Felix Philipp Ingolds Skorpioversa – Literaturkritik auf kreativen Abwegen (Teil 3)

Literaturkritik auf kreativen Abwegen
Kurzes Rückkommen auf Georges Perros

Teil 2 siehe hier

Als Rezensent hat Georges Perros ein eigenes, in mancher Hinsicht einzigartiges Genre entwickelt, eine Textsorte zwischen Mikroessay und Prosagedicht im Umfang von wenigen Druckseiten, oft gar von wenigen Zeilen. «Lectures» (Lesarten) oder «notules» (Notizchen) nennt er sie.
Zu einem erfolgreichen Buch von René Fallet notiert er bloss dies: «Wer von einem Schriftsteller sagt, er sei begabt, macht es sich entschieden zu leicht. Doch woher kommt dieses Bedürfnis, wenn nicht daher, dass es nichts anderes zu sagen gibt?» Man erfährt aus dieser zynischen Kürzestrezension nicht einmal, ob es sich hier um einen Prosa-, einen Lyrikband handelt. Man erfährt mit keinem Wort, worum es in dem besprochenen Text geht. Man bekommt zwei Sätze zu lesen, die sich auch auf einen andern Autor, ein anderes Buch beziehen könnten, Sätze, die als allgemeine, von der Vorlage unabhängige Feststellung Geltung haben; vergleichbar mit einem Aphorismus.

… Fortsetzung hier

© Felix Philipp Ingold & Planetlyrik

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