen an ihm ganz besonders beeindruckte, war seine Extravaganz. Wir wendeten uns den aktuellen Ereignissen zu. Ich wollte wissen, worin für ihn die Bedeutung des Mauerfalls liege, ob es in seinen Augen ein rein politischer Vorgang sei oder ob er auch symbolische und literarische Bedeutung habe. Seine Stimme klang tief und anfänglich zögernd, als wollte er, um frei zu sprechen, erst einmal begreifen, mit wem er es eigentlich zu tun hatte, und sich Klarheit darüber verschaffen, ob sein Gegenüber vertrauenswürdig war oder nicht. Mir kam das vor wie ein alter und unvermeidlicher Reflex eines Menschen, der sein ganzes erwachsenes Leben in einer Diktatur verbracht hatte. „Das zentrale Thema meiner Arbeit“, sagte er, „ist immer die Trennung gewesen, die Spaltung des Individuums. Vor ein paar Tagen ist mir das Sinnbild all dessen, das Symbol, abhandengekommen. Die Mauer verlief nicht nur quer durch Berlin und Deutschland, sondern auch mitten durch uns, sowohl durch die Menschen als auch durch die Sprache. Was jetzt passieren wird? Das weiß niemand. Um das zu berurteilen, ist es noch zu früh. Vielleicht müssen wir es alle, in Ost und West, bald mit einer neuen viel wirksameren und solideren Mauer aufnehmen: mit dem Geld. Bisher haben wir die Politik als Schicksal erlebt.
Jetzt ist es das Geld, das ich als unser gemeinsames Schicksal betrachte.Nach Hiroshima ist es das Geld, das zählt. Schauen Sie sich die Machtpolitik Israels an: Sie ist ein geradezu grimmiges Beispiel dafür. Es war klar, dass der Kapitalismus siegen würde. Es gibt nur ein Problem: Langfristig reduziert der Kapitalismus alles auf die Ware und offenbart so zuletzt seine Unmenschlichkeit. Um zu überleben, braucht er deshalb ein bisschen Kultur, und die Kultur kann nur von denen kommen, die utopische Gedanken hegen, wenn nicht sogar sozialistische. Früher oder später wird der Kapitalismus, der heute gesiegt hat, einen Teil seines Geldes in irgendeine neue Form des Sozialismus investieren müssen.“
Angesichts dieser Erklärungen war mir offen gestanden nicht klar, ob er sich als Kommunist betrachtete oder nicht. Also fragte ich ihn ohne Umschweife. Er lachte vergnügt:
jetzt, da die Mauer gefallen ist, würde ich das bejahen: Ja, ich bin ein Kommunist.
Aber das war nicht mehr als eine geistreiche Bemerkung. Müller liebte es, seine Gesprächspartner mit solchen Äußerungen zu erstaunen. Sein Sinn für Humor war unerschöpflich. Lange scherzten wir über seine Idee, Ceauşescu (der in Rumänien noch an der Macht war) stelle die letzte und beste Verkörperung Draculas dar: er habe die Grenzen seines Schlosses nur auf die gesamte Nation ausgedehnt. Ceauşescus Motto lasse sich folgendermaßen zusammenfassen: Mein Volk esse ich selbst.
Der Schweizer Dichter Armin Senser sagte mir einmal, man könne Heiner Müller weniger als direkten Nachfahren Brechts denn Oscar Wildes betrachten. Das Bonmot ist so witzig wie überraschend, doch davon abgesehen kommt mir der Vergleich wesentlich treffender und subtiler vor, als es zunächst erscheint. In der Tat erinnere ich mich an jenen Nachmittag im Café des Deutschen Theaters wie an ein Feuerwerk der Paradoxa und Wortspiele, der spöttischen und bissigen Bemerkungen. Um ein treffendes Beispiel zu geben:
Warum ich für das Theater schreibe? Ganz einfach: Ich hasse es.
