SCHNEE
Es
aaakommt
aaaaaaaaaanoch
aaaaaaaaaaa aaamehr
aaaaaaaaaaaaaa aaaa aSchnee
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa. aaaaherunter
Als ob der ganze Schnee der auf Rußland fiel
Noch nicht genug wäre
Seit der junge Puschkin
Ermordet auf Befehl des Zaren am Stadtrand
Von Sankt Petersburg
Der Welt Lebwohl sagte mit den Worten:
Es
aaakommt
aaaaaaaaaanoch
aaaaaaaaaaa aaamehr
aaaaaaaaaaaaaa aaaa aSchnee
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa. aaaaherunter
Als ob der ganze Schnee der auf Rußland fiel
Als ob das ganze Blut das in Rußland floß
Noch nicht genug wäre
Seit der junge Puschkin
Ermordet auf Befehl des Zaren
Am Stadtrand von Sankt Petersburg
Der Welt Lebwohl sagte mit den Worten:
Es
aaakommt
aaaaaaaaaanoch
aaaaaaaaaaa aaamehr
aaaaaaaaaaaaaa aaaa aSchnee
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa. aaaaherunter…
Übersetzung: Nikolas Born und Sergio Ramirez
Er war ein Antipoet. Seine Gedichte brechen mit der gehobenen Sprache, mit den Konventionen der Lyrik, mit dem großen Gesang eines Pablo Neruda. Sie heben sich ohne lyrische Überhöhung von der Poesie durch die Alltagssprache ab. Er schrieb, wie man mit dem Nachbarn spricht, aber ironisch, radikal, illusionslos und provozierend. In der Poesie sah Parra die größte Gefahr für die Poesie.
Ankündigung in Peter Salomon: Poesiealbum 361, MärkischerVerlag Wilhelmshorst, 2021
Wer, wie Nicanor Parra, ,Antipoesie‘ schreibt, muß umso genauer wissen, wie Poesie beschaffen ist. In seine Achterbahn einzusteigen lohnt sich – er ist immerhin gemeinsam mit allen Poeten vom Olymp herabgestiegen! Aber Achtung, denn (Anti-) Poesie kann Parra zufolge blind machen, die Polizei verwirren, zu Anfällen, schließlich gar zum Tod führen; aber zum Glück vorher noch die Umwelt retten und die Kahlköpfigkeit bekämpfen.
Nils Bernstein
Parra schreibt, als würde er am nächsten Tag auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.
Roberto Bolaño
Aufmüpfig und respektlos… Anarchist… Antipoet bis zuletzt.
Michi Strausfeld
Ich selbst liebe ihn vor allem wegen seines Humors und weil er an unseren Verstand appelliert… Und all das wird nicht in lyrischen Geheimformeln dargeboten, sondern in Wörtern und Ausdrücken unseres Alltages, im Jargon der kleinen Leute, aus dem sich jede Sprache immer wieder erneuert.
Peter Schultze-Kraft
Er trieb die Entweihung der Poesie so weit, daß er die Grenzen der Literatur zu überschreiten schien.
Federico Schopf
Chile hat einen der größten Schriftsteller seiner Geschichte und eine einzigartige Stimme der westlichen Kultur.
Michelle Bachellet
Nicanor Parras Witz ist oft dicht am Abgrund.
Ingolf Brökel
Parra verschreibt sich, wie kaum ein anderer Dichter, dem Land seiner Geburt: Chile. Er beschreibt mit seinem unabhängigen Geist mitteilsam und zugleich kunstvoll das Los seines Landes. Im Wechsel von Ästhetik und Erkenntnis hat Parra mit Meisterschaft und Humor neue Formen und Inhalte in der Poesie entwickelt, wie beispielsweise Antipoesie, Artefactos, Ökopoesie, Predigten und Visuelle Poesie.
MärkischerVerlag Wilhelmshorst, Klappentext, 2021
Nicanor Parra: Poesiealbum 362 wird von Nils Bernstein und Ingolf Brökel im Baiz am 21.9.2022 vorgestellt.
