Peter Paul Wiplinger: Lebenszeichen

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Peter Paul Wiplinger: Lebenszeichen

Wiplinger-Lebenszeichen

ANDENKEN AN DICH

ein brief
datiert mit 1910

ein bild von dir
als kleines mädchen

mit einer taube
die du liebtest

ein hochzeitsfoto
du im brautkleid

der stock mit dem du
dann im alter gingst

die augengläser
dein rosenkranz

 

 

 

Angesichts dessen,

daß die Welt und die Menschheit immer wieder vor scheinbar unbegreiflichen Ungeheuerlichkeiten und dem damit verbundenen Wahnsinn der Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung stehen und den Krieg als „Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ akzeptieren, angesichts auch der drohenden totalen ökologischen Katastrophe und der skrupellosen Ausbeutung der Dritten Welt und der damit verbundenen Begleiterscheinung des Verhungerns und des unwürdigen Lebens von Millionen von Menschen fällt es einem, fällt es jedenfalls mir schwer, weiterhin an die Erfüllbarkeit jenes Grundpostulates der Kunst zu glauben, daß eben die Kunst und die Literatur einen Beitrag zur Humanisierung des Menschen, der Gesellschaft, der Welt zu leisten in der Lage sind. Wir wissen nur eines, daß wir an diese Zielsetzung und auch an das Erreichen dieses Zieles weiterhin glauben und dafür eintreten müssen, wenn wir nicht ein wesentliches „Prinzip Hoffnung“ (Ernst Bloch) aufgeben und in totaler Resignation versinken wollen. Vielleicht muß aber die Literatur im Bewußtsein ihüber ihrer Enttäuschung über ihre Ohnmacht und Bedeutungslosigkeit im historischen Prozeß der Menschheit ihre Aufgabenstellung, ihre Vorstellung von Bedeutung und Wirkung neu überdenken und definieren.

Peter Paul Wiplinger, Alekto Verlag, Klappentext, 1992

Peter Paul Wiplinger

bildet mit seinen Gedichten und auch mit seinen Fotografien abgesicherte Freiräume der Stille: kleine unterirdische Gärten, in denen das Wesentliche überdauert. Sein Ringen um Kürze ist nicht nur eine notwendige Arbeit mit dem Ziel, sich selbst und die in ihm zur Form gewordenen humanen Inhalte gegen die alles relativierende, auflösende, einordnende und verharmlosende Alles- und Besserwisserei abzuschirmen; das epigrammatische entspricht zugleich einer ethischen und also eo ipso ästhetischen Anforderung: möglichst viel Leid- und Lebenserfahrung in möglichst wenigen Sprachzeichen festzuhalten. Wiplingers Zeichensprache zielt auf die größtmögliche Dichte der Vermittlung. Seine Gedichte erinnern an die Beschwörungs- und Zauberformeln der Schamanen. In einer Poesie dieser Art offenbart sich ein ganz bestimmtes Lebensgefühl: Es bleibt uns angesichts der allgemeinen Desintegration und Desorientierung keine andere Wahl als die eine, uns – von der Glaubensfähigkeit unserer Phantasie gestärkt – an der archaischen Symbolik unseres Menschsein festzuhalten. Viele ahnen es; Wiplinger weiß es. Und er bringt es fertig, sein Wissen in die Tat der Sprache umzusetzen.

György Sebestyén, Alekto Verlag, Klappentext, 1992

 

Peter Paul Wiplingers Poetik des Humanen

… nicht immer nur denken so denke ich
nicht immer nur reden so sage ich
endlich auch handeln wenn nötig wenn möglich
vielleicht auch ein handeln mit sprache mit wort
etwas wirklich tun gegen den missbrauch der macht
gegen gewalt zerstörung folter und mord gegen den krieg…

Peter Paul Wiplinger: WAS SCHREIBEN-WAS TUN

Diese Verse sind symptomatisch für einen Dichter wie Peter Paul Wiplinger, der sich – nach einer Beurteilung Friedrich Heers – „dem Ganzen stellt“, wobei dieses Ganze „der Mensch, eine offene, nie heilende Wunde“ ist. Das Gedicht wird fortgesetzt. Doch wenn man die angeführten Zeilen gelesen hat, weiß man auch, wer Peter Paul Wiplinger ist und was seinem poetischen Schaffen einen Inhalt verleiht. Wiplinger ist ein österreichischer Poet, der sich selbst auferlegt hat, zu politischen, die Menschenrechte berührenden Fragen nicht zu schweigen, sondern mit seinem dichterischen Wort „gegen den Wahnsinn der Welt“ zu kämpfen.

Was sind Worte ohne ihre ethische Substanz? – Nämlich jene Worte, die nicht nur das Gerüst unserer Sprache, sondern auch das Gerüst unseres Menschseins bilden, ohne das alles in nichts, weil ohne wirklichen Halt, Zusammenhalt, zusammenbricht.

