DIE DRITTE PARZE
Nur zu, die Nächte am PC vertrödelt,
die Phantasie verbrannt im Cyberspace,
das bißchen Ich geduldig eingefädelt
in deine Software – alles nicht so heiß!
Vernetzt zu sein, verkabelt und verblödet –
das alles ist kein Existenzbeweis.
Mit hundert Megahertz kannst du die Zeit verkürzen,
bis dein Programm soweit ist, abzustürzen.
Nur zu, die Kröten auf das Sonderkonto,
du kennst die sanfte und die harte Tour;
du schuftest, legst dich krumm – und pronto:
die Freiheit! Schluß mit der Dressur!
Du langweilst dich? Was soll denn das Lamento?
Der Arzt verschreibt dir sicher eine Kur.
Den langen Tag wird dir die Rente würzen,
und bald wird eine unsichtbare Hand sie kürzen
Wirrwarr!
Ein Wort wie aus dem Chaos geboren in seiner stabreimend grollenden Heftigkeit. Aber ist hinter dieser Fassade nicht auch der erlösende Ausruf „Wie wahr!“ zu vernehmen? Wie Täuschung und Selbsttäuschung, Fehleinschätzungen und versagende Routinen den Alltag bestimmen, das zieht der Dichter so belustigt wie hintersinnig und traurig an mancherlei Beispiel aus dem Hut.
Wären es aber allein diese Beobachtungen – sehr brauchbar für so manches Gedicht. Doch wenn die Hinfälligkeit als Existenzform in Rede steht, das Tänzeln auf dem Hochseil über bodenlosen Abgründen, dann geht es ums Ganze – darum, „die Metaphysik auf kleiner Flamme zu halten“ und selbst dem finalen „Fall des Falles“ ins Auge zu blicken. Wohl dem, der auch in dieser Lage dem Jüngsten Gericht zublinzelt und eine kühle Antwort auf die letzte aller Fragen bereithält: „Wozu das alles?“
Wie in Blauwärts (2013) greifen drei Experten erneut zu Feder, Malstift und Schere: Hans Magnus Enzensbergers Gedichte verbinden sich mit den Bildern von Jan Peter Tripp in der Buchgestaltung von Justine Landat zu einem gemeinsamen Ausritt durch melancholisch beleuchtete Zonen von Bedrohlichkeit, Versagen und (künstlerischem) Gelingen.
Neues vom großen Hans Magnus Enzensberger
(…)
Aber was heißt schon „neu“ bei einem wie Enzensberger! Kaum in sein 91. Lebensjahr getreten, erscheint schon der nächste Gedichtband: Wirrwarr. Bescheiden und kokett zugleich wird dem Titel die Frage nachgestellt „Ob das Gedichte sind?“. Aber ja doch! Man darf sich eben nicht vom Titel irritieren lassen, der hoffentlich nicht die Position des alternden Ichs (den Leser eingeschlossen) meint.
Immerhin besteht Hoffnung: „Das jüngste Gericht läßt auf sich warten“, heißt es im Gedicht „Eventuell“: „Vorläufig bin ich noch da“, und ob am Ende „auf die Vergänglichkeit wirklich Verlass ist“, ist schon eine andere Frage. Denn:
Nur der Tod,
sagen die Sterblichen, sei definitiv.
Doch ob wir beide erwachen,
sobald die Posaune erschallt,
ob wir sie bemerken werden,
unsere Wiedergeburt,
ich und die dunkle Motte dort?
Natürlich sind das Altersgedichte, das klingt dann entsprechend: „Fremdartig ist die Heimat / und kaum zu glauben.“ (Dieselbe Position, die das Ich in Walthers von der Vogelweide berühmter Alterselegie einnimmt.) Aber es wäre nicht Enzensberger, wäre da nicht immer leise Ironie, die den politischen Ernst erst evident macht:
Außer der Ausgangssperre
ist alles wie immer.
Und:
Man hat sich Mühe gegeben,
unendliche Mühe.
(…)
Obwohl man ganz genau wußte,
da war nie ein Triumph in Sicht.
Gerhard Zeillinger, Der Standard, 27.6.2020
Ach, diese Zehnägel
– Bibliophil und skeptisch wie eh und je gegen Metaphysik und Olympiaden: Hans Magnus Enzensberger und sein neuer Gedichtband Wirrwarr. –
Auch als Neunzigjähriger bleibt Hans Magnus Enzensberger behende. Es war schon immer erstaunlich, wie flugs seine Feder über das Papier huschte – wer ihn einmal dabei beobachten konnte, wie er auf einer Tagung oder auf einer Konferenz sitzt und währenddessen großflächig Blöcke und Hefte beschreibt, ist zumindest oberflächlich seinem Geheimnis ein bisschen näher gerückt. Und es kann dabei nur um die Oberfläche gehen.
Dass Enzensbergers aktueller Gedichtband Wirrwarr heißt, ist Teil seines Programms. Gerade Linien versucht er weitgehend zu vermeiden, er liebt Ausfallschritte und Seitwärtsbewegungen, und er liebt die verwinkelten Räume der Sprache. Wenn er aufzählt, wie in anderen Sprachen die Vorstellung eines „Wirrwarrs“ ausgedrückt wird, ist er ganz zu Hause:
hotch-potch, pêle-mêle, holter til bolter, hulter om bulter, overhoop, villervalla, truche y muche, revoltijo, trabalhada, charivari, nerazberika.
