»… ganz unpolitisch zu fragen, ob – wäre der ›Sinn des Lebens‹ in der Tat das Leben selbst – die Kunst – nicht? – der tatsächliche Sinn aller Kunst – und des Künstlichen überhaupt! – sein könnte.«
»Na, komm schon, denk doch mal darüber nach; vielleicht wirst du dir das Ungeheuerliche, das Unverantwortbare dieser Frage noch am ehesten vergegenwärtigen, indem du sie zuendedenkst – aus!«
(Und was soll’s? Als ob die Sinnfrage – die Frage nach dem Sinn – als politische Frage von geringstem Interesse sein könnte! Es sei denn, man dächte sie sich so zurecht!
Wir nämlich sind der Kunst längst ans Lebendigste gegangen, wir haben sie so richtig angepackt, wir wollen sie einfach und nackt, sie aber – Dingsda und Unwesen zugleich – kümmert sich einen Deut darum, geht weiter, wird uns alle überleben. Und das ist auch ihr Sinn; daß sie uns hinter sich läßt obwohl wir sie ersonnen haben.)
aus: Felix Philipp Ingold: Haupts Werk Das Leben
Ein Koordinatenbuch vom vorläufig letzten bis zum ersten Kapitel.
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