Elke Erb: Das Gedicht ist, was es tut

Mashup von Juliane Duda zum Buch von Elke Erb: Das Gedicht ist, was es tut

Erb-Das Gedicht ist, was es tut

11.2.2012

WELTNIVEAU

Unvorstellbare Armut
und Verbrechen aus Armut

die Kutsche wählt
das Gespann mit dem Kutscher

 

 

 

Ich habe vor,

meine Poetologie darzustellen aus Tagebuch-Notizen der letzten Jahre. Sie zeigen, wie ich über das Schreiben nachgedacht habe. Da ging es nicht um öffentliche Wirkung, sondern nur um das Schreiben.
Am Anfang stand: Ich muss meine Voraussetzungen ändern, jene, die den allgemeinen, denen der anderen Menschen, gleichen, geprägt von der Schule, dann, so oder so, von den Parolen der Partei: die Partei, die Partei, die hat immer recht, dieses „Hirn der Klasse“.
Aus den Tagebuch-Notizen wurden Gedichte, die das „Hirn der Klasse“ überholten.
Ich weiß noch, dass ich in der ersten Zeit immer dachte: „Es geht doch, geht doch!“ Da war ich aber schon auf dem realen poetologischen Weg, abgekehrt von den Verfehlungen der Politik.
„Das Gedicht ist, was es tut.“ Es ist selbständig und real, keine leere, unselbstständige Phraseologie, der viele Menschen ausgesetzt und auch viele gefolgt waren. Es ist ja gleich, welchen Verkündungen. Hat das Christentum die vorgegebenen Ideale gesellschaftlich verwirklicht?
Ich galt lange als unverständlich, das hat sich geändert, als es aus war mit den hohlen Phrasen. Lange her. So kam ich weiter mit den Gedichten.

Wallstein Verlag, Ankündigung

 

Beitrag zu diesem Buch:

Jan Kuhlbrodt: Notizen zu Elke Erbs Berliner Rede zur Poesie
signaturen-magazin.de

 

Erb ist ein Verb

Ich habe noch nie persönlich mit Elke Erb gesprochen. Nur einmal, vor ein paar Jahren, tanzte ich neben ihr auf einer die Leipziger Buchmesse begleitenden Partys. Ihre dichterische Stimme aber habe ich so sehr verinnerlicht, als sei sie mir eine vertraute Freundin. Was bestimmt auch daran liegt, dass ich im Sommer 2015 gemeinsam mit der Dichterin Christiane Heidrich Erb zu Ehren eine Performance namens Machen. Swär schade entwickelte, für die wir sie Wort für Wort auswendig lernten.

 

 

Inspiration hierfür war uns ihr Videointerview aus der Serie „Dichter im Porträt“ des Haus für Poesie, in dem Erb eine unsichtbar bleibende Person hinter der Kamera mit Worten wie „guck dirs, du kannst es nehmen, ich erlaube es dir“ immer wieder ermuntert, Teil ihrer Welt zu werden. Erbs dichter, humorvoller Video-O-Ton, die scheinbar alltäglichen Beschreibungen ihrer Tages- und Arbeitsabläufe, die Nachtschichten mit ihren Büchern, das Dichten umgeben vom geliebten, teils auf der Straße gefundenen Mobiliar waren Heidrich und mir eine poetische wie auch poetologische Schatztruhe.

 

 

Unser Gefühl war und ist hierbei: Erb kreiert nicht nur in ihren Texten, sondern auch in ihren Gesprächen mühelos, wie nebenbei Mehrdeutigkeiten, Verdichtungen – und uns kam der Verdacht: Womöglich kann sie (inzwischen?) gar nicht anders, als in halbsatzartigen Versen zu sprechen, vielleicht ist ihre Denk-, Sprach- und Seinsweise inzwischen einfach Gedicht? Mit solchen Beobachtungen sind Heidrich und ich bei Weitem nicht allein. Olga Martynova, enge Kollegin und langjährige Freundin von Erb, stellte vor Jahren schon fest:

Elkes Alltagssprache ist nie beiläufig und geläufig, sondern eine ständige Suche nach einem möglichst präzisen Ausdruck […]. [W]ahr ist auch, dass ihr Sprechen und ihre Texte einiges gemeinsam haben: Sie sind konzentriert und kühn und verlangen das auch vom Gesprächspartner/Leser.1

Und auch Ilma Rakusa schreibt:

Man muss ihr [Erb] nur beim Reden zuhören, wie sie die Worte wählt, wie sie sie schafft, erfinderisch, um der Sache gerecht zu werden. Was dabei entsteht, ist ein Elke-Idiom, unverwechselbar und wahr, denn Elke Erb ringt nicht nur um den richtigen, sondern den wahren Ausdruck. Das meint Wahrhaftigkeit mit allem Drum und Dran, andere mögen es Authentizität nennen.2

