USTI NAD LABEM
Hier haben wir
Den Ruf der Freundschaft gehört
Morgens sang ihn
Die Drossel
Auf unserem Zelt
Betrunken vom Licht
Tauchten wir
Unter die Inseln aus Asche
Abends im Pivnice
Gossen wir die Erde
Für Jan Palach
Die taumelnden Worte
Trug der Wind uns davon
Verwandt mit Knastbruder Cervantes, ist für beide die Welt ein magischer Ort. Auf den Schwingen dieser Sichtweise ergeben sich Reitels Gedichte ganz der sinnlichen Wahrnehmung und erzeugen einen magischen Sensualismus, der zugleich bester Journalismus ist: Darstellung des Denkens bis in seine musikalische Artikulation. An diesen Gedichten ist alles wahr und erlebt, bis zur Zwiesprache mit den Schwarzen Schwänen, als Vorboten einer höchst unwahrscheinlichen friedlichen Revolution.
Ankündigung in Jürgen Theobaldy: Poesiealbum 368, MärkischerVerlag Wilhelmshorst, 2022
Ich habe zwei gute Stunden mit diesen so poetischen Texten verbracht, dabei einen wunderbaren Dichter kennen lernen dürfen. Da ist einer auf seine Weise liebend unterwegs, schwelgt in allen Sinnen und läßt die Sprache quellen.
Edwin Kratschmer
Axel Reitel ist ein Dichter, der Liebe noch buchstabieren kann, ohne dahinter zu verschwinden. Berserker im Wort wie Heine und Rimbaud blitzen zwischen den Silben auf. Exkurse in böhmische Landschaften und Atmosphären erinnern an den jungen Reiner Kunze und Freunde.
Susanne Altmann
Die schönste Neuerscheinung des Jahres.
Heinz Czechowski
Andere Gedichte haben Anklänge ans Märchen, an Hölderlin, an Celan, ohne damit den eigenen Ton zu verlieren. Wieder einmal: eine Lyrik zum Angewöhnen.
Alexander von Bohrmann
Reitels Gedichte sind mir nah, weil sie nah am Leben geschrieben wurden und daher eine Höhe erreichen, die man lyrischen Enthusiasmus nennen könnte. Diese Verbindung macht ihn zu einem derer, die sich nicht in Fernsehshows herumtreiben und von denen es in Deutschland schmerzlich wenige gibt: une poèt maudit.
Utz Rachowski
Der genaue Erzähler und sensible Lyriker wird künftig auch mit seinen Liedern zu beachten sein. Seine als Chanson arrangierte Liebeserklärung an „Paris, Paris“ ist ein Ohrwurm. Udo Scheer „Exkursion“ berührte mich besonders.
Hannes Würtz
In der Anspielung auf Ovid und griechische Legenden sehe ich mittels der griechischen Klassik eine Auseinandersetzung mit der deutschen.
Guy Stern
Kein Gedicht bei Axel Reitel, das nicht von existentieller Dringlichkeit wäre.
Marko Martin
Reitels Gedichte wagen vielerlei: Von Liebe – ihrem Beginn, ihrem Ende und all dem Zwischendurch und Danach – zu sprechen ohne die Ausflucht in wohlfeile Ironie oder zynisch abgepolstertes Wehleid. Eine Balance ist hier gehalten, wie sie wohl nur Lebenserfahrung und die ambivalente Freude am womöglich keineswegs rettenden Wort ermöglicht. Dazu eine Selbstreflexion ohne Selbststilisierung: Da streift nämlich kein abgeklärter lonesome wolf durch seine Erinnerungen, sondern ein Dichter, der es noch erst nimmt mit dem Verdichten – und Dank seiner Gegenwarts-Sensibilität einen Sinn bewahrt für die Fortdauer des Vergangenen.
M. M., MärkischerVerlag Wilhelmshorst, Klappentext, 2022
Das PA 369 ebenso den Text des Chansons “Paris, Paris”. Die seinerzeit hochgelobte Einspielung https://www.welt.de/print-welt/article536019/Aus-Plauen.html gibt es hier zum Anhhören:
https://www.youtube.com/watch?v=G4fqU2SmsEQ&t=13s
Viel Vergnügen! “Ein Ohrwurm” immerhin, laut “WELT” und noch heute, laut Zuschriften
Danke!!! Ich freue mich, mein PA hier vorgestellt zu sehen! Das Mashup von Juliane Duda gefällt mir ausgezeichnet!!! Ich habe gleich ein bissel an Apokalypse now denken müssen. Klasse!!! Weiter unten erwähnt ihr auch dankenswerterweise das Lied oder die Hommage an Berlin meiner konzeptionellen Band (gut ausgebildeter Musike*Innen). Ich schicke u.s. den YouTube-Link des Liedes von meinem Kanal dort.
Schönstes Ahoi von der Mierendorf Insel im Norden von Berlin-Charlottenburg, Axel Reitel
https://youtu.be/jYNRjsUQkpU
… gern geschehen. Das YouTubevideo ist eingebunden.