PARRA hoch drei – eine Variation, mit Gedichten von Nicanor Parra. Film von Doris Streibl
zu AGNUS DEI
für Herrn Nicanor Parra
in Verehrung
Sie fragten das Lamm Gottes
nach der Anzahl der Äpfel
im irdischen Paradies
zu recht. Ich hoffe, Sie erhielten Antwort
und haben die Zahl überprüft.
Sie baten das Lamm Gottes
um die Angabe der Uhrzeit
zu recht. Ich hoffe. Sie erhielten Antwort
und wissen inzwischen, wie spät es ist.
Sie forderten vom Lamm Gottes
die Wolle für einen Pullover
zu recht. Auch ich wünsche,
daß Sie nicht frieren!
Sie forderten für den heiligen Augenblick
des Beischlafs vom Lamm Gottes:
Laß mich jetzt in Ruhe bumsen.
Herr Parra verehrter ich glaube.
Sie waren nicht ganz bei der Sache.
19.5.89
Christiane Grosz
Ingolf Brökel (Text) & Erhard Ertel (Video/Musik)
Trailer zu Häschen in der Grube – Ein Stück Abend aufgeführt am 23. Oktober 2004
Nils Bernstein: Das Innovationspotenzial der Antipoesie
fixpoetry.com, 4.10.2009
– Nicanor Parra zum 99. –
Man hört nie auf
geboren zu werden
daran hat sich Nicanor Parra scheinbar gehalten: Er wird heute 99 Jahre, wohl der zur Zeit Älteste unter den großen Dichtern der Welt.
Parra wurde am 5. September 1914 in der Nähe von Chillán, einer Stadt in Mittelchile, geboren, die für sein ganzes Leben und Wirken wichtig blieb.
Bekannt wurde Parra durch sein zweites Buch, den Gedichtband Poemas y antipoemas, der 1954 herauskam und die Antipoesie verkündete:
Alles ist Poesie
außer die Poesie
Die dort enthaltenen Gedichte brechen mit der erhobenen Sprache, mit den Konventionen der Lyrik, mit dem großem Gesang eines Pablo Neruda.
Achterbahn
Ein halbes Jahrhundert
War die Poesie
Ein Paradies für feierliche Trottel.
Dann bin ich gekommen
Mit meiner Achterbahn
Steigen Sie ein, wenn Sie Lust haben.
Allerdings: ich hafte nicht, wenn Sie am Ende
Aus Mund und Nase bluten.
So klingt das programmatische Antigedicht: Es hebt sich von der ursprünglichen Lyrik durch die Alltagssprache ab, eine lyrische Überhöhung findet nicht statt, man spricht, wie man spricht mit dem Nachbarn, nur: ironisch, radikal, illusionslos und provozierend. Dabei klingt immer ein Witz dicht neben dem Abgrund. Parra gelingt es in seinen Gedichten, allein durch seine „herunter genommene Sprache“, die Ambivalenz seiner Worte, durch Paarung von Wider-Spruch und Kontro-Verse überraschende Einsichten in die Wirklichkeit zu schaffen.
Den Antipoeten hat Parra nie abgelegt: die „Artefactos“, kleine Verse, Sprüche oder Satzgebilde, erscheinen Ende der sechziger Jahre als neue provokante lyrische Form. Redewendungen, Sprüche und Zitate von der Straße, von Häuserwänden, Parks und Klos, aus der Werbung, der Literatur sammelt Parra auf, verändert diese leicht und verdichtet sie epigrammatisch.
Revolution, Revolution
wie viele Konterrevolutionen
begeht man in deinem Namen?
Parra hatte Physik studiert und arbeitete u.a. als Physik-Professor an der Universität in Santiago de Chile. Seine klare und präzise Auswahl der Worte, ihren treffsicheren Einsatz im Bemühen, das Wesentliche zu sagen, erinnert daran, wie auch die „Antipoesie“ selbst. In den 80er Jahren wendet er sich angesichts der globalen Zerstörung der Natur der „Ökopoesie“ zu.
… Sozialisten und Kapitalisten
vereinigt euch
bevor es zu spät ist…
heißt es am Ende eines Gedichts.