Natürlich existiert ein Unterschied zwischen gesprochener Sprache und ausgearbeiteten Gedichten, beispielsweise hinsichtlich sprachlicher Vielschichtigkeit, Kontext, Komplexität, Bildsprache, Rhythmus, Musikalität. Auch Erb besteht auf diesen Unterschied, sie umschreibt ihn für sich wie folgt:

Ich habe eine Regung, ich begegne dieser Regung aufmerksam, beobachte sie, folge ihr. Diese Regung entspringt doch aber einem ganz normalen Ich, ist doch nicht schon Poesie selber.3

Schriftstellerkollege Jan Kuhlbrodt berichtet an anderer Stelle von einem Gespräch mit Erb, in dem sie über das Wesen eines Verses sagt, es könne im Vergleich zur Prosazeile „eine gewisse Unabhängigkeit für sich beanspruchen“.4 Kuhlbrodt glaubt, hier liege für Erb wohl der grundlegende Unterschied zwischen den beiden, welcher in Erbs Augen jedoch weder Auf- noch Abwertung des Verses im Verhältnis zur Prosazeile bedeuten würde, lediglich, dass im Vers „Wort und Sinngruppen vereinzelt“ stünden, „[so]daß sie ungestört das ihre sagen können“. Und auch Erich Fried schreibt anlässlich des Erscheinens des Auswahlbandes Trost über Erbs Texte:

Ob die Prosa Prosa ist, ob die Gedichte Gedichte sind, bleibt oft fraglich. Das ist aber hier höchstens von Vorteil.5

Statt mich hier also einer allgemeinen, analytischen Erfassung dieses Unterschiedes zu widmen, scheint es mir im Fall von Elke Erb sehr viel produktiver, ihren spezifischen Umgang mit Sprache zu erkunden, ihre poetischen Arbeits-, und Seinsweisen jenseits von Genregrenzen, in denen mir das Leben und Sprechen in Versen als ein natürlicher Modus begegnet. 

In ihrer Arbeit als Dichterin begreift sich Erb bekanntermaßen als „Risiko“, als „außerhalb der Form“. Denn für sie ist das „Menschenlineal […] aus Krummem zusammengestückelt“,6 und um es mit aller Schärfe und Weitsicht erfassen zu können, mit jedem Gedicht immer wieder neu, müsse sie außerhalb der Formen existieren.7 Diese Freiheit im eigenen (geistigen) Sein zeigt sich sowohl formal in ihrem Switchen und Verbinden verschiedenster Formen und Sprachrealitäten als auch in ihren Arbeitsweisen. Kein Buch von Erb beschränkt sich auf ein literarisches Genre. Spätestens seit ihrem 1987 erschienenen Kastanienallee. Gedichte und Kommentare8 steht sie für Öffnung, Erweiterung und teils Überschreibung des Gedichtraumes durch die Ergänzung von Kommentaren, welche sie selbst in erster Linie als „Beistand“ für die Gedichte selbst begreift.9 Und so veränderte und erweiterte sie in den folgenden Jahrzehnten und Büchern immer wieder ihre Arbeitsweise, bis hin zu ihrem Band Sonanz. 5-Minuten-Notate aus dem Jahr 2008,10 in dem sie aus täglichen automatisierten Schreibübungen Gedichte entwickelt. Aber auch nach Sonanz wandelten sich ihre Schreibansätze und Texte. 2017 schließlich fasst ihr langjähriger Vertrauter und Schriftstellerkollege Oleg Jurjew rückblickend ihre verschiedenen formalen und poetologischen Bewegungen in der ihr gewidmeten Text + Kritik-Ausgabe wie folgt zusammen:

Es war und bleibt ein unermüdlicher und ununterbrochener Prozess des Selbstbeobachtens, -begreifens und -artikulierens, in dem Elke Erb ihre, die ihr gegebene Sprache immer weiter verfeinert, schleift und spitzt, als ein Werkzeug, als ein Skalpell beispielsweise, mit dessen Hilfe sie selbst seziert, jede Bewegung ihrer eigenen Wahrnehmung festhält, jedes Gefühl, jeden Gedanken.11

