Ein bischofslilafarbenes Heft.
Empfindungspathos, emotionale Ergriffenheit, abwesende Anwesenheit sind die Stichworte von Kurt Drawert zu Uta Ackermanns Gedichten.
Liebe als Miteinander und Konflikt, als Nahtstelle von Privatem und Gesellschaftlichem, als subjektiver Anspruch und objektive Präsenz: das ist der thematische Rahmen dieser Sammlung.
Kurt Drawerts erstes Buch als zweite Inventur.
Was Kurt Drawert bei einem Villa Massimo Stipendium so einfällt.
Die von Michael Krüger aus dem Gesamtwerk getroffene und thematisch gegliederte Auswahl gibt Auskunft über die vielschichtige, reale und ideale „Heimat“ des Dichters.
So sind nicht nur die Gedichte, die Wladimir Majakowski an und über Frauen schrieb, sondern auch seine Revolutionsgedichte als Liebesgedichte zu lesen.
Drawerts Lyrik, in der das Private allgemein und das Allgemeine privat wird, vermag die Beschaffenheit und Befindlichkeit einer Gesellschaft aufzuspüren, die sich in einem radikalen Veränderungs- und Anpassungsprozess befindet, dessen Ausgang völlig offen ist.