August Heinrich Hoffmann von Fallerslebens Gedicht „Schöner Frühling“

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AUGUST HEINRICH HOFFMANN VON FALLERSLEBEN

Schöner Frühling

Schöner Frühling, komm doch wieder,
Lieber Frühling, komm’ doch bald,
Bring’ uns Blumen, Laub und Lieder
Schmücke wieder Feld und Wald.

Auf die Berge möcht’ ich fliegen,
Möchte seh’n ein grünes Tal,
Möcht in Gras und Blumen liegen
Und mich freu’n am Sonnenstrahl.

Möchte hören die Schalmeien
Und der Herden Glockenklang,
Möchte freuen mich im Freien
An der Vögel süßem Sang

nach 1820

 

Konnotation

August Heinrich Hoffmann (1798–1874), der sich nach seinem Geburtsort von Fallersleben nannte, galt der Obrigkeit seiner Zeit als aufrührerischer politischer Lyriker. Der Autor des „Deutschlandliedes“ war Ordinarius an der konservativen philologischen Fakultät der Universität Breslau und wurde 1842, nach der Veröffentlichung seiner Unpolitischen Lieder, die sehr liberale Ansichten propagierten, aus dem Staatsdienst entlassen. Berühmtheit erlangte nicht nur der politische Rebell von Fallersleben, sondern auch der Verfasser populärer Volks- und Kinderlieder.
Besonders mit seinen zahllosen lyrischen Anrufungen des Frühlings, die zwischen 1820 und 1840 entstanden, hat sich von Fallersleben in der Literaturgeschichte verewigt. „Das wahre lyrische Dichten“, so notierte er einmal, „erscheint mir wie ein musikalisches Komponieren mit Worten; … ich habe mich so daran gewöhnt, dass ich beinahe nie dichte, ohne zugleich zu singen.“

Michael Braun, Deutschlandfunk-Lyrikkalender 2007, Verlag Das Wunderhorn, 2006

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