Solch akribische, chirurgisch genaue Untersuchung der eigenen Sprachwendungen, Erbs ständig bewusste Verwendung von Sprache als Arbeitsmaterial, Werkzeug, gar Skalpell, muss, so erkenne ich nun deutlich, tiefe Spuren hinterlassen, nicht nur in ihr, sondern vielleicht sogar in jeglichen Lebensbereichen, in denen sie Sprache verwendet. Kein Wunder also, so mag mensch meinen, dass die von mir so geschätzte Überwindung von Genregrenzen, die Gleichwertigkeit von Erbs Sprechweisen innerhalb und außerhalb ihrer Gedichte auftaucht. Wenn eine Dichterin wie Erb jahrzehntelang ihr Werkzeug Sprache schärft, dann finden sich eben auch in ihrem alltäglichen Sprechen, ihren Kommentaren und Essays unverkennbare Spuren dieser stetigen „Sezierarbeit“. Ich vermute: Jenseits von Genregrenzen entwickelte Erb ihren poetischen „Sachverstand“,12 welcher ihrer Ansicht nach „weder angestrengt, künstlich, noch schwer zu erlernen“ ist, ja, er erscheine „so gut wie von selbst, wenn man ausdauernd, lange und stumpf mit den Sachen zu tun habe“.13

Möglicherweise ist es ebendieser über Jahrzehnte erarbeitete poetische Sachverstand, der sich heute gleichermaßen in ihrem Sprechen und Schreiben wiederfindet, sodass sie für Zuhörende tatsächlich wie in Gedichten spricht? Möglicherweise fallen bei Erb Arbeit und Leben, Leben in der Sprache und Leben in Gedichten mittlerweile tatsächlich synergetisch und inzwischen wohl untrennbar zusammen. Bereits 1987, im oben erwähnten Band Kastanienallee, schreibt Erb, der (damals für sie noch recht neue) Beruf der Schriftstellerin bedeute für sie, „Schreiberfahrungen auszuleben und sie in das Textleben, den Lebenstext zu bringen.“14 Konsequenterweise nimmt Erb mit der Zeit dann auch mehr und mehr den eigenen Körper und Geist, die eigene Wahrnehmung zum Ausgangspunkt ihres Schreibens, bemerkenswerterweise jedoch ohne dabei selbstreferenziell oder egozentrisch zu sein. Dreißig Jahre später, 2017, schreibt sie schließlich in ihrer Berliner Rede zur Poesie:

Bei mir, dem Schreib-Subjekt, dirigiert ein objektives inneres Subjekt. Sie [die beiden Subjekte] sind so etwas wie Partner. Das innere scheint blind und taub. Das äußere wird von den Resultaten oft überrascht.15

Und an anderer Stelle:

Während ich einwirke, wirkt, was ist, auf mich ein.16

Oder um es in Oleg Jurjews schönen Worten treffend zu sagen:

Kommt Elke Erb zu Besuch – was eigentlich bedeutet: zum Arbeiten, denn das Arbeiten ist die Grundform ihrer Existenz und auch die Grundform jeglicher Kommunikation mit ihr –, kommt auch die ganze deutsche Sprache mit. Etwas macht ,klick‘ und Elke ist eingeschaltet, sie arbeitet, und bei ihr bedeutet das: Sie berät sich ununterbrochen und unermüdlich mit der gesamten deutschen Sprache. […] Jedes infrage kommende Wort, jede Phrase, jede Zeile wird in den Mund genommen, in allen möglichen Tonlagen wieder und wieder wiederholt – mündlich geprüft. Bis eine richtige Lautfolge, eine richtige Intonation, ein richtiger Rhythmus da ist. Bis die Sprache ihr OK gibt.17

Wo aber das Arbeiten die Grundform der Existenz ist, die Schreibende ihr eigenes Objekt wird, Leben und Schreiben zusammenfallen und Genregrenzen durchlässig werden, ist wohl auch eine Verbindung von persönlichem und politischem Sprechen nicht weit. Erb selbst hat ihre Schreibexistenz immer wieder eindeutig als eine politische, als eine mit einem politischen Anliegen erfüllte positioniert:

Wenn ich so einen Text schreibe, bin ich irgendwo dort, wo die Normen sich befinden, und ich habe das Gefühl, eine Wortmeldung zu machen; die Sache, die ich vertreten will, in den Vordergrund zu bringen, ins helle Licht […]. Ich handle eine öffentliche Sache ab.18

Zentral ist hierbei für sie, so denke ich, die von ihr immer wieder geforderte Überwindung der „Konsumentenhandlung“, welche für mich wie logisch einhergeht mit der weiter oben beschriebenen erbschen Positionierung als Risiko im Außen und welche sie bereits 1977 im Interview mit Christa Wolf mit den folgenden Worten erläutert:

Du bist ganz allein. Du mußt immer weiterarbeiten und Voraussetzungen abstreifen und Genüßlichkeiten loswerden und kleinbürgerliche Züge erkennen und dich von ihnen befrein. Es kann sein, du gibst dein mögliches Glück preis, nicht wahr. Andererseits: Wenn du das nicht machst, wenn du nicht arbeitest, sondern einfach nur nimmst und dich bedienst mit dem, was da ist; wenn du der Erbe nur bist und nicht auch der Großpapa: dann wirst du kein selbständiger Mensch sein, und wenn du das nicht bist, kannst du gewiß nicht glücklich werden.19