Dieser Satz umschreibt in wenigen Worten die Haltung Wiplingers, der sich in seinem dichterischen Werk zu einem politischen und gesellschaftskritischen Engagement des Schriftstellers bekennt und als solcher leidenschaftlich für die Menschenrechte eintritt. „Es sind Worte, die nur durch Haltung, nur durch existenziellen Vollzug glaubhaft gemacht werden können, ohne diese sonst nichts sind, nichts sind als leere Worthülsen, als Sprache und Sprechen ohne verbindlichen Inhalt“, behauptet Wiplinger und seine Parteinahme gegen jede Form von Intoleranz, gegen Gewalt, Völkermord, Rassismus, Entmenschlichung und Unterdrückung des Menschenrechts legt von dieser Philosophie Zeugnis ab. Solidarität mit den Unterdrückten, Verfolgten, Verletzten, Schwachen bezeichnet den Nervenpunkt seiner Literatur.
Wiplinger gehört zu jenen Autoren, die sich nicht auf einen Themenbereich festlegen lassen. Die Palette seiner literarischen Möglichkeiten reicht vom philosophischen und gesellschaftskritischen Gedicht bis zur politischen Lyrik, vom einfachen Landschafts- und Liebesgedicht bis zur poetischen Meditation. Den Schwerpunkt seiner literarischen Tätigkeit sieht Peter Paul Wiplinger jedoch in der politisch orientierten Lyrik, und darauf geht der vorliegende Beitrag ausführlicher ein. Obwohl die Debatte über die Frage, was eigentlich politische Lyrik ist, zu keinem befriedigenden Ergebnis und zu keiner schlüssigen, allgemeinverbindlichen Begriffsbestimmung geführt hat, ist es doch nicht schwierig ein politisches Gedicht aufgrund seiner Merkmale als solches zu bestimmen:

Gedichte, die auf ihre historisch-politische Situation reagieren und einwirken wollen, und in denen sich Autoren mit ihrer Umwelt auseinandersetzen, in denen gesellschaftliche Inhalte umgesetzt werden, geben sich rasch durch Sprache und Inhalt zu erkennen.

Derartige Gedichte sind in der Lage, „Sachverhalte vorzuzeigen, die mit anderen bequemeren Mitteln nicht vorgezeigt werden können“. Ein politisches Gedicht schreiben, heißt also, sich im Schreibprozess der Realität zu stellen und diese Realität dann als Ergebnis im lyrischen Text aufzuzeigen. Peter Paul Wiplinger tut eben dies. Er sträubt sich heftig gegen jede Art von Literatur, welche die Wirklichkeit nicht offen legt, sondern sie statt dessen in irgendeiner Form zu verschleiern versucht. In seinen literarischen Texten bleibt die politische Dimension weder verborgen noch verschlüsselt. In der gesellschaftlich-politischen Wirklichkeit sieht er eine unabdingbare Voraussetzung seines poetischen Schaffens:

Ich bin ein Realist, der nichts beschönigt, sondern nur auf die Menschheitsgeschichte und den Zustand der Welt verweist […]. Ich bin ein Kämpfer, der leidenschaftlich für Wahrheit und Gerechtigkeit eintritt und Vernunft, Respekt und Toleranz einmahnt, wo immer er muss und wo immer er kann.

Sein dichterisches Wort stellt er in den Dienst des verletzten Menschen, und die politischen Gedichte dienen diesem Engagement wohl am besten. „Stellung nehmen gegen den Missbrauch des Menschen, gegen seine Manipulation, gegen seine bloße Zweckbenützung, das ist nötig, das tut uns not“, schreibt Wiplinger in seinem Essay „Kunst und Ethik“.
Den Höhepunkt seiner durch und durch kompromisslosen, politischen Lyrik bildet der Gedichtband Farbenlehre und andere Gedichte 1967–1987. Wiplinger leistete mit diesem Buch seinen Beitrag zum Gedenkjahr 1988, das der Erinnerung an die rassistische und politische Verfolgung nach dem Anschluss Österreich an Hitler-Deutschland gewidmet war. Von reduzierten Gedichten, reduziert in dem Sinne, dass alles Überflüssige weggelassen ist, von Gedichten als Gerüste des Denkens und Fühlens, von Gedichten gegen das Vergessen spricht Erich Fried im Vorwort zu diesem Band. Die Gedichte, die Wiplinger in diesem Buch vereint, schlagen einen Ton an, der auch in anderen Gedichtsammlungen dieses Dichters erklingt. Menschenrechte, die Nazizeit, in die er hineingeboren wurde und die seine frühe Kindheit geprägt hat, die Aufarbeitung der eigenen Geschichte, das Schweigen über diese Zeit, der Holocaust sind Themen, die sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Schaffen hindurchziehen. Das Nachdenken über den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus ist ein konstantes Leitmotiv seiner politischen Lyrik. Diese zeigt eine dichterische Reaktionsweise, die Kriegserfahrungen nicht ausblenden, nicht verdrängen will, sondern sie aufzugreifen und auszudrücken sucht. Wiplinger wehrt sich aber dagegen, seine Gedichte als Versuche zu der in Österreich ausgebliebenen literarischen Bewältigung der Nazivergangenheit zu deuten. ,Bewältigung‘ ist ein ambivalenter Begriff, der einerseits als geistige Verarbeitung von traumatischen Kriegserlebnissen zu verstehen ist, andererseits aber die Entlastung von Schuldgefühlen und die Erledigung von Tatbeständen, die man im Laufe der Zeit zu den geschichtlichen Akten legen kann, mit einbezieht. Und Wiplingers Gedichte versuchen, gerade dies zu verhindern:

Es gibt keine „Bewältigung“ der „braun beschmierten“ Vergangenheit (NS-Herrschaft und ihre Verbrechen sowie der verbrecherische Krieg) durch Literatur, durch Gedichte, auch und schon gar nicht durch meine […]. Nein, diese meine Gedichte (und Fotografien), wie sie im Fotogedichtband Farbenlehre aufscheinen, sind das Zeugnis meiner Konfrontation mit der NS-Herrschaft und dem Holocaust, konkret mit dem ehemaligen KZ-Mauthausen. Und es ist das Ergebnis einer individuellen Trauerarbeit […]. Etwas anderes aber ist es, immer wieder an diese durch den NS-Terror zugefügten Lebenswunden und an die Opfer zu erinnern und dazu beitragen, daß dieser grauenhafte Abschnitt in der Menschheitsgeschichte und die Schuld der Täter und Mittäter nicht mit Verdrängen und Vergessen(wollen) zugedeckt werden.

