Paul Kárpáti (Hrsg.): Moderne Lyrik aus Ungarn

Mashup von Juliane Duda zu dem Buch von Paul Kárpáti (Hrsg.): Moderne Lyrik aus Ungarn

Kárpáti (Hrsg.)-Moderne Lyrik aus Ungarn

KAMPF MIT DEM VOGEL

Noch heißere Küsse, noch glühendere Worte wären
aaaaageflüstert nötig
Selbsthingabe mit noch höherer Frequenz
Und Liebe Liebe Liebe
Mit unversiegbaren Vorräten,
Damit sich auch die Lieblosen bis zum Hals damit
aaaaavollstopfen können.

Und hast du alle Geschmäcker geschmeckt,
aaakann es da noch einen geben, den du nicht kennst,
Und, gerade der ist der schmackhafteste.
Und hast du alle Farben gemischt,
aaakann es da noch eine geben, die du nicht kennst,
Und gerade die ist die farbigste.
Und wenn du alle Formen geformt hast,
aaakann es da noch eine geben, die du nicht kennst,
Und gerade sie ist die formschönste.

Sahst einen Vogel im Garten deiner Kindheit, hörtest ihn singen,
Wolltest den Vogel fangen, doch er flog weg,
aaaließ nur eine, zwei Flügelfedern in deiner Hand.
Und so mußt du ihn fangen, ihn aufs Papier
aaamit dem bläulichen Schattenspiel seiner Flügelfedern
aaabannen.
Damit er umherfliege und singe,
Wie er in jenem Garten umherflog und sang,
In dem nach Quittenblüten duftenden Garten deiner Kindheit.

Der Vogel flog davon. Sein Lied erschallt nicht mehr.
Doch sicher kehrt er wieder, gewiß! Ein einziges Mal
aaakehrt er wieder gewiß!
Ergreif ihn dann, bind ihm die Füße
aaaund schling eine Schnur um dein Handgelenk,
aaadamit er dich nie wieder verlassen kann!
Du gehst auf die Vierzig zu. Mach keine Kompromisse!

Sándor Rákos
Übersetzt von Uwe Greßmann

 

 

 