Oder auch: „Mit der Mauer der Diktatur vor Augen fällt es leichter zu schreiben. Die Demokratien sind für die Künste nicht von Vorteil“, eine Bemerkung, die aus seinem Mund (nach Jahren erlittener Zensur und Kontrolle) einen wirklich bitteren Beigeschmack hatte. Die finsterste und auf ihre Weise prophetische Aussage lautete:
Nach dem Ende des Kommunismus werden die letzten Wächter der Utopie die Terroristen sein.
Wir sprachen an diesem Nachmittag sehr viel über Politik. Leute kamen und gingen und das Durcheinander um uns nahm beständig zu. Müller trank immer mehr, und die Atmosphäre wurde gelöster. Seine anfängliche Unsicherheit, nicht zuletzt sein Misstrauen mir gegenüber, von dem er wenig bis gar nichts wusste, wich einem natürlicheren Verhalten. Mochten wir auch über etliche Dinge ganz unterschiedlicher Meinung sein: Das änderte nichts an der Tatsache, dass wir uns dem anderen gegenüber korrekt benahmen. Ich fragte ihn, ob er im Kielwasser Brechts schwimme, wie die Kritik bis heute behauptet. Brecht sei jedenfalls grundlegend gewesen, erwiderte er. Was ihn aber von seinem Lehrer unterscheide, sei das Thema des Individuums. „Bei Brecht sind es immer zwei Personen“, sagte er, „die die kleinste soziale Einheit bilden. Für mich ist das nicht so, vielleicht aus historischen Gründen. Für mich bildet schon ein einzelner Mensch allein eine soziale Einheit, eine Einheit aus verschiedenen Teilen, die miteinander in Konflikt stehen. In meinen Stücken ist die Unteilbarkeit des Individuums ein für alle Mal verloren gegangen.“ Er fügte jedoch eine Beobachtung über das brechtsche Theater hinzu, die mir noch heute von bemerkenswerter Feinheit erscheint. Der Autor der Dreigroschenoper habe geglaubt, die Nazizeit sei die letzte historische Periode gewesen, in der man noch ein Drama des elisabethanischen Typs habe schreiben können:
Ein Dramatiker konnte sein Stück wie folgt eröffnen: Nacht. Wald in der Umgebung von Nürnberg. Soldaten treten auf. So lautet eine brechtsche Regieanweisung. Dass aber bis zum Fall der Mauer auch ein in der DDR spielendes Stück auf dieselbe Weise anheben konnte: Nacht. Wald in der Umgebung von Berlin. Auftritt Soldaten, das konnte Brecht sich nicht vorstellen.
Ich versuchte dem Gespräch eine andere Wendung zu geben und lenkte von Engagement und Theater zu persönlicheren Themen. Lachend erzählte er mir die Geschichte seiner bulgarischen Geliebten, die eines Morgens bei Tagesanbruch von der Polizei festgenommen wurde. Mit Gewalt hatte man sie aus der Ost-Berliner Wohnung verschleppt, als sie gerade bei ihm zu Besuch war. Zwei Jahre hatten sie sich bemühen müssen, bis sie wieder zueinander fanden und lange Zeit nicht begriffen, was der Grund der Verhaftung gewesen war. „Wie Sie sehen“, sagte Müller, „war es für meine Generation ziemlich schwer, das Private vom Persönlichen zu trennen. Es war völlig offensichtlich, dass meine Post zuerst von jemand anders als von mir gelesen wurde. Meine Freundin und ich mussten diese erzwungene Trennung erdulden, weil sie – wie ich sehr viel später entdeckte – die gute Bekannte eines jungen Mannes war, der zu einem hochrangigen Mitglied der Honecker-Regierung eine heimliche Liebschaft unterhielt. Die Stasi befürchtete, dass meine Freundin, da sie mit einem Subversiven wie mir verkehrte in Versuchung geraten könnte, dieses dumme Geheimnis zu verbreiten.“
Danach versuchte ich, in der Zeit zurückzugehen, und fragte ihn, wie seine Liebe zum Theater erwacht sei. Erst jetzt gönnte sich der Dramatiker eine Pause von der Politik und erzählte, wie ihn als Kind die Bände der väterlichen Bibliothek magisch anzogen, insbesondere die anscheinend absichtlich verborgenen Bücher der zweiten Reihe. Am liebsten blätterte er damals in einer Casanova-Biografie, einem Buch voller Illustrationen, die für einen kleinen Jungen tatsächlich nicht geeignet waren. Der Vater kam ihm auf die Schliche und vertauschte schlau die heiklen Bücher der zweiten Reihe gegen etliche Klassiker des Theaters, wie Schiller, Hebbel und Kleist. Als er größer wurde, packte Müller die Lust, selbst Tragödien zu schreiben, ein natürlicher Vorgang der Nachahmung.