Seine Gedichte versteht er als keine Verarbeitung des Erlebten, sondern als dessen Benennung. Dieses unfassbare Verbrechen ist als Vergangenheit nicht zu bewältigen. Wiplinger zeigt es als Gewaltakt gegen die Menschlichkeit, der die Frage aufkommen lässt, ob der Mensch aus dieser grausamen geschichtlichen Erfahrung gelernt hat. Die Antwort auf diese Frage wird im Gedicht „Macht und Ohnmacht“ erteilt:

tatenlos sieht sie jetzt zu
die staatengemeinschaft Europas
wie krieg überzieht dieses land
wie agressoren verfolgen ihr ziel
und antwortet darauf stets nur
mit lahmen protesten und sprüchen
anstatt frieden zu schaffen
anstatt zu stoppen den krieg
militärische terrorverbrecher
zeigen die fratze der macht
staatskonferenzen mit mördern
mit den Hitler’s von heute
das ist die naive diplomatie
schuld und schande Europas
man hat nichts gelernt
aus der eigenen geschichte

Ein großes Leiden an der Zeit, Leiden am Elend der Menschen durch den Krieg, durch falsche Ideale, durch Machtstrukturen ist seinem Werk eingeschrieben. Das besondere Augenmerk des Autors gilt den Opfern des Nationalsozialismus, die er „aus dem schweigen zurückholt / ins wort / ins lebendige dasein / in unser leben / in unser jahrhundert“, so heißt es im Gedicht „An euch Ausgelöschte“.
Wiplingers Poesie ruft zum Widerstand gegen die Verdrängung der Wirklichkeit, Verleugnung der Wahrheit und gegen das Vergessen auf: „nach einer weile / sich erinnern / an das, was man / vergessen wollte“, ist eine der Forderungen, die Peter Paul Wiplinger an sich und seine Dichtung stellt. Er rüttelt an der Vergangenheit, lässt nichts vergessen, vor allem nicht die unbequeme Vergangenheit, die so viele Menschen verblendet hat. Immer wieder erinnert Wiplinger an den NS-Terror, an die Schuld der Täter, an diesen grauenhaften Abschnitt in der Menschheitsgeschichte, den manch ein Gedächtnis so gern loswerden möchte. In seinem Beitrag „50 Jahre danach“ schreibt er:

Es ist ein Teil meines Lebens. Ich bin dadurch geprägt und etwas ist davon noch immer in mir.

1939 geboren, zu einem Zeitpunkt, zu dem Hitler die Tschechoslowakei okkupierte, Polen angriff und das übrige Europa darauf nicht reagierte, zählt sich Peter Paul Wiplinger bewusst zur Kriegsgeneration, so absurd es auch klingen mag, wenn man retrospektiv von einem drei bis sechsjährigen Kind spricht. Der Schriftsteller erinnert sich dunkel an diese dunkle Zeit seiner Kindheit:

Ich erinnere mich an das Dunkel im Raum, wenn wieder einmal das Licht ausgegangen war, im Wohnzimmer und später im Keller: wenn wir voll Angst nebeneinander oder aneinandergepresst da saßen, über uns der Motorenlärm der Flugzeuge und dann das Pfeifen und die Einschläge, und das Zittern der Wände und das unserer Körper […]. Und ich erinnere mich an die Namen von Gefallenen, die man im Radio verlautbarte, aber gleich darauf kamen Siegesmeldungen und Marschmusik. Und ich erinnere mich an Begräbnisse und an Frauen und Mädchen, die plötzlich schwarze Kleider trugen. Und dass man hinter vorgehaltener Hand von Menschen sprach, die in KZs eingeliefert worden waren. Und an zwei im Ort bekannte geistig Behinderte, die plötzlich verschwunden waren. Und dass es Leute gab, die sagten, das sei besser so, auch für sie. Und ich erinnere mich, dass es fanatische Nazis im Ort gab, von denen man nachher, nach dem „Zusammenbruch“ sagte, dass sie Leute denunziert hätten, damals. Und ich erinnere mich und weiß es, dass diese Nazis nie zur Rechenschaft gezogen worden sind […]. Und ich frage mich, warum das so ist, warum das noch immer so ist. Und warum das einst denn so war.

