Bert Papenfuß: Zu Bert Papenfuß’ Gedicht „GALGENSTANGE fackelt nicht lange“

Mashup von Juliane Duda zu der Beitragsserie „Im Kern“

Im Kern

– Zu Bert Papenfuß’ Gedicht „GALGENSTANGE fackelt nicht lange“. –

 

 

 

 

BERT PAPENFUSS

Galgenstange fackelt nicht lange

„Oh, oh, schiefes Wasser …“

In den Zentren der Windeierländer
wollen sie nur den Gast gängeln.
aaaLaienwiderreden werden wir nicht dulden;
aaaGalgenstange fackelt alles andere als lange.
aaaaaaEh ich am Angelsteg nag’,
aaaaaaknack ich die Gegenlast.

Was wollen wir unsren Idealen erwidern?
Vor uns erstreckt sich der längste Gang.
aaaEinwandererlied die Grenzen überfliegt;
aaaGalgenstange fackelt alles andere als lange.
aaaaaaWie ich den Sang genagelt,
aaaaaahast du die Gans geangelt.

Bevor ich in Delirien wandere,
ergattere ich die Gagen längst.
aaaInländer wieder gebärden sich bange;
aaaGalgenstange fackelt alles andere als lange.
aaaaaaIndem und während du an Gelagen nagst,
aaaaaaweißt du genau, wie ich an Angst gelange.

Tätlichkeit heute wie weiland Rednerei,
hab ick doch schon seit langen gesagt.
aaaAnwidern erleide der Mob derweil einander,
aaaGalgenstange fackelt alles andere als lange.
aaaaaaHauptsache, der Gesang nagelt
aaaaaaund der Seegang langt …

Was schert mich der Wanderniere Leid,
wir zelebrieren hier den längsten Gag.
aaaLändereien wird Enteignung blühen,
aaaGalgenstange fackelt alles andere als lange.
aaaaaaWo sonst der Pfahl angesengt lag,
aaaaaakrümmt sich nun des Galgens Agent.

„Oh, Fluß, komm aus dem Knick …“

 

