Endnoten (I)

„Am Horizont wo die Gebote rotten steht leergepredigt der Berg der heisst und sinnlos gilt.“

„Während jenseits – weit von wo – der Jordan tobt und tauft und neue Namen wehn herüber. Wen zu nennen.“

„Die Bedeutung frisch getrübt und wunderbar bis Ostern nichts als bäh!“

„Urlaub dem Krieg verpasst. Mitlaut dem Wald. Lauer und Rast sind immer bald.“

„Vom Sturz getragen ist das All endlich. Und wen die Kraft gewinnt der hat den Flug gewonnen.“

„Fast ohne Stimme. Fast wie Josefine die heisst statt zu gefallen.“ „Sogar die Klage – aufgeheitert – wagt sich aus dem Bau.“

„Stockt in den immer kleiner werdenden Objekten die Vernunft und nächtigt.“

„Was für ein Ort der nie Gehörtes wahrt. Auch eine Art zu bannen. Statt bloss Ja! und aber Amen?“ 

„Kein Bild. Nur Bilder die bedeuten statt zu zeigen. Fehlt noch der Schnitt. Der Biss.“

„Kein Leib dem nicht die Wut aus der Welt hilft. Kein Aber das nützt. Und keiner da die noch fehlende Wunde zu spenden.“

„Derweil das Cello hell und immer schneller weitersingt um fern vom Bogen zu enden als dreckweisse Asche.“

„Ist Idee denn so viel besser als die Tränenform des Alls.“

„Lust blüht als Opfer aus der Tastatur. Als Eintagsfliege geht die Uhr genauer.“

„Schon gut dass die Erde ruht in dem was sie enthält.“

 

aus Felix Philipp Ingold: Endnoten
Versprengte Lebens- und Lesespäne

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