Im Jahre 2011 bekam Nicanor Parra die höchste Literaturauszeichnung der spanisch sprechenden Welt, den Cervantes-Preis. Mehrfach wurde er von unterschiedlichen Universitäten für den Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen.
Als ich geboren wurde starb ich
zum Glück bin ich dann auferstanden.
Parra sei Dank –, sonst hätten wir nicht diesen ältesten lebenden Dichter, der am 5. September dieses Jahres in Las Cruses sein hundertstes Lebensjahr lächelnd mit einem Glas Rotwein vollendete.
Parra wurde 1914 in der Nähe von Chillan, einer Stadt in Mittelchile, geboren und wuchs in einer sehr musischen Familie auf, aus der auch die Sängerin Viola Parra hervorging.
Bekannt wurde Parra durch sein zweites Buch, den Gedichtband Poemas y antipoemas, der 1954 heraus kam und die Antipoesie verkündete:
Alles ist Poesie
außer die Poesie
Die Gedichte brechen mit der erhobenen Sprache, mit den Konventionen der Lyrik, mit dem großen Gesang etwa eines Pablo Neruda.
ACHTERBAHN
Ein halbes Jahrhundert
War die Poesie
Das Paradies für feierliche Narren
Bis ich kam
Mit meiner Achterbahn.
Steigen Sie nur ruhig ein
Ich halte den Kopf nicht hin wenn Sie danach
Aus Mund und Nase bluten.
So klingt das programmatische Antigedicht: es hebt sich von der ursprünglichen Lyrik durch die Alltagssprache ab, eine lyrische Überhöhung findet nicht statt, man spricht wie man spricht mit dem Nachbarn, nur: ironisch, radikal, illusionslos und provozierend. Dabei klingt immer ein Witz dicht neben dem Abgrund.
Parra hatte Physik studiert und lehrte, nach umfangreichen Studien und Lehrtätigkeiten in den USA und England, Theoretische Physik an der Universität in Santiago de Chile. Seine klare und präzise Auswahl der Worte, ihren treffsicheren Einsatz im Bemühen das Wesentliche zu sagen, erinnert schon daran, wie auch die Antipoesie selbst.
GEDANKEN
Was ist der Mensch
aaaaafragt sich Pascal:
Eine Potenz mit dem Exponenten Null.
Eins
aaaaaim Vergleich zu Allem
Eins
aaaaaim Vergleich zum Nichts:
Geburt plus Sterben:
Lärm mal Schweigen:
Mittelwert zwischen Allem und Nichts.
Den Antipoeten hat Parra nie abgelegt: die Artefactos, kleine Verse, Sprüche oder Satzgebilde, erscheinen Ende der sechziger Jahre als neue provokante lyrische Form. Redewendungen, Sprüche und Zitate von der Straße, von Häuserwänden, Parks und Klos, aus der Werbung, der Literatur sammelt Parra auf, verändert diese leicht und verdichtet sie epigrammatisch.
Neue Menschen
Neuer Hunger
death has no future
Revolution, Revolution
wie viele Konterrevolutionen
begeht man in deinem Namen?
Das Los Chiles mitteilsam und zugleich kunstvoll zu beschreiben, setzt einen unabhängigen Geist voraus.
Wo die Dichter singen und tanzen
misch dich nicht ein Allende
misch dich nicht ein.
Parra entscheidet sich gegen den politischen Auftritt und für das stille Wirken. In der Pinochet-Zeit bleibt er in Chile. Als Dichter ist er natürlich bemüht, eine andere Bewertung des Sehens und all der anderen Dinge zu verbreiten als die der öffentlichen Meinung, die schnell wechseln kann wie die verkehrten Männer an der Spitze.
Gut
und nun, wer befreit uns von unseren Befreiern.
Parra verschreibt sich, wie kaum ein Dichter, dem Land seiner Geburt.