Nachwort

Die Entstehungszeit der Gedichte dieses Bandes liegt diesseits der historischen Zäsur von 1945, dem Jahr der Befreiung auch für das ungarische Volk: ein Zeitraum von rund fünfunddreißig Jahren. Im Verhältnis der Menschen zu den materiellen Grundlagen des Lebens und in ihren Beziehungen untereinander vollzogen sich in den fünfunddreißig Jahren Umbrüche und tiefgreifende Wandlungen: Es entstand und entwickelte sich die sozialistische Gesellschaft, planvoll und trotzdem nicht geradlinig, getragen von der Überzeugung und dem Schöpfertum der Mehrheit und doch nicht ohne innere Kämpfe. Eingebunden in diesen dynamischen Prozeß, von ihm geprägt und ihn mitprägend, entwickelte sich die ungarische Literatur und darin die Lyrik, traditionell wie aktuell stimuliert und herausgefordert durch hohe gesellschaftliche Erwartungen und mit einem Selbstverständnis, das an Ererbtes gebunden blieb, sich zugleich aber auch selbst veränderte. Der von den Dichtern in den Jahrzehnten und Jahrhunderten zuvor kämpferisch vertretene Anspruch über das, was die Gemeinschaft und den einzelnen bewegt, öffentlich zu sprechen und gehört zu werden, traf nun auf ebendiese kulturpolitisch deklarierte Erwartung. Die unter den neuen Bedingungen möglich gewordene und im gesellschaftlichen Interesse notwendige prinzipielle Übereinstimmung der politischen Führung und der Kulturschaffenden wurde in den fünfunddreißig Jahren – mit empfindlichen Störungen Anfang der fünfziger Jahre und ernsten Konflikten im Zusammenhang mit der Konterrevolution von 1956 – in dem Maße gesellschaftlich und künstlerisch produktiv verwirklicht, wie sich die ideologisch-politische Einheit des Volkes, Widersprüche überwindend; insgesamt festigte. Die Räume zur Entfaltung der künstlerischen Individualität auf der Basis dieser Einheit wurden und werden genutzt, und das Ergebnis ist eine Vielfalt, die sich durchaus nicht nur auf die Formen beschränkt, sondern ein genaueres, weil nuancierteres Bild vom Menschen, nicht nur dem ungarischen, in dieser – unserer – Zeit vermittelt.
Die Schwelle zu dem Zeitabschnitt, aus dessen Ertrag die Gedichte für diesen Band ausgewählt wurden, übertrat die Generation der damals Dreißig- bis Vierzigjährigen, heute Bejahrten oder nicht mehr Lebenden, voller Hoffnungen für sich und für das Volk, in dessen Sprache sie ihre Gedanken und Empfindungen faßten, dem sie zuallererst ihre Worte widmeten. Ihre Reihen waren dezimiert. Und doch waren Trauer und Frohlocken, traumatische und erhebende Erlebnisse vereinbar, in der Dichtung wie im Leben, und die ungarischen Stimmen der Klage und der Freude erklangen 1945 im europäischen, ja weltweiten Chor.
Die Voraussetzungen für den Neubeginn waren günstig: Die übergroße Mehrheit der ungarischen Schriftsteller hatte in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen in – freilich differenzierter – Opposition zu dem damals herrschenden konterrevolutionären Regime gestanden. Man konnte also an grundlegend progressive Entwicklungen anknüpfen und aus Leistungen Mut und Kraft schöpfen, deren Größe erst jetzt, im scharfen Kontrast zu den finsteren Jahren des Faschismus, voll erkennbar wurde. Die Bedeutendsten unter denen, die sie vollbracht hatten, waren nicht mehr am Leben: Attila József hatte sich 1937, seelisch und körperlich entkräftet, über die erfahrene Not und das vorhersehbare Massenverderben verzweifelt, vor einen Güterzug geworfen; Mihály Babits, der aus der moralischen Verantwortung des bürgerlichen Humanisten sein Veto gegen den Krieg erhob, war 1941 an Kehlkopfkrebs gestorben; Miklós Radnótis „Gewaltmarsch“ aus einem faschistischen Straflager in Richtung Vernichtungslager hatte im November 1944 in einem westungarischen Massengrab geendet. Wenige Wochen vor seinem Märtyrertod gedachte er noch der vor ihm Gefallenen:

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaIhre
Stimme hallt in meinem Herz, ihren Händedruck
hüt ich, und oftmals
les ich ihr Werk und ihre Torsi entfalten
aaaaaaaaaaaaaaaaasich – und ich
stummer Häftling auf Serbiens Gramhöhn, ermeß
aaaaaaaaaaaaaaaaaich sie jemals?

(Franz Fühmann)