Natürlich spielt Enzensberger in seinen neuen Gedichten mit der Haltung, auf das Leben zurückzublicken, und hat dafür den passenden Titel gefunden. Das Verblüffende ist, dass er die Leichtigkeit, die ihn seit jeher ausgezeichnet hat, in unnachahmlicher Weise beibehält – ein bisschen melancholisch unterlegt, ein bisschen nonchalant, und wer will, kann in seinen sprachlichen Gesten auch Fitzelchen jener Weisheit auffinden, die man den Alten gerne unterstellt. Enzensberger eröffnet seinen Band dementsprechend mit Gedichten wie „Imagepflege“ und „Reparaturen“: ironische und selbstironische Selbstvergewisserungen, die sich nicht in irgendwelche Ausreden flüchten, in vorschnelle Hoffnungen auf Rettung oder gar Heil.
Enzensberger weiß, was gespielt wird. Gerade mit „Imagepflege“ kennt er sich aus, und registriert jetzt sachlich, woraus sie in allererster Linie bestand:
Gebürstet hat man, gegurgelt,
gekremt, gewaschen, gefönt,
sich jahrzehntelang tief verbeugt
vor den Zehennägeln.
Und mit souveräner Noblesse zieht er sein Resümee:
Obwohl man ganz genau wusste,
da war nie ein Triumph in Sicht.
Die große Politik, das Umkreisen gesellschaftlicher Fragestellungen ist eindeutig in den Hintergrund geraten. Der Dichter konzentriert sich auf seine unmittelbaren Wahrnehmungen, auf seine Wohnung, auf die nahen Straßenzüge, und auch die Vergangenheit tritt eher beiläufig hervor. Mitunter wandelt er sich auch dem desillusionierten Duktus des alten Benn an – so zählt er zum Beispiel einmal auf, „was es nicht braucht“, und lässt dabei gewisse Erfahrungen Revue passieren:
Olympiaden, Schlafanzüge, unleserliche Beipackzettel, die Wochen der Brüderlichkeit, Winter- und Sommerzeit.
Das, was den Alltag bestimmt, wird spielerisch hin und her gewendet, es wird benannt und dadurch vergrößert, und wie nebenbei scheint hinter allem auch eine Fragwürdigkeit auf. Da fällt der Blick auf die „kostenlose Dünndruck-Bibel“, die „vergeblich“ in der Nachttischschublade des Hotels „auf müde Manager“ wartet, oder es wird nüchtern konstatiert:
Die letzte Instanz ist bloß eine Kneipe,
in der die Anwälte ihre Zeit totschlagen.
Letzte Fragen, das führt Enzensberger in Anläufen und Variationen vor, werden allgemein überschätzt, und auch dem finalen „Fall des Falles“ versucht er, mit eher kühlem Gesichtsausdruck entgegenzublicken.
Schon vor einigen Jahren hat Enzensberger einen ähnlich kostbar aufgemachten Gedichtband veröffentlicht, ebenfalls mit Bildern von Jan Peter Tripp und gestaltet von der Buchkünstlerin Justine Landat. Der Titel lautete damals, 2013, Blauwärts, und die grafische Gestaltung machte in jenem Band weit offensiver auf sich aufmerksam als in dem jetzigen. Tripps hier reproduzierte statische, verrätselte, aber einfache Stillleben entsprechen durchaus den Gefühlsfarben der Enzensbergerschen Gedichte, aber sie bebildern sie nicht einfach nur. Das Buch macht in seiner Eleganz auch als Kunstwerk auf sich aufmerksam. Und das verweist auf die ausgesprochenen Vorlieben dieses Dichters.
Die Aufklärung ist mittlerweile vor allem bibliophil geworden. Das 18. Jahrhundert, Enzensbergers rationales Lieblingsjahrhundert, blitzt manchmal zärtlich in den Gedichten auf. Eines davon trägt einen Titel, der selbst schon ein ganzes Poem ist:
Eine Unterhaltung zwischen Gottfried Wilhelm Leibniz und der Prinzessin Sophie Charlotte von Braunschweig-Lüneburg über den Satz „Es gibt nicht zwey Dinge, die einander gleich sind“.
Der Dichter gedenkt auch, im letzten Gedicht des Bandes mit der Überschrift „Nachtstück“, der vergeblichen romantischen Bemühungen des Malers Adam Elsheimer, der mit 32 Jahren in Rom starb – nachdenklich, nachhorchend, mit dem Blick auf jenen geheimnisvollen Rest, der immer bleiben wird. Das Katastrophische war Enzensbergers Sache nie, immer hat er versucht, dem Tragischen ein Schnippchen zu schlagen. Er bleibt sich auch in diesen Gedichten, angesichts der Zeitläufte und seines langsam biblisch werdenden Alters, programmatisch treu:
Du tätest gut daran, Freundchen,
die Metaphysik auf kleiner Flamme zu halten.
Helmut Böttiger, Süddeutsche Zeitung, 18.2.2020
Wirrwarr von Hans Magnus Enzensberger und Jan Peter Tripp
– Hans Magnus Enzensbergers klingen Gedichte klingen so frisch wie sein Frühwerk vor 50 Jahren. Ihre intensive Wirkung wird durch die Bilder Jan Peter Tripps weiter gesteigert. –
Nimmt ein junger Lyrikleser parallel zum neuesten Gedichtband des neunzigjährigen Hans Magnus Enzensberger seine ersten Bände zur Hand, wird er erstaunliche Entdeckungen machen: Sind die ersten Zeilen seines frühen Gedichts „blindlings“ tatsächlich schon weit über 50 Jahre alt?