Erb versteht ihre Texte als eigenständige, freie Sprachrealitäten, die in das Gesellschaftliche eingreifen, „als Widerrede gegen Sinn und Stil des offiziell Verlautbaren, gegen den ebenso einheitlichen wie elendigen Vortrag des europäischen Fortschrittsdenkens mit einem sozialistischen Anstrich und einem an die Macht gekoppelten Wahrheitsanspruch. Den Sinn ihres Widerspruchs hätten diese [ihre] Texte nicht haben können, hätten sie nicht einen eigenen, autonomen Sinn aufgebaut. Der war es (und nicht Kampfgeist), der sich einen Weg aus Untertänigkeit, Konsumtion und unproduktiver Ausbeutung suchte.20

Der politische Charakter von Erbs schriftstellerischer Arbeit wird auch dann noch einmal elementar deutlich, wenn mensch sich ihre beinahe demütige Haltung anschaut, die sie ihrem Material und den von ihr beschriebenen Gegenständen entgegenbringt:

Alles, was da ist, empfinde ich als Majestät: Das ist für mich ein wichtiges Wort. Die Majestät des einzelnen Seins. Und was ich tue, das ist: eine Art Würdigung durch das Hinstellen […]. Ich mache mit den Gegenständen im Grunde dasselbe, was ich möchte, daß man es mit mir tut: direkt vor mich hintreten, mich sein lassen und mich aufnehmen.21

Es ist ebendiese Haltung, Gegenstände, Umwelt und andere Lebewesen (inklusive sich selbst) als Majestäten zu sehen, in der ich Erbs Poetik mit Daniel Falb „als präzise zeitpolitische Intervention“22 begreife und lese. Alles in Erbs Umgebung ist ihr gleichermaßen potenzielles Material, das es wert ist, analysiert zu werden, nichts ist zu alltäglich, als dass es nicht in einem Gedicht sprechen und sich so eigenständig offenbaren könnte. Es ist genau diese Durchlässigkeit, Würdigung und Wertschätzung von (Um-)Welt, die ich an Erb so liebe, die für mich so aktuell ist wie nur irgendetwas in einer von den Herausforderungen des Anthropozentrismus, Klimawandels und globalisierten Turbokapitalismus geprägten Zeit. 

Was ich darüber hinaus von ihr und ihrem Werk lerne, ist ihre Begeisterungsfähigkeit, Experimentierfreude, Durchlässigkeit und Lässigkeit, ihre „Kumpelhaftigkeit zum eigenen Text“.23 „Das Gefühl des Gewinns // bei der Überlegung, Gedichte seien Erkenntnisträger“,24 eigenständige „Wendungen ins Freie“.25 Elke Erb elektrifiziert durch „endlose Wachheit“,26 flirrenden Humor und untergründige Ironie. Und nicht zuletzt durch das Begreifen von Gedichten als Verben, lebendigen (politischen) Aus-Handlungen. Erbs „Sprache lebt“ überall, sei es in ihren Tagebüchern, Interviews, Gedichten, Notizen oder alltäglichen Gesprächen, sie ist gelebte politische Handlung: „Leben, konkret“.27

Folgerichtig betitelte sie ihre bereits erwähnte Berliner Rede zur Poesie aus dem Jahr 2018 mit Das Gedicht ist, was es tut.28 Und auch Christiane Heidrich und mir wurde Erb während unserer anfänglich erwähnten Erb-Performanceproben zunehmend zu einem Verb, einer poetischen, poetologischen und politischen Haltung und Handlung, sich zärtlich, zugewandt, kritisch-bedacht, humorvoll und authentisch in der Welt zu bewegen. Wann elken wir wieder? wurde uns zur geflügelten Frage, auch als die Arbeit an der Performance lange schon abgeschlossen war. Und ich denke noch jetzt: Unermüdlich Verb zu sein, im stetigen mündlichen wie schriftlichen Zwiegespräch in und mit der Sprache, in der dichterisch-sprachliches Arbeiten mit Welterkenntnis und In-der-Welt-Sein zusammenfallen, jenseits von Genregrenzen und in Texten zu leben, all das entspricht genau dem Wesen von Erb, so wie ich es dank ihrer Texte und Interviews kennengelernt habe. Nicht jede*r spricht so gestochen und druckreif wie Erb, aber wir alle können Verb sein, wie ein Vers im Gedicht. 

