Peter Rühmkorf (Hrsg.): 131 expressionistische Gedichte

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Peter Rühmkorf (Hrsg.): 131 expressionistische Gedichte

Rühmkorf (Hrsg.)-131 expressionistische Gedichte

DIE SINTFLUT

Die Wolken wachsen aus den Horizonten
Und trinken Himmel mit den Regenhälsen.
Die Menschen bissen auf den höchsten Felsen
In weiße Stirnen, die nicht denken konnten,

Daß Läuse aus dem Meer, die See, krochen.
Im Abensturm ertranken lange Pappeln. −
Sie hörten auf der Nacht die Sterne trappeln,
Die in dem All den warmen Erdrauch rochen,

Dann schwann die Sonne in dem glatten Wasser.
Das Wasser fiel. Die See faulten ab.
Die Erde trug der Meere hellen Schurz.

Die Sterne standen, von Begierde blasser,
Mit dünnem Atem an des Ostens Kap.
Ein Stern sprang nach der Erde, sprang zu kurz.

Paul Boldt

 

 

 

Vorwort

Wie steht der Expressionismus heute eigentlich da, wie sieht er uns an? Bloß historisch? Wenn man der kaum noch von einer Person zu überblickenden Fülle der wissenschaftlichen Eröffnungen, Bilanzen, Epochendarstellungen, EinzeIuntersuchungen, kritischen Werkausgaben und bestens durchbibliographierten Materialsammlungen trauen wollte, müßte man ihn eigentlich für einen klassischen Fall erklären. Angesichts der literarischen Kreationen selbst und ihrer bis heute kaum geminderten Anstoßkräfte, scheint es sich andererseits um ein hochaktiv gebliebenes Energiebündel zu handeln, das so leicht gar nicht zu neutralisieren ist.
Trotzdem möchten auch wir die in dieser Auswahl vereinigten Gedichte nicht bloß von sich aus wirken lassen, sondern ihnen neben einer Einführung noch eine Handvoll Einzelinterpretationen beigesellen. Die Überlegung dabei ist, daß eine neue Umstandsbestimmung der Zeit uns den Expressionismus gar nicht unbedingt entrücken muß, ja, daß sich unter einem gewissen Gesichtswinkel vielleicht sogar eine Art von heimlicher Zeitgenossenschaft belegt. Was also war Expressionismus, an welche Produzenten war er gebunden, an welche überpersonalen Prägestöcke wieder diese, das sind so Fragen, die einer Lesegesellschaft, der das Verhältnis von sozialem Druck und künstlerischem Ausdruck neu problematisch geworden ist, nicht ganz gleichgültig sein dürften.
Es ist freilich schon eine ältere Entdeckung der Wissenschaft, daß das sogenannte „expressionistische Jahrzehnt“ (was die Jahre zwischen 1910 und 1920 meint) gar nicht dies stilistische, beziehungsweise genossenschaftliche Kontinuum war, für das es lange gehalten wurde. Auf ihre Grundstimmungen, Tendenzen und Ausdrucksweisen befragt, gliedert sich die expressionistische Bewegung vielmehr in drei qualitativ voneinander zu unterscheidende Etappen: 1.) die stilprägenden Aufbruchsjahre zwischen 1909 und 1914, 2.) die Zeit des ersten Weltkrieges, die das bishin unklare Krisenbewußtsein zu harten Gewissensentscheidungen drängte und 3.) die Nachkriegsära mit ihren offen sozialrevolutionären Veränderungsideen und Neuschöpfungsphantasien.
Daß uns in unseren Zusammenhängen vor allem der erste Schub beschäftigen soll, hat dabei nichts mit Tendenzwende oder politischer Enthaltsamkeit zu tun. Da wir es hier nicht bloß auf Lesestoff im allgemeinen, sondern auf lebendig gebliebene Verbindlichkeiten abgesehen haben, müssen Kriegs- und Nachkriegsdichtung notwendig etwas außen vor bleiben. Denn wie problematisch der Zustand unserer gegenwärtigen Gesellschaft immer sein mag, er heißt für uns doch nicht Krieg und auch nicht mehr Nachkrieg; eher ließe sich wohl von Ruhestandsverhältnisen sprechen, mühselig ausbalancierten, in die bereits das tägliche TV-Wetterleuchten einfällt wie die Vorausahnung unabwendlich nahender Bodenbeben und sozialer Weltumwälzungen.
Wenden wir uns also jenem Jahrfünft zwischen 1909 und 1914 zu, einer sich in trügerischem Frieden wiegenden Vorkriegszeit, die sich als solche allerdings noch nicht reflektieren konnte. Da die Literatur der Zeit dennoch Unwettervorhersagen und Katastrophenmeldungen die Menge verzeichnet, haben sich in die posthumen Deutungen immer wieder gewisse Mystifikationen eingeschlichen, die aus finsteren Bedrängungen und endzeitlichen Gemütsverstimmungen so etwas wie telepathische Fähigkeiten herauslesen wollten. Alles, was sich im Nachhinein leicht als prophetische Vorausschau bezeichnen läßt, ständig sich jagende und potenzierende Bilder des Ausgeliefertseins und des Persönlichkeitsverlustes, wiesen aber im Grunde gar nicht voraus, sondern stellten nur fest: den Widerspruch zwischen der rasanten Entwicklung aller möglichen Produktionsmittel und einer ebenso energischen Strangulation der frisch geweckten Freiheitsbegehren und Emanzipationsgelüste.
Eine Beobachtung, die ebenfalls etwas Enttäuschendes haben mag, ist der statistisch eindeutige Sachverhalt, daß Expressionismus nicht eigentlich von den Ballungsgebieten der Entfremdung und nicht von der sozialen Basis her operierte – er operierte überhaupt nicht, er formulierte und drückte nur aus, und zwar die seelischen Spannungen und Irritationen, die sich im obersten Dachgestühl des bürgerlichen Überbaus gebildet hatten. Nahezu ausnahmslos entstammten die jungen Gewitterkundler des literarischen Expressionismus jenem vergleichsweise propper situierten Mittelstand, für den Entfremdung eigentlich gar kein Thema war und der die wieder und wieder angezeigte Depersonalisation noch nicht einmal vom Hörensagen her hätte kennen dürfen.
Um jedem sozialidealistischen Wunschdenken von vornherein den Baugrund zu entziehen, wollen wir auch sofort einen kurzen Blick in die Familienalben werfen. Kleine Fabrikanten also die Väter von Franz Werfel und Alfred Lichtenstein aber auch von Karl Kraus und Bertolt Brecht, wenn man den Kreis der Anteilnehmenden nur um ein weniges erweitert. Kaufmannskinder sodann Theodor Däubler und Ernst Toller, aber auch Georg Trakl und Max Hermann-Neiße. Als Bankierstochter glänzend Else Lasker-Schueler. Juristenväter, allesamt gehobene Abteilung, bei Jakob van Hoddis, Georg Stadler, Georg Heym und Johannes Robert Becher. Der Vater Hasenclevers war Arzt, Paul Zechs Vater Lehrer, Wilhelm Klemm war Sohn eines Buchhändlers, und in Gottfried Benn repräsentierte sich, in jeder Hinsicht demonstrativ, das protestantische Pfarrhaus.
Würden wir gar noch die Elternhäuser der malenden, komponierenden und Dramen und Romane schreibenden Generationsgenossen hinzurechnen, stünde mittelständisches und Kkinbürgertum als ein geschlossener Beweisblock gegen jede Vermutung, daß der Expressionismus andere als die internen Spannungen der eigenen Mittelklasse ausgetragen hätte. Der immer gern mit in die Palette einbezogene Gerrit Engelke war ein bedeutender Dichter, aber eben kein Expressionist, und die Arbeiterkinder Kurt Heynicke und Karl Otten verloren durch die Berührung mit dem Expressionismus gerade den Zusammenhang mit ihrer eigenen Klasse, ohne den modernen Ausdrucksstil durch individuelle Abweichungen zu bereichern. Bleibt immerhin die Frage: warum um alles in der Welt diese so plötzliche und kollektive Produktion von Angsterscheinungen und woher die Äußerungen, leidensvolle oder haßbetonte, einer beinah anomalen Wetterfühligkeit.

