Felix Philipp Ingolds Skorpioversa – Kurz gesagt (Teil 2)

Kurz gesagt (I)
Zur Poetik des Aphorismus

Teil 1 siehe hier

Dem Begriff und der Funktion nach ist der Aphorismus eine Textsorte, die mit minimalem, dabei präzis instrumentiertem Wortaufgebot maximale Wirkung erbringen soll – seine Sprengkraft ist stets auf einen Aha!-Effekt angelegt, auf blitzartige intellektuelle Erhellung, sei’s durch Provokation, Kritik oder Komik, sei’s durch Verblüffung, Belehrung oder Mahnung. Aphorismen können (nach G. C. Lichtenberg) «eine ganze Milchstrasse von Einfällen» mit sich führen und fruchtbar werden lassen. Von Merkversen, Wetterregeln, Kinderreimen oder Werbesprüchen unterscheiden sie sich dadurch, dass sie gemeinhin auf eine überraschende Pointe hinauslaufen, statt bloss allgemeine Erfahrungen und Erwartungen festzuhalten; sie zielen nicht auf Vertrautes, begnügen sich nicht mit dessen Affirmation oder Verteidigung, sie sind unentwegt auf dem Sprung beziehungsweise auf dem kürzesten Umweg zu ungeahnten, vielleicht auch vergessenen Wahrheiten.

Fortsetzung hier

© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

„Suppe Lehm Antikes im Pelz tickte o Gott Lotte"

Problem

Emblemprobe; Mehl und Lehm an der Robe; Pol im Meer; Lob für Lores obere Empore…

Michel Leiris ・Felix Philipp Ingold

– Ein Glossar –

lies Sir Leiris leis

Würfeln Sie später noch einmal!

Lyrikkalender reloaded

Luchterhand Loseblatt Lyrik

Planeten-News

Planet Lyrik an Erde

Tagesberichte zur Jetztzeit

Tagesberichte zur Jetztzeit

Freie Hand

Gegengabe

0:00
0:00