Denjenigen, die von eigener Geschichte immer wieder abzurücken versuchen und ihr schlechtes Gewissen beruhigt schlafen lassen möchten, setzt Wiplinger sein „Immer wieder“ entgegen:

Immer wieder
frage ich mich
wie es gewesen ist
immer wieder
frage ich mich
wie es war
das ausgelöschtwerden
immer wieder
versuche ich
zu begreifen
aber nichts
bringt euch
zurück
ich spüre hass
auf eure mörder
trauer
und verzweiflung
über euer zugrundegehen

Die zwingende Notwendigkeit, für jene zu sprechen, „die verstummt sind, weil man sie gewaltsam zum Schweigen gebracht hat“, hat ihn dazu veranlasst, Gedichte zu schreiben.
„Nach Auschwitz kann man keine Gedichte mehr schreiben“, lautet der bekannte Ausspruch des jüdischen Philosophen Theodor W. Adorno. Peter Paul Wiplinger tut es trotzdem. Den Satz und das darin enthaltene „Dogma“ findet er falsch und unter dem Aspekt der moralischen Auswirkung und Anwendung unannehmbar. Was der Autor meint, ist:

Man darf an Auschwitz nicht vorbeischreiben, denn Auschwitz ist eine Zäsur und Maßstab. Seither gibt es eine neue Dimension des Schrecklichen, was heißt: auch in der Erfahrung des Menschen, der Menschheit.

Wiplingers Schaffen ist von der Überzeugung geprägt, dass man nicht sprachlos sein kann, dass man sich zwischen die Gewalt und die Feigheit stellen und jenen seine Stimme leihen muss, die nicht oder nicht mehr sprechen können. Denn Schweigen heißt mitschuldig werden, zu jeder Zeit und immer und überall.

„Ist es nicht besser“ – fragt das lyrische Ich im Gedicht „Nach Auschwitz“ –

immer wieder zeugniss zu geben
für jede kommende zeit
zu mahnen wachsam zu sein
damit Auschwitz
nicht zur geschichte wird
zum bloßen historischen fall
von Auschwitz reden muss heißen
die wirklichkeit des menschen
zur sprache zu bringen
und eingestehen
dass nicht mehr so ist
und nichts jemals noch sein wird
wie es vor Auschwitz war

In seinem Essay „Was aber können wir tun?“ weist Wiplinger nachdrücklich darauf hin, dass mit dem Wissen um Auschwitz, Treblinka, Bergen-Belsen, Birkenau, Dachau, Mauthausen der bloße moralische Appell nur eine Blasphemie sein kann, wenn er nicht gleichzeitig mit dem Willen und der Verpflichtung zur Aufklärung verbunden ist. Die Dichter sind es, die diese geistig-moralische Verantwortung tragen, weil sie sie auszudrücken, auszusprechen und zu formulieren vermögen.
Angesichts dieser erschütternden Ereignisse, angesichts der Menschenvernichtungsstätten, angesichts der grausamen Bluttaten fällt es zwar schwer, zu sprechen, und auch Wiplinger zögert manchmal:

ich denke und sage
im namen der wahrheit
und komme mir doch
dabei schäbig und arm vor
und denke
die einzig mögliche anmerkung
zu eurer qual und eurem tod
wäre verstummen.

Er sieht aber andererseits, dass ein Verschweigen und ein Sich-Zurückziehen keine Methode bedeuten kann und „wir Dichter brauchen / die das was verschwiegen wird / zur Sprache bringen / die Rebellen sind / und keine Untertanen / die die Freiheit nicht nur besingen / sondern für die Freiheit kämpfen / und gegen jede Erniedrigung sind“. Für Wiplinger ist das schon eine Dichterlüge:

von ewigkeit reden
das zeitlose segnen
den zwiespalt verschweigen
aneinander vorbeilügen
mit der metapher
mit dem gedicht.

Seit mehr als 30 Jahren befasst sich der Dichter mit den Themen Nationalsozialismus, Völkermord und Holocaust. Er befasst sich aber auch mit der traurigen Tatsache, dass viele Österreicher so wenig bereit sind, sich mit diesem schwarzen Kapitel auch ihrer Geschichte auseinander zu setzen:

Da war die Menge
die aufschrie und schwieg;
aber niemand fühlte sich schuldig.
Und niemand bekannte sich später
zu seinem eigenen Ich.
Da war der Tod wieder einmal
ein Meister aus Deutschland.
Und so blieb es bis heute:
Das Grauen von einst
ist längst schon vergessen.
Und Sühne war nie!

Die Kritik des Dichters ist einschneidend: es fehlte und fehlt in Österreich an grundlegender politisch-ideologischer Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. „Die Konfrontation ist mir lieber, als jeder faule Frieden“ beteuert Wiplinger in seinem Gedicht „Erklärung“. Und so rebelliert er gegen „eine Gegenwart, die das Unbegreifliche geschichtlich einfrieren lässt und es auf empörende Weise verfälscht“. Seine einfachen Verse enthüllen das, was von vielen in Österreich verschwiegen wird. Im Gedicht „Österreichischer Geschichtsunterricht“ lässt der Autor sein lyrisches Ich eine scharfe Kritik an österreichischen Verhältnissen üben:

während meiner ganzen
schulischen ausbildungszeit
weder in der volksschule
noch später im gymnasium
habe ich jemals irgendetwas
von KZ und Holocaust
vom Nazifaschismus
von Rassengesetzen
von Verbrechen
gehört

Die allgegenwärtige Kritik in seinem Werk, die gegen ein Tabu verstößt, mit dem viele Österreicher ihr schlechtes Gewissen wegen der faschistischen Vergangenheit zu verdecken versuchen, wird in seinem Land allzu oft als unzulässiger Eingriff in die Angelegenheiten von Einrichtungen, die die Kulturpolitik kreieren, angesehen. Diese Kritik findet der Schriftsteller notwendig,

weil es diese zu kritisierenden herrschenden, ja be-herrschenden „Zustände“ in Österreich gab und gibt. Was man so indifferent als „Zustände“ bezeichnet, das ist jedoch mit verursachenden und handelnden oder nicht-handelnden Personen und Institutionen, mit der Politik, mit der Gesellschaft, mit dem Staat, mit dem ganzen Öffentlichen Leben verbunden. Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus gibt es in Österreich – so wie auch in anderen Ländern – das ist eine unleugbare und leicht feststellbare Tatsache.

