Für jeden Tag ein Gedicht – ausgewählt und begleitet von Michael Braun
IM MÄRZEN – Im Märzen da reiß ich / den Samt vom Himmel der Sonne / mach ich die Laden dicht ich
AN DIE DEUTSCHEN – noch in den rauchenden / ebenen / unseres ausgelöschten landes / werden die letzten von uns
WÜNSCHELRUTE – Schläft ein Lied in allen Dingen, / die da träumen fort und fort, / Und die Welt hebt an zu singen,
DER MENSCH IST EIN SCHAUM – Der Mensch ist ein Schaum, der bald abfließt, / Eine Blum, die bald absprießt.
FIBEL – 1 / Was war er denn? Er ist gewesen. // 2 / Was tat er denn? In einer Fibel lesen.
DAS KROKODIL – Im heil’gen Teich zu Singapur / Da liegt ein altes Krokodil
DIE TRAURIGE FRAU IN DER UNTERGRUNDBAHN – O wie versunken die Augen, / Hände, sie litten so sehr
DU LIEGST – Du liegst im großen Gelausche, / umbuscht, umflockt. // Geh du zur Spree, geh zur Havel,
VOM EINDRINGEN DES IMPERFEKTS IN DIE GRAMMATIK DES HEUTIGEN TAGES – Die Erde bricht wie Brot.
TRAUMSTADT EINES EMIGRANTEN – Ja, ich bin recht, es ist die alte Gasse. / Hier wohn ich dreißig Jahr ohn Unterlaß...
DER SCHWERE ABEND – Die dunklen Wolken hingen / Herab so bang und schwer, / Wir beide traurig gingen
SPÄT – Der Mittag ist so karg erhellt. / Ein dunkler See sinkt in sein Grab. / Dies ist das letzte Licht der Welt,









