René Char: Rückkehr stromauf

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von René Char: Rückkehr stromauf

Char-Rückkehr stromauf

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Dem Orion,
Pigmentiert von der Unendlichkeit und vom Erdendurst,
Den Pfeil nicht mehr verbiegend an der alten Sichel,
Die Gestalt geschwärzt vom ausgeglühten Eisen,
Der Fuß stets bereit, der Spalte auszuweichen,
Gefiel’s bei uns,
Und er blieb.

Getuschel unter den Sternen.

 

 

 

Rückkehr stromauf –

das ist nicht die Rückkehr zu den Quellen, sondern ein labyrinthischer Gang ins Unwegsame. „Wir werden, im Leben wie im Tod, mit den Wölfen, wie Kinder auf dieser kribbelnden Erde bleiben“, schreibt René Char, der große Dichter und Kämpfer, dessen verwegenes Werk in die Bibliothèque de Pléiade aufgenommen wurde: Ausdruck der Achtung vor einer poetischen Lebensarbeit, die sich über sechzig Jahre hindurch stetig entwickelt hat.

Carl Hanser Verlag, Klappentext, 1984

„Dichter des Aufruhrs und der Freiheit,

der mühelos zugleich der Dichter der Liebe ist.“ Mit diesen Worten beschrieb Albert Camus seinen Freund, den Schriftsteller und Résistance-Kämpfer René Char. Dessen Dichtung überschreitet die Grenzen der Poesie, ist vielmehr „Poesie der Poesie“ (Maurice Blanchot), obgleich ihre Bezugspunkte stets fassbar sind: die Wirklichkeit als Ort begrenzter Wahlmöglichkeiten, die Diktate unserer Gegenwart, Vergänglichkeit und Porosität unseres Daseins sowie – als Gegenpol – Traum und Liebe, Jugend und Revolutionsdrang.
Rückkehr stromauf versammelt von Peter Handke ins Deutsche übertragene Gedichte, die Char während der Jahre 1964 bis 1975 verfasste. Seine Aphorismen und Fragmente sind geprägt von Wahrnehmungen des Lichtes und der Dunkelheit, sie beschreiten Wege ins Undeutliche, Nicht-Greifbare, sie entziehen sich einer eindeutigen Auslegung und lassen gleichzeitig René Chars glühenden Drang zu Freiheit und Selbstbestimmung aufscheinen.
Der mit André Breton und Paul Éluard befreudete Char zählte sich zunächst zum Kreis der Surrealisten und widmete sich später den philosophischen Schriften Heideggers, den er mehrmals nach Frankreich einlud. Er stand mit zahlreichen Malern in Kontakt und arbeitete mit einigen eng zusammen, so mit Henri Matisse, Juan Gris oder Georges Braque, die seine Gedichte illustrierten. 1983 wurde Chars Gesamtwerk in die prestigeträchtige Bibliothèque de la Pléiade aufgenommen, er gilt als einer der einflussreichsten Dichter Frankreichs.

Suhrkamp Verlag, Ankündigung einer Neuauflage

 

 

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Bild von Juliane Duda mit den Texten von Fritz Schönborn aus seiner Deutschen Dichterflora. Hier „Handkerl“.

 

Bild von Juliane Duda mit den Zeichnungen von Klaus Ensikat und den Texten von Fritz J. Raddatz aus seinem Bestiarium der deutschen Literatur. Hier „Handke, der“.

 

 

Zum 100. Geburtstag des Autors:

Horst Wernicke: Zorn und Geheimnis
Die Furche, 31.5.2007

Horst Wernicke: „Einen Blitz bewohnen“
Neue Zürcher Zeitung, 14.6.2007

Carmela Thiele: Sinnliche Ästhetik des Widerstands
deutschlandfunk.de, 14.6.2007

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René Char: Prometheus und Steinbrech zugleich gelesen von Bruno Ganz.

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