Da heißt es:
siegreich sein
wird die sache der sehenden
die einäugigen
haben sie in die hand genommen
die macht ergriffen
und den blinden zum könig gemacht
Bei diesen Versen kann man durchaus an die vergangene (und die kommende) US-Präsidentenwahl denken. Und bei „lies keine oden, mein sohn, lies fahrpläne; sie sind genauer.“ kommt einem Loriots umwerfend komische Umsetzung dieser Aufforderung in Form einer rezensierenden Lesung aus dem Kursbuch der Bundesbahn in den Sinn.
Kann es angesichts einer solchen Aktualität aus dem Werk des jungen Enzensberger – der schon 1963 als 33-Jähriger den Büchner-Preis erhielt – überraschen, auch in seinem neuesten Lyrikband verblüffend aktuelle Bezüge zu entdecken? In dem Gedicht „Weiter nichts“ liest man beispielsweise:
Es ist nur die Witwe des Hausbesitzers,
die im Treppenhaus hustet.
…
Das grüne Männchen leuchtet
und weist hin auf den Notausgang.
Horch, wie der Kühlschrank ächzt!
Er ist leer wie die ausgestorbenen Straßen.
Außer der Ausgangssperre
ist alles wie immer.
Man darf die Entstehungszeit dieser Verse getrost in der Vor-Corona-Zeit ansiedeln – und doch sind in Wirrwarr immer wieder Formulierungen zu finden, die aufmerken lassen und verwundern: ob ihrer nach wie vor jugendlichen Frische, erst recht wegen ihrer vielfältigen Bezugsmöglichkeiten.
Enzensberger geht es um Grundsätzliches – nicht zuletzt bei der Beobachtung der Spezies Mensch:
Überall solche Zweibeiner,
die irgendwohin wollen.
Von wenigen Haaren bedeckt,
tragen sie bunte Sachen,
um nur nicht zu frieren.
…
Manchmal halten sie inne,
als hätten sie etwas vergessen.
Immer wieder kommt es einem in diesem ungemein anregenden Band so vor, als spräche da die Stimme eines noch sehr jungen Dichters, dem man eine große Zukunft prophezeien will.
Die intensive Wirkung der Gedichte wird durch die mehr als kongenialen Bilder von Jan Peter Tripp weiter gesteigert. Schon nach wenigen Seiten hat einen dieses Buch, seine extrem intensive Atmosphäre, in den Bann gezogen.
Ohne Übertreibung kann man diesen Band zu den lesenswertesten dieses Jahres zählen: wegen seiner wunderbaren Ausstattung, aber vor allem wegen der so berührenden wie fesselnden Gedichte im typischen Enzensberger-Idiom.
Andreas Müller, Gießener Anzeiger, 18.6.2020
Gedicht & Bild: Wirrwarr von Hans Magnus Enzensberger und Jan Peter Tripp
– In der zweiten Zusammenarbeit des Dichters und des bildenden Künstlers beeindrucken Tripps Illustrationen mehr als die Lyrik Enzensbergers. –
Von denen, die einstmals die deutsche Literatur repräsentierten, sind heutzutage nur noch zwei Altvordere übrig geblieben: Martin Walser und Hans Magnus Enzensberger. Was sie mittlerweile auszeichnet, sind ihr biblisches Alter und ihre unveränderte Produktivität. Der große Wurf des Alterswerks ist allerdings kaum mehr zu erwarten. Eher schon so ein Band wie Enzensbergers Fallobst, ein im Herbst 2019 erschienenes Notizbuch. Immerhin ist es eine gehörige Leistung, selbst mit 90 Jahren noch Bücher herauszubringen.
Entsprechend wird die pure Existenz des Autors selbst zu einem Verkaufsargument. Enzensberger ist daher, in einem schönen Portrait mit dem Titel „Der Hüter“ vom Künstler Jan Peter Tripp, auf dem Cover seines neuen Buches zu finden. Wirrwarr ist eine Kooperation, oder genauer gesagt: eine Art Neuauflage der Zusammenarbeit zwischen Dichter und Künstler, Wort und Bild wie im 2013 erschienen Band Blauwärts. Tripp ist kein Künstler wie jeder andere: Seine bildnerischen Arbeiten allein sind ein Grund, um sich Wirrwarr zu kaufen. Zu gewissem Ruhm gekommen ist Tripp durch seine Freundschaft mit W.G. Sebald, der über dessen beeindruckende Bildwerke zwei eindringliche Essays verfasst hat.
Die Illustrationen in Wirrwarr zeigen Bilder von Anfang der 1980er Jahre bis zu jüngsten Arbeiten von Tripp, wodurch man einen guten Einblick in seine zwischen Wiener Phantastischem Realismus, Surrealismus und Fotorealismus changierenden Werke bekommt. So sind eine ganze Reihe von Stillleben zu finden, von denen eine merkwürdig morbide Atmosphäre ausgeht. Sie evozieren das autonome Dasein der Dinge und verweisen so auf das in ihnen Absente: den Menschen. Wenn sie sich zu Arrangements gruppieren – so einmal ein Eierbecher, eine leere Flasche und ein Vogelnest –, dann entsteht etwas Geheimnisvolles, vielleicht eine zu dekodierende Botschaft.
Andere Werke zeigen merkwürdige Figuren und Gestalten an rätselhaften Orten, etwa eine Person mit katzenartigem Gesicht in einem nebligen Wald oder bizarre Pulcinella-Figuren mit überalterten Gesichtern und überlangen Nasen, die in weißen Kostümen auf einem nassen Feld stehen. Bestechend sind immer auch Tripps Tierbilder, in diesem Fall etwa der insistente, den Betrachter durchdringende Blick einer Eule, in dem Tripp das sichtbar zu machen versteht, was Sebald „das metaphysische Unterfutter der Realität“ nennt.