Bedauerlicherweise scheint der von sozialkundlicher Warte aus gern ins Treffen geführte Begriff „Zeitalter des Imperialismus“ ein allzu raumgreifendes Passepartout, um die von uns verhandelten Gegenstände faßbar zu machen. Aufschlußreicher scheint mir da schon, daß das vehemente Voran der Maschinen und Instrumente den sozialen Fortschritt vorerst nur erahnen ließ, weil die Gesellschaftsinhaber gar nicht daran dachten, Gewinn und Freiheitsgewinn mit den unteren Klassen zu teilen. Vielmehr wurde das Vordringen sozialistischer oder auch nur sozialer Ideen durchweg mit hinhaltenden, ausweichenden und abwiegelnden Maßnahmen beantwortet, ein konterrevolutionärer Prozeß, in dem nun gerade die Mittelklasse zu einer Dämmschicht ganz besonderer Art zurechtgeknetet wurde. Der zur Aufrechterhaltung höchst kaiserlicher und hoch kapitalistischer Ordnungsprinzipien ausgebildete Beamtenapparat wurde durch neue Gesetzgebungen fester denn je in Loyalität genommen. Dem durch ein bißchen Presse- und etwas Bücherliberalität geschürten Demokratieverlangen wurde auf dem Verwaltungsweg mit adstringierenden Eingriffen begegnet. Vor allem wurden aber die Ausbildungsinstitute, Schulen, Gymnasien, Internate und Universitäten zu wahrhaftigen Überbaubastionen des Bestehenden verfestigt: Subordinationslehrstätten und Untertanenpressen auf der unteren, Zulieferungsbetriebe für Wirtschaft und Administration auf der höheren Ebene. Die solchermaßen amtlich beförderte Illiberalität und das mit allen staatlichen Lehrmitteln propagierte Obrigkeitsprinzip setzten sich allerdings auch in dem verläßlichsten Herrschaftsraum des Konservatismus fort, in der bürgerlichen Familie, jede eine kleine Monarchie für sich mit einem kaum erschütterbaren Vater-Kaisertum an der Spitze. Der Oedipuskomplex, den man so gern für eine Entdeckung des naturwissenschaftlich progredierenden Zeitalters hält, war insofern zunächst einmal ein Sozialprodukt, wie die Vater-Sohn-Problematik keineswegs bloß ein literarisch ausgebeutetes Motiv war, sondern eine Ausgeburt von neuen familiären Binnenspannungen.
Wer die Familiengeschichten der expressionistischen Dichter im einzelnen studiert, der gewinnt aus der Fülle scheinbar abwegiger Problemfälle sehr wohl so etwas wie einen schichtenspezifischen Krisenbefund der Epoche. Von Georg Heym ist bekannt, daß er durch väterlich-militäranwaltliches Dekret auf ein Provinzgymnasium verbannt wurde; nicht der einzige Grund für den lebenslang gedeckelten Poeten, in sein Tagebuch zu notieren: „Ich wäre einer der größten Dichter geworden, wenn ich nicht einen solchen schweinernen Vater gehabt hätte. In einer Zeit, wo mir verständige Pflege nötig war, mußte ich alle Kraft aufwenden, um diesen Schuft von mir fernzuhalten. “ Über Walter Hasenclevers Vater berichtet der Hausarzt der Familie: „Der Vater ist ein körperlich gesunder, kräftiger Mann mit krankhaftem Eigensinn und von einem fanatischen Haß gegen alles Moderne in der Kunst und Wissenschaft erfüllt… dabei pedantisch streng und rücksichtslos; bewußte Unterdrückung der Entwicklung jeder Eigenart in dem Sohn, bewußte Demütigung des Sohnes bei jeder Gelegenheit.“ Nicht viel anders wird die Konfliktlage im Elternhaus des Johannes Robert Becher gewesen sein, von dem Kasimir Edschmid schreibt: „Ich kannte J.R. Becher aus dem Café Stefanie seit meiner Studentenzeit. Er hatte, um interne Familienkomplexe und -konflikte abzureagieren, ein sehr junges Mädchen im Bett erschossen und sich dann selbst zwei Kugeln in die Brust gejagt, dicht neben das Herz. Zufällig starb er nicht.“ Über Gottfried Benns Verhältnis zu seinem Vater vermerkt Thilo Koch in einer biografischen Skizze: „Er hat es mir noch selbst erzählt, wie er den Vater haßte, weil der es untersagte, daß die Mutter Linderungsmittel bekam. Sie litt an Brustkrebs und hatte entsetzliche Schmerzen. Sie rief ihren Sohn zu sich: Gottfried, du bist jetzt Arzt, du mußt mir helfen. Er konnte nicht helfen, und er durfte nicht lindern.“ Im Hause Trakl mögen die Probleme eine etwas andere Färbung gehabt haben, weil der Vater schon sehr früh verstarb und offensichtlich hier die Mutter die dominierende Figur war. Laut Auskunft des Biographen Otto Basil gestand Trakl aber „dem Freunde Ludwig von Ficker einmal, er habe bisweilen die Mutter so gehaßt, daß er sie mit eigenen Händen hätte ermorden mögen.“

