Robert Gernhardt hat sich im lyrischen Œuvre eines Kollegen umgesehen. Und was er gefunden, was ihn erheitert, was ihn beeindruckt und nachdenklich gemacht hat, hat er in einem Band versammelt, der mit „Das Schönste von Peter Rühmkorf“ überschrieben sein könnte – wenn es sich nicht ausgerechnet um Rühmkorf handelte.
Die letzten Gedichte des „englischen Dichters aus Deutschland“.
ZU SPÄT – Sie haben dich fortgetragen, / ich kann es dir nicht mehr sagen, / wie oft ich bei Tag und Nacht /
DER KOREANER – Der Koreaner schwimmt im Glück, / das unsereins enteilt ist: / Sein Land ist nicht aus einem Stück,
DIE NATURALISTISCHE RAKETE – Das Leben ist ein Feuerwerk, / Es prasselt und knallt chaotisch, / Und richtet man drauf sein Augenmerk,
DER WELTREIHEN – Was ist unser tuhn auff Erden? / An die Welt geboren werden: / Sprach- und ganglos in der wiegen
SURREALISTISCHER VIERZEILER – Gestern trat ein Fräulein an mein Bette / Und behauptete, die Märchenfee zu sein,
GLAUBEN – Luthrisch, Päpstisch und Calvinisch, / diese Glauben alle drei / Sind vorhanden; doch ist Zweifel,