Geh, dichte! (X, XI, XII)

Wie den Abgrund vermessen der einen von sich selber trennt! Oder einfach ihn meiden?

Besser noch ihn leugnen!

Da er aber doch nicht wegzudenken ist? Da er klafft und fasziniert?

Ob Sturz oder Flug – der Besserwisser wird’s richten. Der Zufall.

Alles gut! Ein dreistes Glück die Katastrophe.

Und jedes Ende noch ein Grund?

Ja. Nein. Der Abgrund als Festung!

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Enthalten und ausgesetzt zugleich. Das Auge wie der Blick.

Ein Klick und aber lautlos all die Wimpernschläge. Und keiner der nicht so etwas wie Sturm oder Krieg auslöst. Etwas Triftiges. Etwas unabwendbar Kommendes.

Die Ahnung davon dämmert aus den Augenwinkeln. Geht als schiefer Blick zurück ins Gewisse. Vom Irrealen – klick! – in den Realismus.

Womit denn auch manches (das meiste) geklärt ist.

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Am schwersten – am schwierigsten – zu gestehn die Verwandlung. Zu verhandeln nicht.

Das Eine wie’s aus dem Andern bricht und plötzlich steht und stimmt.

Schwer zu glauben was man weiss. Gesehn hat mit eigenen Augen.

Was besticht und gefällt ist immer ein Erstes. Nicht zu verhandeln. Die Verwandlung löscht’s.

Statt dessen Wunder und Monster. Diesmal im Ernst.

 

aus Felix Philipp Ingold: Endnoten
Versprengte Lebens- und Lesespäne

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