Die Lieblingsgedichte der Deutschen

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Die Lieblingsgedichte der Deutschen

Nickel-Die Lieblingsgedichte der Deutschen

BETRACHTUNG DER ZEIT

Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen;
Mein sind die Jahre nicht, die etwa möchten kommen;
Der Augenblick ist mein, und nehm ich den in acht,
So ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.

Andreas Gryphius

 

 

 

Nachwort

Was bleibet aber, stiften die Hörer
Vox populi ermittelt die Lieblingsgedichte der Deutschen.

Was lässt sich in Erfahrung bringen über den Stellenwert von Lyrik in der Mediengesellschaft, das über die Produzenten- und Rezensentenperspektive, über Lyriknächte und Events in Literaturhäusern und Kultursendungen hinausginge? Ist Dichtung – heute – noch ein „Volksgut“? Jedenfalls starteten im Mai 2000 der Westdeutsche Rundfunk und der Patmos Verlag im Radio, mit Flyern und im Internet eine bemerkenswerte Aktion mit der Frage nach dem „Lieblingsgedicht“ der Hörer und Leser.
Die Sorge, es würde nicht genug Beteiligung geben, das Interesse an Lyrik sei zu gering, erwies sich als unbegründet. Mit circa 3.000 Einsendungen – postalisch, telefonisch oder per E-Mail – wurden die Erwartungen der Initiatoren weit übertroffen: Über 900 Gedichte von knapp 300 Autoren wurden nominiert. Eine Lehrerin schickte ein ganzes Konvolut – die Favoriten ihrer Schüler der 6. Klasse. Der Erfolg der Aktion kam nicht von ungefähr, wenn man bedenkt, dass die Frage nach dem Lieblingsgedicht traditionell immer wieder gestellt wird: an Insider in Literaturzeitschriften oder als Teil von Prominenten-Fragebögen, an Kritiker und Konsumenten, an Schüler und Studierende.
Das Überraschende dieser Auswahl – die „Lieblingsgedichte der Deutschen“ bieten wenig Überraschungen –, es sind fast ausnahmslos Klassiker: weithin bekannte, nicht nur in Werkausgaben verbreitete, sondern auch in Schulfibeln, Haus- und Realienbüchern, Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften vielfach gedruckte, bisweilen vertonte, schon von den Großeltern in deren Schülertagen auswendig gelernte, nicht selten lebensbegleitende Texte, über die sich die Kulturnation lange schon definiert.
Daneben gehört zu solchen Ausschreibungen das Missverständnis, dass viele Hörer – ein „Ritter der erfüllenden Poesie“ ist auch darunter – Gedichte aus eigener Werkstatt einsenden. Andere wiederum griffen über die erwartete deutschsprachige Poesie hinaus: Bibeltexte und chinesische Spruchweisheiten wurden ebenso gewünscht wie Gedichte von Shakespeare, Robert Burns, Percy Bysshe Shelley, James Joyce und Dylan Thomas. Dann Autoren wie Tagore, Giuseppe Ungaretti, Jacques Prévert, der von Reiner Kunze übersetzte tschechische Lyriker Jan Skácel, Wisława Szymborska und die populäre Kanadierin Margaret Atwood. Sie alle konnten unter den Top 100 ebenso wenig berücksichtigt werden wie die Stars der Popmusik: Hier galten die Wünsche unter anderem Jim Morrison, Phil Collins, Depeche Mode, Nina Hagen, den Böhsen Onkelz und den Toten Hosen sowie Eddie Vedder von Pearl Jam. Immerhin machen diese Nominierungen deutlich, dass auch Songtexte als Lyrik wahrgenommen werden. Und weshalb nicht? Bob Dylan gilt seit Jahren als Anwärter auf den Nobelpreis, und 1999 wurde er von Juroren der Zeitschrift Das Gedicht unter die hundert wichtigsten Lyriker des 20. Jahrhunderts gewählt – mit Platz 39 rangiert er noch weit vor Gottfried Benn. Dylan hat mit seinen Texten zu Millionen gesprochen, er gilt als die Stimme der Protestgeneration und Neuschöpfer des „Songs“, viele seiner Verse sind sprichwörtlich geworden.
