Wüste

Titelbild von Juliane Duda zu der Beitragsserie „Felix Philipp Ingold: Haupts Werk“

Die Wüste, obwohl im wesentlichen Leere, lebt: sie lebt von dem, sie lebt durch das, was in ihr fehlt – Anwesenheit derer, die sie durchqueren, ohne heimisch zu werden in ihr.

Was also lebt in dieser Wüste, ist die negative Anwesenheit, die Anwesenheit der Abwesenden, sichtbar und gesichert in der Spur, die – von wem? von dem wohl, der dort ist, wo jene gewesen sind! – als rasch verwehender Schriftzug hinterlassen wird und die, ununterscheidbar, auf Tote wie auf Überlebende verweist.

So lebt die Wüste stetig hin, indem wir sie begehen.

 

aus: Felix Philipp Ingold: Haupts Werk Das Leben
Ein Koordinatenbuch vom vorläufig letzten bis zum ersten Kapitel.

1 Kommentar

  1. WÜSTE

    Die Wüste ist
    eintönig und lebensfeindlich
    denkt man
    doch mit der Zeit
    findet man
    die Fülle in der Leere

    Trennen von Un- und Wichtigem
    unter endlosem Himmel
    und der Wind singt sein Lied

    Oasen sind
    Leben in der Wüste
    und Wüsten sind
    echte Oasen im Leben
    Geheimnisse der Natur
    die atemberaubend berühren

    Sandmeere und Luftbilder
    Zauber ohne Hektik
    Farben wie nirgendwo sonst

    Vieles gibt es dort nicht
    Vieles gibt es nur dort
    Es gibt nichts und alles
    Alles im Nichts
    Man findet entweder gar nichts
    oder sich selbst

    Marguerite Widmer-Stünzi 11/2003

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

„Suppe Lehm Antikes im Pelz tickte o Gott Lotte"

Schottland

schalltot: Hand im Schlot; schon loht Tand.

Michel Leiris ・Felix Philipp Ingold

– Ein Glossar –

lies Sir Leiris leis

Würfeln Sie später noch einmal!

Lyrikkalender reloaded

Luchterhand Loseblatt Lyrik

Planeten-News

Planet Lyrik an Erde

Tagesberichte zur Jetztzeit

Tagesberichte zur Jetztzeit

Freie Hand

Haupts Werk

Gegengabe

0:00
0:00