GALGENSTANGE fackelt nicht lange in der Warteschlange

Für Leila Anastasia Gorek


Pfahl oder Pfosten sein … „to be a rock and not to roll“

Was habe ich getan? Wieder ein kryptisches Stück Arbeit am Wortwerk abgeliefert. Sicher; „Galgenstange“ ist eine schnippische Übersetzung von „Gallows Pole“, die meine Tochter Leila im Internet gefunden hat.1 – Seit Mitte der 70er Jahre kann ich Led Zeppelin nicht mehr hören, wir haben uns die ersten fünf-sechs Platten einfach übergehört. Als Leila 1990 im zarten Alter von 12 dann Led-Zeppelin-Fan wurde, hat mich das genervt. Und zur Schule ist sie auch nicht mehr gegangen… Aber was konnte ich als teilzeitalleinerziehender Vater tun, außer ihr das LZ-Gesamtwerk zu kaufen… das ihre Mutter dann später leider verbummelt hat. Na gut, das offizielle Œuvre ist ja überschaubar und wiedererschwinglich, jetzt fehlen ihr nur noch die schier unüberschaubaren und nicht ganz billigen Bootlegs. Wer dies liest, ist aufgefordert…
Freiwillig habe ich in den letzten 45 Jahren lediglich – ca. fünfmal – das „Einwandererlied“ gehört: „Valhalla, I am coming!“ Und das zumeist aus sexuellen Gründen. Einmal jedoch keusch, bevor ich mit Freunden nach Island flog, was damals im Zuge der Finanzkrise gerade halbwegs günstig war. Auch so ein Weltuntergang, der auf Kosten der Urnengänger und Steuerzahler ziemlich schnell vorbeiging, weil er vom Fußvolk bezahlt wurde. – Mein anderer Liebling aus dem LZ-Repertoire war das entzückende Volkslied „Galgenstange“, allerdings nur in meiner Erinnerung an den Song. Die tatsächlich verfügbaren Konserven dieses Songs von Led Zeppelin sind Kitsch in meinen Ohren, und insofern wohl nicht ganz unglaubwürdig. (Die Versionen von Lead Belly unter dem Titel The Gallis Pole (The Maid Freed from the Gallows) hingegen sind überzeugend.) Robert Plant hat den Text des Volksliedes modifiziert und in seine Richtung weitergeschrieben. Humor und Sozialkritik kann man seinen Texten eigentlich nicht unterstellen, aber einen gewissen Pfiff. Wenn man bedenkt, daß „Galgenstange“ auch den Ständer eines Galgenmikrophons bezeichnet, könnte man einen leisen – wahrscheinlich eher unbewußten – Protest gegen die oft anmaßenden Forderungen des Managers Peter Grant, gar gegen das ganze Rockbusiness, heraushören. Robert Plant litt auf den zahlreichen Tourneen der Band immer an Heimweh, sagt meine Tochter jedenfalls. Aber Heimweh und Großmut sind so Sachen; sogar ich weiß, was aus dem hehren Heimweh wird, wenn die Feierlichkeiten in Orgien ausarten, von der Großmut ganz zu schweigen. – Er wollte eben nicht sein Leben lang am Mikrophonkabel schaukeln. (Das kann ich nachvollziehen.) Seit Jahren tritt er leiser und widmet sich seinem Privatstudium der Walisischen Geschichte. (Würde ich auch gern machen; „Vorpommersche Läuschen un Rimels zwischen 1969 und 1976“ würden mir schon reichen, nur so als Reagens auf die „reale Existenz“, an der ich als des Teufels rußiger Bruder teilhaben durfte… leider habe ich noch andere Verpflichtungen.)
„Galgenstange fackelt nicht lange“ besteht im Wesentlichen aus Anagrammen von den Wörtern „Galgenstange“ und „Einwandererlied“. Zwar bin ich Anarchist und Formalist – insofern ein „Merkmalsträger“ in der „Grundgesamtheit“ der Wortwerker –, gelte aber auch gemeinhin als „seelenlos“, deswegen habe ich – so sinnlos wie nur möglich – versucht, ein bißchen Spuk in den Text zu bringen, indem ich die erste und letzte Zeile aus dem Song „The Maker“ von Daniel Lanois
2 in schräger Übersetzung beigefügt habe. Damit hat es ein Bewenden, das ich ein wenig ausführen werde.