Ich erwähne diese vielleicht beunruhigenden Sachverhalte nicht, um uns den Geschmack an der ganzen Richtung zu verderben, sondern um auf ein Bebengebiet von besonderer Eigenart hinzuweisen. Bezeichnenderweise war nicht einmal das sogenannte Bildungsprivileg dazu angetan, den Bürgerkindern neue Freiheitsspielräume zu eröffnen. Wer den soziaIen Aufstiegslinien des Zeitalters nachkommen wollte, hatte sich rechtzeitig auf das paradoxe Persönlichkeitsideal einer angepaßten Führungskraft einzurichten. Wen es nach oben zog, der mußte ins Korsett. Wer eigene Möglichkelten zu entwickeln und vielleicht so etwas wie ein Individuum zu entfalten trachtete, hatte sich vor allem in Familiendisziplin und Schulräson zu fassen. So haben wir denn, bevor wir endlich zu dem vorstoßen können, was unter dem Namen Expressionismus einmal die Persönlichkeitsverbiegungen der gesamten Wilhelmsära denunzieren sollte, zunächst noch kurz die zahlreichen Doktorhüte Revue passieren zu lassen, die eben nicht nur Würde, sondern auch pflichtschuldigst bekundete Sohnestreue repräsentieren. Alles andere als lockere Vögel, Gammler und Goldsucher, Ausbrecher und Tausendkünstler, notorische Bohèmiens oder verbummelte Studenten – bis auf den einen mit dem gleichnamigen Romantitel bekannt gewordenen Gustav Sack – schienen diese jungen Dichter nichts so gern wie die in sie gesetzten Elternhoffnungen bestätigen zu wollen, weshalb wir in der vordersten Reihe gleich so viele promovierte Leute sehen: den Herrn Doktor Hiller neben dem Herrn Doktor Benn, den Doktor Lichtenstein neben dem Doktor Wolfenstein, den Doktor Stramm neben dem Doktor Klemm und diesen wieder in einer alle stilistischen Persönlichkeitsmerkmale überbrückenden Eintracht neben den Doctores Goll und Stadler und Heym und Blass und Ehrenstein und Wegener.
Ein gewisses mittelständisches Bemühen, sich im Regelrahmen überkommener Ordnungen zu bewegen, scheint mir selbst dort noch ablesbar, wo man eigentlich meinen müßte, daß längst das Reich der individuellen Freiheit und der ungezwungenen Persönlichkeitsbekundung begonnen hätte: in den Gefilden der Poesie. Mustert man die Versbücher der Wortführer und Stilpräger aber einmal durch, so überrascht vor allem dieser scheinbar ungebrochene Respekt vor der herkömmlichen Vierzeilerstrophe, dem traditionellen Terzinengefüge, der engen und von Neoklassizismus und Neuromantik bereits reichlich durchgeklöppelten Sonettenform. Allerdings – und hier darf uns der erste Blick auf keinen Fall zu voreiligen Urteilen verführen – was wie Unterordnung aussieht, knistert bedrohlich von innen her und was sich so brav in konventionelle Vierzeilerkästen fügt, sind gewittrige Wut und hochexplosible Reizbarkeit.
Von einer irgendwie wiedergewonnenen harmonischen Subjektivität kann bei diesen seltsamen Angespanntheiten dennoch nicht die Rede sein. Gleichwohl ist der im Irrtum, der meint, daß Hörigkeit und Ungehörigkeit, Gesetzestreue und die ungebärdige Lust am Gesetzesbruch immer als klare Gegensätze zu Tage träten. Wer sich auf Expressionismus einläßt, muß vielmehr gewärtig sein, daß all diese furiosen Angriffe auf die Vaterwelt, tyrannische Patrone, sadistische Lehrer und professorale Unduldsamkeit auch das eigene Über-Ich mit erfassen und daß der Versuch, den alten bürgerlichen Adam abzustreifen, das ganze Ich in der Mitte auseinanderreißt.
Das offenbart sich besonders kraß und leidig dort, wo immer noch die strengsten Binnennormen herrschen, auf dem Gebiet des Sexuellen. Hier scheinen Tabuverstöße und demonstrative Regelverletzungen fast zwangsläufig von den Geierfittichen des schlechten Gewissens überschattet. Entblößungs-, Befriedigungs- und Entlastungsvorstellungen münden unversehens und notwendig in Ekelphantasien und Depressionsverstimmungen ein. Dirnenromantik, schön und gut, die hatte es auch schon vor dem Expressionismus gegeben, und sie hatte sich während des Fin de siècle beinah schon zu einer netten Konvention entwickelt-: jetzt legte sich plötzlich der Meltau des Schuldbewußtseins auf die eben noch so unbefangen exerzierten Laszivitäten, und kaum noch für richtig frivol erachtete Gegenstände gerieten in ein völlig neues Sündenlicht. August Stramms berühmtes „Freudenhaus“ zum Beispiel („Die Seuche spreitet an der Tür“, „Schamzerpört verkriecht sich das Geschlecht“) – wie steht es doch selbst von Scham zerfressen neben den, sagen wir nur einmal, Freimütigkeiten eines „Prinzen Kuckuck“. Beziehungsweise Albert Ehrensteins „Warum?“ („Samen eitert zur Euterbrust / Nasser Schraubstock wird zur Lust“) wie viele innere Sittenrichter trennen diese neueste Stimmung im Südosten von dem keckernden Hurentreiben beispielsweise im „Gastfreien Pastor“. Oder schließlich der gewiß nicht für zimperlich geltende Gottfried Benn („Schlamme den grauenvollen Unterleib, / die fratzenhafte Spalte, die Behaarung, / den Rumpf, das Leibgesicht, das Afternahe, / das sich im Dunkel vorfühlt, / über meinen“) – welcher morallastige Huckauf rückt da eigentlich dem guten alten Hedonismus auf die Pelle? Es kann ja das Geschlechtliche, es kann die Nacktheit, die Frau, das Mädchen gar nicht mehr wahrgenommen werden, ohne daß sich die düstersten neu viktorianischen Verfolgerschatten über unschuldige Schäferszenen senken oder daß ein beschworenes Wunschbild-Weibsbild von einer inneren Zensurinstanz zur Wasserleiche eingeschwärzt wird.

