Felix Philipp Ingolds Skorpioversa – Dichterische Philosophie (Teil 1)

Dichterische Philosophie

Der französische Lyriker Roger Munier

 

Weder bei der deutschsprachigen Wikipedia noch auf Planetlyrik ist Roger Munier (1922–2010) auch nur dem Namen nach verzeichnet. Das verwundert bei einem Autor, der rund drei Dutzend Bücher – fast ausschliesslich Gedichte und dichterische Kurzprosa – herausgebracht und sich zudem als kundiger Übersetzer (Heraklit, Angelus Silesius, Roberto Juarroz, Octavio Paz u.a.m.) verdient gemacht hat. Munier war mit René Char und Paul Celan freundschaftlich verbunden, und mehr als das – er war ein Autor von gleichem Rang wie sie, wenn auch von anderer Ausprägung, weniger ausdrucksstark und ganz ohne metaphorischen Überschwang, ein Meister aphoristischer Kürze und Präzision, ein ebenso strenger wie produktiver Entwerfer paradoxaler Phantasielösungen.

Roger Munier gehört zu jenen ganz wenigen Dichtern seiner Generation, die künstlerisch und intellektuell so überragend waren, dass sie im gängigen Literaturbetrieb keinen Platz und keine Anerkennung finden konnten – zu gut, wie man im Tennis bei perfekten, nicht retournierbaren Zauberschlägen zu sagen pflegt.

Zu gut, um gelobt oder gerügt zu werden.

Fortsetzung hier

© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

„Suppe Lehm Antikes im Pelz tickte o Gott Lotte“

Oberon

der Ober (in Berner Robe): geborener Nero!

Michel Leiris ・Felix Philipp Ingold

– Ein Glossar –

lies Sir Leiris leis

Würfeln Sie später noch einmal!

Lyrikkalender reloaded

Luchterhand Loseblatt Lyrik

Planeten-News

Tagesberichte zur Jetztzeit

Tagesberichte zur Jetztzeit

Haupts Werk

Gegengabe

Endnoten

0:00
0:00