Doch wie vergleicht sich die besondere Kunst von Tripp mit der Poesie von Enzensberger? Nun, man kommt nicht umhin, eine markante Diskrepanz zu konstatieren. In gewohnt sachlich-wissendem, zugleich leicht oberlehrerhaftem Tone plaudert der Dichter über dies und das, unter besonderer Berücksichtigung von Altersweisheiten, auf die er freilich weiß Gott Anspruch hat. So blickt sein sarkastischer Blick zurück auf die heutige Jugend, genauer gesagt: die Generation Praktikum in „Die Dreiunddreißigjährige“, die vom Geld der Großmutter leben muss. Eine Versagerin, offenkundig. Oder er beklagt in „Alte Schlager“ den Verfall der Populärmusik, indem er konstatiert, dass die alten „Ohrwürmer / für gewisse Jahrgänge / [immergrün sind.] Die jüngeren vernehmen / in ihren Kopfhörern / bloß schmalzigen Lärm / und scheppernde Reime.“ Man muss keine 90 sein, um diese Diagnose mit Kopfnicken zu bestätigen, doch ein Gedicht darüber wäre ebenso wenig nötig gewesen.
In „Grenzen der Langmut“ wiederum rätselt der frühere intellektuelle Kopf der 1968er Bewegung, ob es „gutgehen kann / auf die Dauer“ mit den beschämend ungerechten sozialen Zuständen in unserer Wohlstandsgesellschaft, um zu fragen:
Oder ob
eines schönen Tages womöglich
uns der Geduldsfaden reißt?
Ja, eine gute Frage, aber das ist weder originell als Zeitanalyse noch sprachlich bemerkenswert. Die Bilder von Tripp sind jedenfalls erheblich beunruhigender und bedenkenswerter als die Poeme von Enzensberger. Wie heißt es doch so schön, und hier besonders treffend: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
Uwe Schütte, Wiener Zeitung, 15.4.2020
Literatur für lange Tage
– Gegen die Langeweile während der Corona-Isolation: eine Auswahl neuer Bücher von Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus München und Bayern. –
Wenn es noch eines letzten Beweises dafür bedurft hätte, dass Dichter prophetische Kräfte haben, hier ist er. Man schlage den neuen Gedichtband Hans Magnus Enzensbergers auf Seite 19 auf:
Es ist nur die Witwe des Hausbesitzers,
die im Treppenhaus hustet.
Ein paar Ameisen tasten sich durch die Ritze.
Das ist nur der Regen,
der auf den Tonnen im Hof trommelt.
Das grüne Männchen leuchtet
und weist hin auf den Notausgang.
Horch, wie der Kühlschrank ächzt!
Er ist leer wie die ausgestorbenen Straßen.
Außer der Ausgangssperre
ist alles wie immer.
Das Einzige, was daran so ungereimt wirkt wie die Verszeilen, ist der leere Kühlschrank. Der Titel des Gedichts macht aber klar, dass auch das kein Problem wäre:
Weiter nichts.
Wer also jetzt nicht Zuflucht bei den Dichtern sucht, wann dann? Es kann nicht schaden, sich über die lokalen Buchhandlungen (die ja telefonisch und online noch Bestellungen entgegennehmen) auch mit dem einen oder anderen Lyrikband auszustatten, zum Beispiel mit neueren Werken von Schriftstellern wie Enzensberger, Philipp Luidl, Lisa Jeschke oder Karin Fellner aus München und Umgebung. Denn wie twitterte doch ihr Kollege Christoph Wenzel vor wenigen Tagen:
Alle Gedichte bleiben geöffnet – auch die hermetischen!
Und hermetisch sind zumindest die von Enzensberger und Luidl ja gar nicht, sondern offen zugänglich. Wirrwarr heißt Enzensbergers Band, so als wolle er auch damit die allgemeine Befindlichkeit beschreiben. Im Parlandoton schreibt er von alltäglichen Täuschungen, von Bürsten und Plagiaten – Gelegenheitsfunde und Einsichten eines 90-Jährigen, der vielleicht selbst jenen von ihm beschriebenen „Reptilien“ gleicht, die „hoffen, die Nachwelt möge sich / an diese alten Herren erinnern“. Dessen kann Enzensberger gewiss sein, doch noch sind seine seherischen Kräfte unverzichtbar – auch wenn man Gedichte wie „Ein ominöser Ratschlag“ nicht ganz so gern liest:
Überall Schilder mit Warnungen,
Verbote und Menetekel!
Sei versichert, daß es
gegen das Unglück
keine Versicherung gibt.
Antje Weber, Süddeutsche Zeitung, 22.3.2020
Gedichtband von Hans Magnus Enzensberger
– Seine klugen Gedanken, Texte, Essays und Gedichte begleiten die deutsche Literatur seit Jahrzehnten. Im letzten Jahr wurde Hans Magnus Enzensberger 90 Jahre alt. Zwei Bücher von ihm erschienen zu seinem Geburtstag: Louisiana Story und Fallobst. Als wäre das nicht schon genug, hat er jetzt gleich nachgelegt: Wirrwarr heißt der neue Gedichtband, garniert mit Bildern von Jan Peter Tripp. –
Wirrwarr! Der Sprachjongleur Hans Magnus Enzensberger wirft ein Wort in die Lüfte. Der Autor blickt auf die Welt und stellt die Zustandsdiagnose. Er, der sich stets nach Ordnung sehnt, Erklärungen sucht für das Durcheinander in der Welt. So versteht Enzensberger sich, seinen Beruf, seine Lebensaufgabe.