Ihre Freunde und Altersgenossen, die den Häschern entkommen waren, hatten ein verpflichtendes Erbe fortzusetzen. Es verpflichtete auch zum kritischen Überdenken des eigenen zurückgelegten Weges, gemeinsam mit denen, die – wie Georg Lukács, József Révai, Béla Balázs, Andor Gábor – Ende der dreißiger Jahre schon vom Exil aus geholfen hatten, antifaschistische Positionen und damit die Poesie zu verteidigen. Zunächst um verschiedene Zeitschriften gruppiert, aber voneinander in keiner Weise isoliert, auch zur Weltliteratur hin offen und ganz dem Neuen zugewandt, hatten im Ensemble der Literatur die Lyriker ihren traditionell gewichtigen Anteil an der lebendigen literarischen Produktion und Kommunikation. Autoren, die bereits in den Vorkriegsjahren ein Lebenswerk mit festen Umrissen geschaffen hatten (und allein deshalb in der vorstehenden AuswahI nicht berücksichtigt wurden), brachten in diesen und späteren Jahren noch bedeutende Alterswerke in die nationale, ja Weltliteratur ein: Lőrinc Szabó den Sonettzyklus „Das sechsundzwanzigste Jahr“, Lajos Kassák mehrere Bände zu klassischer Reife entwickelter frei rhythmisierter Gedichte mit der ungebrochenen Kraft des entschiedensten ungarischen Avantgardisten, Milán Fürst eine essayistische und Erzählprosa, die seinem lyrischen Werk – den „Herbstdüsternissen“ – keineswegs nachsteht.
Zur Wahrung der nationalliterarischen Kontinuität berufen und gleichzeitig zur ständigen Erneuerung gezwungen war von 1945 bis in unsere Tage keiner in solchem Maße wie der auch unsere Gedichtauswahl eröffnende Gyula IIIyés. 1919 befand er sich als Sechzehnjähriger unter den Verteidigern der Räterepublik, war zu Beginn der zwanziger Jahre im Kreis der Surrealisten um André Breton in Paris daheim und Leiter der dortigen ungarischen Sektion des Internationalen Büros für Revolutionäre Literatur. Nach Ungarn zurückgekehrt, wurde er in den dreißiger Jahren einer der geistigen Führer der Volkstümler in den Bemühungen um eine Volksfront. Nach Babits’ Tod gab er in der Nachfolge des epochemachenden Nyugat (Westen) die Zeitschrift Magyar Csillag (Ungarischer Stern) heraus, bis sie nach dem Einmarsch der Hitlerschen Wehrmacht im März 1944 verboten wurde und IIIyés in die Illegalität ging. Für den auf einem Gesindehof aufgewachsenen Sohn eines Maschinisten war die endgültige Abrechnung mit dem Feudalismus durch die Bodenverteiler 1945 die Phase des völligen Einsseins mit dem Geschichtsverlauf. Die Gedichte aus den fünfziger Jahren zeugen von einem durch Konflikte erschwerten, schmerzlichen Ringen um die ideelle und künstlerische Bewältigung der Probleme, vor die er – wie auch andere – sich inmitten der Turbulenzen zugespitzter innerer und weltweiter Klassenkämpfe gestellt sah. Nachdem mit der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft 1961 die Grundlagen der neuen Gesellschaftsordnung endgültig geschaffen und gefestigt waren, lösten sich allmählich die inneren Spannungen des Dichters in einer Folge großer Gedichte: groß im dialektischen Erfassen der Determiniertheit und Freiheit des Menschen unserer Zeit als Subjekt, als Gestalter der Geschichte; Größe beweisend im Ankämpfen gegen Versuchungen zur Verzweiflung angesichts atomarer Bedrohung, dem jeweiligen Gegenstand angemessen auch mit Pathos; und groß in der poetischen Form, in der Kraft zur Mobilisierung der Potenzen der Sprache.
Gyula Illyés’ Dichtung steht paradigmatisch für die ungarische Lyrik der vergangenen fünfunddreißig Jahre. Nicht daß er alle seine Zeit- und Berufsgenossen weit überragt, sei damit behauptet, vielmehr: daß er ganz in ihrer Mitte steht. Nicht wenige von ihnen hatten in bestimmten poetischen Belangen ihm sicherlich einiges voraus; dennoch ist seine Dichtung in hohem Maße repräsentativ für die ungarische Lyrik unserer Zeit.