Davon können zeitgenössische deutsche Lyriker nur träumen. Die Verkaufserwartung ihrer Gedichtbände liegt meist unterhalb der Enzensbergerschen Konstante von 1.354 Exemplaren. Ihre Resonanz ist – wie die Höreraktion des WDR erneut erwiesen hat – bescheiden. Lässt sich daher die Liste der hundert beliebtesten Gedichte als heutiger, zeitgenössischer und zeitgemäßer Kanon deutschsprachiger Lyrik verstehen? Wohl nur bedingt.
In der Liste der Favoriten sind weite Teile deutscher Literaturgeschichte abgedeckt – und doch erweist sich deren Tradierung als brüchig. Spärlich vertreten ist das Mittelalter (durch „Du bist mîn, ich bin dîn“ und Walther von der Vogelweide); das protestantische Kirchenlied fehlt; aus der Frühen Neuzeit wurden die Barocklyriker Friedrich von Logau, Paul Fleming, Andreas Gryphius und Johann Christian Günther gewünscht. Matthias Claudius, dessen Ruhm sich auch auf Vertonungen stützen kann, wird oft gefordert. Die meisten Nennungen erfolgen jedoch bei Goethe und seinen Zeitgenossen, im 19. Jahrhundert bei Eichendorff, Heine, Mörike, C.F. Meyer, ferner Uhland, Platen, Fontane. In der Frühen Moderne Rilke, Trakl, van Hoddis, Schwitters. Dann moderne Klassiker wie Benn, Brecht, Eich, Celan und Bachmann. Von den zeitgenössischen Lyrikern schaffen nur wenige den Sprung auf einen Listenplatz, Hilde Domin und Erich Fried sind oft genannte Autoren. Die meisten anderen bleiben außen vor, ihre Nominierung reicht zur Platzierung nicht aus; betroffen sind neben Ernst Jandl etwa Hans Magnus Enzensberger und Ulla Hahn, Peter Maiwald und Rainer Malkowski. Somit findet die Gegenwartsliteratur keinen Eingang in diese Sammlung.
Dies muss nicht bedeuten, dass den Einsendern die neueste Lyrik nicht bekannt wäre. Ihre mit Verlaub konservative Auswahl bestätigt nur einen Trend, der sich auch für die Literaturwissenschaft belegen lässt: den Trend nämlich, dass nach der Öffnung in den 60er Jahren und nach der Erweiterung des materialen Kanons durch Hereinnahme neuer, experimenteller Schreibweisen und Textsorten und die Formulierung außer-ästhetischer Kriterien (Stichworte Literatur der Arbeitswelt, Dokumentarliteratur, Verständigungstexte) wieder eine Rückbesinnung auf den traditionellen Kernbereich der schönen Literatur erfolgte. Dieser Kernbereich, der bestenfalls an seinen Rändern geringfügig erweitert wurde, widersteht bis heute dem Diffusionsdruck neuer Poesie mit bemerkenswerter Festigkeit – eine Bestätigung für alle jene, die der Gegenwartslyrik eine spezifische Strukturschwäche attestieren. Damit ist die These gemeint, dass die heute geschriebene Poesie deutscher Zunge überwiegend amorph und beliebig sei und mit den Klassikern der Moderne nicht konkurrieren könne.
