NACHRICHT VON NEUEN STERNEN
die bestimmung der geographischen länge zur see durch
aaaaavergleich
der am sonnenstand ermittelten ortszeit des schiffes mit der
aaaaaan einer
mitgeführten uhr abgelesenen zeit des heimathafens, sagt
aaaaagalilei,
ist wie eine nachricht von neuen sternen:
weder will ich noch werd ich noch kann ich je
das maß verstehn, aus dem die erde fiel
jedes bild kommt verkehrt im auge an,
die sterne bewegen sich nicht
am liebsten rief’ ich sie an
würfe noch steine gegen den himmel
du bist besessen,
sagt der rest
ich mess die hölle, sagt galilei
weder will ich noch werd ich noch kann ich je
das maß verstehn, aus dem die erde fiel.
Kunstvoll und zeitlos und immer auf der Suche nach dem, was überdauert, erzählt Kerstin Preiwuß in ihren Gedichten über Mythen und Landschaften, über Veränderung und Vergänglichkeit. Dabei verleiht sie einem Kreislauf Sprache, in dem Schiff- und Aufbruch sich letztlich bedingen und allein Überlieferungen aus alter Zeit und Erinnerungen an die Kindheit von Dauer künden, einen Bogen schlagen zum Heute und Jetzt.
Connewitzer Verlagsbuchhandlung Peter Hinke, Klappentext, 2006
Verleihung des Anke Bennholdt-Thomsen-Lyrikpreis 2020 an Kerstin Preiwuß am 5.11.2021 im Deutschen Literaturarchiv Marbach
Holm-Uwe Burgemann und Konstantin Schönfelder: VOR|ZEICHEN #07 Kerstin Preiwuß: Auch Dunkelheit kann Wärme sein
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