Orsolya Kalász: Alles, was wird, will seinen Strauch

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Orsolya Kalász: Alles, was wird, will seinen Strauch

Kalász-Alles was wird will seinen Strauch

MEINE UNGLÜCKSSCHWELLE

Ich bot dem Pech meine Schwelle an,
doch verwandelte sie sich
und wurde nun die Unglücksschwelle,
die bald schon
von Nägeln, Holz und Messingbeschlag
sich befreite,
sich selbst
auf den neusten Stand brachte.
Mit feinen Sensoren
erkennt sie präzise, egal,
ob es um Niedergeschlagenheit
oder um Zurückweisung geht,
ihre nächstbeste Chance.
Sie ist mir immer den Schritt
voraus, den ich bräuchte,
um über sie hinwegzukommen.
 
 

 

 

Abwechselnd

in Ungarn und Deutschland lebend, ist die Lyrikerin Orsolya Kalász in den beiden Sprachen dieser Länder zu Hause. Jedes ihrer Gedichte liegt zweisprachig vor, nicht in dem Sinn gleichsam perfekter Übersetzung von der Ausgangs- in die Zielsprache, vielmehr sind aus ihrer Praxis der forschenden Sprachbefragung und einfühlsamen Selbstübertragung zwei selbständige Gedichte entstanden, die einander doch entsprechen. Nach Babymonster und die Gärtner (1997) ist Alles, was wird, will seinen Strauch der zweite Gedichtband von Orsolya Kalász.

Gutleut Verlag, Ankündigung

 

Alban Nikolai Herbst: Orsolya Kalász. Arbeitsnotizen. 16. Oktober 2007. montgelas.

Weiterer Beitrag zu diesem Buch:

Bernd Leukert: Hüterin der unbenannten Dingen
faustkultur.de, 28.9.2018

 

 

 

Das Gedicht in seinem Jahrzehnt II im Haus für Poesie am 15.2.2021. Alexandru Bulucz und Orsolya Kalász tauschen sich über Gedichte aus, die sie in den zurückliegenden Jahrzehnten besonders geprägt haben.

 

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