Tun wir dem Expressionismus mit solchen Deutungen Unrecht? Gewiß, und sogar sehr heftig. Diese bislang nie recht erkannten Tendenzen der heimlichen Selbstbestrafung/Selbstkasteiung gehören zwar zu den gar nicht ernst genug zu nehmenden Charakterzügen eines äußeren und inneren Zwangssystems; es ist aber Expressionismus nun einmal nicht der unbeschadete Ausdruck eines repressionsfreien Daseins, sondern – und hier wird es ernst, hier wird es kritisch – der blutige Beleg für eine sonst oft ziemlich graue Widerspiegelungstheorie.
Wenn es jemals in Literatur eine ganz und gar schonungslose, eine unerbittlich naturgetreue Widerspiegelung von objektiven Tatsachen gegeben hat, wozu freilich auch die persönlichkeitsspaltenden Widersprüche einer Gesellschaft gehören, dann hier, wo die Kunst direkt zum Medium sozialer und seelischer Verwerfungen wird und jeder Schritt in die eigene Düsternis hinein noch Wahrheitsgewinn bedeutet. Um an dieser Stelle nur ja nicht den Irrtum aufkommen zu lassen, wir hielten es mit dem Expressionismus malso-malso, also im ganzen ambivalent. Unbesehen seiner gewiß begrenzten Einsichtsmöglichkeiten in das eigene gesellschaftliche Gewordensein und ohngeachtet seiner analytische Schwerfälligkeit, offenbart sich in der kraß zur Schau getragenen Entstellung gleichzeitig die Erhellung, ergibt sich aus beinah ohnmächtigen Selbstentäußerungen ein Indizienbeweis gegen die Zeit. Ich möchte sogar noch einen Schritt weitergehen. Gerade dadurch, daß sich die expressionistischen Subjekte nicht klassisch abzuklären suchen, nie einfach außen vorbleiben, nie jenseits von Gut und Böse operieren, sondern mit allen Nervenfasern in ihre Gegenstände verstrickt sind, erscheint uns diese oft so verquälte Kunst so beispiellos vertrauenswürdig. Das wird am deutlichsten vielleicht dort, wo das Ich-persönlich zur Debatte steht, das heißt in diesem Fall zur ungeschützten Disposition. Jenseits jeder eitlen Selbstdarstellung oder Selbstüberhöhung (sieh auch Rilke: „Mach einen herrlich, Herr, mach einen groß“) gibt sich das Ich mitten in der heftigsten Selbstauseinandersetzung zu erkennen, krisengeschüttelt und scheinbar unansehnlich. Das Ringen zwischen Trieb-Ich und Über-Ich, Vitalgewalten und einem schier unabschüttelbaren Bewußtsein vollzieht sich sozusagen am lebenden Modell, wobei das Ich im vollen Doppelsinn zur dramatis persona wird: handelndes Subjekt sowohl wie passiv verhandeltes Objekt. In einem Gedicht des Jakob van Hoddis, dem Postscriptum zu einer kleinen Abhandlung „Von Mir und vom Ich“ wird solch ein innerer Konkurrenzstreit offen ausgetragen – auf der Brettlbühne, was den Fall zunächst noch nicht so tragisch erscheinen läßt.