Wiplinger gibt sich als Dichter zu erkennen, der gegen alle Verzerrungen von Staats- und Gesellschaftsmacht auftritt, eine Haltung, die im Gedicht „Literarisches Programm“ ihren ausgeprägten Ausdruck findet:

gegen jeden staat
der sich absolut setzt
werde ich widerstand leisten
gegen jede partei
die sich absolut setzt
werde ich widerstand leisten
gegen jede religion
die sich absolut setzt
werde ich widerstand leisten
gegen alle die nach macht streben
nur um macht zu erreichen
werde ich widerstand leisten
mit meinem handeln
mit meinem wort

Dieses Gedicht verweist zugleich auf die wichtigsten Aufgaben, denen jeder Schriftsteller, auch aufgrund der historischen Ereignisse, nachkommen sollte. Von diesen Aufgaben her, für die Interessen des Menschen im Sinne der Unverletzbarkeit menschlicher Lebensgrundrechte, für Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Würde einzutreten, ergibt sich für Wiplinger die Verantwortung des Autors. „Dem Gedicht“ – schreibt Wiplinger in seinem Essay „Nach Auschwitz“ – „ist nicht viel mehr hinzufügen. Es geht um die Positionsbestimmung des eigenen Ich, um die Deklaration meines eigenen, individuellen Standpunktes als Mensch und als Schriftsteller, von dem ich mir wünsche, dass möglichst viele andere Schriftsteller einen solchen Standpunkt einnehmen“. Wiplinger ruft zum Widerstand auf gegen eine Literatur und Schriftsteller, die ihre Verantwortung auf den Bereich der Sprache reduzieren wollen, denn „der Schriftsteller ist für mehr verantwortlich als nur für die Sprache und Literatur. Er ist nicht nur der Kunst verpflichtet, sondern auch der Gerechtigkeit, der Freiheit, den Menschenrechten. Und dies mit seiner Kunst oder auch ohne seine Kunst. Egal wie. Die Verpflichtung jedenfalls besteht, ob man sie wahrhaben will oder nicht. Denn neben dem Wort und über dieses hinaus gibt es noch etwas, das zählt und an dem wir gemessen werden, nämlich: das Handeln!“
Über eine Imagination kann und mag Wiplinger nicht schreiben. Jedes Gedicht, ob ein politisches, ein Landschafts- oder Liebesgedicht, entsteht immer aus einer konkreten Situation heraus:

Ein Gedicht entsteht bei mir vor allem aus einer inneren Notwendigkeit heraus. Es muß mich etwas zu einem Gedicht – ja, zum Gedichtschreiben überhaupt – veranlassen. Es gibt so etwas wie einen Beweggrund, der mich das Gedicht – der mich überhaupt Gedichte – schreiben lässt […] Es kann mich ein ganz persönliches Erlebnis, ein Gefühl, eine Stimmung (Trauer, Melancholie, das Gefühl der Abgeschiedenheit, des Sich-in-der-Welt-Ausgesetzt-fühlens), aber auch ein aktueller Anlaß, der in mir eine Resonanz, eine Reaktion hervorruft, dazu – im wahrsten Sinn des Wortes – bewegen, dass ich mich hinsetze und ein Gedicht schreibe.

Wiplingers Werk besteht zum großen Teil aus Gedichten, die als Ausdruck seiner von den politischen Entwicklungstendenzen verursachten Aufruhr zu verstehen sind. Wiplinger ist keiner der am Rande steht und das Schreckensbild der politischen Wirklichkeit kommentarlos zur Kenntnis nimmt. Ohne verschleiernde Metaphern berichtet er darüber, was er sieht, was ihn in Wut versetzt und seine „schriftstellerische Feder zittern lässt“:

In den politischen Gedichten, in jenen, in denen ich mich über empörende Gesinnungen, Verhaltensweisen, Handlungen oder Handlungsdefizite, über Gesellschaftskonventionen und Gesellschaftslügen, über politische Propaganda, über menschenverachtende Staatsmacht und Machtmissbrauch, über die Lethargie des indifferenten Zeitgenossen bei dessen gleichzeitig auf der Lauer liegenden Aggressivität gegen alles, was schwächer ist als er selbst, aufrege, da kommt mir der Zorn hoch und er schlägt manchmal auch in Hass um, in dem Sinne, dass mir solche „Zustände“, sprich Menschen und deren Praktiken verhasst sind.

