Von der Vergangenheit auf Krücken und Bleifuß verfolgt.
Texte aus vierzig Jahren ausgewählt und zueinander und zu Sprachblättern in subjektive Wechselbeziehung gesetzt von Carlfriedrich Claus.
Wer eignete sich besser als Oskar Pastior, eine literarische Publikationsreihe zu eröffnen, die das Buch mit der Compact Disc, das Auge mit dem Ohr verbindet? Man muß Oskar Pastior gelesen und gehört haben. Dazu bietet seine „Gimpelschneise in die Winterreise-Texte von Wilhelm Müller“ eine gute Gelegenheit. Sprachliche Versuche, die Sirenen zu verführen.
„holzrauch über heslach“ ist ein langes, ethnologisches Gedicht. In neun Teilen berichtet es von einem Bezirk im Süden Stuttgarts, wesentlich sprachlich errichtet, seiner Gründung und Besiedlung durch einen Stamm von Katzenartigen, ihren Kämpfen und Ritualen, ihrer Sprache, ihren Drogen und ihrer Musik, bis hin zum Untergang dieser autochthonen Population im Jahre 1979. Dafür bekam Ulf Stolterfoht den Peter Huchel-Preis 2008.
Die einen an-, die andern aufzuregen ist die Mission dieser Räuberpistolen und Seeräubersongs, Anarchie ihre Botschaft, Stabreim und Knittelvers sind ihre Mittel, aber auch das dunkle und trunkne Wort, Rotwelsch und Platt, Kalauer und KO-Schläge, Slam und Slang, der Freibeuterei zur Freude und dem Kapital zum Trotz.
Damit lockt er selbst allerdings Spanner (West) und Nostalgiker (Ost) der alten DDR reihenweise an, wenn er – als Gegenstück zu Wolf Biermanns Bernstein der Balladen – bekannte Situationen und namhafte Zeitgenossen ins Eis der dichterischen Ewigkeit einschließt…