Rike Scheffler, aus Transistor, Ausgabe 4, Herbst 2020

Im Dialog – in Brief an Elke Erb

Für mich ist es also ein Glück, das Glück einer Würdigung, wenn ich mich versetzt sehe in eine andere Person/Position, die die Andere/der Andere, etwas Anderes usw. heißt.
E. E. 

Liebe Elke, Deine Bücher begleiten mich seit langem. Ich hole sie hervor, um bei Dir zu sein, in Deiner Welt, Deinen Gedankengängen und Bildern. Nicht alles verstehe ich, nicht jeden Übergang von hier nach dort. Aber das macht nichts. Nichtverstehen ist oft anregender als Verstehen. Ich sage mir: eine Lücke, füll sie aus. Und überlasse mich dem Duktus der nächsten Zeilen. Sie führen immer irgendwohin. Du willst uns ja nicht im Stich lassen. Dialog ist Dir wichtig, auch als Selbstgespräch. Frage, Antwort, mitunter eine Erklärung. So hast Du viele Deiner Gedichte kommentiert, als wolltest Du Dir – und uns – Klarheit verschaffen: über ihre Beweggründe, ihre Struktur, ihre Lautlichkeit. Du bist genau, glaubst nicht an Eingebungen, die etwas ex nihilo hervorzaubern. Bekennst offen, dass Du „von gelebten existentiellen Situationen“ ausgehst und die Sätze sich während des Notierens von ihnen her entwickeln. „So entscheiden sie.“ Also auch hier ein Dialog: zwischen einer Sache (Situation) und den Worten. Wer das Ruder bewegt – denn Bewegung muss sein –, ist nicht immer auszumachen. Im Prozess des Schreibens übernimmt manchmal die Sprache. Du verlässt Dich auf sie, bist hellhörig. Und staunst, was sie zustande bringt. Sie, nicht Du.
Jetzt sag mir nur bitte, wie es sein kann, dass ein Gedicht am 16.6.2012, 6 Uhr 47 entstanden ist. Sogar an die Uhrzeit erinnerst Du Dich, da steht sie unübersehbar über dem Gedicht „Nein“. Und dieses ist alles andere als „hingeschrieben“. 

Ich will nicht die, die ich kenne, will ich nicht.
Eine andere will ich. Eine anders Gequirlte.

Will nicht in den Tag der vorigen gehn.
Nicht stumpfe Fortsetzung.

Das äugende Licht
äugt vom Balkon,

Fliesen, Wandputz-Zerfall, Stuhlgestäng.

„Keine Verbindung.“

Aber doch, Großmutter,
fange ich gleich die Übungen an.

Wecke die Muskelstränge.
Fuchs, sag, wie sonst.

Am frühen Morgen schon solch ein in Poesie gefasstes Programm – wow! Eine „anders Gequirlte“ möchtest Du sein, aus der Routine ausbrechen. Und das Licht äugt, und das Stillleben von Fliesen, bröckelndem Wandputz und Stuhlgestäng schaut zu, und der Wuischke-Fuchs soll gnädig nicken zu Deinen löblichen Turnübungen – und Großmutter, die Selige, auch. Ich erkenne Deine Disziplin, vor allem aber Deine Arbeit an Dir: nicht im Bekannten zu versacken, nicht in einem Ich-(und Ist-)Zustand festzuhocken, wo Veränderung sein muss. Du magst Dich nicht unbeweglich, wehleidig, lieber ziehst Du Dich am eigenen Haarschopf aus der Stagnation, weil Leben ein „Alles fließt“ ist. Aber so sagst Du es nicht, Du sagst es auf Deine lakonisch besondere Art, mit Selbstironie und bewusst gesetzten Pausen (und Rhythmen). Darum nochmals: Wie kann ein solches Gebilde auf Anhieb entstehen, quasi dem Schlaf entsprungen? I wonder.
Bleiben wir noch bei der Frage des ,Ich‘, das Du nicht als fixe Größe, sondern als ein wandelbares siehst. Und das Du im Gedicht oft in ein sprechendes und beobachtetes teilst. Ich denke zum Beispiel an „(Freut sich erfreut)“, datiert vom 27.3.14. Die Ausgangssituation ist einfach:

Ging lesen auf dem Hof.

Die Birke bald erfreute mich
(mit langer zarter Zweigehand
herunterlangend).

Saß und las.

Wohltuende Natur, und so heißt es denn:

Dachte: guter Auftakt!
Das da erfreut sofort!

Jetzt aber kommt das überraschende:

Aber nicht die, die sitzt und liest,
eine ganz andere Person

ist das, die sich da freut, sehr
andere Person

(am Herzen) hier auf der Bank.

