Geh, dichte! (IV, V, VI)

Eine Insel sein. Zum Beispiel Robinson. Lesen nur noch aus der eignen Hand. Lesen was keiner geschrieben hat.

Was keiner hat? Ist wessen Besitz?

Warten auf Freitag als gehörte er zur Woche.

Derweil den Pfeil anspitzen! Und … aber wie ihn vergiften? Und ausserdem keinerlei Beute in Sicht.

Nur diese Herrlichkeit des Diversen! Jagd ohne Fersengeld. Als wäre jeder Tag Freitag.

Zu früh gefreut. Zu lang gewartet. Und all diese Kerben im Stamm als freches Gebet.

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Die Welt vergessen? All die Men und Schen und Interessen?

Um sich besser zu erinnern!

Um besser zu sehn. Der ungeheuren Sichtbarkeit der Dinge zum … zum Trotz.

Klarer Blick bei zu’en Augen: Schau!

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Ewig all diese Sterne? Und auf wessen Stirn?

Soviel Zwischenraum aber weder ein notwendiger noch ein entbehrlicher Engel.

Oder auch diesmal nicht richtig hingesehn?

Anderseits kann was fehlt kein Fehler sein. Zum Beispiel das Leuchten erloschener Gestirne.

Das Leuchten das Pascal 1654 am 23. November mit gesenktem Kopf und Blick nach oben wahrgenommen hat?

Die Herrlichkeit als vollkommene Leere. Weniger als nichts.

Spricht’s? Ein knisternder Strich! Mit frisch gespitztem Kiel auf Pergament. Als liegende Acht.

Bleibt unsigniert und Pascal unter seinem Namen begraben.

 

aus Felix Philipp Ingold: Endnoten
Versprengte Lebens- und Lesespäne

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