Wiplinger ist ein kritischer Dichter, er scheut nie davor zurück, die Dinge, die ihm nicht gefallen, geradewegs beim Namen zu nennen und sie hart zu verurteilen. Seine Gedichte lesen sich oft als Kommentare politischer und sozialer Zustände, die für seine Empörung gesorgt haben. Sie sind ein Beleg dafür, dass die Sünden der Vergangenheit immer noch in seinem Land nachbeben. So kommentiert das lyrische Ich im Gedicht „Heimat, bist du grosser Söhne“ die Laufbahn des ehemaligen NS-Euthanasiearztes Dr. Heinrich Gross, den die Republik mit dem „Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst“ ausgezeichnet hatte:

er ist eine wissenschaftliche kapazität
er ist eine geachtete persönlichkeit
er ist eine stimme in diesem land
er ist eine instanz auf seinem gebiet
er ist der berühmteste gerichtspsychiater
der nachkriegszeit im mittelpunkt der presse
er ist die entscheidungshilfe des richters
die gefürchtete figur des angeklagten
das hindernis für die verteidiger
der letzte trumpf des staatsanwaltes
sein wort bestimmt über jahre und schuld
er hat karriere gemacht und
steht heute an der spitze
von system von staat von gesellschaft
er ist SPÖ mitglied seit langem
er war NSDAP mitglied von anfang an
angefangen hat er mit dem ausstellen
von über 200 totenscheinen
euthanasieerlöster kinder
1942/43 am spiegelgrund in wien
auf pavillon 21 im namen der volksgesundheit
und noch heute arbeitet er
im selben haus wie damals
auch jetzt im auftrag des staates
an der genesung und reinhaltung
der gesellschaft des volkes

Die Tatsache, dass Dr. Gross wegen seiner von Gutachtern konstatierten Altersdemenz verhandlungsunfähig erklärt wurde, und sich so einem Prozess und seiner voraussehbaren Verurteilung entziehen konnte, nennt Wiplinger einen der größten und dunkelsten Schandflecken in der Geschichte Österreichs nach dem Naziterror und nach dem Krieg. Er sieht es als einen Beweis dafür, wie das offizielle Österreich mit seiner eigenen Beteiligung am NS-Regime und dessen Gräueltaten umgegangen worden ist.
Dass Wiplinger nicht bereit ist nennbare Dinge, unter denen er in Österreich leidet, unbenannt zu lassen, zeigt das Gedicht „Österreich heute“:

die jetzt erst recht
parole auf den plakaten
die ausländer raus
parole an den wänden
versteckt und offen
antisemitismus
alltagsfaschismus
als tägliches erlebnis
so viel verlogenheit
so viel heuchelei
so viel machtgier
so viel dummheit
so viel unglaubliches
in diesem österreich

Österreich ist bei Wiplinger zu einem Thema geworden. Seine Gedichte dokumentieren die ständige Auseinandersetzung eines Dichters mit den kulturellen und politischen Ereignissen in seinem Heimatland und geben diesbezüglich seine Emotionen preis:

sich wieder schämen müssen
für seine heimat für sein land
in seinem eigenen innern
in der fremde als gast
ausländerfeindlichkeit
kalte zynische politik
menschenverachtende praxis
anstatt menschenwürdiges tun
in schubhaft genommen
alles was uns nicht passt
wieder einmal säubern das land
wie ja schon einmal geschehen
die staatspropaganda predigt
ein neues Vereintes Europa
welchen eintrittspreis kostet
dieses mal wieder Der Anschluß
O du mein Österreich schmettern
die trompeten der gardemusik
beim staatsakt am staatsfeiertag
auf dem Heldenplatz in Wien
sich wieder einmal schämen müssen
für dieses land für das was geschieht

Das oben angeführte Gedicht aus dem Band Splitter, besticht durch seine direkte Benennung konkreter sozial-politischer Probleme, in denen sich erschreckende Parallelen zu „damals“ abzeichnen. Ähnliche – auf die politische Situation in Österreich zurückführende – Ängste werden auch im „Heimatgedicht“ formuliert:

hinter der maske
des biedermanns
lauert noch immer
der nationalismus
die unduldsamkeit
gegen einen jeden
der anders ist
als die norm
mit der faust kräftig
auf den tisch gehaut
als wahrheitsbeweis
abends am stammtisch
große worte darüber
wie denn das alles ist
das Ausländergesindel
die Heimat Österreich
die Kirche der Staat
die Wirtschaft das Volk
die Verbrecher da oben
die Kleinen da unten
dann ein schluck bier
das lachen von allen

Wiplinger betont aber nachdrücklich, keinen Österreichhass zu empfinden:

Ich […] habe keinen Österreichhaß. Meine emotionale Grundhaltung ist die Wut, der Zorn, auch die Besorgnis. Meine Kritik ist grundlegend(er), weil werte-bezogen. Meine Ansatzpunkte und Kriterien sind (ethisch-) „moralisch-politischer Natur“. Das ist etwas ganz anderes. Da geht es mir um die Verlogenheit und Falschheit an sich, um die Täuschung des Menschen, um die Anmaßung der Politik dem Staatsbürger gegenüber, um die Unzumutbarkeit, um den Niveauverlust, um die Preisgabe von Würde und Wert, von Wahrheit und Gesinnung, von Aufgabe von Haltung und echter Verantwortung; um Enttarnung und Sichtbarmachung; stets im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Lethargie. Es geht um Bewusstlosigkeit, im Gegensatz zu einem politisch-demokratischen Bewusstsein. Ich bin ein Moralist, kein Zyniker.