Ich bin perplex. Wie viele bist Du denn, liebe Elke? Woher diese Spaltung, so kühl protokolliert? Und was soll das verschämte „(am Herzen)“? Natürlich reklamiere ich nicht Gefühligkeit, denn dafür hast Du gar nichts übrig. Dein Beobachten ist immer präsent. Doch an dieser Stelle bin ich fast schmerzlich irritiert. Als würdest Du Dir die Gleichzeitigkeit von Lese- und Naturgenuss verweigern. Als wäre die Zärtlichkeit der „Zweigehand“ für das lesende Ich letztlich unerträglich, als appellierte diese an ein anderes Ich, das sich mit Herzensdingen beschäftigt.
Du bist stark im Trennen. Im Abkoppeln. Vielleicht ein pragmatisch-rationaler Entschluss, um durch Distanz schwer zu Bewältigendes besser zu sehen, zu benennen und zu handhaben. Es sei Dir unbenommen. Denn die Methode (wenn es denn eine ist) geht künstlerisch auf. Zum Beispiel in Deinem Gedicht über Schlaflosigkeit, wo Du diese lästige Sache zum Ding machst, selbständig und fremd, als hätte es nichts mit Dir zu tun. 

Schlaflos. Zu Hause. Schritte über mir.
Schlaflos ist nichts anderes als schlaflos.

Ein selbständiges indifferentes Stück
Sein. Ständig und selbständig.

Fremd. Hört leider nicht auf.
Unbeendbar selbständig und an sich.

Es steht nicht. Es ist. Ein Stück ist.
Fremd wie nebenan. Gähnt.

Ohne Übertreibung: Dieses Gedicht erschüttert mich. Bis hin zum Schlusswort „Gähnt“, dessen „äh“ wie ein Hohn klingt, Hohn aus dem Mund des indifferenten Monsters Schlaflosigkeit. Nicht das leidtragende Ich gähnt, das tut die Schlaflosigkeit selbst. Und Du, Elke, studierst sie mit wachem Blick, akzeptierst ihr Sosein, wehrst Dich nicht. Machst sie zu einem Wesen, mit dem Du Dich auseinandersetzen kannst. Da, sieh! Statt Wehleidigkeit bewegende Komik.
Ich würde Dein Verhalten tapfer nennen, doch dieses Verhalten impliziert auch ein literarisches Verfahren: Distanznahme vom eigenen Gefühl zwecks Verdeutlichung/Verstärkung der Aussage. Das zeigt sich in der Wortwahl und Klanglichkeit. Wie Du „ständig und selbständig“ zusammenreimst, „unbeendbar selbständig und an sich“ zur vollendeten Tatsache schnürst, ersetzt so manche Klagelitanei von Schlaflosen. Am 13.7.07 ist Dir ein besonderes, unwiederholbares Gedicht gelungen.
Und es gibt weitere. Weitere mit dieser Geste: Da, sieh! Als lehrtest Du nicht nur uns, sondern Dich selber sehen. Etwa „Umzug“, wo das Ausräumen von Stoffen eine alte Erinnerung wachruft – an das Kind, das Du einst warst. Du siehst es aus der Ferne, erlebst es in der dritten Person: 

Das schreibe ich, weil die Erinnerung mich selbst
mir nun zeigt, die da lief,

ein nur noch allgemeines, empfangendes
Wesen meiner Gattung, beliebig

anderen menschlichen gleich,
frei,

angenehm intransitiv, ein Gefallen, Empfangen.
Nahezu zart

Muss ich betonen, dass gerade diese Distanznahme, diese Projektion des früheren Ich ins Allgemeine und Intransitive ungeahnte Rührung schafft? Sie ermöglicht Dir, an diesem „Wesen“ Liebenswertes und Zartes – nahezu Zartes (oh!) – zu erkennen, ohne die geringste Gefühlsduselei.

Wie in der Kindheit,
nicht kindlich aber!

Nein, die Kindlichkeit ist vorbei, der Blick zurück kein Aufgehen in Nostalgie. Dein Ich lebt gefasst im Jetzt:

Ich dachte an nichts.
Hatte ja oben genäht.

Und war allein.
Als sei dieses Wort ein Ball, rundum mit jedem Laut.

Danke, Elke, für diese poetische Definition des Alleinseins. Du weißt, wovon Du sprichst. Ohne Alleinsein (mit all seinen schönen und schattigen Seiten) wäre auch dieses Gedicht nicht entstanden. In seinem Medium entwickelt sich das Selbstgespräch, das Form annimmt und als Geformtes zum Gespräch mit uns, den Lesern und Leserinnen, wird. So jedenfalls empfinde ich es. Und in diesem Sinne verstehe ich auch Dein Gedicht „Ach, könnte ich“: 

Ach, könnte ich
so reden, dass ich den Hintergrund halte
und

nicht, was ich rede, als einziges meine,
die anderen meine, die Waage halte,

daß ich ziele und halte soviel wie
noch bei mir sein – und bei ihnen so auch,

nicht nur
unterwegs gleich dem Schall.

