Die Farbpalette der Dichtung
Eine kleine koloristische Poetik
Teil 13 siehe hier …
Als koloristischer Schlussakkord dazu folgt hier ein jüngeres Gedicht von Felix Philipp Ingold (aus «Niemals keine Nachtmusik», 2017):
Macht die Nacht die Farben aus – dann
ist es wieder Zeit und sind die Farben eins.
(aus dem Notizbuch eines Malers, anonym, 1942)
Ein Ah! ist der Anfang von allem und heisst
soviel wie Schra … wie Schwarz. Soviel wie nichts. Drin
gehn die Farben unter wenn die Nacht sie dimmt
und … da! … schon sind sie enthalten. Schon bedeuten sie
die ganze Finsternis. Behaupten sich wabernd
in ihrer Sinnlosigkeit. Was übrigens auch für die Vokale
gilt. Für Eh! das nichts von dieser Schwärze
weiss. Für Iii! das s-si-sirenengleich die Morgenröte
auf die Spitze treibt. Für Uh! das ewig grünt und
Oh! das jedem Blau des Himmels gilt. Doch das Ende
von allem ist dann wie immer der morgige Tag
der nur einfach alles Heutige zum Gestrigen macht.
… Fortsetzung hier …
© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik
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