Wenn er über Frauen und Männern schreibt, die Sehnsucht nach Liebe haben, sich auf Parkbänken herumdrücken, auf Friedhöfen, auf Bahnhöfen, im Stadtgerangel, über Gott und seine Stellvertreter, Leben und Tod, setzt er die Umgangssprache so gekonnt in Verse, dass diese authentisch bleibt. Ein wichtiges Gedicht ist sicher „El hombre imaginario“ („Der erdachte Mann“).
DER ERDACHTE MANN
Der Mann den ich mir erdacht
lebt in einem Landhaus das er sich erdacht
umgeben von Bäumen die er sich erdacht
am Ufer eines Flusses den er sich erdacht
an den Wänden die er sich erdacht
hängen alte Bilder die er sich erdacht
voller Risse und Kratzer die er sich erdacht
von Ereignissen die er sich erdacht
die geschahen in Welten die er sich erdacht
an Orten und zu Zeiten die er sich erdacht
jeden Tag Tage die er sich erdacht
steigt er Treppen hoch die er sich erdacht
tritt auf den Balkon den er sich erdacht
um die Landschaft zu betrachten die er sich erdacht
ein Tal das er sich erdacht
umgeben von Bergen die er sich erdacht
Schatten die er sich erdacht
kommen den Weg entlang den er sich erdacht
stimmen Lieder an die er sich erdacht
beim Tod der Sonne den er sich erdacht
und in den Mondnächten die er sich erdacht
träumt er von der Frau die er sich erdacht
die ihm ihre Liebe gab die er sich erdacht
verspürt er wieder den gleichen Schmerz
das gleiche Vergnügen das er sich erdacht
und wieder schlägt das Herz
des Mannes den ich mir erdacht.
Parras ständiger Kampf gegen die Mittelmäßigkeit und die Provinzialität ist eine der Ursachen für seine Antipoesie.
Antipoesie: Masken gegen Erstickungsgas.
Er sieht gerade „das Poetische“ als größte Gefahr für die Poesie.
Erwarten Sie nichts Konkretes von mir
ich bin nicht gekommen die Bibel lächerlich zu machen
noch der Mona Lisa einen Schnurrbart anzumalen
ein halbes Dutzend Knaller zur Explosion zu bringen
genügt mir.
Immer wieder sucht er neue Wege in der Poesie.
In den 80er Jahren wendet er sich angesichts der globalen Zerstörung der Natur der ,Ökopoesie‘ zu.
Gute Nachrichten:
Die Erde erholt sich
in 1000000 Jahren
Was verschwindet
sind wir.
Und am Ende des Gedichts „Der Christus von El Qui verteidigt sich mit Händen und Füßen“ heißt es:
… Sozialisten und Kapitalisten
vereinigt euch
bevor es zu spät ist…
Die Bedeutung von Parras Werk innerhalb der chilenischen, aber auch der süd-amerikanischen Dichtung ist außerordentlich groß. Auch in den USA sind schon die frühen Antigedichte von William Carlos Williams, Allen Ginsberg und Lawrence Ferlinghetti übersetzt worden. Hans Magnus Enzensberger und Nicolas Born u.a. übertrugen ihn ins Deutsche.
Im Jahre 2011 bekam Nicanor Parra die höchste Literaturauszeichnung der spanisch sprechenden Welt, den Cervantes-Preis. Mehrfach wurde er schon in der Vergangenheit von unterschiedlichen Universitäten für den Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen.
ARS POÈTIQUE
Du silence avant toute chose
et tout le reste es musique
moderniste
Ingolf Brökel, September 2014
Bem.:
Die Gedichte „Achterbahn“, „Gedanken“ und „Der erdachte Mann“ sowie die Artefactos sind Übertragungen von mir. Die Interlinearübersetzungen dazu besorgte Brigitte Klose.
