195.
Ist in mir ein Zeichen der großen Welt gezeichnet
dann ist auch das Weite zu suchen
schon in mir vorgezeichnet
und so kommt es
dass auch die Welt wen verloren hat
den es sucht, aber nicht mehr erkennt
denn alle wandeln wir uns im Wandeln…
Und ich habe mich so verwandelt
dass der Tod mich nicht verwandeln kann
denn immer folgte ich dem Erfundenen.
Und was soll ich ihnen raten
den Jungen
und meine Rolle Vollendenden
in hundert Jahren:
Vertraut und ihr werdet finden
und die Wirklichkeit erfinden.
ist schon bemerkenswert: Drei Erzählstimmen begeben sich auf eine Reise durch innere und äußere Landschaften – ein heiliger Narr und Wanderderwisch, ein kleiner altkluger Junge und sein Selbst als abgeklärter und reifer Mann. In der Nachkriegszeit taucht unter den Entwurzelten der verstoßene Mönch Amba Besarion auf, für die Dörfler eine faszinierende wie verstörende Erscheinung, selbstgenügsam, welterfahren und weltentrückt. Der kleine Besik versucht ihm nahe zu kommen, die Rätsel des Amba zu lösen. Er ist sich nicht ganz sicher, ob er sich nicht in jenen Außenseiter selbst verwandelt, der einen scharfen Blick auf Recht und Unrecht hat, auf das Glück im Unglück und umgekehrt. Die drei Stimmen kommentieren, jede auf ihre Weise, das Erhabene und das Lächerliche menschlicher Existenz. Das Buch des Amba Besarion ist ein Buch für lange Abende, ein philosophischer Wegbegleiter und Gewissenserforscher, der das Staubtrockene meidet und die wohlfeilen Antworten verachtet, und immer wieder ein Lächeln hervorzuzaubern weiß.
amazon.de, Buchinformation
Schreibe einen Kommentar