Da Müller zusehends lockerer wurde, fragte ich ihn nach seinen literarischen Vorlieben. Bei seiner Antwort verausgabte er sich nicht gerade. Er hatte den Eindruck, die literarische Szene in Deutschland werde zu großen Teilen vom Mittelmaß beherrscht oder von Themen, die er nicht attraktiv fand. „Was mich bei einem Autor begeistert“, erklärte er, „ist stets das, von dem ich glaube, dass es mir selber niemals gelingen wird. Faulkner ist für mich ein großer Autor, denn mir ist klar, dass ich niemals werde schreiben können wie er. Aber nun überwiegt das Nachgemachte, der Abklatsch, die Kopie. Vieles von dem, was heute geschrieben und veröffentlicht wird, kann von jedermann reproduziert werden.“ Im Bereich des Theaters fand er lobende Worte für Carmelo Bene und Bernard-Marie Koltès, die in seinen Augen Erneuerer waren.
Nach dieser Begegnung habe ich Müller noch einige Male getroffen, und zwar immer in der Paris Bar, einem bei Schriftstellern und Theaterleuten beliebten Restaurant in der Kantstraße im damaligen West-Berlin. Er war immer schwarz gekleidet, hatte immer die dunkle Brille auf. Wo er erschien, war er unausweichlich von vielen Menschen umringt. Von weitem winkten wir uns zu. Ich näherte mich ihm, um mich kurz und bei einem Glas mit ihm zu unterhalten. Um ihn herum, an seinem Tisch, ertönte immer wieder schallendes Gelächter. In der Luft hing Zigarrengestank, es floss reichlich Whiskey. Sein Theater steht bis heute unter dem Zeichen einer düsteren Geschichtsvision, doch offenbar liebte er es zu lachen, zu trinken und die anderen mit seinen Scherzen in Erstaunen zu versetzen. Was diesen Gegensatz anging, erinnerte Heiner Müller an Buster Keaton.
Ich erinnere mich, dass ich ihn das letzte Mal in einem Fernsehinterview gesehen habe. Die Aufnahme stammte aus dem Krankenhaus, in das man ihn kurz vor seinem Tod im Dezember 1995 mit 66 Jahren eingeliefert hatte. In der Hand eine brennende Zigarre und auf dem Nachttisch ein Fläschchen Whiskey, brachte er die Ärzte und Schwestern zur Verzweiflung. Auch bei dieser Gelegenheit trug er eine Brille, schwarz wie die Nacht.
Mario Fortunato, aus Mario Fortunato: Spaziergang mit Ferlinghetti. Begegnungen, aus dem Italienischen von Jan Koneffke, Schöffling & Co., 2011
HEINER MÜLLER
Die Deutungen der Märchen sind Wahn.
Man ist sich seines Rotkäppchen nirgends sicher.
Fest steht: Es weint sich im Walde leichter als in der U-Bahn.
Peter Wawerzinek
LEHNITZER ELEGIE
für Heiner Müller
Im Arbeitszimmer Gelächter: die 27. Lösung
Zäher Krieg mit der Wirklichkeit
Ihr herauszureißen Erkenntnis
Durchs offen stehende Fenster weht Wind
Bewegt den an die Wand gehefteten Zeitungsausschnitt
Photo der Maske des toten Lehrers.