– Der chilenische „Anti-Poet“ Nicanor Parra wird 100 Jahre alt. –
Literatur allein genügt nicht. Mathematik muss dazukommen und vielleicht auch Physik. Imagination und Logik. In Lateinamerika jedenfalls scheint darin eine Art Geheimformel zu liegen – für langes, sehr langes Leben. Der argentinische Schriftsteller Ernesto Sabato, zugleich Mathematiker und Physiker, hat 2011 seinen 100. Geburtstag nur um wenige Wochen verfehlt. Der chilenische Dichter Nicanor Parra aber, auch er Mathematiker und Physiker, hat die Formel nun tatsächlich gefunden: An diesem Freitag wird er 100. So bekannt wie Sabato ist Parra bei uns nie geworden. Aber die Lateinamerikaner verehren ihn als selbsternannten Anti-Poeten. Im Werk von Roberto Bolaño taucht er immer wieder auf, auch in Die wilden Detektive:
Nicanor Parra: Schwuchtel mit echt schwulen Zügen.
Poemas y antipoemas, 1954 erschienen, markiert einen Bruch in der lateinamerikanischen Lyrik. Der Band ist mit Phrasen, Spott und alltäglichem Geplapper durchsetzt, Gedichte wie von der Straße: Doch ganz wollte Parra vom hohen Ton nicht lassen, Gedichte halt und Anti-Gedichte, so wie der Mathematiker das Plus- ebenso wie das Minuszeichen braucht. In „La montaña rusa“ („Achterbahn“) gibt Parra offen den Anti-Poeten:
Ein halbes Jahrhundert
War die Poesie
Ein Paradies für feierliche Trottel.
Dann bin ich gekommen
Mit meiner Achterbahn.
Steigen Sie ein,
Wenn Sie Lust haben.
Allerdings: ich hafte nicht, wenn Sie am Ende
Aus Mund und Nase bluten.
Die Beatniks mochten ihn sofort, Allen Ginsberg und Lawrence Ferlinghetti übersetzten ihn ins Englische. Umgekehrt aber, wie unter guten Kumpels unüblich, hat Parra nichts für sie getan, sondern fürs Übersetzen lieber nach Shakespeare gegriffen. Mit Pablo Neruda muss ihn eine gespannte Freundschaft verbunden haben, er ließ sich von ihm einen Klappentext schenken, nur um diesen in weiteren Auflagen zu streichen. Wie Ohm oder Newton in der Physik als Maßeinheit dienten, sagte er, so diene Neruda als Maßeinheit für Poesie. Klar, Parra hatte keine Lust, seine Gedichte auf der Neruda-Skala messen zu lassen.
Artefactos hätten die Skala sowieso gesprengt. 1973 publizierte Parra kurze Sinnsprüche auf illustrierten Postkarten – zum Verschicken und an die Wand heften. Viel später wurde er dann von einer Boulevardzeitung um einen neuen, exklusiven Artefacto gebeten. Geantwortet hat er mit einer Kritzelei, darauf ein Journalist, der am Galgen baumelt. Kaum war das Militär unter Pinochet an der Macht, wurde die Sammlung Artefactos eingestampft.
Doch Nicanor Parra ging nicht, wie so viele andere Künstler, ins Exil. Er blieb in Chile und durfte seinen Job an der Universität behalten. Politisch ist er nicht so leicht einzuordnen, denn er schaut jeweils von Neuem hin, was er von den Dingen zu halten hat. Sind die Linke und die Rechte vereint, lächelt er einst zynisch, werden sie niemals besiegt sein. Es ist gut, das Parra vor drei Jahren 97 geworden ist, denn sonst hätte er den Cervantes-Preis niemals bekommen. Es ist auch gut, dass er jetzt 100 wird, denn so können sie ihn wieder, wie mehrmals geschehen, für den Literaturnobelpreis nominieren.
Ralph Hammerthaler, Süddeutsche Zeitung 5.9.2014
Nicanor Parra entflieht Ehrungen zum 100. Geburtstag
dpa, 5.9.2014
Arne Dettmann:Der alte Schelm lässt das Feixen nicht
Condor, 1.9.2017
Nicanor Parra – Dokumentarfilm Cachureos von Guillermo Cahn 1981, Teil 1/3.
Nicanor Parra – Dokumentarfilm Cachureos von Guillermo Cahn 1981, Teil 2/3.
Nicanor Parra – Dokumentarfilm Cachureos von Guillermo Cahn 1981, Teil 3/3.
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