Blick auf die Routinen des Alltags
90 Jahre ist er alt, nicht müde und weiterhin entschlossen, sich dem „hotch potsch“, „holter til bolter“, „overhoop“, „villervalla“, „trabalhada“ oder „charivari“ – so heißt „Wirrwarr“ in anderen Sprachen, auszusetzen. Vielleicht macht der weltgewandte und polyglotte Dichter das jetzt weniger gehetzt, weniger gereizt. Aber immer noch staunt er und wundert sich.
IMAGEPFLEGE
Man hat sich Mühe gegeben,
unendliche Mühe.
Immer von neuem die Nase geputzt,
die Augenbrauen gezupft,
die Warze besprochen.
Gebürstet hat man, gegurgelt,
gekremt, gewaschen, gefönt,
sich jahrzehntelang tief verbeugt
vor den Zehennägeln.
Welche Hingabe!
Welche Engelsgeduld!
Obwohl man ganz genau wusste,
da war nie ein Triumph in Sicht.
Hans Magnus Enzensberger betreibt abgeklärte Rückschau auf die Routinen des Alltags. Das hat er immer gerne getan. Bissig, frech, nie ohne Witz, nie ohne Ironie, immer mit einer gut dosierten Portion Sarkasmus und Spott. Der Lyriker, der sich doch eigentlich mehr als Essayist ins politische Weltgeschehen stürzte, mit luziden Aufsätzen, provokanten Kommentaren, kontroversen Debattenbeiträgen, hat nie Feinschliff und Eleganz der Sprache aus dem Blick verloren.
Das Gewohnte hinterfragen
Belohnt wurde er dafür früh: 1963 erhielt Enzensberger den Georg-Büchner-Preis. 33 Jahre war er damals alt. Seinen ersten Gedichtband hatte er 1957 veröffentlicht: Verteidigung der Wölfe – Adornos Diktum zum Trotz, man könne nach Auschwitz keine Gedichte mehr schreiben. Enzensberger tat und tut es, hinterfragt das gewohnt Eingeübte in den Räumen der Gesellschaft.
GRENZEN DER LANGMUT
Die Straßenverkehrsordnung
ist auch nicht die Lösung.
Die zehn Gebote würden uns
vollkommen ausreichen,
hingen nicht überall Blechschilder,
die uns den Heimweg versperren.
Gewiss, es gibt Schlimmeres
unter den Belästigungen,
die wir zu erdulden haben,
der Sozialen Marktwirtschaft halber.
Ob es damit gutgehen kann
auf die Dauer? Oder ob
eines schönen Tages womöglich
uns der Geduldsfaden reißt?
Wer weiß? Kritik an der Gesellschaft über die Sprache, die sie bestimmt. Das ist der besondere Zugriff Enzensbergers auf die sich wandelnden Realitäten der Öffentlichkeit: Herrschaftskritik, Konsumkritik, Gesellschaftskritik – für den Dichter und Denker alles eingeübte Techniken, spielerisch und sprachvirtuos. Seine kleine ,Lyrikapotheke‘ Wirrwarr mit knapp 70 Gedichten hält von all dem und für jede Gemütslage etwas bereit. Nicht immer vollends kreativ inspiriert, viele Texte klingen eher wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Aber gewohnt luftig leicht und durchaus mit Melancholie.
Das Endliche erfassen
GEFÄSSE, TUBEN, KANÄLE
Spürst du nicht,
dass du eine Röhre bist,
nichts weiter,
durch die es tröpfelt,
rinnt, gleitet oder rutscht?
Und dann stockt es,
mitten in der Nacht
auf der Intensivstation.
Nichts kommt mehr.
Du solltest dich wundern,
wie lang das gutging.
Unwahrscheinlich,
von der Milch deiner Mutter,
bis zu dem waagrechten Strich
auf dem grünen Bildschirm.
Wirrwarr – ein Band, der das endliche Zeitgefühl erfasst und dem leisen Ausklang einer bewegten „Sturm und Drang“-Zeit augenzwinkernd zublinzelt. Apropos: Sturm und Drang. Der Dramatiker Friedrich Maximilian Klinger wollte sein 1776 veröffentlichtes, für die Epoche wegweisendes Stück Sturm und Drang eigentlich mit dem Titel Wirrwarr überschreiben, durfte er aber nicht. Der Goethe-Zeit-affine Hans Magnus Enzensberger wird das wissen. Und er darf – natürlich.
Claudia Christophersen, NDR, 18.2.2020
Mit Wortwitz
In ein Genre hat sich Hans Magnus Enzensberger nie zwingen lassen – weder der Roman, noch die Erzählung, noch das Gedicht, noch der Essay wären eine Gattung, mit der man Enzensberger zwangsläufig verbinden würde. Der Grund dafür: er kann alles fantastisch! Letztes Jahr erschien sein später Essay-Band Fallobst. Nur ein Notizbuch, 2020 legt er mit neuen Gedichten nach.