Ich bin – weiß der „Macher“! – kein Fan von Daniel Lanois, der sich seit 1984 eher einen Namen als Produzent von Dinosauriern und Marktführern des Popgeschäfts gemacht hat; na gut, zugegeben, ein paar Schwerverkäufliche waren auch dabei. Wie dem auch im einzelnen sei; „The Maker“ ist ein für meinen Geschmack atypisches Lied, aber so verwegen ist es für Untergründler nicht, auf Mainstream zurückzugreifen, Mario Mentrup z.B. hört (auch) Steely Dan. Ich nicht, habe aber andere Schwächen, über die ich (diesmal) nicht schreiben werde. – Da mir als eingeschworenem Stubenhocker im Augenblick, durch die Kontaktsperre bedingt, mein Zweitleben als Barhocker verwehrt wird, habe ich – anstatt aufrecht am Tresen meinen Mann zu stehen – Radio Systemfunk gehört, zufällig lief „The Maker“, und ich wußte sofort; das ist das Gegenstück zu meinem Text „Galgenstange fackelt nicht lange“, ich muß es nur machen. So wurde aus „Oh, oh deep water“ – „Oh, oh, schiefes Wasser…“ und aus „Oh, river rise from your sleep“ – „Oh, Fluß, komm aus dem Knick“. Wenn man Zeit hat, muß Schreiben schnell gehen. Der Anarchist Johann Most benutzte in seinen Propagandaschriften das Rotwelschwort „fackeln“ für „schreiben“; bei der Lektüre fällt das kaum auf, denn „fackeln“ bedient das Klischee des brandstiftenden Aufrührers, der alles andere als „zaudert“, obwohl er „nur“ schreibt.
Für den Text von „The Maker “wird Daniel Lanois profunde Bibelkenntnis unterstellt; das kann und will ich nicht beurteilen – meiner Erfahrung nach reicht zum Schreiben von Poptexten Fibelkenntnis; wer noch dazu einen gelegentlichen Dudeneinblick wagt, kann auch im Literaturbetrieb saure Trauben pflücken. Aber Rockmusikern auf Tour, wo sie hingehören, wird in Hotelzimmern normalerweise kein anderes Buch zur Verfügung gestellt als die Bibel in ihren verschiedenen und divergierenden Versionen. Ich hab allerdings schon mal die Bhagavad Gita und das Grundgesetz für die BRD im Nachtschrank vorgefunden, auch andere, aber die sind mir entfallen. Lägen dort die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, sähe die Textlandschaft anders aus. Abgesehen davon, daß die Leseratten unter den Rockmusikern sowieso ihre Handlektüre einstecken haben – also Aleister Crowley, H.P. Lovecraft, J.R.R. Tolkien und Bill Burroughs –, ist der Textstand ein erbärmlicher, auch wenn René Schwettge (auch) Houellebecq liest. Dazu sage ich nichts.
Obwohl, in der Quarantäne ist ja gut munkeln… nein, vielleicht später, vorerst zu den religiösen Metaphern im Text: „Maker“, wenn großgeschrieben, ist „Gott“, das hat Mitch Cohen mir ca. 1980 beigebracht – ich kann mich (leider) erinnern, wann ungefähr ich welches Wort durch wen persönlich kennengelernt habe. Ansonsten hat das Wort die Bedeutungen „Macher“ im Sinne von „Wusel“ (meinetwegen auch „Töpfer“, „Fräser“, „Schrauber“, „Dreher“, „Werkzeugmacher“ usw.), desweiteren „Dichter“, aber auch „Schuldner“, was ja kein Widerspruch ist. Mein Slang-Wörterbuch gibt auch noch einen „Schneider“ her, also werde ich „The Maker“ fürderhin als „Schröder“ ansprechen.
Die erste Strophe
3 ist religiös eher unauffällig; allerdings springt einem gleich das „deep water“ in die Augen, und dann geht auch schon das Gejammere los. – Reue ist normal, auch wenn man nicht drüber spricht; Demut ist auch nicht schlimm, man muß sie sich aber anmerken lassen, ohne auf Anerkennung bedacht zu sein, und das ist nicht Jedermanns Sache. Auch wenn er denkt, er hätte sich beschieden. – Wir alle haben mal nachts in den zur Verfügung stehenden Fluß geglotzt4 und uns angekotzt, wollten uns vor-, zentral-, spät- oder postpubertär das Leben nehmen – und nach Hause gehen. Tot oder lebendig. Mein erster Anblick hieß Ryck, der aktuelle ist der erstbeste Gully hier um die Ecke. Aber normalerweise hab ich keinen Kuhfuß einstecken… und die Gülle ist mir zu schief. Froh sollten wir sein, daß es überhaupt noch Gülle gibt, schließlich haben wir Dürre; Ostdeutschland fackelt ab und staubt weg. Statt Westwasser zu importieren, sollten wir Nadelgehölz kompostieren und die Botanik re- und denaturieren: Zwischen kleinflächigen Eichenhainen und Buchenhallen in den Senken werden sich auf dem flachen Lande Kakteenfelder erstrecken. Auf das Regionalgericht „Kaktussalat mit Wildschwein und Totentrompeten“ freue ich mich jetzt schon. – Vorerst jedoch geht’s weiter im Text…