Wie stellt sich die Frage nach den Lieblingsgedichten der Deutschen zehn Jahre nach der Wiedervereinigung dar? Die Gedichtauswahl lässt keinen nationalen Subtext, keine patriotische Mission erkennen. Was in den Einsendungen zur Sprache kommt, sind überwiegend persönliche Motive, und auch das „Lied der Deutschen“, 1841 von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verfasst, fehlt in dieser Blütenlese. Dass die Ergebnisse der Umfrage repräsentativ sind nur für die Hörer und Leser des Sendegebiets, zeigen die Absender: Hörer aus den neuen Bundesländern haben sich kaum beteiligt. Was hätte wohl eine solche Umfrage damals im Leseland DDR erbracht? Die hier genannten Klassiker des anderen Deutschland geben keine spezifische Antwort auf die Frage nach der deutschen Kulturnation. Brechts Kanonisierung erfolgte – in beiden deutschen Staaten – bereits ab den 50er Jahren, spätestens Ende der 60er Jahre ist er auch in der Bundesrepublik angekommen und gilt allgemein als ,moderner Klassiker‘. Stimmen wie Sarah Kirsch, Reiner Kunze, Günter Kunert leben seit Ende der 70er Jahre im Westen und haben vor allem hier ihre Verlage und ihre Primärrezipienten. Es ist daher kaum interpretierbar, wenn sie vereinzelt nominiert werden. Jedenfalls deutet nichts auf die Integration von Lyrik ostdeutscher Provenienz in einen westdeutschen Kanon hin. Weder Heinz Kahlau noch Peter Huchel noch Büchnerpreisträger Volker Braun und Starlyriker Durs Grünbein haben es auf einen der hundert Listenplätze geschafft.
Eine Hitparade kommt nicht zustande ohne Gleichgesinnte, ohne einen gewissen missionarischen Eifer, ohne organisierte Verbreitung des Gedichtwunsches. Anlässlich dieser Umfrage hat sich spontan ein Loriot-Fanclub konstituiert und den Sender mit dem Wunsch nach Vicco von Bülows berühmtem „Advent“-Gedicht bombardiert; es ist mit Abstand das meistgenannte komische Gedicht eines zeitgenössischen Autors. Leider waren die Rechte dafür nicht zu bekommen, sodass es in dieser Anthologie fehlt. Komik-Klassiker wie Wilhelm Busch und Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz und Eugen Roth, Kurt Tucholsky, Erich Kästner und Heinz Erhardt hingegen belegen die fortdauernde Beliebtheit des von der Literaturwissenschaft lange unterschätzten Genres komischer Dichtung. Der zeitgenössische Klassiker Robert Gernhardt hingegen wurde nicht auf einen Listenplatz gewählt.
Nicht nur Bücher, auch Verse haben ihre Schicksale – und können von unschätzbarer Bedeutung für das Fortleben eines Gedichts sein: „Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr“ oder „Was sind das für Zeiten, wo / Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist“. Solche Zeilen entwickeln ein Eigenleben und können Stellvertreter für ein größeres Ganzes sein, so wie „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ nicht nur für die „Todesfuge“, für Paul Celan und sein Œuvre steht, sondern auch metonymisch für die Lyrik nach Auschwitz und für die belastete deutsche Vergangenheit. Als geflügelte Worte begegnen sie uns in Leitartikeln oder sind Spielmaterial für Buchtitel und Zeitungsüberschriften.
Oft genügen minimale Änderungen, um dem Vers eine neue Bedeutung zu verleihen und ihn ins Heute zu „übersetzen“. Rilkes Vers wird von F.W. Bernstein schlüssig variiert und umschreibt den wachsenden Wohlstand der neuen Bundesrepublik:

Wer jetzt ein Haus hat, baut sich eines mehr.

Solche Komik aber, durch produktiven Umgang mit Dichtung erzeugt, bringt Lustgewinn durch Lachen. Einige der bekanntesten Gedichte dieser Anthologie verdanken ihre Unsterblichkeit nicht zuletzt der Volkspoesie, die nicht müde wird, sich an den Großen abzuarbeiten:

Die Glocke
Loch in Erde
Bronze rin
Glocke raus
BIM BIM BIM

Parodien von Schillers „Glocke“, wie dieser Beitrag einer Hörerin für unsere schnelllebige Zeit, existieren in zig Varianten, genauso wie zu Goethes „Wandrers Nachtlied“ („Über allen Gipfeln ist Ruh“) und seinem „Erlkönig“, der von einem Hörer in einer „motorisierten Fassung“ eingereicht wird; andere versuchen sich an Shakespeares Sonetten, würdigen Otto Graf Lambsdorff im Balladenton oder richten eine Ode an Marcel Reich-Ranicki. Diese Versuche belegen, wie strapazierbar die alten Formen sind, und sie zeigen, dass der unvergleichliche Sound so manchen Gedichts zur Nachahmung geradezu herausfordert: Es gilt nicht nur, das „Zauberwort“ zu treffen, sondern auch Rhythmus, Klang, Melodie und Ton ins Heute zu transponieren. Hohe Dichtung hat dann gar nichts Ehrfurchtgebietendes mehr.
Nicht wenige begründen in einem Begleitschreiben die Wahl ihres Gedichts. Die Standards einer „qualifizierten Begründung“ freilich werden von der Wissenschaft und vom Feuilleton gesetzt, die beide traditionellerweise am wirkungsmächtigsten die Kanonisierung von Literatur betreiben oder verhindern. Kaum einer dieser Lyrikleser aber sucht Anschluss an deren Argumentationen – die intuitive Qualitätsbehauptung soll die Wahl begründen, die persönliche Begegnung mit dem Gedicht ihr Autorität verleihen. Und dennoch bewegt sich der Liebhaber auf gesichertem Terrain, weil sich seine subjektive Wahl auf Texte bezieht, die immer schon kanonisiert sind. Keines der hier vertretenen Gedichte bildet davon eine Ausnahme, jedes hat eine breite Rezeptionsgeschichte, selbst wenn es nur als Ausriss aus der Zeitung oder als Kalenderblatt eingereicht wird.
Manche Einsendung dokumentiert ein „aktuelles Lieblingsgedicht“, wie Helen W. aus Essen schreibt: „Früher hätte ich vielleicht Ringelnatz oder Morgenstern genannt“, jetzt nominiert sie Theodor Storms „Die Stadt“. Das liebste Gedicht kann für jeden Tag ein anderes, ein anderes für jedes Lebensalter sein. Manche Leser haben ihr definitives Gedicht bereits in frühen Jahren gefunden, in der Schulzeit etwa, als der Lehrer „John Maynard“ so eindrucksvoll vortrug, dass sie es gemeinsam auswendig lernten. Daher sind Kanones so wichtig: Sie stiften Kommunikation und Identität. Die Auswahl macht im Übrigen deutlich, was viele von Dichtung erwarten, nämlich Bestätigung, Trost und Lebenshilfe. Hesses Gedicht „Stufen“ etwa, der Spitzenreiter in der Gunst der Einsender, taugt als Wegbegleiter in allen Lebenslagen.
Ein Gedicht kann so zur Lebensregel, zum Wahrspruch werden. Andere verstehen Dichtung als Passepartout für besondere Lebenssituationen: Der gereimte Zweizeiler macht das Liebesbekenntnis leichter. Wer aber die Liebe nicht erfährt, der hat auch kein Gedicht – auf diese einfache Formel lassen sich eine Reihe von Einsendungen bringen, die Prosa nachfragen, etwa aus dem Kleinen Prinze von Antoine de Saint-Exupéry.
Die überwiegende Zahl der Hörerwünsche bezieht sich jedoch auf jene emphatische Form des Gedichts, die spätestens seit der Geniezeit in deutschen Landen kultiviert wird. Die Hoffnung hingegen, die Briefe und Postkarten würden unbekannte Texte zutage fördern und damit den Kanon ergänzen, erfüllte sich nicht, im Gegenteil: Wieder hat sich die Rezeptionstradition durchgesetzt und den materialen Bestand der Lesebücher und Anthologien bestätigt – er führt ein offensichtlich zähes Eigenleben.
Zur Reihenfolge der beliebtesten Gedichte ist anzumerken, dass bei nicht wenigen Autoren sich mehrere Gedichte gegenseitig Konkurrenz machten – was vor allem bei den Gegenwartsautoren dazu führte, dass sie mit keinem Text auf einen Listenplatz kamen. Bei Klassikern wie Goethe und Rilke reichten die zahlreichen Nennungen für mehrere Spitzenreiter aus. Rilkes „Der Panther“ gehört zweifellos zum „Ewigen Vorrat“ deutscher Poesie. Eine Frau aus Bonn schreibt: „Der Dichter ist mir unbekannt!“, gleichwohl aber weiß sie Rilkes Gedicht auswendig herzusagen, mit zwei, drei kleineren Abweichungen gegenüber dem Original. Da kann man wirklich sagen, dass dieses Gedicht innerer Besitz der Leserin geworden ist, wer immer den Text geschrieben hat. Worte prägen, Gedichte stiften Kontinuität, besonders wenn man sie auswendig kann. Sie sind für den Einsender auch dann noch wahr, wenn ihnen keine Realität mehr entspricht.

Genieße froh, was dir beschieden,
Entbehre gern, was du nicht hast.
Ein jeder Stand hat seinen Frieden.
Ein jeder Stand hat seine Last.