Hans Magnus Enzensberger wurde am 11. November 1929 in Kaufbeuren geboren, wuchs in Nürnberg auf und besuchte dort ein Gymnasium. Als Sohn eines Beamten wurde er zum Beitritt zur Hitlerjugend gezwungen, bald jedoch mit der Begründung, er sei ein Querulant, ausgeschlossen. Sein literarisches Engagement startete in den späten 50er Jahren, als er mit Alfred Andersch für den Rundfunk arbeitete und über ihn Mitglied der Gruppe 47 wurde. Er gehörte zu den bedeutendsten Mitgliedern dieser Vereinigung deutscher Nachkriegsautoren und war nicht nur ein angesehener Schriftsteller sondern auch politisch stets aktiv. Seine teilweise sprunghaften Meinungsänderungen und Wechsel vom einen Lager in das andere brachten ihm in Hinblick auf sein politisches Engagement nicht nur Freunde ein. Auch in seinem vergangenen Buch, Fallobst, wurde er von der Kritik für seine Positionierungen, die früheren Standpunkten wiedersprechen, kritisiert. Seine literarische Bedeutung liegt vor allem in der Begründung des Dokumentarismus in der deutschen Gegenwartsliteratur seiner Generation – nicht zuletzt sei sein beinahe vergessener, einziger Roman Der kurze Sommer der Anarchie zu nennen, in dem er sich mit fast schon enzyklopädischer Leidenschaft dem spanischen Bürgerkrieg widmet. Doch auch in seinen Gedichten, die in vielerlei Hinsicht revolutionär in ihrer Art erscheinen mögen, war das Dokumentieren, das klare Festhalten von Fakten, immer ein zentrales Thema.
Doch wie sieht es in seinem Alterswerk aus? Im vergangenen Jahr erschien ein weiterer Sammelband der zahlreichen Gedichte Enzensbergers, in dem bereits angedeutet wurde, dass 2020 eine Neuerscheinung zu erwarten sei. Enzensberger widmet sich, wie auch im Fallobst, nicht ohne Unterstützung seiner Literatur. Während der Essayband mit Illustrationen von Bernd Bexter veröffentlicht wurde, sind hier Gemälde von Jan Peter Tripp abgebildet, die Enzensbergers Lyrik auf eine überraschende Weise sehr, sehr gut ergänzen. Wer mit Gedichten undurchsichtige Phrasen, ungreifbare Metaphern und manchmal auch ungreifbare Sinnlosigkeit verbindet, der wird von Enzensberger, den man aufgrund seines Alters vielleicht vorurteilsbedingt ins eingestaubte Lager lyrischen Schreibens schieben würde, überrascht werden. Denn nichts an diesen Texten, die sich hier in diesem für Gedichte beachtlich starken Band von 120 Seiten unter dem erwartungsvollen Titel WIRRWARR versammeln, ist in irgendeiner Form klassisch. Enzensberger greift Situationen aus dem Leben, die jeder kennt, und schreibt sie nieder – noch nicht einmal eines wirklich großen Vokabulars bedient sich dieser Altmeister seines Werks, manche Wörter werden sogar wiederholt, doch stutzt man meist kurz vor Ende eines Gedichts, wenn die Wörter, die so überhaupt nicht malerisch, so überhaupt nicht lyrisch erscheinen, auf einmal eine Bedeutung einnehmen, die einen zum Schmunzeln oder gar zum Lachen bringen. Es sind tatsächlich größtenteils heitere, ironische Gedichte, die wir hier finden, und die das Leben in seiner Irrsinnigkeit und seinem „Wirrwarr“ widerspiegeln – es ist ein großer Genuss, diese Verse zu lesen!
Eine kleine Kostprobe: „Imagepflege“:
Man hat sich Mühe gegeben,
unendliche Mühe.
Immer von Neuem die Nase geputzt,
die Augenbrauen gezupft,
die Warze besprochen.
Gebürstet hat man, gegurgelt,
gekremt, gewaschen, gefönt,
sich jahrzehntelang tief verbeugt
vor den Zehennägeln.
Welche Hingabe!
Welche Engelsgeduld!
Obwohl man genau wusste,
da war nie ein Triumph in Sicht.
Doch nicht immer die Pointe muss es sein, die einen erheitert, so kann es auch mitten im Vers sein, dass ein vollkommen überraschender Seitenhieb kommt, wenn z.B. im Gedicht über das Geld auf einmal ein Vers wie dieser kommt:
Es stinkt, klebt und wird oft gewaschen.
Diese kleinen, feinen Witze sind, es, die jeder kennt, aber die in diesen Gedichten noch einmal einen ganz anderen Ausdruck bekommen, weil sie das Einfache, das Belanglose, zu einem immer wiederkehrenden, kleinen Kunstwerk machen, das den Alltag auf diese untypische lyrische Weise verschillert.
Nebenbei gesagt sind diese Gedichte grandios geeignet für den Schulunterricht. Oftmals ergibt sich der Sinn eines Gedichts über den Titel, und dies zu erraten wäre sicher eine gute Aufgabe, um der jungen Generation, bei der sich die Bereitschaft, sich auf Texte dieser Art einzulassen, mit Sicherheit in Grenzen hält, den Sinn von Gedichten ein wenig näherzubringen. Denn es gibt meist einen Sinn hinter den Versen, die so geschwollen und verschwommen daherkommen. Enzensbergers Lyrik macht wirklichen Spaß, und man vergisst, dass man sich gerade mit Gedichten beschäftigt, denn normalerweise entwickelt ein Lyrikband keine Sogwirkung – dieser schon! Man möchte nicht aufhören, man möchte weiterlesen, und deswegen wäre es angeraten, sich gleich einen Sammelband mit Enzensberger-Gedichten anzulegen, damit das Vergnügen und der Spaß nicht so schnell aufhören.
Doch es kann auch anders kommen, in diesem Buch: In den Gedichten, die am Ende von WIRRWARR stehen, und vorrangig mit düsteren Bildern von Jan Peter Tripp ergänzt werden, wird auch der lebensfrohe Enzensberger auf seine mittlerweile 90 Jahre aufmerksam gemacht. Und so verheimlicht dieses jugendlich frische Buch gegen Ende auch nicht, dass es aus der Feder eines gealterten Meisters seines Handwerks kommt:
Diese alten Herren,
jetzt, wo die Tage länger werden
und die Chancen kürzer,
schlurfen sie aus den Spitälern,
aus den Parlamenten,
den Irrenhäusern und Banken.