Wiplingers Poesie zielt auf einen Kontakt mit der Gesellschaft hin, um dort eine konkrete Wirkung zu erlangen: dem Menschen von heute die Wahrheit zu sagen, ihn aus seiner Gleichgültigkeit zu reißen und zum Nachdenken zu bringen, dem Menschen von heute „seinen Zustand des Ausgeliefertseins“ bewusst zu machen. „Still und zielbewusst rebelliert Peter Paul Wiplinger gegen eine Welt, die ihre eigene Grausamkeit als Fügung des Schicksals hinnimmt“. Und er versteht es, die Grausamkeiten dieser Welt spürbar werden zu lassen. Seine Gedichte versetzen manchmal in Schrecken, er nimmt es aber in Kauf in der Hoffnung, dem Menschen beibringen zu können, dass die Bedrohung weiter besteht, genauso wie damals und dort, dass jeden Tag eine neue, so oft mit Blut beschmierte Geschichte geschrieben wird:

Immer sind gleichzeitig Schrecken, Gewalt, Mord und Totschlag in der Welt präsent. Und die Mörder tragen nicht nur Kampfuniformen, sondern elegante Anzüge und teure Krawatten.

Angesichts der Beobachtung, dass Hass, Gewalt, Machtgier und soziales Desinteresse stärker in der Menschheitsgeschichte verwurzelt sind als der Wille zum friedlichen Miteinander, fällt es Wiplinger schwer, zu glauben, dass man eben mit dem literarischen Wort den Menschen, die Gesellschaft, die Welt humanisieren kann. „Ein Gedicht ist kein Ausweg aus der Misere“, heißt es auch in seinem Gedicht „Das letzte Lied“. Wiplinger weiß also um die Ohnmacht der Literatur im Prozess der Weltbesserung, wozu er sich aber eindeutig bekennt, ist die aufklärerische Absicht und Informationsfunktion der literarischen Tätigkeit:

Die Literatur kann das Unmögliche – die Welt zu verbessern – nicht möglich machen. Aber sie kann aufrufen zur Wachsamkeit gegenüber dem Missbrauch der Macht, sie kann mahnen zur Toleranz, zur Vernunft und sich gegen Fanatismus und Unterdrückung (der Meinungsfreiheit / der Lebensfreiheit) stellen. Sie kann Widerstand leisten. Dummheit kann sie aber nicht beseitigen, Verdummung nicht aufhalten […]. Vielleicht kann sie den einzelnen Menschen bessern im Sinne der Sensibilisierung und Aufklärung. Das ist ein Auftrag und Ziel von Literatur, kann das jedenfalls – auch wenn es kein Gebot ist – sein: dem Menschen von heute seinen Zustand des Ausgesetztseins zu vergegenwärtigen.

Er beharrt auf seinem Standpunkt, dass diejenigen, die das Sprachvermögen haben, nicht darauf verzichten können, die Gesellschaft und das Miteinanderleben humanisieren zu wollen, auch wenn sie mit ihren Ideen und ihrem Engagement scheitern oder gescheitert sind. Als Postulat, als Utopie, im Glauben an die Möglichkeit müssen sie ihre Position des Verändernwollens – trotzdem – aufrecherhalten. Das ist die Aufgabe des engagierten Schriftstellers als Person. Der Dichter darf also die Hoffnung nicht aufgeben, eine persönliche Utopie, die sich in folgenden Versen manifestiert:

eines tages
auferstehen
nicht mehr
gebunden
nicht mehr
geschlagen
nicht mehr
geschändet
eines tages
auferstehen

Die Wirksamkeit von Literatur sieht Wiplinger darin gesichert, dass sich der Schreibende als Einzelgänger begreift und stets eine distanzierte Haltung der kritischen Opposition einnimmt, sich den übergeordneten Prinzipien menschlicher Grund- und Freiheitsrechte unterstellt und beängstigende Zeittendenzen zum Ausdruck bringt. Im Gedicht „Aufruf“ fordert Wiplinger:

Auf
zum gemeinsamen Widerstand.

Niemand
hat mehr das Recht
zu schweigen.

Niemand
hat mehr das Recht
beiseitezuschauen.

Niemand
hat mehr das Recht
nur auf sein eigenes Ich.

Wir sind
allen verpflichtet

In seinen zahlreichen theoretischen und polemischen Texten verweist Wiplinger wiederholt auf den Stellenwert des Schriftstellers, den er als einen politisch denkenden und handelnden Menschen sieht:

Den Beruf des Schriftstellers ausüben bedeutet für mich, nicht im Elfenbeinturm der schönen Künste zu sitzen und sich zurücklehnen in eine Beobachterposition […]. Der Schriftsteller ist kein Privatmensch, jedenfalls nicht nur, sondern eine öffentliche Person, daraus kommt ihm erhöhte Verantwortung zu. Eintreten für Menschenrechte, Minderheiten, gegen jede Form der Gewalt und Unterdrückung, des Machtmissbrauchs und der Manipulation des Menschen.