In der zweiten Strophe geht das Gejammer5 weiter, aber dann wird’s essentiell und prinzipiell eskapistisch: „And from across the great divide / In the distance I saw a light / Jean Baptiste walking to me with the Maker.“ Wie auch immer „the great divide“ von Bibelforschern interpretiert wird, jemeint is’ hier die Etablierung des Privateigentums plus Etatismus inklusive Geldfalle, völlig unabhängig davon, ob Lanois det klar war. Eher nich’, denn er lenkt ja gleich ab, hat angeblich in der Ferne ein Licht jesehn, wat er sich nich’ anders als mit Spuk erklären kann. Kommt so’n religiöser Eiferer wie Rumpelstilzchen mit seine Chefin, Frau Holle, die auch bloß ’n Arschloch is’, anjelatscht – und kümmert sich nicht die Bohne. Immerhin singt er „Jean Baptiste“ statt „John the Baptist“ – er ist ja Kanadier –; könnt ich also auch übersetzen: „Kommt Bärenhäuter auf mich zu, mit Schröder im Schlepptau.“ Im Deutschen brauchen wir ja immer ein paar Silben mehr, um das konkret auszudrücken, was Engländer nur vage umreißen können. Das erfordert natürlich eine andere Rhythmik, deswegen ja Krautrock (selbst wenn englisch gesungen wird).
In der dritten Strophe gehts – nach einem weiteren Schlenker ins Weinerliche6 – langsam ans Eingemachte: „I cant work the fields of Abraham and turn my head away / I’m not a stranger in the hands of the Maker.“ Wie auch immer christliche Exegeten die „Felder von Abraham“ interpretieren, Fakt ist: auf den „Plains of Abraham (bzw. Plaines d’Abraham)“ bei Quebec fand im Zuge des sog. Siebenjährigen Krieges (auch „Franzosen- und Indianerkrieg“ genannt) zwischen Briten und Franzosen am 13. September 1759 eine 15-minütige Schlacht zwischen 10.000 Mann Kanonenfutter statt. Beide Heerführer wurden getötet, wenigstens das, leider bissen auch 500 Mann Fußvolk ins Gras. Die Franzosen verloren erst mal, die Briten dann später. Das Schlachtfeld wurde zu einem Stadtpark gestaltet, in dem seither allerlei Volksbelustigungen stattfinden, auch Rockkonzerte, so wie im Volkspark Friedrichshain. Da Lanois auch aus dem bewohnten Teil von Kanada stammt, wird er mit großer Sicherheit – als der große Toningenieur, der er war, bevor er zum zu Starproduzenten aufstieg – auch mal einen Job im Volkspark Plains of Abraham gehabt haben, auf den er keinen Bock hatte: „I can’t work the fields of Abraham.“ Aber er kann seinen Blick auch nicht von der ganzen anstehenden Arbeit abwenden, eine Andeutung von Klassenbewußtsein schimmert durch. Kleinlaut läßt er sich von Gott einen handgeschriebenen Entschuldigungszettel ausstellen. Willie Nelson macht das nicht mit, in seiner Version von Schröder singt er auch an dieser Stelle weiterhin „in the eyes of the Maker“ statt „in the hands of the Maker’“. – Hier deutet sich die Hammer↔︎Amboß- bzw. Sichel- oder Zirkelproblematik an: „To be a rock and not to roll.“
Der Höhepunkt von Schröder ist die vierte Strophe: „Brother John, have you seen the [your] homeless daughters / Standing there with broken wings / I have seen the flaming swords / There over east of Eden.“ Ein gräßliches Bild; hier werden die gefallenen Engel – also Prostituierte, Lohnsklaven, Leute wie du und ich – von den flammenden Schwertern der Rache bedroht, dort drüben in dem Kaff, wo die emotionell Verpesteten ihre Unruhe pflegen. Willie Nelson versucht explizit, Klarheit in die verkorkste Situation zu bringen: „Brother John, have you seen your homeless daughters…“ – Richtig, auch Johannes der Eiferer ist schuldig, schließlich sind es seine Töchter.7
Zum Schluß singt Lanois, oder wer auch immer sich der Interpretation von Schröder befleißigt, genau dreimal „Burning in the eyes of the Maker“ und nach einer Anstandspause: „Oh, river rise from your sleep.“ Applaus! – Die flammenden Schwertern der Rache spiegeln sich in Schröders Augen wieder, e; ist schuld an der janzen Katastrophe. Oh, Naturkraft, mach dem Spuk ein Ende. Aber bitte nicht mit „Bio-Hanföl von Seitenbacher“! Wenn das nächste Mal Weltuntergang ist, bitte die Werbung schon etwas vorher abschalten! Und dann mit etwas mehr Würde ans eigentliche Procedere; also: Tsunami, Muspilli, Jah War, Jihad, Jahrhunderthochwasser, Jahrtausenddürre usw. usf. – meinetwegen auch GAU oder mal wieder Pandemie, Epidemie, Endemie… Wo? – Gleich hier, bei mir um die Ecke, wo das Killervirus im Anschlag sitzt, denn… bzw. obwohl:

Ich bin kein Fremder in den Pfoten von Schröder,
aber zum Zahnarzt muß ich auch mal wieder …
bloß, wenn der aufmacht, hab ich kein Geld mehr
für den Optiker; jetzt zahlt es sich aus, alt zu sein,
häßlich und gebrechlich – und systemrelevant,
zumindest im Widerstand … Holzauge um Glaszahn:
aaa¿Ich bin mir schon ein paarmal begegnet,
aaaes hätte auch anders ausgehen können…
aaa¿Manchmal! is’ andersrum nich’ schön,
aaanotfalls reicht aber auch obszön …


Die Warteschlange wurde angehalten

Vorab einige Anmerkungen für Nachgewachsene dieser schnelllebigen Zeit: Im April 2020 konnten im Zuge der sog. „Coronakrise“ selbständige Künstler und „sonstige Kreative“ eine Unterstützung für Ausfallhonorare in Höhe von 5.000 Euro beim Staat beantragen und bekamen sie auch relativ problemlos überwiesen – weil die Scheiße morgen sowieso nüscht mehr wert is’ –, was zu einer horrenden Klopapierflaute führte. Wer einen Waschlappen im Hause hatte, war kurzfristig gegen eine Hyperinflation gefeit, die jedoch Tempo aufnahm und das tat, was Inflationen tun: Kapital an Kapitalisten dirigieren.
Die notleidenden kreativen Konsumenten und „Leistungsempfänger“ der Pharmaindustrie mußten sich für die „Soforthilfe für Solo-Selbstständige und Kleinstbetriebe“ auf der Internetseite einer Bank einloggen? bekamen eine Wartenummer, mußten daraufhin zu einem bestimmten (unbestimmten) Zeitpunkt erreichbar sein und ein Formular in einer vorgegebenen Zeiteinheit („Fenster“, wer hat sich die Scheiße ausgedacht?) ausfüllen. Da die Internetseite der Bank meist überlastet war, erschien nach stundenlanger Wartezeit die Fiaskomeldung „Die Warteschlange wurde angehalten“ und das Spielchen wurde zu einem späteren (unbestimmten) Zeitpunkt fortgesetzt.
Die Antragsteller waren auf die Kohle angewiesen, die Disziplinierung der Untertanen hatte gesessen, und greift weiter um sich. Ich bin übrigens im „Zeitfenster“ hängengeblieben, weil ich nicht begriff, daß ich an einer kniffligen Stelle des Formulars meinen Namen mit Nazi-„SS“ statt mit „ß“ schreiben mußte. Demnächst wahrscheinlich mit „B“, wie auf meinen Flugtickets: „Last call for Mister Papenfub!“
Das zum Titel des Jedichtes. Neben den spärlichen Kernaussagen beinhaltet der Text auch (mehr oder weniger modifizierte) Zitate aus Songs von Led Zeppelin, Deep Purple, T. Rex, den Stooges und Beatles, sowie einer Durchhaltelitanei der Bundeskanzlerin Merkel (vom 23. April 2020), in der sie schweinische „Öffnungsorgien“ abkanzelte. Der Rest des Jesanges is’ Jeschichte aus den Zeiten der Systemrelevanz des Widerstands, als es dann endlich ans Einjemachte ging. Die Überwindung des Kapitalozäns war nichts für Frösche, mochte man denken, aber…