Ohne den anderen, den Adressaten, ist Dir Dein Sprechen zu wenig, reiner Schall. Du zielst auf die Balance, bei Dir zu sein und den anderen gleichzeitig einzubeziehen. Du willst den Dialog, die Mit-teilung. Übrigens rührt mich, wie Du dieses Gedicht kommentierst, im Hinblick auf seine Übersetzung ins Slowenische dem Übersetzer Wort- und Sinnhilfen anbietest. Auch darin zeigt sich Deine große Dialogfähigkeit, so wie Du als Übersetzerin von Marina Zwetajewa, Oleg Jurjew, Olga Martynova u.a. beharrlich-gewissenhaft am Wortmaterial gearbeitet hast, um den Transfer vom Russischen ins Deutsche poetisch (mit Wortspielen, versteckten Allusionen usw.) zu bewerkstelligen. Dialog und Janusköpfigkeit: Der Blick muss hin und her gehen, muss sich Beweglichkeit bewahren. Und von jeder Fixierung (des Standpunkts) Abstand nehmen. 

Auch in Deinen poetologischen Äußerungen hast Du den doppelten Blick praktiziert. Ich meine, dass Dir die Reflexion über Dein Tun, das Schreiben, oft genauso wichtig war wie das Schreiben von Gedichten. Woher sonst dieses Bedürfnis nach Kommentaren, die gleichberechtigt neben den Gedichten stehen? Tatsächlich befördern sie Erkenntnis, die ihrerseits weitere Gedichte befördert. Das gedankliche Innehalten produziert Klarsicht, nicht zu verwechseln mit sogenanntem Klartext. Denn auch im Erläutern bist Du umwegig und eigensinnig. Gut so.
Am 24.7.2017 notierst Du (ich entnehme das Notat Deiner Berliner Rede zur Poesie Das Gedicht ist, was es tut):

Bei mir, dem Schreib-Subjekt, dirigiert ein objektives inneres Subjekt. Sie sind so etwas wie Partner. Das innere scheint blind und taub. Das äußere wird von den Resultaten oft überrascht.

Auch hier eine Zweiheit, eine Teilung. Das Subjekt erweist sich einmal mehr als nicht homogen. Während das „innere“ gewissermaßen instinktiv handelt, gibt sich das „äußere“ beobachtend. Wobei es nicht die einzige steuernde Kraft ist, denn sonst wäre es von den Resultaten kaum überrascht.
Ohne Paradoxe geht es nicht. Vor allem beim Versuch, Schaffensprozesse zu erläutern. Da bleibt immer ein Rest Rätsel, jenes Unausdeutbare, das zum kreativen Nichtverstehen gehört. Soll ich mir den Kopf zerbrechen, warum Du in „Ekstase“ von „Abmaßung“ sprichst? Ausgerechnet bei Ekstase vom Gegenteil von Anmaßung? Wo Ekstase doch Grenzen sprengt, in Richtung Maßlosigkeit? Ich lese:

Eine Abmaßung. Wirkt ihre Masse
in die Distanzen, Löcher und Leidenschaften…!

Und lese weiter:

Die Ekstase,

welches Schiff soll sie sein,
das die umgebende Dingwelt samt Menschheit
verwandelt in – nicht einmal Wasser?!

Gut, dass Du selber die Frage stellst. Als Ekstatikerin bist Du mir nie aufgefallen, doch mit dem Pfingstwunder habe ich Dich öfters in Verbindung gebracht, wenn ich Dir zugehört habe – im Café, am Telefon. Du sprichst Elkisch, ein eigenes Idiom, Du kannst nicht anders. Und was immer Du sagst – es ist Poesie. 

Petschenegen.

Der Zischlaut machts.

Ich erkenne dies als Gedicht.

Richtig, Elke. Wo sonst sollte die Poesie denn beginnen? Obwohl ihr jeder Anlass recht ist.
Ich lese Dich, nicke Dir zu.

Poesie ist lebensnotwendig. Sie leistet gesellschaftliche Arbeit, und sie kann sie auf keine andere Weise tun als poetisch.

Deine Lebensmaxime. Im Glauben daran, dass „das Gedicht ist, was es tut“. Für mich gilt weiterlesen. Für Dich: weiterschreiben. Bitte, Elke!
Und als Gruß und Hommage noch ein Haiku: 

Wissen wir vom Nu?
So klein und so vogelfein.
Kommt, singt – fliegt davon.