Der Dichter darf nicht schweigen, „während draußen / der krieg tobt / irgendwo wieder / auf dieser welt / menschen elend / zugrundegehen / diktaturen / die freiheit / gewaltsam / unterdrücken“. Immer wenn der Mensch und seine Rechte mit „Füßen getreten werden, im Namen der Freiheit und als Beweis für Ordnung und Stabilität“ darf der Schriftsteller nicht abseits stehen, sich der Diskussion verweigern und der Mitverantwortung zu entziehen. Ganz im Gegenteil, er hat seine Stimme als Mahnung zu erheben, und mit seinem dichterischen Wort zu kämpfen. Das Wort hat bei Wiplinger einen neuen Standpunkt gefunden – „das Wort als treffende Vokabel, als Waffe, oder als Spracherlebnis… als ,Lebenszeichen‘ gegen das Inhumane, gegen die Lüge, gegen das Verschweigen“. Sein schriftstellerisches Credo hat Peter Paul Wiplinger eindeutig formuliert:

Mir geht es als Schriftsteller und Dichter darum, den brennenden, aktuellen Fragen nicht auszuweichen, mich ihnen zu stellen, sie aufzuzeigen, sie nicht aus und von der Literatur fernzuhalten, sondern mich literarisch damit auseinanderzusetzen.

Das ist das Anliegen des Autors.

Es geht also um die Mitgestaltung eines gesellschaftlichen Bewusstseinsprozesses – betont Wiplinger – aus dem Handlungsansätze abgeleitet werden sollen und müssen. Der unterdrückte Mensch ist und bleibt, muss ein Thema bleiben für die Literatur.

In seinem Werk kommt das deutlich zum Ausdruck.

Arletta Szmorhun

 

Peter Paul Wiplinger in der Dokumentation Gesichter der Donau

Fakten und Vermutungen zum Autor + Archiv 1 & 2 + Kalliope +
FacebookBegegnungen + Ehrenzeichen 12

 

Peter Paul Wiplinger ließt seine Gedichte. Haslach, Mühlviertel Oktober 2019.

1 Antwort : Peter Paul Wiplinger: Lebenszeichen”

  1. Danke für diese Eintragung im Internet! Und hier ein Link zu Filmen von und mit mir und über mich.

    Peter Paul WIPLINGER Erinnerungsbilder – YouTube

    https://www.youtube.com/watch?v=zJ741KCWF_I

    5:20
    Peter Paul Wiplinger besuchte im November 2019 seinen Geburtsort Haslach im Mühlviertel in Oberösterreich. Er stellt sein Buch „Erinnerungsbilder“, das 2019 erschienen ist, vor. – Autor: Radovan Grahovac

    Peter Paul WIPLINGER – Gedichtelesung im Kirchturm von Haslach am 19. Oktober 2019 173 Aufrufe•06.12.2019

    „Peter Paul Wiplinger liest in seinem Heimatsort Haslach im Mühlviertel seine Gedichte und am Ende des Beitrags stellt er sein poetisches Credo dar – prägnant, klar und klug.“ (Okto TV)

    https://www.youtube.com/watch?v=nAaOX1jEU1I

    Peter Paul WIPLINGER Ich bin ein Schriftsteller – YouTube
    https://www.youtube.com/watch?v=N_O1LmiGPPk

    ▶ 1:26

    Hochgeladen von Radovan Grahovac
    Peter Paul Wiplinger liest aus seinem Buch der Essays und Prosa „Sprachzeichen“ (2011) ein kurzes Statement.

    SCHACHTELTEXTE VON Peter Paul Wiplinger
    Folge von Sa, 16.02.2019, Buchsplitter – Okto TV

    https://okto.tv/de/oktothek/episode/22179

    Über Bücher und das Lesen haben in dieser Sendung: Peter Paul Wiplinger, Marija Wakouning, Robert … 16.02.2019

    Peter Paul Wiplinger – 80 – YouTube

    https://www.youtube.com/watch?v=DrrTlK5K_0M

    ▶ 43:06

    02.07.2019 – Hochgeladen von Diana Wiedra

    Der 80er – Geburtstagsfeier vom Schriftsteller Peter Paul Wiplinger am 25. Juni 2019 im Presseclub Concordia in Wien.

    Peter Paul Wiplinger on Vimeo

    https://vimeo.com/172476428

    9:09
    Fotoserien von diversen Veranstaltungen, z.B. Verleihung des Franz Theodor Csokor-Preises des Österreichischen PEN an P.P.Wiplinger am 7.6.2014, „Tagtraumnotizen“ – Buchpräsentation mit Lesung im Presseclub Concordia am 28.06.2016 u.a.
    Peter Paul Wiplinger on Vimeo Join
    • Autor: Sophia Benedict

    Linzer Frühling – Ein Fest für PPW – zu seinem 75er | dorftv
    https://dorftv.at › video


    https://dorftv.at/video/20473

    13.06.2014
    Linzer Frühling Ein Fest für PPW – zu seinem 75er. WIPLINGER Peter Paul, Schriftsteller und …

    FZA-Verein – Lesung von Peter Paul Wiplinger | Facebook

    https://www.facebook.com/watch/?v=2004683609819772

    Peter Paul Wiplinger las am 27.11.2017 im Rahmen der Präsentation unserer neuen Kulturzeitschrift FLUCH’T’RAUM (#editionfza)

    Peter Paul WIPLINGER und Ishraga M HAMID bei der Übersetzung:
    https://www.youtube.com/watch?v=A-oElUkhXf4

    ERINNERUNGSBILDER Peter Paul Wiplinger
    https://www.youtube.com/watch?v=4ek9AEVC8Xg
    Einstündiges Filmporträt von Jasminka Serdar und Radovan Grahovac
    Aufnahmen: im Geburts- und Heimatort von PPW in Haslach/Mühlviertel
    17.-20. Oktober 2019

    Copyright © by Peter Paul Wiplinger, Rasumofskygasse 32/4, A-1030 Wien – http://www.wi

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