Lyrikschaufenster

Mashup von Juliane Duda zu der Kategorie „adhoc“

adhoc

In den letzten Coronamonaten (gefühlt -jahrzehnten) wurde besonders intensiv an den Objektiven gedreht, geschraubt und etliche Home-Kameras und Videoformate sorgten für lautere Präsenz. Jedes Literaturhaus, jede Lesebühne oder Lyrik Kabinett ersetzte den einsamen Abendfotografen, der wie der Sandmann immer pünktlich zur Vorstellung kam, durch das aufgewühlte Filmteam, daß noch nie am Poesierand gestreamt hatte. Die Stimmung war anfangs unbestimmt und schlußendlich voller Überraschungen. Das hat uns animiert, gemäß unserer archivarischen Goldader die Kanäle der Anderen auf planetlyrik.de zu spiegeln. Angefangen haben wir vor Ort um die Ecke mit dem Lyrikschaufenster vom Haus für Poesie. Dort werden bis zum Ende des Jahres 70 DichterInnen in ca. zehnminütigen Videos über ein Gedicht ihrer Wahl von der lyrikline.org-Plattform sprechen. Die Eigenaufnahmen der Dichterinnen und Dichter – ihr Reservat ihr Reservoir – bilden dabei den experimentellen Kern, den das angeheuerte Produktionsteam grafisch und musikalisch formatiert. Bleibt schlußendlich die Frage, was mit Staatsknete geförderte Neustart-Kultur noch alles anrichtet. Geld hat bekanntlich kurze Beine, aber hoffentlich einen langen Atem beim Abtauchen.

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