Rast am Rand einer grossen wogenden Magerwiese am obern Nozon. Aus magerm Grund solche Üppigkeit. Solcher Reichtum an Kräutern, Düften, Insekten. Die buntesten Vögel sind hier die Schmetterlinge. Zu Hunderten schaukeln sie über den schwankenden Gräsern, ihr Flattern ist fürs Aug ebenso attraktiv wie ihre grelle Farbigkeit. Faszinierend der Kontrast zwischen dieser visuellen Intensität und der Lautlosigkeit des Schmetterlingsflugs. Eigentlich müssten angesichts der hektischen Fortbewegung die gescheckten, gewaltig schlagenden Flügel klappern. Doch das menschliche Ohr hat an dieser Sensation keinen Anteil.
aus: Felix Philipp Ingold: Gegengabe
zusammengetragen aus kritischen, poetischen und privaten Feldern
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