Das Ur-Ich und die Ich-Idee
Gingen selbander im grünen Klee;
Die Ich-Idee fiel hin ins Gras,
Das Ur-Ich wurde vor Schreck ganz blaß.
Da sprach das Ur- zur Ich-Idee:
„Was wandelst du im grünen Klee?“
Da sprach die Ich-Idee zum Ur-:
„Ich wandle nur auf einer Spur.“ −
Da, Freunde, hub sich große Not:
Ich schlug mich gegenseitig tot.

Was sich hier ins Gewand einer Posse hüllt und eigentlich wie ein launiger Literatenscherz anmutet, hat immerhin mit einem Kampf auf Leben-und-Tod zu tun. Wo das Ideen-Ich sich an die Spuren des Trieb- oder Tiefen-Ich heftet und wo es sein will wie ES, dort ist am Ende gar kein Halten mehr und nur noch der Zerfall des Individuums zu konstatieren. Andersherum gesagt, und das leitet nun sogleich zu weiteren Problemfällen über: Das um seine Selbstbehauptung ringende Unter-Ich, das sich über den Kopf zu verwirklichen sucht, ist immer in Gefahr, sich selbst zu enthaupten. Wie wenig es bei solchen inneren Prozessen um bloße erkenntnistheoretische Spekulationen geht, wird deutlich, wenn man noch einmal in einem Blick zurück die eingleisigen Bildungsgänge dieser einseitig geschulten und in ihren Vitalantrieben behinderten Intellektualisten mustert. Im krassesten Sinne arbeitsteilig übertrainiert, schlägt der Versuch einer Emanzipation von Elementarbedürfnissen umgehend in Gehirntätigkeit und Gedankenarbeit um, eine wahrhaftige Daseinsparadoxie, in der der Kopf gleichzeitig als Antipode und als Austragungsorgan des Selbstbefreiungskampfes erscheint. Bei dem wenig bekannten und immer noch viel zu gering geachteten Paul Boldt, dessen Gedichtband Junge Pferde! Junge Pferde! früher einmal als ein Signal der ungebärdig vorpreschenden Naturanliegen verstanden wurde, finden sich gleichwohl die bedrückendsten Belege des unfreiwilligen Stupors, der Depression und des Ich-Verlustes.

Ich atme schlecht! Ich zucke
So an der Luft! Untätig.
Mir ist vom steten Drucke
Nicht mehr viel Ich vorrätig.