1957
B.K. Tragelehn
Hans Magnus Enzensberger: Überlebenskünstler Heiner Müller
Christine Richard: 75 Jahre Heiner Müller: Dichtung & Drugs
Basler Zeitung, 8.1.2004
Gunnar Decker: Das Messer im Herz der vertrauten Lüge
Neues Deutschland, 9.1.2004
Ulrich Seidler: Im Besitz der Dichtung
Berliner Zeitung, 9.1.2004
Rüdiger Schaper: Die Explosion der Bilder
Der Tagesspiegel, Berlin, 9.1.2004
Michael Bienert: Manschetten sind keine Sprengsätze
Stuttgarter Zeitung, 12.1.2004
B.K. Tragelehn: Heiner Müller 75
neue deutsche literatur, Heft 553, Januar/Februar 2004
Jörg Sundermeier: Stumme Worte
die tageszeitung, 30.12.2005
Arno Widmann: Ein Freigänger beider Systeme
Berliner Zeitung, 31.12.2005/1.1.2006
Frauke Meyer-Gosau: Das Denkmal weiß nichts von Geschichte
Literaturen, Heft 1/2, 2006
Jörg-Michael Koerbl: Das Paradoxon vom Dichter
Abwärts!, Nr. 46/47, Januar 2023
Hans-Dieter Schütt: Auf der Gegenschräge die Toten
Neues Deutschland, 8.1.2009
Jens Bisky: Deine Braut heißt Rom.
Süddeutsche Zeitung, 9.1.2009
Matthias Heine: Nicht so tot, wie viele glauben
Die Welt, 9.1.2009
Peter Laudenbach: Das Orakel spricht
Der Tagesspiegel, Berlin, 9.1.2009
Ronald Pohl: Bonmots und Schamottöfen
Der Standard, Wien, 9.1.2009
Stephan Schlak: Neue Gespenster am toten Mann
die tageszeitung, 9.1.2009
Peter von Becker: Das Licht der Finsternis
Der Tagesspiegel, 29.12.2015
Alexander Kluge: Was hätte er in dieser Zeit geschrieben
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.12.2015
Peter Jungblut: Heiner Müller zum 20. Todestag
Bayerischer Rundfunk, 30.12.2015
Heiner Müller – Weltautor mit DDR-Prägung
MDR, 30.12.2015
Wolfgang Müller: Wie aus Reimund Heiner wurde
Deutschlandradio Kultur, 30.12.2015
Tom Schulz: Dramatiker des Aufstands
Neue Zürcher Zeitung, 1.1.2016
Thomas Hartmann: Heiner Müller – ein Getriebener des „Erfahrungsdrucks“
mdr.de, 9.1.2019
Hans-Dieter Schütt: Dunkel, das uns blendet
neues deutschland, 8.1.2019
Mathias Broeckers: Heiner Müller, die Zigarren und die taz
blog.taz.de, 8.1.2019
Ulf Heise: Stern im Sinkflug
Freie Presse, 8.1.2019
Ronald Pohl: Warum der Dramatiker Heiner Müller in der Epoche der Likes und Emojis fehlt
Der Standart, 9.1.2019
Günther Heeg, Kristin Schulz, Thomas Irmer, Stefan Kanis: „Ich glaube an Konflikt. Sonst glaube ich an nichts.“
mdr, 8.1.2019
Thomas Irmer: Wer war Heiner Müller und was bedeutet er heute?