Sie gehören zu den Reptilien,
schleppen wie Schildkröten
ihre Panzer mit sich herum
und hoffen, die Nachwelt möge sich
an diese alten Herren erinnern.
(Aus „Im Innern des Landes leben sie noch“)
Amazon Kunde, amazon.de, 25.6.2020
Als Lyriker unsterblich
Weitere Beiträge zu diesem Buch:
Carl Wilhelm Macke: Wirrwarr
borromaeusverein.de
Heike Baller: Wirrwarr von Hans Magnus Enzensberger und Jan Peter Tripp
Kölner Leselust, 22.7.2020
Katrin Diehl: Kein bisschen „Wirrwarr“
literaturportal-bayern.de, 19.12.2020
Andreas E. Müller: „Wirrwarr“ von Hans Magnus Enzensberger und Jan Peter Tripp
echo-online.de, 18.6.2020
Walter Delabar: Vom Verteidiger der Wölfe gegen die Lämmer
literaturkritik.de, April 2020
Michael Schreiner: Der Dichter wartet auf das Jüngste Gericht
Augsburger Allgemeine, 26.2.2020
Angelika Brauer: Im Widerspruch zu Hause sein – Porträt des Schriftstellers Hans Magnus Enzensberger
Michael Bauer: Ein Tag im Leben von Hans Magnus Enzensberger
Moritz von Uslar: 99 Fragen an Hans Magnus Enzensberger
Tobias Amslinger: Er hat die Nase stets im Wind aller poetischen Avantgarden
Gespräch mit Hans Magnus Enzensberger (1961)
Hans Herbert Westermann Sonntagsgespräch mit Hans Magnus Enzensberger (1988)
Aleš Šteger spricht mit Hans Magnus Enzensberger (2012)
Steen Bille spricht mit Hans Magnus Enzensberger am 5.9.2012 in der Dänischen Königlichen Bibliothek in Kopenhagen
Hans Magnus Enzensberger wurde von Marc-Christoph Wagner im Zusammenhang mit dem Louisiana Literature Festival im Louisiana Museum of Modern Art im August 2015 interviewt.
Zum 60. Geburtstag des Autors:
Eckhard Ullrich: Von unserem Umgang mit Andersdenkenden
Neue Zeit, 11.11.1989
Zum 70. Geburtstag des Autors:
Frank Schirrmacher: Eine Legende, ihr Neidhammel!
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.11.1999
Hans-Ulrich Treichel: Startigel und Zieligel
Frankfurter Rundschau, 6.11.1999
Peter von Becker: Der Blick der Katze
Der Tagesspiegel, 11.11.1999
Ralph Dutli: Bestimmt nicht in der Badehose
Die Weltwoche, 11.11.1999
Joachim Kaiser: Übermut und Überschuss
Süddeutsche Zeitung, 11.11.1999
Jörg Lau: Windhund mit Orden
Die Zeit, 11.11.1999
Thomas E. Schmidt: Mehrdeutig aus Lust und Überzeugung
Die Welt, 11.11.1999
Fritz Göttler: homo faber der Sprache
Süddeutsche Zeitung, 12.11.1999
Erhard Schütz: Meine Weisheit ist eine Binse
der Freitag, 12.11.1999
Sebastian Kiefer: 70 Jahre Hans Magnus Enzensberger. Eine Nachlese
Deutsche Bücher, Heft 1, 2000
Zum 75. Geburtstag des Autors:
Hans-Jürgen Heise: HME, ein Profi des Scharfsinns
die horen, Heft 216, 4. Quartal 2004
Werner Bartens: Der ständige Versuch der Alphabetisierung
Badische Zeitung, 11.11.2004
Frank Dietschreit: Deutscher Diderot und Parade-Intellektueller
Mannheimer Morgen, 11.11.2004
Hans Joachim Müller: Ein intellektueller Wolf
Basler Zeitung, 11.11.2004
Cornelia Niedermeier: Der Kopf ist eine Bibliothek des Anderen
Der Standard, 11.11.2004
Gudrun Norbisrath: Der Verteidiger des Denkens
Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 11.11.2004
Peter Rühmkorf: Lieber Hans Magnus
Frankfurter Rundschau, 11.11.2004
Stephan Schlak: Das Leben – ein Schaum
Der Tagesspiegel, 11.11.2004
Hans-Dieter Schütt: Welt ohne Weltgeist
Neues Deutschland, 11.11.2004
Zum 80. Geburtstag des Autors:
Matthias Matussek: Dichtung und Klarheit
Der Spiegel, 9.11.2009
Michael Braun: Fliegender Robert der Ironie
Basler Zeitung, 11.11.2009
Harald Jähner: Fliegender Seitenwechsel
Berliner Zeitung, 11.11.2009
Joachim Kaiser: Ein poetisches Naturereignis
Süddeutsche Zeitung, 11.11.2009
Wiebke Porombka: Für immer jung
die tageszeitung, 11.11.2009
Hans-Dieter Schütt: „Ich bin keiner von uns“
Neues Deutschland, 11.11.2009
Markus Schwering: Auf ihn sollte man eher nicht bauen
Kölner Stadt-Anzeiger, 11.11.2009
Rolf Spinnler: Liebhaber der lyrischen Pastorale
Stuttgarter Zeitung, 11.11.2009
Thomas Steinfeld: Schwabinger Verführung
