Park – Heft 21/22

Mashup von Juliane Duda zu der Zeitschrift Park

Park

TROSTSPRÜCHE

1 der reine Text bewirkt sich von alleine
der richtige Text geht ohne Beine

3 es ist dunkel im Traum und nach dem Tod
es gibt da kein Fleisch und kein Brot

6 einzelne Katze quert Wintersaat
Bussard absegelt Planquadrat

7 ich allein
bin Gertrud Stein

8 Todesanzeige von Uwe Johnson zu Lesezeichen zerschnitten
Tod als Papier Literatur inmitten

13 platzende Knospen üben Farbe Grün
von selbst erfüllt sich mühende Mühn

16 durch Nebelbäume schwindet schwarzes Autorechteck bald
die Stare reden doch es ist noch kalt

19 Hubschrauber überquert schwarz glitzernd Deichgelände
zum wolkenleeren Himmel heben kahl die Pappeln ihre Hände

21 das Dunkel des Traums im klebrig abbindenden Schlamm durchstampft
während Puppe mit großem Kopf und kleinem Körper Gefühl abdampft

23 Ungeduld
hat schuld

27 Lämmergeblök und der Lerchen klirrendes Läuten
Motorgebrumm und was Geräusche überhaupt bedeuten

Helmut Heißenbüttel

 

 

 

Das Haus für Poesie feiert das 40-jährige Bestehen von Park – Zeitschrift für neue Literatur.
Zu Ehren der Zeitschrift haben am 7.2.2017 vier PARK-Autoren der letzten Jahre im Haus für Poesie gelesen: Kenah Cusanit, Gerhard Falkner, Kerstin Preiwuß und Monika Rinck. Michael Speier und Michael Braun führten durch den Abend.

 

Fakten und Vermutungen zu Michael Speier + Kalliope +
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Beitragsbild von Juliane Duda zu Richard Pietraß: Dichterleben – Michael Speier

 

Michael Speier liest beim 11. Internationalem Poesiefestival von Medellín im Juni 2001.

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