Bei Albert Ehrenstein und vor allem bei Gottfried Benn wird der Gegensatz von dumpfer Untätigkeit und rasender Gehirntätigkeit dann selbst zum immer wieder neuen Beweggrund rastloser Erörterungen und Selbstzweifel:

Ich grüße den Tod.
Denn Sein ist Gefängnis,
Im Hirn haust die Qual,
Das Auge verengt die Welt,
Und schlecht ist Geschlecht,
Es vermehrt sich.

Schön ist es, ein Skelett zu sein oder Sand
(Albert Ehrenstein)

Ein armer Hirnhund, schwer mit Gott behangen.
Ich bin der Stirn so satt. O ein Gerüste
von Blütenkolben löste sanft sie ab
und schwölle mit und schauerte und triefte.

(Gottfried Benn)

Die zwei Beispiele haben es in sich. Nicht weil, es sich etwa um einzelstehende Exzentrikakte handelte – solche saltomortalen Nummern sind im Expressionismus durchaus an der Tagesordnung – vielmehr weil sich die Ich-Zerörterung mit bestimmten Erlösungsvorstellungen verbindet, die eigentlich Auflösungsvorstellungen sind. Damit nähern wir uns über das Kenn- und Schlagwort Regression einem der anstößigsten Motive überhaupt, weil man in ihm den Glauben an jeden menschlichen Progreß und dann auch gleich das gesamte Prinzip Hoffnung verraten wähnt.
Obwohl ich nun selbstverständlich auch sehe, daß solche spasmolytischen Wunschbilder oder Rückwärtsutopien mit der Verdunkelung aller realen Perspektiven, ja mit einem Mangel an Fortschrittsvertrauen überhaupt zu tun haben, scheint mir das fordernde Verlangen nach progressiven Heilsentwürfen gerade in diesem Fall ziemlich unbillig. Ein document humaine so wohl wie ein document social, spricht es doch gerade für den Expressionismus, daß er den Glaubens-, Hoffnungs- und Heilsverlust des Bürgertums denunzierte und sich nicht einfach ein fremdes, das heißt ein falsches Bewußtsein aus dem Ärmel herauszauberte. Innere Wahrhaftigkeit, jedenfalls, kann sich sehr wohl in leidensvollen oder in ironisch überspielten Abgesängen bezeugen und sie muß es nicht unbedingt schon, wenn ein zerspelltes Individum mit zusammengekniffenen Arschbacken proletarische Imperative exerziert.
Man sollte hier vielleicht noch etwas anderes anmerken. Was den Expressionismus lange Zeit zurecht als Krampf diskreditiert hat, war gar nicht so sehr der Ausdruck wirklicher, gesellschaftlich gewachsener Verkrampfungen. Erst der messianische Expressionismus, der aus der verkanteten Persönlichkeit eine Erlösungskerze zu drehen versuchte, produzierte dann jene künstlich „gesteilten“ Formen, die mit der Wirklichkeit nicht mehr viel, die mit Kunst, Stil und Form aber überhaupt nichts mehr zu tun hatten. Wenden wir uns also noch einmal den bereits erwähnten Auflösungslüsten zu, die immerhin den Vorzug haben, in Kunst gefaßt zu Tage zu treten. Da sie phänomenologisch nicht immer auf einen Nenner zu bringen sind, möchten wir wenigstens auf einige ihrer dominierenden Leitmotive hinweisen. So kann sich die lustvoll erlebte Ich-Zerlösung beispielsweise als Selbstentäußerung im Weinen zeigen (bei Else Lasker-Schüler, aber vor allem auch bei Werfel). Bei Ernst Wilhelm Lotz oder bei Ernst Stadler tritt sie eher als Reisesucht und herz erweichendes Fernweh in Erscheinung. Was sich bei Trakl im „sanften Wahnsinn“ (durchaus glückhaft!) symbolisiert, das heißt bei Benn dann wieder „Ich-Zerfall“ („der süße, tiefersehnte“) oder auch „Ein Klümpchen Schleim in einem warmen Moor“. Für Ferdinand Hardekopf scheint Selbstauflösung in einem künstlichen Drogenhimmel durchaus eine Versuchung zu sein. Dem unglücklichen Albert Ehrenstein bedeutet das schmerzlose Versanden im Anorganischen bereits so etwas wie eine Hoffnung. Und bei Georg Heym, aber auch bei dem ähnlich kämpferisch strukturierten Johannes R. Becher versinnbildlicht sich das Ausbruchsverlangen oft genug in terroristischen Erlösungsvorstellungen: der Beschwörung krampflösender Kriege, Katastrophen oder Volksumwälzungen.
Von allen Regressions-Motiven das einzige wirklich schauderhafte scheint uns dabei gewiß die Vorstellung vom erlösenden Krieg. Sie gehört hier aber unbedingt mit in die Palette der Entspannungsphantasien und nicht, wie oft fälschlicherweise gemeint wird, zu den Schreckensvisionen. Schrecklich erschien in den Jahren vor dem Kriege nur die Lähmung. Als lebensbedrohlich wurde vornehmlich die Paralysierung aller vitalen Energien empfunden. Für unerträglich galt – und da drängen sich nun die Parallelen zu unserer aktuellen Gegenwart geradezu auf – der allgemeine gesellschaftliche Ruhestand. Die massive Kehrt- und Gegenwendung erfolgte dann tatsächlich erst unter dem Eindruck des Kriegsgeschehens da aber war ein Teil der jungen Stürmer und Verdränger bereits vor Ypern oder bei Horodec gefallen.