Nicht in unmittelbarer Nachfolge der Großen des Nyugat-Kreises (Mihály Babits, Árpád Tóth, Dezső Kosztolányi), aber noch unter deren Augen und Obhut war eine Dichtergeneration (István Vas, Sándor Weöres, Zoltán Zelk, Anna Hajnal und Gábor Hajnal, Zoltán Jékely, Lászlo Kálnoky) in den dreißiger Jahren in die Literatur eingetreten, als sich die moralisch-politischen Wirkungsmöglichkeiten von Kunst und Literatur zusehends und schmerzlich verengten. Durch Faschismus und Krieg in die Enge getrieben, entwickelten sie ihre spezifischen poetischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, um den verbliebenen knappen Bewegungsraum bestmöglich zu nutzen und zu behaupten. Auch diese Verteidigung der Poesie hatte Widerstand gegen die Barbarei bedeutet, mit der Gewißheit moralischer Überlegenheit, aber ohne die Illusion eines wirklichen Schutzes, daher wohl ihre Neigung zu Selbstironie und Skepsis. Die von ihnen den Krieg und die Verfolgungen überlebt hatten, erfuhren die Befreiung auch als Einladung und Herausforderung zum Einbringen, ihrer künstlerischen Individualität in das sich demokratisierende kulturelle Leben, Mit sicherem, weltliterarisch geschultem Formempfinden, sowohl meditative als auch antikisierende-bukolische Ansätze aus den dreißiger Jahren wieder aufgreifend, öffneten sie ihre Lyrik den Alltagserlebnissen, der Lebensfreude und der Umgangssprache, ohne die intellektuellen und formkünstlerischen Ansprüche herabzusetzen. In Anbetracht ihrer ausgeprägten Individualität – sie sind denn auch nie als Gruppe in Erscheinung getreten – nimmt es nicht wunder, daß sie einen schweren Stand hatten, als solche Neigungen und Fähigkeiten einige Jahre lang als unvereinbar mit der damaligen Konzeption einer weltanschaulich und schaffensmethodisch einheitlichen Literatur angesehen wurden. Mehrere von ihnen zogen sich auf das Feld des Übersetzens zurück und leisteten dort Hervorragendes; andere – wie Zoltán Zelk oder etwa der aus einer Gruppe von Arbeiterschriftstellern hervorgegangene László Benjámin −, die großen Anteil an der Entfaltung der politisch-operativen Dichtung hatten, gerieten in nachhaltige Konflikte, auch mit sich selbst, und manche um 1956 vorübergehend sogar in Fahrwasser, die objektiv zur Gefährdung des Sozialismus beitrugen, beziehungsweise in eine tiefe moralische und Schaffenskrise. In den klärenden Auseinandersetzungen gewann dann das politische Zeitgedicht an historischer Perspektive und künstlerisch-moralischer Authentizität. Die wiedergefundenen beziehungsweise in Auswahl- und Sammelbänden wieder vernehmbaren Stimmen reiften mittlerweile, vom Ende der sechziger Jahre an, zu einer Alterslyrik, deren ironisch-elegischen Töne auch in dunkleren Farben eine tiefe menschliche Wärme ausstrahlen.
Mit dem Initialerlebnis des faschistischen Weltkriegs traten János Pilinszky, Ágnes Nemes Nagy und Sándor Rákos in die Literatur ein. Die Erfahrung des Massenleidens und -sterbens erscheint in ihrer Dichtung zur universellen und fortgesetzten Gefährdung des Menschen verallgemeinert, freilich motiviert im Grunde durch die Sehnsucht nach Harmonie. Von den sozialen Bindungen, die ursächlich natürlich da sind, geben die Gedichte thematisch und stilistisch wenig zu erkennen. Gleichsam ergänzend, aber keineswegs zur Beruhigung, verlangt diese Sicht – besonders dann, wenn die Anstöße zu den ins Bild gesetzten Gedanken und Emotionen weitgehend ausgespart sind – vom Leser historisches Wissen um die gesellschaftlichen Ursachen und Zusammenhänge der unleugbar stattgehabten Katastrophe und der ebenso unleugbar gegenwärtigen Bedrohtheit. Bei aller Unterschiedlichkeit der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Trauma der Entmenschlichung zeigt der weitere Ausbau ihrer Dichtung – den Pilinszky ganz durch konzentrische Vertiefung des Grunderlebnisses betrieb – Gemeinsamkeiten zum Beispiel in der metaphorischen Verwendung kulturhistorischer Mythenelemente, in einer Tendenz zur Meidung unmittelbarer Subjektivität und im Streben nach äußerster Anstrengung der rationell – bei Rákos auch bewußt gehäuft – eingesetzten sprachlich-poetischen Mittel.