mdr, 9.1.2019
Peter von Becker: Protagonist der Zukunft
Der Tagesspiegel, 21.2.2019
Alexander Kluge: Heiner Müller zum 90. Geburtstag
Volltext, Heft 4, 2018
Steffen Georgi: „Der Tod ist das einfache…“
mdr KULTUR, 30.12.2020
Carl Hegemann: Er hatte wohl leider recht, der Prophet Heiner Müller
Berliner Zeitung, 30.12.2020
Matthias Reichert: Heiner Müllers Eltern im Reutlinger Exil
Schwäbisches Tagblatt, 30.12.2020
Cornelia Ueding: Arbeiter im Steinbruch der Literatur
Deutschlandfunk, 30.12.2020
Ronald Pohl: Der rote Landschaftsplaner: Heiner Müllers ökologischer Auftrag
Der Standart, 30.12.2020
Joachim Göres: Andenken zum 25. Todestag von Heiner Müller ist umstritten
MOZ, 23.12.2020
Peter Mohr: Zwischen Rebellion und Tradition
titel-kulturmagazin.net, 30.12.2020
Achim Engelberg: Gestern & Heute: Der planetarische Klassiker Heiner Müller
piqd.de, 30.12.2020
Trauerrede von Alexander Kluge am 16.1.1996 im Berliner Ensemble.
Jürgen Kuttners Müller-Sprechfunksendung vom 16.1.1996 in der richtigen Reihenfolge und eher ohne Lücken…
Thomas Assheuer: Der böse Engel
Frankfurter Rundschau, 2.1.1996
Lothar Schmidt-Mühlisch: Meine Gedanken sind Wunden in meinem Gehirn. Vom Irrglauben der Revolution zur sprachgewaltigen Weltverachtung: Zum Tode des Dramatikers und Theaterregisseurs Heiner Müller
Die Welt, 2.1.1996
Gerhard Stadelmeier: Orpheus an verkommenen Ufern. Unter deutschen Irrtrümmern. Zum Tode des Dramatikers Heiner Müller
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2.1.1996
C. Bernd Sucher: Zur Weltliteratur gezwungen.
Süddeutsche Zeitung, 2.1.1996
Jürgen Busche: Mit ihm war kein Staat zu machen. Zum Tod von Heiner Müller
Wochenpost, 4.1.1996
Fritz-Jochen Kopka: Ein Kern, der unberührt blieb
Wochenpost, 4.1.1996
Hansgünther Heyme: Reflexe aus westlicher Ferne Eine Hommage an Heiner Müller
Süddeutsche Zeitung, 9.1.1996
Birgit Lahann: Nun weiß ich, wo mein Tod wohnt
Stern, 11.1.1996
Gisela Sonnenburg: Oberlehrer und Visionär. Heiner Müller verstarb
DLZ 11.1.1996
Martin Wuttke: In zerstörter Landschaft. Meine Erinnerungen an Heiner Müller
Süddeutsche Zeitung, 16.1.1996
Stephan Hermlin: Zum Abschied von Heiner Müller. Rede zur Totenfeier für Heiner Müller im Berliner Ensemble am 16. Januar 1996
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.1.1996
Friedrich Dieckmann: Trauersache Geheimes Deutschland. Wanderer über viele Bühnen im zerrissenen Zentrum: Totenfeier für Heiner Müller in Berlin
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.1.1996
Hans Mayer: Der Hund, der mir ein Stück Brot hinwarf
SoirÈe, S2 Kultur, 27.4.1996
Uwe Wittstock: „Ich bin ein Neger“
Neue Rundschau, Heft 2, 1996
Frank Hörnigk u.a. (Hg.): Ich wer ist das/Im Regen aus Vogelkot Im/KALKFELL/für HEINER MÜLLER. Arbeitsbuch
Theater der Zeit, 1996
Michael Kluth:Apokalypse mit Zigarre. Der Dramatiker Heiner Müller
SFB/NDR/ORB/DW, 1996
Jürgen Flimm: Zwischen den Welten
Theater heute, Heft 2, 1996
Thomas Langhoff: Der rote Riese.
Theater heute, Heft 2, 1996
Günther Rühle: Am Abgrund des Jahrhunderts. Über Heiner Müller – sein Leben und Werk
Theater heute, Heft 2, 1996
Heiner Müller liest Texte und spricht über Inge Müller.
Heiner Müller – Gesichter hinter Masken – Gespräch & Werkzitate.
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