Bleibt nachzutragen, was in Expressionismus-Untersuchungen sonst meist ganz vorne an steht: die Entdeckung der Großstadt am Beginn unserer literarischen Moderne und mit ihr die Ausformung einer eigenen und von den Darstellungsweisen des Naturalismus gründlich abweichenden City-Poesie. Hier wäre allerdings anzumerken, daß die großen Städte ad infinitum naturalistisch oder realistisch hätten abgepinselt werden können, wenn sich nicht anderswo, in der Gesellschaft allgemein und insonderheit eben im bürgerlichen Mittelstand jener Konfliktstoff angesammelt hätte, der in der Stadt dann seinen Austragungsort und seine Bühne fand . Selbstverständlich waren die großen Städte, und hier vor allem Berlin, zu Anziehungsstätten geworden, deren Faszination sich die jungen Intelligenzen gar nicht entziehen konnten und wollten. Selbstverständlich hatte zumal die Hauptstadt seit der Reichsgründung unendlich an Volumen gewonnen und damit gleichzeitig an bisher unbekannten, ja kaum erahnbaren Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten.
Interessant bleibt nur (und es ist zu fragen: warum?), daß der gewaltige technische und zivilisatorische Zugewinn mitnichten als unbegrenzte Möglichkeit verstanden wurde, eher schon als bedrohliche Herausforderung, häufig als Schock, oft als Einengung. Was für uns, trotz aller modischen Stadtflucht, immer noch so etwas wie Glaubenssätze sind, daß nämlich Stadtluft frei macht und Asphalt uns anduftet wie Mutterboden und Heimatscholle (alte naturalistische Thesen, nebenbei gesprochen), das nahm sich in der Wahrnehmungsweise der Exrressionisten nämlich ganz anders aus. wenn Kasimir Edschmid 1919 über die Expressionisten sagte „Sie sahen nicht. Sie schauten. Sie photographierten nicht. Sie hatten Gesichte.“, so heißt das im Hinblick auf die neue Großstadtwahrnehmung, daß hier viel weniger aufgeschnappt, abgekuckt und wahrgenommen als hineinprojiziert wurde. Zumindest hat man sich die Auseinandersetzung mit den neuen Wirklichkeiten als dialektischen Vorgang vorzustellen, insofern vorbereitete Spannungen und Stimmungen sich nun in einem neuen Medium bespiegeln und, womöglich, potenzieren konnten.
Verwunderlich ist beides nicht. Wo die neue Zeit einen in der Tat umwerfenden Produktionsmittelzuwachs beschert, und eben doch nicht real eröffnet hatte, weil sie die menschliche Produktivität nur immer wieder in starre Geleise lenkte, da mochte gerade die Kapitale als steingewordenes Sinnbild dieses tief erlebten Widerspruchs erscheinen. Zwar waren in der Großstadt, oder doch an ihren Peripherien, die modernsten Produktionsstätten akkumuliert, gleichzeitig aber eben auch die Mittel, die alten Formen der Persönlichkeitsenteignung neu auf Trab zu bringen. Wohl stand hier potentiell ein ungeheures Aggregat der allerneuesten Verkehrsmaschinen zur Verfügung – für den einzigen gesellschaftlich relevanten Auftrag, anonyme Menschenmassen zweckgerecht zu verfrachten. Auch die raumgreifende Entwicklung des Nachrichtenwesens, die ihren vermutlich offensivsten Ausdruck in der modernen Massenpresse fand, war nicht gerade angetan, die Hoffnung auf persönlichen Freiheitsgewinn zu nähren, eher schon die Befürchtung von Bevormundung und realem Erfahrungsverlust.
Wenn wir am Ende nun noch hinzurechnen – weil hier urbane Liberalität sich beinah körperlich-sinnlich zu bezeugen scheint – daß auch das Versprechen der sexuellen Emanzipation und der Befreiung aus dörflicher Enge oder kleinstädtischer Sittenstrenge nur wieder in den Pferch führte, ins Freigehege des kommerzialisierten Sex, dann schließt sich ein Zwangsgefüge, das mit den hausgemachten Persönlichkeitsverklemmungen geradezu magisch korrespondierte. Ich sage sehr bewußt „magisch“, weil was für uns „logisch“ erscheint, den Expressionismus zu durchaus magischen Formen der Ineinssetzung und des metaphorischen Beziehungszaubers führte. Als Beispiel für solcherart magischer Transsubstantionen nur eine Strophe des Berliners Alfred Lichtenstein, Prototyp einer seinerzeit neuen Großstadtpoesie:

Die wüsten Straßen fließen lichterloh
Durch den erloschenen Kopf. Und tun mir weh.
Ich fühle deutlich, daß ich bald vergeh –
Dornrosen meines Fleisches, stecht nicht so.