Galgenstange fackelt nicht lange … oh, yeah, baby, baby …
in der Warteschlange … all, all, all, all, all, all night long …
er macht sich Gedanken … light, light, light, in the light …
und fackelt sie später nieder. Yeah! All right! Let’s go .
aaa¡Wait for the ¿ricochet! – The spaceball ricochet …
aaaDie Warteschlange-schalange wurde angehalten, ¡Platz zu machen
aaaund sich zum ¿Teufel zu scheren … My, my, my, I’m so tired,
aaaI’m gonna join a band … and now I wanna … hold your hand.
aaaaaa„Œwers hellrüchig bün ik all drall un’ dörch,
aaaaaaMaul un’ Klauen ut de Gulaschkanon’ rut“,
aaaaaasecht de Frosch tau den Dorsch …

Halte dich aufrecht … riding many a mile, mile, mile, mile …
aufrecht und querkant … ah-ha-ha, swingin’, swingin’ …
ringsum querkant, von Kopf bis Fuß querkant, 360° querkant,
Widerstand ist systemrelevant! Yeah! All right! Let’s go …
aaa¡Wait for the ¿ricochet! – The spaceball ricochet …
aaaDie Warteschlange-schalange wurde angehalten, ¡Platz zu machen
aaaund sich zum ¿Teufel zu scheren … My, my, my, I’m so scared,
aaaI’m gonna join a gang … and now I wanna … hold your hand.
aaaaaa„Œwers hellrüchig bün ik all drall un’ dörch,
aaaaaaMaul un’ Klauen ut de Gulaschkanon’ rut“,
aaaaaasecht de Frosch tau den Dorsch …

See-saw, Margery Daw … kiek-jekiekt, Goldina jefickt …
Sonja, Marina, Cama, frischfein … Marella, Mohrle, Nußgold …
Sahna, Silberstern, delikatess … see-saw knock at my door …
schlüpfrige Bräute, frisch vonne Stange, stehn nich’ lange inne Schlange.
aaa¡Wait for the ¿ricochet! -Andersrum is’ Hexen-Style …
aaaDie Warteschlange-schalange wurde angehalten, ¡Platz zu machen
aaaund sich zum ¿Teufel zu scheren … My, my, my, I’m so upset,
aaaI’m gonna join the resistance … and now I wanna … hold your hand.
aaaaaa„Œwers hellrüchig bün ik all drall un’ dörch,
aaaaaaMaul un’ Klauen ut de Gulaschkanon’ rut“,
aaaaaasecht de Frosch tau den Dorsch …

Durch Dornen zu den Sternen Schröder, shake for me, girl …
die sich immer mehr entfernen Ah, keep it coolin’, baby …
Täter, Opfer, Polizei Oooooh, medication. Medication! Medication!
Die Idylle ist vorbei Oooooh, ammunition. Ammunition! Ammunition!
aaa¡Wait for the ¿ricochet! – Die Entrückten schlagen zurück …
aaaDie Warteschlange-schalange wurde angehalten, ¡Platz zu machen
aaaund sich zum ¿Teufel zu scheren My, my, my, I’m so enraged,
aaagonna join the anarchist resistance … and now I wanna … hold your hand.
aaaaaa„Œwers hellrüchig bün ik all drall un’ dörch,
aaaaaaMaul un’ Klauen ut de Gulaschkanon’ rut“,
aaaaaasecht de Frosch up sien Hochtiet tau den Dorsch,
aaaaaa„in Teilen sehr forsch, um nicht zu sagen zu forsch.“

Bert Papenfuß, Abwärts Nr. 50, Januar 2024

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