Ilma Rakusa, aus Transistor, Ausgabe 4, Herbst 2020

 

AM FELDRAND

die Braue der Rain
Elke Erb

wo nur sah ich die schaufel
dich schwingen, vollgepackt
mit kalk oder war es kali?
kunstdünger streng rationiert,
vor dir standen die mulden,
die sich die männer vor den bauch
hängten, das pulver auszustreuen
in schwungvollen bögen, wurfgeübt
über den acker stapfend,
ich hatte ein störrisches ochsenpaar,
das den pflug zog, gradhin
über den acker zu dirigieren,
seither weiß ich, was es heißt,
ochsen zu zügeln furche an furche,
du bliebst am feldrand zurück
mit der langstieligen schaufel,
blicklängs die braue der rain,
weit hinten sahn wir gemeinsam
der scheune pappelgesicht.

Wulf Kirsten

 

Gedichtverdachte: Zum Werk Elke Erbs. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung In den Vordergrund sprechen Hendrik Jackson, Steffen Popp, Monika Rinck und Saskia Warzecha über Elke Erbs Werk.

 

Franz Hofner: Hinter der Scheibe. Notizen zu Elke Erb

Elke Erb: Die irdische Seele (Ein schriftlich geführtes Interview)

Elke Erbs Dankesrede zur Verleihung des Roswitha-Preises 2012.

Im Juni 1997 trafen sich in der Literaturwerkstatt Berlin zwei der bedeutendsten Autorinnen der deutschsprachigen Gegenwartslyrik: Elke Erb und Friederike Mayröcker.

 

 

Klassiker der Gegenwartslyrik: Elke Erb liest und diskutiert am 19.11.2013 in der literaturWERKstatt berlin mit Steffen Popp.

 

Lesung von Elke Erb zur Buchmesse 2014

 

 

Zum 70. Geburtstag der Autorin:

Steffen Popp: Elke Erb zum Siebzigsten Geburtstag
literaturkritik.de

Zum 80. Geburtstag der Autorin:

Waltraud Schwab: Mit den Gedanken fliegen
taz, 10.2.2018

Olga Martynova: Kastanienallee 30, nachmittags halb fünf
Süddeutsche Zeitung, 15.2.2018

Michael Braun: Da kamen Kram-Gedanken
Badische Zeitung, 17.2.2018

Michael Braun: Die Königin des poetischen Eigensinns
Die Zeit, 18.2.2018

Karin Großmann: Und ich sitze und halte still
Sächsische Zeitung, 17.2.2018

Christian Eger: Dichterin aus Halle – Wie Literatur und Sprache Lebensimpulse für Elke Erb wurden
Mitteldeutsche Zeitung, 17.2.2018

Ilma Rakusa: Mensch sein, im Wort sein
Neue Zürcher Zeitung, 18.2.2018

Oleg Jurjew: Elke Erb: Bis die Sprache ihr Okay gibt
Die Furche, 8.3.2018

 

Annett Gröschner: Gebt Elke Erb endlich den Georg-Büchner-Preis!
piqd.de, 27.6.2017

Zum Georg-Büchner-Preis an Elke Erb: FR 1 & 2 + MOZStZSZ +
EchoWelt + WAZ + BR24 + TTB + MAZ + FAZ 1 & 2 + TS + DP +
rbb +taz 1 & 2 + NZZ +mdr 1 & 2 + Zeit + JW + SZ 1 & 2 +

 

 

Zur Georg-Büchner-Preis-Verleihung an Elke Erb: BaZ + BZ + StZ +
AZ + FAZ + SZ

 

Verleihung des Georg-Büchner-Preises 2020 an Elke Erb am 31.10.2020 im Staatstheater Darmstadt.

 

Fakten und Vermutungen zur Autorin + KLGIMDb + Archiv +
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Georg-Büchner-Preis 1 & 2
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Im Universum von Elke Erb. Beitrag aus dem JUNIVERS-Kollektiv für die Gedenkmatinée in der Volksbühne am 25.2.2024 mit: Verica Tričković, Carmen Gómez García, Shane Anderson, Riikka Johanna Uhlig, Gonzalo Vélez, Dong Li, Namita Khare, Nicholas Grindell, Shane Anderson, Aurélie Maurin, Bela Chekurishvili, Iryna Herasimovich, Brane Čop, Douglas Pompeu. Film/Schnitt: Christian Filips

Bild von Juliane Duda mit den Übermalungen von C.M.P. Schleime und den Texten von Andreas Koziol aus seinem Bestiarium Literaricum. Hier „Die Elkeerb“.

 

Beitragsbild von Juliane Duda zu Richard Pietraß: Dichterleben – Elke Erb

 

Elke Erb liest auf dem XVII. International Poetry Festival von Medellín 2007.

 

Elke Erb liest bei OST meets WEST – Festival der freien Künste, 6.11.2009.

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