Süddeutsche Zeitung, 11.11.2009
Armin Thurnher: Ein fröhlicher Provokateur wird frische 80
Falter, 11.11.2009
Arno Widmann: Irrlichternd heiter voran
Frankfurter Rundschau, 11.11.2009
Martin Zingg: Die Wasserzeichen der Poesie
Neue Zürcher Zeitung, 11.11.2009
Michael Braun: Rastloser Denknomade
Rheinischer Merkur, 12.11.2009
Ulla Unseld-Berkéwicz: Das Lächeln der Cellistin
Literarische Welt, 14.11.2009
Hanjo Kesting: Meister der Lüfte
Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte, Heft 11, 2009
Zum 85. Geburtstag des Autors:
Arno Widmann: Der begeisterte Animateur
Frankfurter Rundschau, 10.11.2014
Heike Mund: Unruhestand: Enzensberger wird 85
Deutsche Welle, 10.11.2014
Scharfzüngiger Spätaufsteher
Bayerischer Rundfunk, 11.11.2014
Gabi Rüth: Ein heiterer Provokateur
WDR 5, 11.11.2014
Jochen Schimmang: Von Hans Magnus Enzensberger lernen
boell.de, 11.11.2014
Zum 90. Geburtstag des Autors:
Andreas Platthaus: Eine Enzyklopädie namens Enzensberger
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.11.2019
Andreas Platthaus: Der andere Bibliothekar
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.11.2019
Peter von Becker: Kein Talent fürs Unglücklichsein
Der Tagesspiegel, 10.11.2019
Lothar Müller: Zeigen, wo’s langgeht
Süddeutsche Zeitung, 11.11.2019
Florian Illies: Im Zickzack zum 90. Geburtstag
Die Zeit, 6.11.2019
Jörg Später: Hans Magnus Enzensberger wird 90
Badische Zeitung, 8.11.2019
Anna Mertens und Christian Wölfel: Hans Dampf in allen Gassen
domradio.de, 11.11.2019
Ulrike Irrgang: Hans Magnus Enzensberger: ein „katholischer Agnostiker“ wird 90!
feinschwarz.net, 11.11.2019
Richard Kämmerlings: Der universell Inselbegabte
Die Welt, 9.11.2019
Bernd Leukert: Igel und Hasen
faustkultur.de, 7.11.2019
Heike Mund und Verena Greb: Im Unruhestand: Hans Magnus Enzensberger wird 90
dw.com, 10.11.2019
Konrad Hummler: Hans Magnus Enzensberger wird 90: Ein Lob auf den grossen Skeptiker (und lächelnden Tänzer)
Neue Zürcher Zeitung, 11.11.2019
Björn Hayer: Hans Magnus Enzensberger: Lest endlich Fahrpläne!
Wiener Zeitung, 11.11.2019
Wolfgang Hirsch: Enzensberger: „Ich bin keiner von uns“
Thüringer Allgemeine, 11.11.2019
Rudolf Walther: Artistischer Argumentator
taz, 11.11.2019
Kai Köhler: Der Blick von oben
junge Welt, 11.11.2019
Ulf Heise: Geblieben ist der Glaube an die Vernunft
Freie Presse, 10.11.2019
Frank Dietschreit: 90. Geburtstag von Hans Magnus Enzensberger
RBB, 11.11.2019
Anton Thuswaldner: Der Zeitgeist-Jäger und seine Passionen
Die Furche, 13.11.2019
Alexander Kluge und Hans Magnus Enzensberger: „Maulwurf und Storch“
Volltext, Heft 3, 2019
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Nachrufe auf Hans Magnus Enzensberger: Aargauer Zeitung ✝︎ Aufbau Verlag ✝︎ Berliner Zeitung ✝︎ BZ ✝︎ Cicero ✝︎ der Freitag 1 & 2 ✝︎ Die Presse ✝︎ DW ✝︎ Falter ✝︎ FAZ 1, 2, 3, 4, 5 & 6 ✝︎ FR ✝︎ Furche ✝︎ Hypotheses ✝︎ Junge Freiheit ✝︎ junge Welt ✝︎ Lyrikzeitung ✝︎ nd ✝︎ NDR ✝︎ NZZ ✝︎ Rheinpfalz ✝︎ RND ✝︎ Sinn und Form ✝︎ SN ✝︎ Spiegel 1 & 2 ✝︎ SRF ✝︎ Standart ✝︎ Stuttgarter Zeitung ✝︎ SZ 1, 2 & 3 ✝︎ Tagesanzeiger ✝︎ Tagesspiegel ✝︎ taz ✝︎ Welt 1, 2 & 3 ✝︎ ZDF ✝︎ Zeit 1, 2 & 3 ✝︎
Gedenkveranstaltung für Hans Magnus Enzensberger:
Ulla Berkewicz: HME zu Ehren
Sinn und Form, Heft 5, 2023
Andreas Platthaus: Auf ihn mit Gefühl
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.6.2023
Peter Richter: Schiffbruch mit Zuhörern
Süddeutsche Zeitung, 21.6.2023
Dirk Knipphals: Die verwundete Gitarre
taz, 22.6.2023
Maxim Biller: Bitte mehr Wut
Die Zeit, 29.6.2023
Hans Magnus Enzensberger – Trailer zu Ich bin keiner von uns – Filme, Porträts, Interviews.
Hans Magnus Enzensberger – Der diskrete Charme des Hans Magnus Enzensberger. Dokumentarfilm aus dem Jahre 1999.
Hans Magnus Enzensberger liest auf dem IX. International Poetry Festival von Medellín 1999.










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