Nicht durch die wenigen Jahre Altersunterschied setzen sich László Nagy, Ferenc Juhász, István Kormos so deutlich von den Kriegsdebütanten ab, sondern daß sie im breiten Strom der Demokratisierung des Lebens nach 1945 gemeinsam mit vielen tausend anderen begabten jungen Menschen, aus allen Schichten des Volkes Zugang zur Aufnahme und Mitgestaltung der Kultur und Literatur gefunden haben. Die Identität mit den in der materiellen Sphäre tätigen Trägern der historischen Bewegung war für sie von Anfang an eine Gegebenheit, aus der sich ihr mit Verantwortung gepaartes Selbstbewußtsein und die Dynamik speiste, mit der sie Widersprüche in Harmonien bannten, die aus der unmittelbar wie auch aus der gedanklich erfahrenen Welt bald auf sie einstürmten. Zur leidenschaftlichen Abwehr alles Menschenwidrigen, ob gesellschaftlich oder auch naturbedingt, beschworen sie, der mit Folklore-Elementen angereicherten Metapher geradezu magische Kräfte zutrauend, in großen Visionen – die in Juhász’ modernen Epen ins Extensive wuchern – ihre Ängste und Hoffnungen, und zwar durchaus nicht nur leidend und zweckfrei, sondern mit dem hohen, aber unverzichtbaren Anspruch auf Harmonie zwischen dem in die Natur und Gesellschaft eingreifenden Menschen und den dort wirkenden objektiven Gesetzen.
Den Durchbruch nach etwa zehn jährigem Ringen um neue moralisch-ästhetische Positionen erreichten László Nagy und Ferenc Juhász Anfang der sechziger Jahre, als sich bereits die nachfolgende Dichtergeneration, in ihrer künstlerischen Entwicklung von den kurzzeitigen, aber nachhaltig irritierenden Erscheinungen des sogenannten Schematismus kaum berührt, bereits bewährt und auch politisch-moralisch Standhaftigkeit bewiesen hatte. In der Phase der Konsolidierung 1958 hatten junge Lyriker in der Anthologie Feuer-Tanz ihr Einstehen für den Sozialismus in Ungarn bekundet. Aus diesem Auftreten erwuchs ein weiterer Beitrag zur Erneuerung des politischen Zeitgedichts, verbunden in erster Linie mit den Namen von Gábor Garai, Mihály Váci und Mihály Ladányi.
In den sechziger Jahren wurden in der Literatur – wie es scheint, nicht nur in der ungarischen – aus mehrerlei Quellen Energien frei, die in einer individuell unterschiedlich fortdauernden und verlaufenen Produktivität authentische künstlerische Aussagen über unsere Zeit hervorbrachten.
Seit der Mitte der sechziger Jahre hat das Ensemble der ungarischen Lyrik natürlich weiteren Zuwachs an interessanten neuen Stimmen erfahren. Ihre Vorstellung mit Gedichten, aus denen neue Leistungen, Haltungen, Individualitäten erkennbar würden, verdient eine Überschau, die an diese Auswahl so anknüpfen könnte, wie hier mit Gyula IIIyés’ Gedichten der Anschluß zu dem 1970 in der DDR erschienenen Band Ungarische Dichtung aus fünf Jahrhunderten gesucht wurde. Eine Auswahl, die mit der Absicht entstanden ist, der Vielfalt Rechnung zu tragen, kann diesem Anspruch erfahrungsgemäß trotzdem nur in Grenzen gerecht werden. Sowohl was die Vorstellung einzelner Autoren im gegebenen Rahmen betrifft als auch hinsichtlich der Übertragung der Gedichte im Deutschen wird man „nur“ von Annäherungen sprechen können. Daß sich die Annäherung im Nach-Denken und Nach-Empfinden auf die Leser übertrage, daß man dadurch sich und einander näherkomme, wünschen und hoffen die Mitarbeiter dieser Anthologie, die nicht zuletzt Freunden in Ungarn für Anregungen, Unterstützung und Verständnis zu danken haben.

Paul Kárpáti, Nachwort, Oktober 1981

 

Fakten und Vermutungen zum Herausgeber + Kalliope

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

0:00
0:00