Autor mit … ohne Werk

Titelbild von Juliane Duda zu der Beitragsserie „Felix Philipp Ingold: Endnoten“

Von Apelles, der als der grösste Bildkünstler aller Zeiten rubriziert wird und während Jahrhunderten für Maler unterschiedlicher Stilrichtungen vorbildlich blieb, ist kein einziges Werk erhalten; sein Rang, sein Ruhm, sein Einfluss waren allein in dem begründet, was über ihn berichtet, behauptet, vermutet worden ist. Falls er nicht, überhaupt, als Legende zu gelten hat; seine Wirkkraft wäre dann tatsächlich „legendär“, pure Fiktion, und der Künstler selbst würde zu einer Kunstfigur mutieren, er wäre, gleichsam, ein kollektives anonymes Werk. Was im Bereich der Philosophie, der Dichtung auf die Mehrzahl der Kyniker und Stoiker zuträfe, auch auf einen Epiktet, einen Lukrez und viele andere unter den Alten, von denen keine einzige eigenhändige Zeile erhalten ist und deren Leben und Werk ausschliesslich durch (meist viel später entstandene) Fremdtexte beglaubigt sind. Hat Aristoteles die sogenannten Vorsokratiker wiederentdeckt oder hat er sie erfunden, um sein eigenes Denken genealogisch zu begründen und herzuleiten?

 

aus Felix Philipp Ingold: Endnoten
Versprengte Lebens- und Lesespäne

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„Suppe Lehm Antikes im Pelz tickte o Gott Lotte"

Person

Sporen (?). – Rosenpore. – Opernsohn! so? er! non per se?..

Michel Leiris ・Felix Philipp Ingold

– Ein Glossar –

lies Sir Leiris leis

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