Bei solchen Versen weiß man in der Tat nicht mehr zu sagen, wo nun eigentlich das Ich aufhört oder die Stadt anfängt oder umgekehrt. Anscheinend ist der Expressionismus – und diese Beobachtung trifft allgemein – ein von Projektionen und Repros wechselseitig bewegtes Bezugssystem, in dem systematisch nur der ständige Austauschprozeß ist.
Damit will ich nicht zwei Hauptsätze der Expressionismuskunde anfechten, die lauten, daß a.) der Mensch hier mit statistischer Regelmäßigkeit verdinglicht dargestellt und b.) die Um- und Objektwelt personifiziert und dynamisiert geschildert werde. Das etwas statische Denkresultat, das einzig die Welt bewegt und das in sich zurückgeschrumpfte Ich paralysiert erscheinen läßt, bedünkt mich nur insofern ein wenig belebenswert und differenzierungswürdig, als es sich hinsichtlich der Welt ja nicht um tatsächlich umwerfende Sinneseindrücke handelt, sondern um affektiv erwünschte und methodisch betriebene Umformungen der Wirklichkeit. Hinter jeder Dynamisierung steht ein menschlicher Dynamo, hinter jeder Personifizierung eine persönliche Treibkraft, die den von Natur her unbeweglichen Sachen ihre neuen Eigenschaften zuweist, zuerkennt und zuerteilt. Das aber heißt genau, daß die unzähligen „fließenden Straßen“ und „kreiselnden Plätze“ und „lodernden Beete“ und „wandernden Bäume“ und „flackernden Türme“ sehr deutliche Projektionen eines unendlich bewegungsgehemmten und unendlich handlungsversessenen und aktionssüchtigen Selbst sind, das in Ermangelung realer Fortbewegungsperspektiven die Übertragung zu seinem dynamischen Grundgesetz gedacht hat. Solche Feststellungen dürfen nicht verschrecken, wo man vielleicht von der Poesie etwas ganz anderes erwartet, die bewußte Klärung des gesellschaftlichen Zwielichts vielleicht oder deutliche Hoffnungsfingerzeige in die Zukunft. Poesie ist aber nicht und war nie oder nur im Ausnahmefall ein so eindeutiges Rahmenrichtlinienaufstellungsorgan, vielmehr ein Medium der vielfältigsten Partizipationen, bei dem Mitteilung nicht bloß Benachrichtigung heißt und Anteilnahme etwas anderes als sogenanntes herzliches Beileid. Als einer Kunst des angespanntesten Dabeiseins, bezeugt sich in der expressionistischen Lyrik eine beinah körperliche Beteiligung an den Entfremdungen und Harmonieeinbußen der Zeit, und es ist nur selbstverständlich, daß sich Zuspruch und Interesse an den Betroffenen wenden, nicht aber an notorisch Unanfechtbare und skrupellos Verschonte.

Peter Rühmkorf, Vorwort

 

Eine Sammlung für Leser,

denen die Beziehungen von Literatur und Gesellschaft so problematisch geworden sind wie seinerzeit den expressionistischen Lyrikern.

Klaus Wagenbach Verlag, Klappentext,  1976

 

Beiträge zu diesem Buch:

Heinz Ludwig Arnold: Literarische Tradition aus den Trümmern gerettet
Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, 20.3.1977

Wolfgang Koeppen: Deutsche Expressionisten oder der ungehorsame Mensch. Aus Anlaß der Anthologie 131 expressionistische Gedichte
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.5.1977.
Auch in: ders.: Marcel Reich-Die elenden Skribenten. Hg. von Marcel Reich-Ranicki. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1981

Karl Krolow: Exotisches für unsere Gegenwart
Darmstädter Echo, 10.5.1977

Karl Krolow: Für Überraschungen ist gesorgt
Tagesspiegel, Berlin, 22.5.1977

Hans Eberhard Lex: Bemerkenswertes – neutral gedeutet
Spandauer Volksblatt, 17.6.1977

Wolfgang Minaty: Klassische Expressionisten
Frankfurter Rundschau, 21.6.1977

Gisela Wand: Gehirn, dem vor sich selber graut
Darmstädter Echo, 30.12.1976

 

 

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literaturkritik.de 1 + 2 ✝ Die tageszeitung ✝ Die Zeit ✝
Badische Zeitung ✝ Haus der Literatur  Tagung ✝ Stufe ✝

 

Bild von Juliane Duda mit den Texten von Fritz Schönborn aus seiner Deutschen Dichterflora. Hier „Rühmkorfzahn“.

 

Bild von Juliane Duda mit den Zeichnungen von Klaus Ensikat und den Texten von Fritz J. Raddatz aus seinem Bestiarium der deutschen Literatur. Hier „Rühmkorf, der“.

 

Beitragsbild von Juliane Duda zu Richard Pietraß: Dichterleben – Peter Rühmkorf

 

Film über Peter RühmkorfBleib erschütterbar und widersteh. 1/2

 

Film über Peter RühmkorfBleib erschütterbar und widersteh. 2/2

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