Vor siebzig Jahren gab es zur Belohnung für den Vortrag dieser Verse ein großes Stück Kuchen – Gedichte sprechen von Dauer, die Zeiten ändern sich, die Klassiker bleiben auf ihren Sockeln.
Kein Wunder also, wenn es neue Lyrik schwer hat, wenn selbst bedeutende Namen wie Peter Rühmkorf, Friederike Mayröcker oder Paul Wühr außen vor bleiben. Hier zeigt sich, wie unbeweglich der eingeschliffene Kanon gegenüber Neuerungen tatsächlich ist – was Vor- und Nachteile hat. Der Vorteil: Kurzfristige Moden treten nicht in Erscheinung. Der Nachteil: Der Blick wird verstellt auf das, was sich als Neues im literarischen Raum längst etabliert hat.

Lutz Hagestedt, Nachwort

 

Im Sommer 2000

starteten der Patmos Verlag und der WDR Köln eine großangelegte Radio- und Internet-Umfrage. „Wie lautet Ihr ganz persönliches Lieblingsgedicht?“ wurden die Hörer und Leser im Sendegebiet und weit darüber hinaus über mehrere Wochen gefragt. Über 3.000 Antworten gingen per E-Mail, Fax, Telephon, Brief oder Postkarte aus dem gesamten Bundesgebiet, aus der Schweiz, aus den Niederlanden, Irland, China und den USA bei den Veranstaltern ein.
Das Ergebnis nach sorgfältiger Durchsicht und Auswertung des Materials: Über 900 Gedichte von etwa 300 Autoren aus 1.000 Jahren internationaler Lyrikgeschichte sind nominiert worden. Die jeweils höchste Anzahl der Nennungen durch ihre Leser hat dann eine Hitliste der 100 beliebtesten deutschen Gedichte ergeben. So ist eine Auswahl entstanden, die bemerkenswerte Einblicke in das Lese- und Rezeptionsverhalten zeitgenössischer Lyrikliebhaber gewährt und damit die allzeit gestellte Kanonfrage auf ganz persönliche Weise beantwortet. Zugleich versammelt diese Anthologie eine Vielzahl der schönsten und natürlich bekanntesten Gedichte der deutschsprachigen Literatur.

Artemis & Winkler Verlag, Innenklappentext, 2018

Die 100 beliebtesten deutschen Gedichte

wurden in einer breit angelegten Radio- und Internet-Umfrage ermittelt. Aus über 3.000 Einsendungen wurde eine Hitliste erstellt, die einen persönlichen Kanon der Hörer, Leser und Liebhaber stiftet.
Lassen Sie sich überraschen!

Artemis & Winkler Verlag, Außenappentext, 2018

 

 

Ein zeitloser Blick in deutsche Lyrik

In diesem kleinen Gedichtband sind die 100 Lieblingsgedichte der Deutschen gesammelt, die im Jahr 2000 durch eine groß angelegte Internet- und Radioumfrage ermittelt wurden. Das Buch stellt also eine Art Top 100 Hitliste der favorisierten deutschen Lyrik dar und die Gedichte sind dementsprechend nicht nach Autor oder Thema sondern einzig nach Beliebtheit geordnet.
Das schafft einen bunten und abwechslungsreichen Streifzug durch alte und neue deutsche Dichtung, bei dem der aufmerksame Leser sowohl an den Klassikern von Goethe („Der Zauberlehrling“, „Erlkönig“), Schiller („Die Bürgschaft“, „Das Lied von der Glocke“), Rilke („Der Panther“, „Herbst“), Hesse („Stufen“, „Im Nebel“) und noch vielen weiteren vorbeikommt, ihn der Weg dazwischen aber auch so manches Mal zu nicht weniger lesenswerten Versen von etwas unbekannteren Lyrikern führt.
Die Darstellung der Texte ist angenehm schlicht gehalten, hier und da ist zu einem Gedicht eine passende Federzeichnung ergänzend abgebildet.
Ob zum Schmökern, Nachlesen oder Neuentdecken – dieses kleine, inspirierende Werk ist für den allgemein an Gedichten Interessierten auf jeden Fall zu empfehlen.

picasso911, amazon.de, 19.3.2013

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